• Askir legt seine Tasche auf einen der leeren Tische und entnimmt ihr einige Pergamente und sein Schreibzeug. Dann beginnt er einen Brief zu verfassen, den er einem reisenden Händler mitgeben wird - in der Hoffnung, dass er bald seinen Weg nach Dargaras finden wird.


    Lieber Fion, lieber Panja,


    seit gestern sind die Humpen-Barone um fast eine halbe Taverne reicher. Sie heißt „Zum Waldkrug“ und liegt im Süden des Königreiches Daynon. Die andere Hälfte gehört Emma, welche die Taverne mit Herberge von ihrer verstorbenen Schwester geerbt hat. Darüber hinaus wird auch noch ihr zukünftiger Gatte Karl hier leben. Was mit Varus ist, der derzeit noch unterwegs ist den Eltern der ebenfalls verstorbenen Schankmaid die traurige Nachricht zu bringen, weiß ich noch nicht.


    Wie Ihr sicher bemerkt habt ist die Todesrate hier etwas höher, als wir es von unseren Tavernen in Dargaras gewohnt sind. Daynon ist leider nicht so friedlich wie das Land hinter den Nebeln. Im Norden und Osten wird Krieg geführt. Auch wenn wir von der Front weit entfernt sind hat das zur Folge, dass alle waffenfähigen Männer voller Freude in die Schlacht ziehen und damit das Hinterland schutzlos lassen. Ein gefundenes Fressen für Wegelagerer, die in den vergangenen Monden auch den Waldkrug heim gesucht haben.


    Ich werde daher versuchen ein paar Mietlinge anzuheuern, aber wenn Ihr hier hin kommt, solltet Ihr Eure Waffen mitbringen und darauf gefasst sein unseren neuen Besitz zu verteidigen. Leider haben es die Reisenden, unter ihnen auch viele Bekannte von uns, versäumt die Wegelagerer zu töten, sondern haben viele von ihnen wohl entkommen lassen.


    Da ich aber noch genug zu tun habe, wie den Ausbau der Scheune mit Emma zu besprechen, bitte ich Euch einfach Eure sieben Sachen zu packen und hier nach Daynon zu kommen. Ich hoffe darauf Euch bald hier begrüßen zu können.


    Möge Phex Euch auf Eurem Weg begleiten. Askir.


    Er falten den Brief und versiegelt ihn, indem er Kerzenwachs nimmt und das Amulett, das Lilium ihm auf dem Sturmfest geschenkt hat und er seitdem um den Hals trägt, hinein drückt. Dann nimmt er ein weiteres Pergament zur Hand und wieder kratzt die Feder über das Papier.


    Mietlinge gesucht!!!


    Die neuen Besitzer der Taverne „Zum Waldkrug“ suchen waffenfähige Männer und Frauen. Es winkt Euch Lohn, eine saubere Unterkunft und gutes, deftiges Essen. Zaudert nicht lange, denn die Plätze sind begrenzt und selten bekommt man ein solches Angebot abseits der Front. Eilt Euch und kommt zur Taverne „Zum Waldkrug“. Wir stellen für Dich schon mal ein Bier kalt.


    Von diesem Aufruf verfasst er mehrere Exemplare, bevor er sich von seinem Stuhl erhebt. Von hinter der Theke nimmt er sich einen Hammer und einen Nagel, bevor er eines dieser Pergament in der Nähe der Eingangstür, direkt im Blickfeld für jeden, der hinein kommt, aufhängt …

  • Als Eniya den Vorraum betritt und Askir erblickt, nickt sie ihm knapp zu. Morgens war sie ohnehin nicht zu langen Gesprächen aufgelegt, und dieser Morgen war gewiss nicht dazu geeignet, eine der seltenen Ausnahmen zu bilden. Rasch verschwindet sie im hinteren Teil des Gebäudes, um ihre Sachen zusammen zu suchen.


    Je eher sie aufbrechen würde, desto besser. Jedes Zögern brachte die Möglichkeit des Zweifelns, und Zweifel wollte sie sich nicht erlauben. Seufzend trat sie wieder hinaus in die Kälte und machte sich auf den Weg.

  • "Verflucht!" Emma wirft dem Deckel der Truhe, in der sie gerade kopfüber verschwunden war, einen wütenden Blick zu. Mit der rechten Hand balanciert sie einen Stapel verstaubter Bücher, während sie sich mit der linken den Hinterkopf reibt. Na fein, das würde sicherlich eine ordentliche Beule geben. Aber wenigstens hatte sie gefunden, wonach sie nun den ganzen Tag gesucht hatte: die alten Kassenbücher ihrer Schwester Richmodis, deren Taverne sie so plötzlich und unter unschönen Umständen geerbt hatte...


    Noch ein paar Verschimpfungen in Richtung der vermaledeihten Truhe murmelnd, macht sich Emma auf den Weg in den Schankraum, der nun endlich wieder sauber und aufgeräumt ist. Sie findet Askir noch immer vertieft in die Bestandsaufnahme der Taverne; genau genommen scheint er immernoch genauso dazusitzen, wie vor einigen Stunden: die Nase in Tabellen gesteckt, mit Zahlen um sich werfend und hin und wieder etwas aufs Papier kritzelnd.


    "So!" Mit einem Rums lässt Emma die Bücher vor Askir, der gerade noch schnell genug seinen Hut wegziehen kann, auf den Tisch fallen. "Wie ich es mir gedacht habe, alles da. Die Abrechnungen der letzten 5 Jahre."


    Der Staub, der sich in den letzten 5 Jahren auf den Büchern gesammelt hatte, lässt Emma dreimal herzhaft niesen.

  • Mit einem etwas angesäuerten Blick wischt er sorgsam über seinen Hut, bevor er ihn sicherheitshalber wieder aufsetzt. Dann schaut er auf die verstaubten Bücher und die vor ihm liegenden Zahlenkolonnen hinab. Ein leises Seufzen entfleucht seinen Lippen.


    “Ich glaube ich könnte ein Bier gebrauchen.“


    Askir nimmt die Augengläser von seiner Nase und reibt sich die Augen. Nachdem er die Sehhilfe wieder aufgesetzt hat blickt er abermals auf die Zahlen hinab, die von einem seit einigen Monaten empfindlich geringeren Gewinn Auskunft geben. Die Briganten haben der Taverne stark geschadet und über kurz oder lang wäre sie so ausgeblutet. Er legt die Stirn in Falten.


    “Eine Goldgrube ist die Taverne ja nicht gerade. Und erst recht nicht mit den Wegelagerern, die haben den ganzen Gewinn der letzten Monate abgeschöpft. Mit dem, was übrig blieb konnte man gerade die laufenden Kosten decken.“

  • "Ja, sowas hatte ich schon befürchtet", erwidert Emma nachdenklich. Gedankenverloren dreht sie sich in Richtung Theke um Askir ein Bier zu zapfen. "Ehrlich gesagt hatten Karl und ich auch den Hintergedanken, mit unserer Hochzeit hier ein bisschen für frischen Wind zu sorgen und vielleicht etwas mehr Kundschaft anzulocken." Sie stellt das schäumende Bier ab. "Aber ich verstehe das nicht..." Ungläubig blickt sie in den Dschungel aus Zahlen, der sich vor ihr in den aufgeschlagenen Büchern ausbreitet. "Richmodis erzählte eigentlich immer, dass die günstige Lage an der Handelsstraße nach Trabant so viele Händler anlocken würde, zumindest wenn die Markttage anstanden."
    Sie gießt noch etwas Bier nach und stellt den Krug vor Askir ab.

  • Askir blickt der Frau mit ihren wiegenden Hüften hinterher, während sie auf dem Weg zur Theke ist. Kurz, aber heftig schließt er die Augen und wendet seinen Kopf wieder dem Tisch und den Büchern zu. Verdammt, Askir – sie ist verlobt. Da lohnt sich die Mühe nicht, denkt er bei sich. Dann versucht er sich wieder auf die Fakten zu konzentrieren.


    Mit einem dankbaren Nicken quittiert er das Auftauchen eines schäumenden Bieres in seinem Gesichtsfeld. Er greift nach dem Humpen und nimmt einen Schluck des kalten Gerstengebräus, bevor er ihn wieder auf dem Tisch abstellt.


    “Was ist, wenn die Briganten nicht nur die Taverne ausgenommen haben, sondern auch den einen oder anderen Händler? Dann würde die Strasse als nicht mehr sicher gelten und die Händler würden sich einen anderen Weg suchen. Übrig bleiben die Wölfe, die aber nicht das große Geld bringen, wie ich mir denke.“

  • Das kann natürlich gut möglich sein.", erwidert Emma und lässt sich neben Askir auf einen Stuhl sinken. "Aber was können wir denn dagegen tun?" Ihr Unmut steht Emma ins Gesicht geschrieben als sie, ihr Kinn auf beide Hände gestützt, die Ellbogen auf den Tisch sinken lässt. "Wir können doch schließlich nicht die gesamte Gegend von diesen Halunken befreien..."

  • Askir lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und wieder seufzt er leise bei den Worten von Emma. Er angelt sich eine Galena aus seiner Tasche, greift zu der auf dem Tisch stehenden Kerze und zündet sich das Rauchkraut an.


    “Al’Anfa verrecke.“


    Genüßlich zieht er, das Rauchverbot im großen, derzeit leeren Schankraum ignorierend, an dem Glimmstengel.


    “Dieser vermaledeite Krieg … solange die Gegend unsicher ist und auch als solche gilt werden wir nicht viele Gäste haben. Von einigen todesmutigen und unerschrockenen Helden einmal abgesehen.“


    Der Begriff „Helden“ trieft, von ihm ausgesprochen, von Zynismus.


    “Ich weiß nicht, was wir dagegen tun könnten. Vielleicht eine Miliz aufstellen, wie Du schon mal überlegt hast. Aber irgendwas müssen wir tun, damit die Taverne in Zukunft wieder für klingende Münzen in unseren Beuteln sorgt.“[/align]

  • "Also wenn du mich fragst, Askir", sagt sie und krempelt die Ärmel ihres Kleides hoch, "sollten wir dringend den Rest dieses Packs ausfindig machen und ihnen den Garaus machen bevor sie auf die Idee kommen, hier wieder aufzutauchen. So viele können das doch nicht mehr sein...oder? Und wenn wir diesem...wie hieß er noch...Dural noch einmal einen Brief zukommen ließen? Vielleicht kann er ja doch noch ein paar Männer schicken die uns helfen..."

  • Askir hebt eine Braue.


    “Du meinst er schickt dann einige Freunde, die vielleicht einige von dem Pack töten und den Rest dann laufen lassen? Dann lieber feiern gehen anstatt sie zu verfolgen und endgültig nieder zu machen? Und dann am nächsten Tag weiterziehen und darauf vertrauen, dass ein Hilferuf von uns schneller ist als eine Räuberklinge in unseren Eingeweiden?“


    Er nimmt einen weiteren Zug von der Galena.


    “Du meinst also wir sollten die großen Helden um Hilfe anbetteln, um dann in Dankbarkeit und Anbetung zu zerfließen, wenn sie so gnädig sind überhaupt den Weg zu uns anzutreten?“


    Der triefend-schwarze Sarkasmus in Askirs Stimme ist nicht zu überhören.


    “Aber Du hast Recht: Wir müssen uns dieses Packs entledigen, wenn wir wieder Gewinn machen wollen. Wenn es keinen Büttel gibt, der uns schützen kann und scheinbar auch die Wölfe fast alle weg sind, bleibt es an uns hängen die Strasse wieder sicher zu machen.“


    Er nimmt einen Schluck Bier, während er grübelnd die Stirn in Falten legt.


    “Mietlinge jedoch sind teuer, wenn sie nicht nur hier an der Tür stehen, sondern auf Jagd nach Räubern gehen sollen.“


    Sein Blick gleitet zum Fenster hinaus.


    “Vielleicht beobachten sie uns schon und betrachten, wie nach und nach alle Gäste abreisen und uns wehr- und schutzlos zurück lassen.“

  • Mit müden Schritten nähert sich Varus dem Waldkrug. Er war schon früh am Morgen aufgestanden und hatte Thareas Eltern besucht.
    Es fiel ihm nicht leicht, die schlechte Nachricht zu überbringen. Vor allem die Tatsache, das die beiden keinen gebührenden Abschied nehmen konnten, da die Leiche verbrannt wurde, machte ihnen sehr zu schaffen. Aber der Schrieb des Königs war leider eindeutig.
    Tote haben am selben Tag ihres Ablebens beigesetzt zu werden,...


    Die Tatsache, das eine Lukranis Pristerin vor Ort war und die Verbrennung vollzog hat die Eltern ein wenig getröstet. Ein wenig Beschönigung der Tatsachen tat ihr übriges.
    Die beiden wollten in den nächsten Tagen zum Waldkrug kommen um an der Stelle ein paar Gebete zu sprechen...



    Varus betritt den Vorraum der Schenke. Während er den neuen Aushang liest, der am Eingang häng, stellt er seinen Bogen in die Ecke und legt den Köcher ab. Danach entledigt er sich seines schweren, gefütterten Wams und legt auch den Gürtel mit den Dolchen ab.
    All das ändert nichts an der Last, die noch immer auf seinen Schultern ruht, auf seiner Seele...


    Er betritt den Tavernenraum und raunst ein brummeliges "Ich bin wieder da..." in den Raum.


    Zuerst registriert er Askir gar nicht und stiefelt zur Theke. Dort legt er seinen Hut ab und schaut traurig zu Emma.


    "Sie haben es augenscheinlich gefasst aufgenommen und meinten, das es harte Zeiten wären... Aber ich habe gespürt, das es sie innerlich fast zerrissen hat..."


    Er atmet tief ein und seufzt dann leise.


    "Es tut mir leid, das ich gestern Abend keine besonders gute Hilfe mehr war. Das war alles etwas viel für mich. Morgens Richmodis und Abends Tharea,... Ich brauch jetzt erst mal ein Bier..."


    Varus einen Schritt zur Seite, schaut an Emma vorbei und sieht Askir am Tisch sitzen und nickt ihm zu:


    "Oh... Hallo, hatte dich ganz übersehen..."


    Dann wendet er sich wieder zu Emma:


    "Was hab ich denn verpasst? Sind noch mehr Gäste da?"

  • Emma schenkt Varus ein warmherziges Lächeln und legt ihm mitfühlend die Hand auf den Unterarm. "Keiner nimmt es dir übel, dass dich die Ereignisse so mitgenommen haben. Wie du schon gesagt hast: Tharea war noch ein Kind und hatte das Leben noch vor sich..." Sie seufzt, während sie sich mit einem Krug zum Zapfhahn bewegt."Und Richmodis", fügt sie nachdenklich hinzu, "sie kanntest du vermutlich sogar besser als ich. Ich kann nicht sagen, dass ich unseren Kontakt in den letzten Jahren besonders gepflegt hätte."


    Emmas Blick fällt auf Askir, der sich zu ihnen an die Theke gesellt hatte. "Nun, Varus", Emmas Stimme gewinnt wieder an Überzeugung, "es gab tatsächlich einige Änderungen während deiner Abwesenheit." Emma macht eine kurze Pause, stellt Varus sein Bier hin und fährt fort, während dieser den Humpen ansetzt.


    "Ich habe mich entschlossen, den Waldkrug an Stelle meiner Schwester weiterzuführen - und zwar mit Askir als Geschäftspartner."

    "Hast du jemals im blassen Mondschein mit dem Teufel getanzt?"

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  • Varus nimmt einen kräftigen Schluck Bier und hört Emma zu. Seine Miene hellt sich etwas auf.


    "Es ist schön, das Du ihr Erbe antreten wirst und der Waldkrug weiter geöffnet bleibt. Aber so lange dieses Gesindel sich in den Wäldern herum treibt, werden wir hier nicht sicher sein."


    Er nimmt einen weiteren kräftigen Schluck Bier.


    "Mag ja sein, das die Rache aus mir spricht, aber man sollte an ihnen ein mahnendes Beispiel durchführen, damit alle Strauchdiebe zukünftig diese Gegend meiden."


    In Gedanken fliegen die Gesichter der Räuber wieder an ihm vorbei, das hämische Grinsen des Redelsführers, der Aufschrei von Tharea, welche dann durch die Klinge eines räudigen Bastards für immer zum schweigen gebracht wurde...
    Alles ging so schnell. Noch ehe er sie erreichen konnte, hatte er einen Dolch in den Rippen stecken und wurde mit irgendetwas hartem am Kopf getroffen.
    Die Tatsache, das er selbst einen von ihnen niederstechen konnte, war kein Trost für ihn.
    Wahrscheinlich würden diese Mistkerle gerade im Wald ihre Wunden lecken und einen neuen Plan schmieden, unschuldigen Bürgern das Geld aus den Taschen zu pressen...


    "Ich habe keine namenlosen Gräber gesehen. Ich vermute also, das diese Dreckskerle allesammt fliehen konnten?"

  • Als sich die Tür öffnet und Varus eintritt blickt Askir kurz von den Papieren auf, in die er sich wieder vertieft hatte. Er nimmt seinen Humpen zur Hand und nimmt einen guten Schluck. Als der Mann ihn bemerkt prostet er ihm, seinen Humpen erhebend, kurz zu. Dann gleitet sein Blick aus dem Fenster hinaus, während er, soweit möglich, den an der Theke gesprochenen Worten lauscht. Und immer damit rechnet, dass diese Strauchdiebe sich wieder zeigen. Hoffentlich kommen sie aber erst wieder, wenn die ersten Mietlinge eingetroffen sind …

  • "Varus, ich bin völlig deiner Meinung", erwidert Emma mit Bestimmtheit. "An diesem Pack sollte ein Exempel statuiert werden, ein für alle mal, damit klar wird, dass hier jetzt ein anderer Wind weht. Askir hat ja bereits ein paar Maßnahmen ergriffen." Sie deutet mit einem Kopfnicken auf den Aushang an der Tür. "Nur fürchte ich auch, dass das nicht ausreichen wird. Wir müssen schnell handeln - bevor sie auf die Idee kommen, zurückzukehren."


    Wie zur Bekräftigung ihrer Worte schnappt sich Emma eines der Brotmesser, die zum Spülen auf dem Tresen liegen, und wischt es an ihrer Schürze ab. Der Mut der Verzweiflung steht ihr ins Gesicht geschrieben.


    "Irgendwelche Vorschläge, meine Herren?"

    "Hast du jemals im blassen Mondschein mit dem Teufel getanzt?"

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  • Askir zündet sich eine zweites Rauchkraut an. Nachdenklich dreht er es zwischen seinen Fingern.


    “Darf eigentlich in Daynon nur die Obrigkeit Kopfgelder aussetzen?“


    Er nimmt einen Zug.


    “Vielleicht gibt es in der Gegend den einen oder anderen übermütigen Abenteurer, der sich ein paar Münzen verdienen möchte, in dem er das Pack tot oder lebendig bei uns abliefert?“


    Der Mann mit dem federgeschmückten Dreispitz atmet tief durch.


    “Aber wie man es dreht und wendet: Der Tod dieser Halunken wird uns eine gute Stange Geld kosten.“

  • Plötzlich öffnet sich ziemlich laut die Türe und eine Mischung aus Schnee, Fell, einigen Federn, einem kunstvoll geschwungenen Bogen samt Rückenköcher und waldgefälliger Gewandung betritt den Eingangsbereich.


    Eine lange braune Haarsträhne wird mit einem verärgerten Ausdruck aus dem Gesicht geblasen und offenbart an der linken Schläfe ein typisches Hautbild, dass sich die Waldläufer der Wölfe in ihre Haut ritzen liessen.


    Ein mit Holzringen geschmücktes spitzes Ohr wackelt leicht, so das der Schnee von der zu kleinen Spitze hinabfällt.


    "Wen muss ich hier erschiessen, um einen warmen Tee zu bekommen," murmelt eine helle klare Stimme, aus einem etwas zu kantigem Gesicht, als dass es einer reinrassigen Elbe entstammen könnte.

  • Emma, das Brotmesser noch immer in der Hand, starrt erstaunt zur Tür. Waren sie tatsächlich so sehr in Gedanken gewesen, dass sie das Nahen einer Person nicht bemerkt hatten? Bedenklich...


    Sie gibt sich einen Ruck, zaubert ein Lächeln in ihr Gesicht und legt das Messer zurück. Der harsche Umgangton, der den Wölfen so eigen ist, hatte sie noch niemals aus dem Konzept gebracht.


    "Ach, der eine oder andere würde mir da schon einfallen", entgegnet sie mit einem Zwinkern in Richtung des Gasts. "Aber vorerst komm rein und wärm dich am Kamin auf; was darfs denn sein?"

  • "Ein Kopfgeld... Klingt nach einem Plan!"


    Varus leert den Humpen und stellt ihn wieder auf den Tresen.


    "Meinen Bogen habt ihr. Das bin ich Richmodis und Tharea schuldig..."


    Dann betrachtet Varus mit Neugierde den Neuankömmling.

  • "Bei Tasmia," die Halbelfe zieht mit einem Fuss die Türe hinter sich zu, nickt Emma aber freundlich zu. "Ich hab gehört, was hier los war... und nur damit ihr's wisst... mir ist egal ob diese Trollüberreste von Vagabunden hier Ärger machen, dass ist die Taverne der Wölfe und sie wird von ihnen gehalten werden."


    Etwas theatralischer als es muss, setzt sie die Spitze ihres Bogens lautstark auf den Steinen vorm Kamin ab. Dann zaubert sie ein entwaffnetes Lächelnd auf ihre schönen Züge - menschliches Blut in ihren Adern hin oder her.


    "Pfefferminztee!"


    Der Blick der Wölfin gleitet zu Varus hinüber... plötzlich zieht sie die Augen zusammen und mustert ihn akribisch.


    "Beim Euter der Mutterwölfin, sag bloß du bist Varus?!"

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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