Haupthandelsstraße durch die südlichen Wälder

  • Diese gibt sich ganz ihrer Gedankenverlorenheit hin und scheint weder Wind noch Wetter zur Zeit zu bemerken. Bis sie irgendwann, als ein wirklich bösartiger Schauer beginnt, die Kapuze vom Kopf zieht und ihr Gesicht mit geschlossenen Augen für einen Moment gen Himmel streckt.
    Dafür bleibt sie sogar stehen, hält die Gruppe aber nicht gefährlich lange auf, sondern zieht ihre Kapuze bald schon wieder auf und geht weiter.

  • Plötzlich und unerwartet durchzucken den gewaltvollen Himmel lange und gefährlich nahe Blitze. So nah, dass sich dem einen oder anderem die Nackenhaare aufstellen könnten.


    Ein Reh prescht voller Angst durch das verworrene Strauchwerk, überschlägt sich fast, als es auf einer nassen Pfütze ausrutscht und springt dann gefolgt von zwei weiteren Rehen weiter den Hang hinunter.


    Dann geschieht es. Ein Blitz schlägt direkt neben den Wanderern inmitten eines Baumes ein, der sich nur wenige Wimpernschläge später in Richtung der Gruppe neigt und auf sie einzuschlagen droht.

  • Geblendet durch den Blitz sieht Shaifëa nicht was passiert - aber das Geräusch neben ihr weiß sie einzuordnen und erkennt die drohende Gefahr. Reflexhaft greift sie nach Ivoreth, die am nächsten neben ihr ist, und zieht sie mit nach vorn, als sie versucht, aus der Gefahrenzone zu kommen.
    "Vorwärts!" ruft sie gegen den Sturm an, ohne sich große Hoffnungen zu machen daß es jemand hört.

  • Der Blitz lässt sie reflexhaft die Augen fester zusammen kneifen, aber das Krachen danach lässt sich mehr als deutlich hören. Schon wird sie von Shaifëa gepackt und nach vorne gerissen, was nicht allzu schwer fällt. Sie macht von sich aus bereits einen kleinen Satz nach vorne.

  • Thalion ist an die Spitze der verbliebenen Gruppe gegangen, als Dural und Tear'asel ihre Suche aufnahmen.


    Als der Wind immer stärker wurde, schlägt er den anderen vor:


    "Haltet euch hinter mir, wenn es geht. Ich versuche euch etwas vor dem Wind abzuschirmen."


    Ohnehin hätte so etwas niemand anderes in der Gruppe zu sagen brauchen.


    Wenige Augenblicke später weht es ihm die Kapuze der Gugel vom Kopf und es dauert nicht lange bis der erste Blitz durch den Himmel zuckte.
    Thalion sieht Richtung Himmel während ihm das Gesicht durch den kalten Wind und den Regen schon zu brennen beginnt. Seine Ohren und die Nasenspitze fühlte er schon nicht mehr.


    "Wir müssen ...", doch weiter kam er nicht. Der letzte Blitz hatte eingeschlagen und der Baum begann sich zu senken. Splitter flogen durch die Luft und erschrocken zuckte Thalion zusammen. Sein Kopf drehte sich auf einen Reflex hin zur Einschlagstelle und gleichzeitig vernahm er das Knacken des Baumes.


    Instinktiv griff auch er die nächste Person neben sich am Umhang.
    "Schnell !", schrie er.
    Er beginnt zu rennen.

  • Immer noch annähernd blind versucht Shaifëa Thalions Schritte über den Sturm hinweg zu hören und ihm so gut als möglich zu folgen. Als sie merkt daß Ivoreth von selbst mitkommt läßt sie sie schnell wieder los, um sie nicht zurückzuhalten. Endúneath war ohnehin vor ihnen gewesen, sie schätzt die Wahrscheinlichkeit recht hoch ein daß er schon in Sicherheit ist - sofern man zur Zeit irgendwo in diesem Wald überhaupt von Sicherheit sprechen kann.

  • ...Nur einen Moment zuvor, zufällig aber nicht weniger prikär erreicht Endúneaths Geist eine verzerrte leise Stimme, die Fetzen von Worte an ihn heranträgt. ((siehe hier))



    Kraft und Gegenkraft...nicht immer eine nützliche Gleichung. Shaifëa reisst Ivoreth nach vorn, doch dann ist es Thalion, der den Arm der goldhaarigen Mondelbe erwischt. Seine Kraft ist um einiges größer und so dreht sich das wenig hilfreiche Spiel auf dem völlig nassen und vom Sturm umtosten Weg.


    Der fallende Baum stört sich nicht daran, zwar hilft der Schwung Ivoreth aus dem nahen Umfeld des fallenden Stammes zu bringen, so dass nur einige schneidend scharfe Äste ihre Wange aufreissen, doch ihre Gefährtin hat weit weniger Glück.


    Ein dicker Ast erwischt Shaifëa unvorbereitet an der Schulter und bohrt sich schmerzhaft in die Haut. Nur Thalions schnellem Griff ist es zu verdanken, dass sie nicht direkt von dem Stamm getroffen wird.

  • Sie stolpert noch einen Schritt vorwärts, rutscht dann durch die Wucht des Astes aus und stürzt zu Boden. Ihr Aufschrei geht im Lärm des Sturmes und dem Krachen des aufprallenden Baumes verloren.

  • Endúneath hatte sich derweil in der nähe von Thalion aufgehalten, weiter vorne in der Gruppe. Der Blitz hat auch ihn für einen kurzen Moment außer Gefecht gesetzt, bevor er ob des drohenden Geräuschs von der Seite einen Schritt in die vermeintliche Sicherheit getan hat. Gerade fasst er sich instinktiv an die Augen um den Regenerationsprozess vor weiteren Einwirkungen abzuschirmen, als die Gedankenfetzen von Tear'asel ihn erreichen. Hatten sie etwas gefunden? Oder waren sie in Gefahr? Er konnte bei all den Umgebungseinflüssen nichts derartiges herausfinden... doch gleich was es war, sie sollten in ihre Richtung aufbrechen. Gerade will sich zu den anderen umwenden um ihnen gegen den tosenden Sturm etwas zuzurufen als ihn die Druckwelle des umstürzenden Baumes samt Holzsplittern erreicht. "Shai? Ivy?" Seine Stimme ist erfüllt von Sorge, aber dadurch nicht weniger laut, ganz im Gegenteil.

  • Der Aufprall des Baumes und die umher fliegenden Äste und Splitter bringen Thalion zum Rutschen und Stolpern. Er landet mit dem Gesicht unsanft im Matsch. Schnell versucht er sich wieder aufzurappeln doch es gelingt ihm nur mühsam. Die Hand vor den Augen versucht er nach den Reisegefährten zu sehen und sieht das Blut auf Shaifëa's Schulter.


    Schnell legt er die Waffe weg. Alles ist Triefnass vom Sturm. Schützend stellt Thalion sich über sie und versucht die Wunde zu untersuchen.

  • Die Kraft des auf Shaifëa niedergehenden Astes drückt sie einfach zur Seite, doch Thalion ist da, ehe noch schlimmeres geschehen kann. Zwischen gefallenem Baum und Endúneath fängt er sie mehr oder minder ab.


    Aus dem zersplitterten Stammd es Baumes dampft Rauch, von aufkeimendem Feuer, das jedoch sofort von dem Regen erstickt wird.


    Der Ast hat einige Splitter im empfindlichen Halsbereich von Shaifëa hinterlassen und ein Stück des Astes hat sich in ihrer Schulter verharkt, die jetzt stark zu bluten beginnt und ebenso schnell wieder verwässert durch den Regen.

  • "Endúneath", schreit Thalion in den Sturm, "sieh nach Ivoreth."


    Er wendet sich an Shaifëa. Die Splitter am Hals bedürfen äußerster Sorgfalt, doch zunächst muss der Ast entfernt werden, denn so kommt Thalion an die Splitter nicht richtig heran.


    "Es tut mir leid, aber das wird weh tun.", ruft er Shaifëa zu.


    Vorsichtig tastet er an der Schulterwunde um die Richtung festzustellen, wohin er den Ast ziehen muss. Abbrechen ist nicht möglich, denn der Ast ist natürlich frisch und sehr biegsam. Zum Abschneiden fehlt das richtige Werkzeug und würde ebensoviele Schmerzen verursachen.


    Nachdem er die Richtung gefunden hat, zieht Thalion schnell aber dennoch vorsichtig den Ast heraus, stetig bemüht die Splitter am Hals nicht zu berühren. Wenn Shaifëa schreit, so kann er es durch das Tosen des Windes nicht hören.
    Schnell zieht er aus der kleinen schwarzen Ledertasche eine nicht ganz Nassen Verband und beginnt zunächst die Blutung zu stoppen. Die Wassertropfen bilden kleine Rinnsaale auf seinem Kopf und fließen am Kinn hinunter.
    Nachdem die Blutung scheinbar gestoppt ist, wendet er sich den Splittern zu. Ein kleines Messer muss als improvisierte Pinzette herhalten, womit er äußerst sorgfältig vorgeht. Nach und nach entfernt er einen Splitter nach dem anderen und endet damit einen nicht zu straffen Verband über die Wunde am Hals zu befestigen. Die Wunden mit irgendetwas zu reinigen wäre bei diesem Wetter sinnlos.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Noch immer von den Nachwirkungen des Blitzes geblendet versucht sich der Klingenträger zu orientieren. Doch seine ersten Schritte in die vermutlich richtige Richtung lassen ihn nur in zerborstenes Geäst laufen. Zunächst versucht er einfach so durchzukommen, dann entschließt er sich eine seiner Klingen zuhilfe zu nehmen. Doch zuvor gilt es, die Position der Hauslosen herauszufinden... "IVY?!" brüllt er so laut es seine Stimme erlaubt gegen den Sturm an.

  • Als der Baum fällt und sie trotz allem noch erwischt, zischt die Mondelbe erbost auf. Der Klang geht im Getöse unter, mag aber so gar nicht zu der Fischerin passen. Die sich schmerzerfüllt den Arm hält, da auch dieser einige peitschende Hiebe abbekommen hat.
    Kurz tastet sie nach ihrer Wange, dann bemerkt sie wie der unübersehbar große Schatten Thalions sich zu ihrer Gefährtin hinab beugt. Ohne sich um Regen und Schmutz zu kümmern, lässt sie sich auf die Knie neben die beiden fallen. Thalions Hand hält sie rasch fest als dieser mit einem Verband versucht der Wächterin und ihren stark blutenden Wunden zur Hilfe zu kommen.
    Ihre andere Hand, von ihrem eigenen Blut verschmiert, legt sich auf die kritischste Wunde.
    Ein paar gemurmelte Worte auf einer wohl elfischen Sprache und das Blut hört auf in Strömen zu fließen. Aber noch ist die Wunde nicht geschlossen.
    "Weg mit dem Ast!" fordert sie Thalion in dem unmissverständlich dominanten Tonfall einer weiblichen Hîn Meneldû auf.
    Endúneaths Rufen ignoriert sie offensichtlich auf Grund des Zaubers, den sie auf die Schwerverletzte gelegt hat.

    Parchlim?
    "Ich knüpfe Netze und schwinge kein Schwert!"

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  • Sie beißt die Zähne fest aufeinander, verzieht nur das Gesicht als Thalion den Ast herauszieht ... oder es ist nur der Sturm, der alle Geräusche übertönt.
    Bei Ivoreths Zauber blitzt kurz etwas schwer definierbares in ihren Augen auf, den Rest läßt sie stumm über sich ergehen. Noch ist sie bei Bewußtsein, aber wirkt nicht ganz präsent - was vielleicht ein bewußter Versuch sein mag, die Schmerzen weniger zu spüren.

  • Ivoreths Zauber gelingt ohne weiteres, ihre Fähigkeiten als Heilerin lassen es zu, dass sie sich weder durch den Sturm, das Chaos oder der Sorge, der um sie Stehenden ablenken lässt. Vorerst ist also der Blutstrom versiegt. Der Ast scheint keine bedeutende Ader getroffen zu haben, auch wenn die Blutung stark war.


    Über der aufgeriebenen Gruppe zucken weiter Blitze über den Hiimmel, erleuchten kurz die plötzliche eingebrochene Nacht, die sich über den Tag gelegt hat. Unablässlich schlägt jedoch weiter Regen nieder, verwandeln in zwischen jeden Schritt in eine gefährliche Rutschpartie. Schlamm löst sich weit vor den Elben und dem Krieger, doch im Augenblick scheint dies wenig von Belang.

  • Es ist einer dieser Momente, in denen ein Heiler jeglichen Widerstand des Verletzten ignorieren würde. Aber wegen der ungewohnten Umstände achtet sie zur Zeit nicht weiter darauf, was mit Thalion oder den anderen geschieht. Denn der Wind und die noch vorherrschende Helligkeit erschwert die Arbeit doch sehr.
    Eine weitere Geste erfolgt, wieder ein gemurmeltes Wort. Da schlägt sie sich auch die Kapuze zurück, welche sie eben, nachdem der Baum sie gestreift hat, rasch wieder hoch gezogen hat.
    Nun, dank des Dämmerlichtzaubers, kann sie wenigstens genauer sehen, was sie da vor sich hat.
    Shaifëa spricht sie auf Sindarin ein mahnendes: "Ruhig bleiben" zu, mit etwas gehobener Stimme, die Endúneath unter Umständen auch wahrnehmen kann.
    Den Schmerz in der Schulter und im Gesicht still verfluchend presst sie die Kiefer aufeinander, wischt mit dem Ärmel einmal über ihr Gesicht, damit ihr das Blut nicht von einer der Verletzungen an der Schläfe in die Augen fließt.
    Dann legt sie wieder ihre Hände an die Wächterin und öffnet sich ihr etwas mehr, falls sie ihr etwas mitteilen möchte.

    Parchlim?
    "Ich knüpfe Netze und schwinge kein Schwert!"

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  • So schnell wie der Eindruck und der seltsame Ausdruck in ihren Augen kam, so schnell verfliegt er auch wieder. Mit einem schwachen Kopfschütteln versucht sie, die vor ihren Augen tanzenden Sternchen zu vertreiben, dann stützt sie sich mit dem unverletzten Arm testweise auf und versucht sich hochzurappeln.

  • Auch wenn selber mit einem leichten Schwindelgefühl rappelt sich Ivoreth vorsichtig hoch und bleibt in der Hocke, um beide Hände unter die Arme der Wächterin zu legen und ihr langsam aufzuhelfen.
    Gut, dass Thalion sich als vorsichtiger Baumschubser erwiesen hat und kein Holz und Geäst mehr belastend auf Shaifëa lastet.