Das Zentrum der Siedlung

  • Turak hörte schweigend zu, nickte nur hin und wieder. Als Amaya zu reden aufgehört hatte, legte Turak ihr eine Hand auf die Schulter.


    "Amadahy hat einen starken Geist, sie wird es verkraften. Aber wie sieht es mit dir aus, wie hast du das Geschehene verarbeitet?"

  • Amaya zuckte leicht zusammen als Turak ihr die Hand auf die Schulter legte.


    Sie wandte ihren Blick wieder zu Turak und sagte dann: "Ich war erschreckt als ich bemerkte was mit Amadahy los war. Ich hatte ja...." Amaya stockte kurz, "ich hatte von Haku erfahren was letztes mal passiert ist, und es dann in dem Traum gesehen. Ich wollte nicht das Amadahy nochmal so etwas zustößt nachdem was sie für unser Volk getan hat. Ansonsten habe ich wieder mal erfahren, dass manche Menschen nicht so nett sind wie sie scheinen. Einer, dessen Name mir grade nicht einfällt hat doch tatsächlich einen Freundschaftszauber oder so auf mich gewirkt anstatt mich einfach zu fragen ob ich ihm helfe. Danach dann bin ich mit ihm und zwei anderen ein paar Stunden im Wald herum gelaufen und irgendeiner Spur gefolgt. Als der Zauber dann seine Wirkung verloren hatte bin ich auf eigene Faust los und habe die anderen hinter mir mich suchen gehört. Diese Spur erwies sich schließlich als falsch und wir kehrten zurück zu den andren. Dieser Mann ist sowie so komisch gewesen hat bei der trüben Stimmung die herrschte auch noch trübselige Lieder gespielt!
    Was mich am Samstagabend mitgenommen hat war, dass Sir Richard von York von Dunja geehrt wurde. Wie sich aber dann herausstellte war er schon länger tot und sein Geist hat die Zeit zwischen den Jahren genutzt um noch einmal unter uns zu sein. Mir ist es nicht aufgefallen, dass er ein Geist war, es waren drumherum einfach zu viele Turbulenzen. Es ist schade, dass er tot ist. Ich habe ihn zwar nur kurz gekannt, aber er schien mir ein netter Mensch zu sein.
    Was das Geschehe angeht bin ich froh, dass es vorbei ist. Es hätte wohl schlimmer ausgehen können, denn die Besessenen hatten echte Tränke bei sich."


    Die junge Pakk sah Turak nachdem sie geendet hatte weiterhin an, aber ihr Blick schien nicht den Pakk zu sehen.

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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    Das Wasser findet immer einen Weg, ich folge ihm und finde meinen.

  • Turaks Augen weiteten sich, als er hörte, was Amaya da sagte. Sie wusste scheinbar nicht, dass er selbst von dieser nachricht noch nicht wusste, was erklärte, wieso sie es nur beiläufig erwähnte.


    "Richard von York ist tot?"

  • Amaya's Blick verweilte nur kurz in der Ferne, Turak's Reaktion auf die Nachricht von Richard's Tod holte sie zurück.


    Sie sah den Pakk wieder direkt an und mit mitfühlender Stimme sagte sie: "Du wusstest es nicht? Das tut mir leid.
    Ich kannte ihr zwar nur kurz, aber in der Zeit lernte ich ihn als offenen und freundlichen Menschen kennen. Er war beim Rat der Völker vor.... hm, ... zwei Jahren, dabei. Das war das erste und letzte mal, dass ich lebend gesehen habe."


    Die Pakk füllte ihren Becher aus und trank ein paar Schlücke bevor sie weitersprach.


    "Ich kann dir leider nicht sagen wann Richard von York gestorben ist."


    Wieder schwieg die Pakk und wartete auf eine Reaktion von Turak.

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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    Das Wasser findet immer einen Weg, ich folge ihm und finde meinen.

  • Amaya lächelte: " Ja ich denke Richard von York hat seinen Frieden gefunden. Er hat sich bevor er diese Welt verlies von allen verabschieden. Mir schien es als wäre er traurig und glücklich zugleich."

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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    Das Wasser findet immer einen Weg, ich folge ihm und finde meinen.

  • Als sie die Siedlung durchquerte sah sie nur von Weitem ein paar Pakk zwischen den Häusern und Hütten. Daher ging sie zum Haupthaus, um nach Amaya und Turak zu fragen.


    Haku betrat das Haupthaus und schloss die Tür hinter sich. Dann sah sie die beiden Pakk und ging lächelnd auf sie zu. "Seid gegrüßt ihr beiden!"

  • Turak bemerkte Haku erst nach wenigen momenten. Sie konnte klar erkennen, dass er mit den Gedanken wohl woanders war.
    Nach einer kurzen Weile drehte er sich dann aber zu ihr und sah sie überrascht an.
    "Sei gegrüsst Haku. Was treibt dich denn hierher?"

  • Auch Amaya brauchte einen Moment ehe sie Haku bemerkte. Die Pakk wandte sich ihrer Freundin zu und lächelte.


    Nachdem Turak Haku begrüßt hatte stand Amaya auf, ging zu Haku und umarrtme sie: "Schön, dass du wieder hier bist, Haku! Wie geht es dir? Komm setzt dich, ich hole dir einen Becher."


    Amaya löste die Umarmung und ging zum nahen Regal. Kurz darauf stelle sie einen Becher neben Haku auf den Tisch.

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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  • Haku erwiderte die Umarmung und lächelte Amaya an. "Ja, ich freue mich wieder hier zu sein. Hoffentlich werde ich etwas länger bleiben, als die letzten beiden Male." Sie setzte sich, während Amaya einen Becher holen ging.


    Sie wandte sich an Turak "Was mich hierhin führt? Nun... Ich bin nicht lange bei meiner Familie geblieben..." Sie schluckte schwer und kämpfte dagegen an, dass Tränen ihr in die Augen stiegen. Sie atmete tief durch.


    Als Amaya wieder kam bedankte sie sich und nahm den Becher entgegen. Erst als sich die junge Pakk wieder gesetzt hatte fuhr sie fort.
    "Ich hoffe ich habe euch nicht gestört. Ihr saht so vertieft in eure Gedanken aus."

  • Haku blickte auf den Boden Nicht so wie es sein sollte... Wo fange ich da an? Ich hatte mich dazu entschlossen ihnen nichts davon zu sagen, dass ich jetzt kein Mensch mehr bin... Das hätten sie nicht verstanden. Ich wollte, dass sie mich so sehen, wie sie mich in Erinnerung hatten. Als 'ihre kleine Haku' so hat Amadahy es genannt." Haku schmunzelte und blickte dann auf.
    "Und erst ging auch alles gut und sie haben sich sehr gefreut mich zu sehen, doch schon am zweiten Tag hat mich mein ältester Bruder dabei beobachtet wie ich meine Gestalt verändert habe... und dann... haben sie Angst bekommen." Haku stiegen Tränen in die Augen. "Sie dachten ich sei von einem bösen Geist besessen. Sie hatten Angst vor mir! Ich hab sie noch nie so verängstigt gesehen. Sie wollten mir zunächst nicht glauben, dass mir nichts fehlt." Haku wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen. "Bradar-sei-Dank haben sich meine Mutter und mein jüngerer Bruder besonnen und mir geholfen das Dorf zu verlassen."

  • Turak legte Haku eine Hand auf die Schilte und blickte ihr in die Augen.
    "Ich kenne diese Reaktion der Menschen, sie fürchten alles, was sie nicht kennen. Mir ist es damals ähnlich ergangen. Aber der Schmerz wird vergehen, glaub mir. Ich denke du bist jetzt bereit, endgültig eine von uns zu werden. Du hast dich akzeptiert wie du bist, das ist das wichtigste."

  • Nachdem Amaya Haku den Becher geben hatte, verschwand sie kurz mit dem Krug ins Nebenzimmer.


    Mit gefüllten Krug kam sie wieder und setze sich auf ihren Platz. Betroffen lauschte sie Haku's Schilderung.


    Als Turak geendet hatte sagte Amaya: "Oh Haku das tut mir leid."
    Die Pakk griff nach Haku's Hand, dann sagte sie: "Ich hoffe du findest hier eine neue Heimat so wie wir anderen."
    Amaya machte eine kurze Pause und suchte Haku's Blick ehe sie weitersprach: [color=green]"für mich bist du wie eine Schwester, auch wenn wir uns kaum zwei Jahre kennen. Das was damals bei meiner Initiation mit dir geschehen ist hat mich mit genommen. Ich möchte dir helfen als Freundin und wenn du möchtest als Schwester, dich hier zurecht zufinden und neu zu beginnen."


    Amaya lächelte Haku an und drückte ihre Hand.

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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    Das Wasser findet immer einen Weg, ich folge ihm und finde meinen.

  • Erschrocken sah Haku auf. Wie konnten die beiden so freudig darüber sprechen, dass ihre Familie ihr den Rücken gekehrt hatte?
    Bei den Worten der beiden verzog sie den Mund zu einem trüben Lächeln und nickte kurz, als ob sie ihre positive Sicht teilte.
    Dann wandte sie den Blick ab. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie legte ihr Gesicht in die Hände und stützte ihre Ellenboden auf die Oberschenkel. Sollte es das gewesen sein? Einfach ihre Familie hinter sich lassen? So einfach ging das nicht. Auch das sollten die anderen doch wissen.
    Andererseits standen die Chancen bedeutend schlecht ihre Familie ein weiteres Mal sorglos zu besuchen. Es hatte sich einfach zuviel verändert.


    Sie würde hier in der Siedlung erstmal eine Zeit bleiben. Alles andere würde sich mit der Zeit zeigen.


    Unvermittelt stand sie auf und ging zum großen Kamin des Haupthauses, in dem ein Feuer brannte. Sie setzte sich davor und starrte in die Flammen, während sie ihren Gedanken nachhing. Nach einer Weile legte sie sich hin und schlief ein.

  • Am nächsten Morgen erwachte Haku vor dem Kamin. Das Feuer war runtergebrannt und es glimmte nur noch etwas Asche vor sich hin. Jemand hatte wohl eine Decke über sie gebreitet. Sie stand vom Boden auf, faltete die Decke und legte sie auf einen Tisch.
    Ihre Sachen standen auf einer Bank. Sie sah sich um. Die Halle schien leer zu sein und das Licht das durch die Fenster drang ließ sie wissen, dass es noch früh am Morgen war.


    Haku öffnete die Tür nach draußen, ob sich ein wenig die Beine zu verstreten.

  • Haku gesellte sich zu ihm. "So früh schon auf den Beinen?" Sie warf einen Blick Richtung Wald. "Beobachtest du etwas?"


    Die Luft war kühl und windig. Haku zog ihren Umhang um sich zu.
    Wie aus einer alten Gewohnheit heraus sprossen nun feine, blonde Haare aus jeder Pore ihrer Haut und schlossen sich zu einem kurzen, dichten Fell zusammen, dass ihre Haut bedeckte. Dabei wandelten sich die Konturen ihres Gesicht fließend, bis sie einen Augenblick später ihre tierische Gestalt angenommen hatte.
    "Besser." sagte sie und lächelte milde.


    Neugierig bickte sie zu Turak auf.

  • Turak sah zu Haku als diese an ihn heran trat. Der Pakk nickte nur kurz ohne etwas zu sagen. Erst als Haku ihre Verwandlung abgeschlossen hatte, schaute er sie an und sprach:
    "Ja, so früh schon auf den Beinen. In letzter Zeit schlafe ich nicht besonders gut. Die Geister sind unruhig."