Durch Lupiens Wälder 2

  • Auch wenn Sankt Martin vorbei ist, möchte ich hier einen ebenso spannenden Conbericht, wie die Sage um den Mann mit dem halben roten Mantel erzählen:


    "Thalion reist mit einigen seiner Gefährten durch einen dunklen und gespenstichen Wald. Die Bäume tragen keine Blätter und ihre Äste hängen verdorrt zu Boden. Weit und breit ist nichts lebendiges zu sehen, kein Blatt und kein Tier. Er kommt mit seinen Freunden zu einem Gasthof, der verlassen worden war, doch ein paar andere Wanderer hatten dort Zuflucht für die Nacht gesucht.


    Thalion begrüßt Andere die er kennt und schließlich grüßt er eine junge Frau die ihm unbekannt ist. Sie scheint allein zu sein und in seinem Edelmut beginnt er sich mit ihr zu unterhalten. Seine Gefährten scheinen ein gewisses Unbehagen bei dieser Frau zu empfinden, doch Thalion fürchtet kein Unheil. Hätte er ein Bett dabei gehabt, hätte er es großmütig geteilt, wie seinen Mantel. Doch er hatte keines bei sich, so vertröstet er die Frau auf eine gemeinsame Teerunde. Bis der Tee fertig ist, wollen die Beiden einen Waldspaziergang unternehmen.


    Einer von Thalions Bekannten, ein Faun zieht Thalion zur Seite und warnt ihn eindringlich, dass diese Frau Böse sei. Soooooooo Böse wie man nur sein kann und voller List und Tücke. Doch Thalion fürchtet sich nicht und löst sein Versprechen für den Waldspaziergang ein. Der Faun aber ahnt Böses und begleitet die Beiden in den Wald. Das verärgert die böse Frau und sie schickt sich an dem Faun weh tun zu wollen. Doch da stellt sich St. Thalion in heldenhaftem Mut vor Valten und sagt:"Du wirst keinem meiner Gefährten ein Leid antun!"


    Da erschrikt die böse Frau sehr und konnte dem Faun nichts tun. Doch in ihrer Tücke ersinnt sie eine List um den edlen St.Thalion aus dem Weg zu räumen. Sie beginnt zu weinen und St.Thalion lässt die Arme sinken und in seiner Güte achtet er einen Moment nicht auf Sie. Doch in genau diesem Augenblick der Unachtsamkeit verhext sie ihn, so dass er zu Stein erstarrt. Die böse Frau lacht und glaubt, dass sie nun auch allen seinen Gefährten Leid zufügen kann. Doch St.Thalions Freunde haben viel von ihm gelernt und so gelingt es einem seiner Gefährten ihn zu entsteinern, obwohl das in dem toten Wald sehr schwer fällt.


    Als St.Thalion wieder zu sich kommt eilt er seinen Gefährten zur Hilfe und verjagt die böse Frau, so dass sie sich nicht traut an diesem Abend noch einmal zurückzukehren. Seinen Gefährten aber hat die böse Frau sehr zugesetzt und sie konnten nichts gegen sie ausrichten. Da überlegt St.Thalion was zu tun sei, um seine Gefährten vor dieser Frau zu beschützen.


    Da erzählt eine Gefährtin, das ein Geist ihr erzählt hat, wie sie die böse Frau in ihre Schranken weisen können. Man muss dazu in die Geisterwelt und einem fiesem alten Geist ein Buch abluchsen. St.Thalion fürchtet sich natürlich nicht und macht sich auf in die Geisterwelt um das Buch zu holen. Mit viel Geschick und einem klugen Trick kann St.Thalion dem Geist sein Buch abschwatzen.


    Wieder in der normalen Welt kann St.Thalion mit dem Buch die böse Frau verjagen und zusammen mit der Hilfe seiner Freunde gelingt es ihm auch wieder, das Leben in den Wald zu bringen. Jetzt ist St.Thalion wieder auf Reisen und hält Ausschau nach Bedürftigen die seine Hilfe brauchen."

  • Aus den Tagebüchern von Tear'asel...


    Ich kam einen Tag später als meine Freunde und Reisegefährten an jenem winzigen Gasthof an, der mich schon bei meiner Anreise lehrte, Vorsicht walten zu lassen. Zu sehr hatten mich Übelkeit und Kopfschmerzen aber auch jener seltsame tote Wald, den ich durchwanderte, daran erinnert, dass viel an diesem Ort und zu diesen Zeiten falsch zu sein schien. Die Abwesenheit von Leben und jenes bedrückende Gefühl, keinen Atem zu bekommen, trotz der Wildniss, die sich mir bot, all das lies mich frösteln.


    Die Grüße meiner Gefährten, die ich flüsternd nur Freunde nannte, waren herzlich. Umso erschrockener war ich über die Umstände, die sich an jenem Hof boten. Magier, die durch ein mißglücktes Ritual als Geister an jenen Ort gefesselt waren und jene, die dort Rast gemacht hatten, quälten. Magie schien sich uns zu entziehen, mit jedem Zauber, den wir wirkten, als würde etwas an uns fressen und uns krank werden lassen.


    Ausgerechnet Edelgard, jene dunkle Königin, die diese Lande hervorgebracht hatte, wollten jene Geister ins Leben zurückholen, aus dem sie meine Freunde viele Monde vorher qualvoll und unter großen Verlusten befreit hatten. Doch schon immer war es die Hybris der Menschen, die dafür gesorgt hatte, das gerade mächtige Magie, dunkle Magie, Geist und Körper korrumpierte und so schien es gerade zwangsläufig, dass sie nicht nur erfolglos geblieben waren, sondern auch ihre gerechte Strafe, für den Missbrauch erhalten hatten. Den Tod.


    Die Irrtümer meiner Ansichten jedoch offenbarten sich schnell. Obgleich die Magier ihr Leben gelassen hatten, hatte sich ihr Ritus dennoch erfüllt. Dämonisches hatte sich auf eine Art und Weise mit Leben verbunden, dem weder ich noch der mächtige Faun, der mit uns stritt und auf den Namen Valten hörte etwas entgegensetzen konnten.


    Selbst die Tapferkeit und Selbstlosigkeit meines Weggefährten Thalion erschien blass und nutzlos, angesichts der Kräfte des Achtgehörnten, den diese Menschen in ihrer Tollkühnheit und in ihrem Übermut in den Körper jenes unschuldigen blutjungen Mädchens banden. Hatten sie tatsächlich gelaubt, so ihrer ehemaligen Herrin Edelgard, die Reise in das Reich der Lebenden zu ermöglichen?


    Als ich den Erzählungen meiner Freunde zu Ende gelauscht hatte, erschien mir angesichts der erschöpften und hilflosen Gesichter nur ein einziger Ausweg. Ich nenne es nicht Selbstlosigkeit, sondern schlicht Effizienz, denn trotz meiner Geschichte und meinen ganze eigenen inneren Dämonen hatte ich Furcht zu sterben. Furcht die Reise nach Westen anzutreten, wo mich eigentlich nur Frieden und Heilung erwartet hätte. Thalions Blick genügte. Wir hatten neben Valten die größte Macht in unseren Händen, auch wenn sie gedemütigt im Angesicht des lebenentziehenden Dämons stand. Wir würden die Welt der Geister aufsuchen und dem obersten der Magier das Buch entwenden, mit dem er Edelgards Seele in den Körper des Mädchens bannen wollte, verstärkt mit der Kraft des Achtgehörnten. Törichte Sterbliche.


    Ich kenne die Furcht, ihre Grenzenlosigkeit und ihre Einflüsterung, flieh, lebe anstatt tapfer zu sein aber sie alle setzten Hoffnung in den Krieger und mich und so fassten wir einander bei den Händen und erinnerten uns an eine andere aussichtslose Situation, damals bei der Rache, die Amonlonde an den Piraten nahm, welche Taleria getötet hatten und in deren Kerker wir dem sicheren Tod entgegen sahen. Wir hatten auch dies überlebt, irgendwie... und das gab uns die Hoffnung jenen Schritt zu wagen, der den Wald und meine Gefährten retten konnte.


    Abschied ist nie einfach...besonders wenn er wortlos bleibt. Ich versuchte mir den letzten Blick zu meinem Schüler einzuprägen, jenem, der mir von allen am meisten bedeutete, dann ging ich in die Welt, die mich nur allzugerne aufnahm. Valtens besorgte Augen lagen immer besorgt auf uns.


    ***



    Als das Buch in unseren Händen war, offenbarte es das Rätsel uralter Magietheorien. Negiere und verändere somit. Wo Leben ist schaffe Tod, wo Tod ist schaffe Leben. Armer Dorlonierer, wie sehr rang er mit sich und seinen Lehren und dennoch...in Erinnerung an Eldamar und dem Pflanzen des Samenkorns des Hirten, fanden wir die Mitte jenes Übels inmitten des toten Waldes und pflanzten an jene Stelle, an der Edelgard gestorben war und ihre blutige Erde den Boden unfruchtbar machte, mit unserer Kraft und mit unserem Blut einen neuen Baum, einen Hirten, der dem Wald neue Kraft und neues Leben einhauchte.


    Es gelang...und mit ihm war der Zauber gebrochen. Keine Macht mehr für den Dämon. Das Ritual war negiert, seine Nahrung erschöpft. Durch seine Hybris sich unentwegt in seinen schmerzenden Zaubern zu suhlen, hatte er unterschätzt, dass manchmal auch das Kleine subtile gefährlich werden konnte. Geschwächt und hungrig suchte ich ihn heim und war ihm jene Qual, die er uns zuvor zugefügt hatte.


    Wie mein Körper vibrierte und mein Geist sang, als ich seine verbliebene Macht in mich aufnahm und die Leere füllte, die er vorher in mir gesehen hatte. Ich triumphierte und er schwand, das Gleichgewicht war wieder hergestellt.


    Am Ende war es Thalions Blick, der mich traf. Wir haben gesiegt, erneut. Licht gegen Dunkelheit. Ja Licht Thalion, mein lieber Freund, mein Weggefährte, Hüter von Werten. Ein Paladin, der keiner ist. Wie wenig du weißt, wie sicherer und hoffnungsvoller du so bist aber ich weiß, dass hier auch Dunkelheit siegte...über das Dunkle, das andere.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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