Der Tempel der fünf Gottheiten (2)

  • Stumm lauschte Nela dem Lied, das ihr so viel sagte von dem, was geschehen war. Mit geschlossenen Augen ließ sie die Bilder vor ihrem inneren Augen entstehen, die Sonea ihr bewusst oder unterbwusst übermittelte.

  • Normalerweise verschloss die Fee derartigen Schmerz gut, doch diesmal war er so stark das er sich Bahn gebrochen hatte. Der graue Weg, ihr grauer Weg war der des Wissens der kaum bis gar nicht fähig war in gut und böse zu trennen. Sie stand zwischen den Schlachtreihen - zwischen ihren Freunden denn Mae hatte die Seite ihres Sohnes gewählt, den Sohn den auch Sonea nicht hassen konnte... ihr Hass richtete sich gegen den Kupfernen Drachen der vergessen hatte wofür er stand und den Roten der seinen Sohn verstoßen hatte und ihnen damit das alles eingebrockt hatte. Doch hatte die Fee sich für die zweite Welt der Drachen entschieden. Sie sah ihren Weg in einem Meer aus Tränen und Blut vor sich - der Weg das Wissen der alten Welt zu beawahren, für die zweite Welt. Die erste Welt war vergangen... war sie das? Da war er wieder der Zweifel ob die Entscheidung richtig war. Sie musste mit dem grauen reden... sie musste!

    Tasogare Sasori Ito Sonea


    Träumer des Traumes
    Mahou Tsukatai und Botschafterin des San-ji zu Sekai
    Bewahrerin der Universität der 5 Wege zu Mitrasperas

  • Allein durch ihre Anwesenheit versuchte Nela Sonea nicht aufzumuntern aber den Schmerz mit ihr zu tragen. Mit kindlicher Intuition suchte sie ihre Nähe ohne sie aber wirklich körperlich zu berühren. Ihre Körperwärme musste die Fee spüren. Ohne auch nur im Ansatz zu verstehen, was Sonea so sehr belastete, waren ihre Eindrücke nur Farben und Muster, die den Schmerz aber besser widerspiegelten als jedes Wort, das hätte gesprochen werden können.

  • Die Fee war hier her gekommen um alleine zu sein, doch nun war sie froh über Nelas Anwesenheit. Es tat gut das jemand da war, der einfach nur da war. Immer wieder fand die Flasche den Weg an die Lippen der Fey, schon halb geleert tat der Inhalt langsam seine Wirkung. Sonea entspannte sich, ob sie wollte oder nicht... oh es würde ein böses erwachen geben, doch nichts was man nicht mit einer weiteren Flasche beheben konnte. Immernoch schwang die Melodie auf ihren Lippen... Wie es Ashaba wohl ging? Sie seufzte leise. gerne würde sie der Freundin helfen, für sie da sein - doch sie konnte nicht. Sie konnte nur hoffen das sich andere darum kümmerten.

    Tasogare Sasori Ito Sonea


    Träumer des Traumes
    Mahou Tsukatai und Botschafterin des San-ji zu Sekai
    Bewahrerin der Universität der 5 Wege zu Mitrasperas

  • Es war einige Zeit ins Land gegangen, als Gerion das letztemal im Tempel zu sehen war. Als er aus den Drachenlanden zurückgekehrt war hat er sich sehr zurückhaltend benommen, war schweigsam und hin und wieder sogar reizbar.


    Schnellen Schrittes erklomm er die Stufen zum Tempel, schritt durch die Pforte. Er war auf der Suche nach der Laya Priesterin, denn er musste der Last auf seiner Seele Milderung verschaffen.

  • Im Tempel ist zu dieser Tageszeit nicht viel los und eigentlich wäre auch Johanna nicht da, sondern im Waisenhaus - allerdings hatte sich durch irgendeinen dummen Zufall ein Funken aus einer der Kerzen auf der Altardecke breitgemacht und somit ein rundes, schwarzes Brandloch hineingesengt. Einer der Gläubigen war sogleich im Waisenhaus erschienen und hatte Bescheid gesagt. Und so ist Johanna, die noch die Küchenschürze vom Frühstück trägt, damit beschäftigt, den Altar abzuräumen.

  • Gerion entdeckte sie am Altar und stellte sich an den Eingang zur Niesche. Es kostete ihn ohnehin viel zu viel Überwindung Worte für das zu fassen was ihm auf der Seele lag, also war er über jeder Verzögerung glücklich.


    Er würde warscheinlich solang wartend auf den Boden starren bis er angesprochen werden würde.

  • Johanna bückt sich, um eine Blumenvase und die kunstvolle Karaffe, in der rubinroter Wein funkelt, zu Boden zu stellen. Im Aufrichten begriffen, erblickt sie den Besucher.


    "Gerion, guten Tag." Sie betrachtet ihn, wie er sich da im Eingang herumdrückt. "Komm rein, dann kannst Du mir direkt mal helfen." Sie zieht die große Altardecke ab, die ein nicht unbeträchtliches Gewicht hat, und hält ihm ein Ende entgegen. "Die müßte mal ausgeschüttelt werden, dann gebe ich sie zum Reparieren."

  • Sprachlos ging er an das andere Ecke der Decke und half dabei mit einigen wenigen kräftigen Schwüngen die Decke auszuschütteln. Immer wieder blickte er danbei kurz und schate die Priesterin an, doch immer wenn sie ihrerseit ihn anschate, schaute er verlegen weg. Ein Geimniss bald auszusprechen verunsichterte den Späher ersichtlich.

  • Mit einem dankbaren Lächeln nimmt sie die Decke an und hat sie mit wenigen Bewegungen ihrer kräftigen Arme zusammengelegt. Über dem Stoff, aus dem noch ein wenig Staub hervorwölkt, blickt sie Gerion dann an.


    "Was kann die Herrin für Dich tun - oder ich? Falls Du ungestört beten willst, ich bin gleich hier fertig."

  • Gerion schüttelte den Kopf.


    "Ich würde gern mit euch sprechen. Ich brauche dringend Rat und Hilfe."


    In Gerions Stimme schwang eindeutig ien verzweifelter Unterton mit, auch wenn er bemüht war die beherrschung aufrecht zu erhalten.

  • Johanna legt leicht den Kopf zur Seite und lächelt leicht. Mit dem Ellbogen - über den Armen liegt noch immer der bunt bestickte Stoff - deutet sie auf die kleine Bank.


    "Setz Dich. Oder wäre Dir die Küche lieber?"


    Sie geht zu einer kleinen Truhe, die seitlich im Schrein steht, um die die Altarbehänge und Tücher enthält, mit denen Altar und Bänke geschmückt werden, um das Altartuch darauf abzulegen.

  • "Gut." Johanna kehrt zu Gerion zurück, ihre weiten, senfgelben Röcke rascheln leise, als sie sich neben dem Späher auf der Bank niederlässt, nahe genug, dass Hinzutretende nicht sofort jedes Wort hören würden, wenn sie leise miteinander sprachen, doch weit genug, damit sich Gerion nicht bedrängt fühlte. "Dann erzähl mir, was Dir auf der Seele liegt."

  • Gerion seufzte so stark, das sich sein ganzer Körper dabei bewegte. Er blickte stur auf seine Hände welche ineinder geschlungen waren. Er beugte sich nach vorn und stütze die Unterarme auf seinen Knien ab.


    "Ich staue in mir etwas auf..."


    Der Anfang war stocken und leise.


    "Ich weiß nicht wie ich anfangen soll."

  • Johanna beugt sich ebenfalls leicht nach vorne, damit ihre Köpfe auf einer Höhe sind.


    "Fang einfach irgendwo an, dann ergibt sich alles von selbst. Vielleicht mit dem Gedanken, warum es die Herrin Laya ist, an die Du Dich wendest?"

  • "Gut."


    "Ich habe angst davor den Verstand zu verlieren. Alles was ich erlebe, wenn wir in die Länder fern von Renascan reisen, ist einfach zu viel für mich."


    "Mein Clan hat oft von dem großen Krieg erzählt und das was die Männer erleben mussten, die dort mitgekämpt hatten, sie alle sagten, es sei zu schrecklich, als dass man allein damit klar kommen könnte. Also sollte man sich mit seinen Kameraden die man schätz und zu seinen Brüdern machen sollte darüber unterhalten."


    Sein Wortflüss stoppte.

  • Johanna blickt Gerion an, der Blick in ihren Augen ist sanft und verständnisvoll.


    "Es ist ein guter Rat, den sie Dir gegeben haben. Denn man kann niemals alles, was einem geschieht, alleine tragen. Der Mensch ist dafür nicht gemacht."


    Sie atmet tief durch.


    "Hast Du Familie hier, Gerion?"

  • "Nein. Und richtige Freunde scheine ich auch keine zu finden. Ich bemühe mich so sehr immer freunldich zu sein, stehts einen Scherz auf den Lippen zu haben, jedem zu Hilfe zu eilen, so schnell mich meine kurzen Beine tragen können, doch alles was ich ernte sind Spot, Verrat und Schläge."