Faune und andere Katastrophen

  • Das neue Menschenjahr hat unlängst begonnen, da kündigt sich schon wieder neuer Besuch an.
    Mit einigen Botschaften und Gütern aus Tivall kommen auch einige Besucher. Manche kommen vielleicht auch um zu bleiben.


    An diesem frühen Abend, die Sonne ist schon untergegangen aber dank des Schnees kann man noch sehr viel sehen, auch wenn man nicht über die Augen eines Mondelfen verfügt.



    Ivoreth steht am Hafen vor dem Schiff. Sie wurde eingeteilt um einige der Kräuter und Tinkturen auf Intaktheit zu überprüfen und dann zurück in die Botschaftssiedlung zu transportieren.
    Gerade schließt sie eine mit Heu als Puffer ausgelegte Kiste wieder sorgfältig, damit die Tiegel und Fläschen nicht hinaus fallen können.
    Mit dem Rücken zum Schiff und dem Hafen ist sie relativ auf ihre Aufgabe konzentriert.

  • Mit auf dem Schiff ist auch Demetrios gewesen, was auch eher dem Zufall als wirklicher Absicht geschuldet war, aber wie halb-zahme Eichhörnchen nun einmal so sind haben sie mindestens zur Hälfte auch ihren eigentlichen Kopf und gewisse mondelfische Versorgungsgüter werden immer noch als Delikatesse betrachtet.
    Und gibt es nicht eine ebenso alte wie faunische Weisheit die besagt 'Folge dem Eichhörchen und du wirst Nahrung finden'? Zumindest ging das einem gewissen Faun durch den Kopf, als er die Verfolgung aufnahm und so letztendlich ebenfalls seinen Weg auf das Schiff gefunden hat.


    Glücklicherweise hat die Reise diesesmal nicht so lange gedauert wie die letzte, an die er noch ein paar ungute Erinnerungen behalten hat. Kulinarisch sind Mondelfen echte Barbaren denkt er sich, während er so leise wie möglich vom Schiff schleicht.


    Moment... das sieht doch fast so aus, wie... ja wirklich, das muss sie sein! Also duckt er sich noch ein Stück tiefer und bemüht sich noch leiser als ohnehin schon zu sein, bis er hinter ein paar Kisten in Deckung gehen kann, unweit von der Mondelfe.


    Ein leises "Nooooooaaaaah" entfährt ihm, als Lalaith sich selbstständig macht und aus seiner Tasche heraus und auf Ivoreth zu hüpft.

    "Fast überall wo es Glück giebt, giebt es Freude am Unsinn."


    Nietzsche

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  • Diese setzt eine der doch schwereren Kisten auf den Boden und will gerade die nächste heran ziehen, als sie aus dem Augenwinkel etwas leuchtend Rotes im Schnee herumwuseln sieht.
    Was bei allen Abgründen des Unterreichs...
    Sie wendet den Blick ganz, gerade rechtzeitig, um das wuselige Tier entdecken zu können.
    Rasch greift sie an ihren Gürtel um eine Komponente hervor zu ziehen.
    Moment.. EIchhörnchen.. hier.. im Winter..
    Man hatte ihr erklärt, hier würden solche Tiere Winterschlaf halten.
    Und dann fällt ihr auch die charakteristische Fellzeichnung auf.


    "Demetrios..............?"
    Der Unterton ist wissend, die Augen verengt als sie sich suchend umblickt. Man will fast meinen ein wissend-lauernder Unterton, wie bei einer großen Schwester die genau weiß, dass der kleine Bruder soeben sich mal wieder an der Keksdose vergriffen hat.

  • Langsam und mit leicht vorgeschobener Unterlippe steht Demetrios auf und tritt hinter den Kisten hervor, den Kopf leicht schief gelegt sieht er zu Ivoreth hinüber.


    "Noaaaa... Ich hätte wirklich versuchen sollen ihr das Apportieren später bei zu bringen..." Er scharrt ein wenig mit dem rechten Huf im Schnee, mit einer Mischung aus Verlegenheit und ein wenig Frust in den Zügen, aber in den Augen leuchtet schon diese unbedinge Vorfreude, die seine Mundwinkel langsam nach oben zu einem verschmitzten Grinsen zwingt.


    "Iiiiiivy!" es klingt, wie nur ein Faun klingen kann und er macht zwei große Schritte auf sie zu.

  • Demetrios mag wohl eine der wenigen Personen sein, die ein Lachen bei ihr hervorzurufen mag.
    "Dimiiii..." erwidert sie in einem ähnlichen Tonfall wie er die Kurzform ihres Namens genannt hat, lacht dann auch tatsächlich auf.
    Beide Hände strecken sich ihm in einer willkommenden Geste mit den Handflächen nach oben hin:
    "Willkommen in Amonlonde."

  • Wenn man bei ihm noch von einer Geste sprechen kann, wie er sich jetzt fast schon auf sie stürzt und in die Arme schließt, dann von einer die echte Freundschaft ausdrückt.
    Lalaith nutzt diese Gelegenheit, an seinem Bein nach oben zu klettern und ein wenig an Ivoreth zu schnuppern, was wohl als ihre Art 'Hallo' zu sagen verstanden werden kann.


    "Amonlonde?" Er blinzelt ein wenig verwirrt. "Ähm ja, genau, Amonlonde! Da wollte ich schließlich auch hin." meint er dann, bevor er ein wenig leiser hinzufügt: "Warum wollte ich das?"

  • Ivoreth gibt einen etwas erstickten Laut von sich als sie so plötzlich und schwungvoll an den Faun gedrückt wird. Eigentlich hätte sie das ja ahnen sollen und können. Ein leiser Laut entringt sich ihr und sie blickt etwas starr und hilflos über die Schulter des Fauns hinweg, bis er sie loslässt.
    Den Sternenschwestern sei Dank..


    "Weil Rosalie hier ist und du ihre Pasteten vermisst, es hier mit Sicherheit einige Nymphen gibt, die du noch nicht kennst und weil du neue Dinge kennenlernen wolltest?" bietet sie ihm eine Entschuldigung für sein unerlaubtes Betreten des mondelfischen Schiffes an, nicht ohne einen - natürlich nicht ernst gemeinten - dezent mahnenden Unterton, dass er sowas doch eigentlich nicht tun sollte.

  • Als sie die Hobbit und ihre Pasteten erwähnt, werden seine Augen ein Stückchen größer und ein fast schon gieriges Glitzern schleicht sich hinein.


    "Ooooooooh ja natürlich! Natürlich wollte ich das... Außerdem hat Amonlonde bestimmt noch keinen Meisterfaun!" Dann legt Demetrios seinen Kopf so schief, dass er fast schon seine Schulter berührt und sieht ein wenig bettelnd zu ihr. "Iiiivy? Du hast nicht _zufällig_ ein Stück von der Pastete dabei? Du weißt ja, auf euren komischen Schiffen gibt es nur diesen Zwieback..."

  • Ein amüsiertes Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen als sie die Frage nach den Pasteten hört.
    "Nur Trockenfisch."
    Entschuldigend schüttelt sie den Kopf.
    "Wenn du mir hilfst diese Kisten auf den kleinen Karren dort zu laden, können wir zurück ins Lager. Dann kannst du auch Tee und Pastete haben."Kurz nickt sie in Richtung der Holzkisten.
    Wenn Rosalie denn welche gebacken hat..

    Parchlim?
    "Ich knüpfe Netze und schwinge kein Schwert!"

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  • Es ist unglaublich, wie schnell Faune sein können, wenn sie es denn wollen, denn ehe sie sich versieht steht Demetrios schon an der nächsten Kiste und sieht ungeduldig zu ihr.
    "Na dann los... Worauf wartest du denn noch? Es gibt Pasteeeeete" Und so wie es aussieht scheint Pastete die nächsten paar Augenblicke sein Lieblingswort zu sein, leise summt er etwas, dass man nur schwerlich eine Melodie nennen kann, aber aus dem Gemurmel hört man gelegentlich etwas heraus, dass wie 'Pa-ste-te und kein Tro-cken-fi-sch kommt auf den Tisch..." klingt.

  • Die Fischerin steht noch einen Moment da, während der Faun sich in eine literarische Staubwolke auflöst, wendet sich dann langsam mit einem amüsierten Blick um und tritt langsam an die Kisten heran.
    "Nur noch ein klein wenig Geduld."


    In weiser Voraussicht erwähnt sie nicht, dass man eine gute Weile bis zur Siedlung zurück braucht.

  • Geduld ist sicherlich keine der Tugenden, durch die sich Demetrios besonders auszeichnen würde, aber zumindest arbeitet er bei der Aussicht auf eine köstliche Mahlzeit ziemlich gut mit, was ihn allerdings nicht am sprechen zu hindern scheint.


    "Weißt du schon welche Pasteten es gibt? Und hast du hier schon Nymphen gesehen?" Sind nur zwei der gefühlten Armee von Fragen, die nach so langer Abwesenheit jetzt über sie herein prasseln. Natürlich bekommt sie auch die Fortschritte, die Lalaith seiner Meinung gemacht hat allesamt berichtet.

  • Inzwischen hat sie genug Übung all diese Fragen über sich ergehen zu lassen ohne ihm einen Schweigezauber auflegen zu wollen.
    "Sehr schön." - "Tatsächlich?" - "Wirklich reizend."
    sind nur ein paar der eingeworfenen Antworten, die in dem Redefluss ihres alten Bekannten mit Sicherheit untergehen werden.


    Gemeinsam mit ihm begibt sie sich dann zu einem Pferd, dass sie losbindet und an eine andere Mondelbe weitergibt, mit der sie ein paar kurze Worte auf Elbisch wechselt. Hierfür unterbricht sie Demetrios auch kurz, schließlich muss sie in Ruhe und Höflichkeit mit der Frau sprechen können.


    "Wir nehmen den Karren."
    Sie weist zurück auf das Gespann, dass sie eben mit den Kisten beladen haben.
    Und auch wenn es weiteres Ohrenbluten bedeuten wird meint sie dann:
    "Erzähle ruhig weiter."

  • Misstrauisch beäugt Demetrios den beladenen Karren.
    "Bist du dir wirklich sicher, dass wir den Karren nicht erst wieder abladen sollen, dann kommen wir bestimmt viel schneller vorran... und zu den Pasteten." wendet er ein, trottet aber mit ihr zurück.


    "Wie ist denn dieses Amonlonde so?" fragt er sie dann überraschender Weise, statt einfach weiter zu erzählen.
    "Sind Shafi und die anderen auch hier?"

  • "Amonlonde ist eigentlich nur eine große Stadt, in der hauptsächlich Menschen leben."
    Menschen, diese unbekannte Spezies. Selbst in Tivall gibt es ja nur so wenige von ihnen, dass Ivoreth ihre Jahre dort verbrachte ohne einem einzigen begegnet zu sein.


    "Ja, sie sind auch alle hier."
    Sie streicht den beiden Ponys vor dem Wagen über den Hals, dann steigt sie auf. Es ist ein Wagen mit gerade mal zwei Rädern, der ohne die Halterung an den Tieren wohl einfach kippen würde.
    "Steig auf."
    Sie streckt ihm die Hand hin.

  • Etwas unbeholfen, was sicherlich auch seinen Hufen liegt, greift er nach ihrer Hand und klettert zu ihr nach oben.
    "Menschen?" Fragt er ein wenig unsicher, gleichzeitig aber auch interssiert. "Wie sind die so? Können die gut kochen?" Schließlich ist das auch das wichtigste, was eine Spezies können muss, zumindest aus der Sicht eines Fauns. Nymphen bilden da wohl eine Ausnahme.

  • "Sie haben... viele andere Lebensmittel."
    Was ihre kulinarischen Kenntnisse angeht ist es ja nicht allzu weit her. Aber die Mondelben insgesamt sind nicht gerade bekannt für herausragende Küche.


    "Sie sind anders. Manche von ihnen sind sehr freundlich. Wie die Hobbits. Andere sind sehr misstrauisch. Sie sind so unterschiedlich wie sie zahlreich sind. Und von ihnen gibt es mindestens so viele wie daheim Eichhorne..."

  • "Gibt es denn auch halbzahme Menschen?" Ist die Frage, die sich für Demetrios logisch daraus erschließt.
    "Die Menschen, die sind wie Hobbits mag ich!" beschließt er einfach, ohne jemals wirklich einem begegnet zu sein.


    Ein wenig ungeduldig tromelt er mit seinen Hufen. "Wieeee lang noch? Sind wir schon da?"

  • "Ja, es gibt halbzahme Menschen."
    Sie blickt amüsiert zu ihm hinüber während sie die Ponys antreibt, welche sich langsam in Bewegung setzen.


    Als Demetrios beginnt ungeduldig zu werden, sieht sie ihn nur einmal mit dezent hochgezogenen Brauen an. Er kennt diese leichte Mahnung darin nur allzu gut von früheren Gelegenheiten.

  • Wer auch immer behauptet, Faune wären nicht lernfähig, wird hier eines besseren belehrt, denn Demetrios trommelt zumindest nicht mehr ganz so ungeduldig und verzieht sein Gesicht auch nur ganz leicht, immerhin weiß er doch, dass es nichts bringt jetzt zu quengeln, gerade bei Ivoreth nicht.


    "Hm... vielleicht erlaub ich Lalaith dann irgendwann mal, sich einen Menschen zu halten. Je nachdem, wie das funktioniert." beschließt er kurzerhand.