Aber die Reise durch das Dunkeln musste irgendwann ein Ende haben. Und so war es auch. Vor ihnen bildette sich zunächst ein rötlicher Schimmer aus, der zuckende und tanzende Schatten schemenhaft in den Gang warf. Noch circa hundert Schritten standen sie dann bei der Lichtquelle. Es war ein Tor, vollkommen aus Eisen bestehend und so hoch, dass ein vollbelandener Heuwagen und so breit, dass bestimmt eine Kolonne aus zehn Maultieren nebeneinander durch das Tor passen würde. Auf dem Tor war eine Maske abgebildet, mit einem markanten, kantigen und eisern schimmernden Bart. Unterhalb der Maske war ein großer Hammer und etwas anderes zu sehen, was wie ein Werkzeug wirkte. Auf den Lippen der Maske waren Runen eingemeißelt, so dass es mit den nicht ganz geschlossenem Mund wirkte, als wolle die Maske diese Nachricht jedem Ankömmling entgegenflüstern.
Die Zwergin schritt ans Tor un klopfte sacht dagegen. Es wirkte etwas zu leise, als das man es im Angesicht dieses riesigen Tores auch nur dahinter hätte wahrnehmen können, doch nach wenigen sich fast ewighinzihenden herschlägen schob sie das Tor fließend und fast geräuschlos auf. Dahinter war es ähnlich wie in dem Gang vor dem Tor. Nur das man hier in einem Torbreiten Gang stand, der nach ungefähr 20 Schritt endette und augenscheinlich einen 90° Knick nach Rechts machte.
Neben dem tor standen drei weitere Zwerge, anscheinend die Torwache, denn sie waren bewaffnet und trugen alle etwas das einem Wappenrock ähnelte. Der Jungzwerg bat die beiden Frauen kurz zu warten, als sich die Zwergin einer der Torwachen näherte und sich mit ihr unterhielt. Auffällig war, das der Zwerg mit dem sie sich unterhielt, zwar sehr viel Eisenschmuck im Bart hatte, jedoch keine so aufällige silberne Strähne wie sie sie trug.