Nach der Akademie

  • Es ist früher Mittag, als eine kleine Gruppe von Mondelben um Ivoreth von der Akademie zurück zum Lager kehrt. In der Nacht ist mehr Schnee gefallen und man hatte sich deswegen entschlossen, noch bis zum Morgen zu warten.


    Eine eigenartige Stimmung herrscht vor, als man die hellen schneebedeckten Wege endlich verlassen und tief in den dichter gewachsenen Wald vorgedrungen ist. Wo ansonsten immer Zufriedenheit über die angenehmeren Lichtverhältnisse vorherrschte, macht sich nun dezente Anspannung bei der Besucherin der Akademie breit.
    Offensichtlicherweise stimmt etwas im Lager nicht. Wäre es etwas höchst Besorgniserregendes gewesen, hätte man sie wohl schon am gestrigen Abend zurück beordert.
    Trotz der Tageszeit sind einige Wächter unterwegs. Man nickt der Fischerin auch nur knapp zu und scheint angespannt zu sein.


    Diejenigen, die den ganzen Tag über im Lager waren, haben sogar mitbekommen, was geschehen ist.
    Am späten Nachmittag gab es einen Zwischenfall, der für ein wenig Aufregung gesorgt hat. Hísiel und einige Helfer wurden zum Ivor galadhremmen beordert, da dieser auf eine höchst eigentümliche Art und Weise äußerst intensiv zu glühen begonnen hatte. Und bald darauf wurde auch Umiel, die oberste Medica der Siedlung, herbeigerufen, da es zu akuten Ausfällen bei denjenigen kam, die während der höchsten Strahlung im Astralraum waren.

  • von hier kommend....


    ...spaziert...mit der gemächlichkeit eines noch jungen Ents...ein kleines...braunhäutiges, um nicht zu sagen...rindiges Wesen mit Haaren aus wirrem Zweig und Ästgewirr, vereinzelten braunen Blättern, die noch an Herbst erinnern, einem verschmitzten Gesichtsausdruck und großen braunen Augen...in das Mondelbenlager.


    Es ist weder vorsichtig, noch sonderlich zurückhaltend.

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  • Wächter werden rasch auf die hölzerne Kreatur aufmerksam. Aber sie scheinen sich keine Sorgen darum zu machen und folgen nur mit Blicken. Stattdessen wird jemand anderes gerufen.
    Während sich der Weg ins Lager fortsetzen lässt, kommt - mit ebenfalls sehr baumig-ruhigem Schritt - eine Frau in waldfarbenen Gewändern hinzu.
    Der Weg der beiden trifft sich in einer natürlichen Gemächlichkeit.



    "Willkommen."
    Ihre Stimme klingt warm, fast ein bisschen geistesabwesend.

  • Etwas flinker als eben noch huscht der Kopf des Elementars...in Richtung des Willkommensgruß und ein flinker Hüpfer, der unwahrscheinlich für Holz scheint, bringt Blattspiel vor die Elbe.


    Deutlich kleiner als sie selbst muss der Waldgeist ihren kleinen Kopf heben und dabei fällt der eine oder andere kleine Eiszapfen zu Boden. Auch ein Blatt löst sich und schwebt gedankenverloren neben der Gestalt auf den Boden.


    "Hallo... mhh...ich bin es...Blattspiel!"


    Die kindliche Stimme ist durchzogen von mehreren knarrigen, ja...leicht hölzernen Tönen, was eine gewissen Liebenswürdigkeit jedoch keinen Abbruch tut. Die großen braunen Knopfaugen mustern ohne Zurückhaltung und Scham, neugierig und freundlich die Elbe vor sich.

  • Langsam kniet sich die Echadith auf ein Knie hin, damit sie mehr auf einer Höhe mit Blattspiel ist.
    Sie neigt den Kopf zu einem freundlichen Nicken, sie lächelt dabei und lässt ihren Blick über das für sie wunderschöne Wesen streifen.
    "Mich nennen sie Thondiel."
    Eine kleine Pause. Sie scheint die Ruhe des Waldes in sich aufgenommen zu haben.
    "Kann ich etwas für dich tun, Blattspiel?"

  • "Thondiel," wiederholt Blattspiel mit sanftem Unterton und die kleine Stubsnase reckt sich der Elbe etwas dagegen.


    Dann hebt sie ihre Hand und berührt die Elbe sanft an der Wange...


    "Ihr seid...so schön...und ihr klingt ganz hell."


    Sie lässt die Hand dort wo sie sie hingestreckt hat und wandert mit ihrem Blick nach links und rechts durch das Lager...und scheint die Elbe vor sich zu vergessen.


    "Da wäre eine getrocknete Ziegenhaut...mit viel Gekritzel drauf...das möchte...zu jemandem gebracht werden, der sich mit Gekritzel auskennt," plappert sie fröhlich weiter.

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  • Das Lächeln verstärkt sich, als sich die kleine Hand hebt und sie berührt.
    Achtsam streckt nun auch die Frau ihre aus, um Blattspiel sanft etwas Schnee vom Kopf zu streichen.
    Und so dauert es wieder einen Moment, bis es zu einer Antwort kommt, denn ihr Blick geht versonnen zu der kleinen Gestalt und sieht doch ein wenig durch sie hindurch.
    "Du kannst es mir übergeben, wenn du das wünschst. Pause. "Ich gebe es dann weiter."

  • Sofort liegen die braunen Knopfaugen wieder auf der Elbe und einen winzigen Moment nur, wie ein Windzug, den man nicht fassen kann...schwindet das Kindliche und macht etwas oder jemandem Platz, der alles fühlt...was Kreislauf bedeutet...alt und jung zu gleich... dann ist sie wieder sie...was immer sie ist.


    "An wen?"

  • Sie beginnt zu grinsen...ein Lächeln, dass von einer einzigartigen Unschuld ist...rein...klar wie Tau...


    "Frag ich dich!"


    Sie hebt ihre Finger und setzt ihn dann auf die Nasenspitze der Elbe...


    "Nicht wundern...das ist normal...aber...!"
    Die Knopfaugen schließen sich und einen Augenblick später wandern die zierlich braunen Rindenfinger zu der Hand der Elbe um sie ebenso sachte zu berühren, wie eben ihre Wange...


    Dann beginnt die Hand zu wachsen und kleline Ranken, wandern tanzend in Spiralen um das Handgelenk von Thondiel. Dann beginnt es leicht auf der Haut der Elbe zu kribbeln.


    So....geht es auch....


    Man hört ein helles Lachen...


    Du kribbelst...du siehst mich wirklich...du bist Kreislauf...du klingst...wie ....du klingst wie ...Glockenblumen...und Sumpfmoos...

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  • Thondiel lässt es mit einem absoluten Vertrauen in die natürliche Art des Wesens geschehen. Von diesem erwartet sie keine Bösartigkeit, solange sie selber es nicht verletzen würde.
    Und so hält sie ihre Hand still und schließt die Augen. Lächelnd senkt sie auch ihr zweites Knie auf den Boden um sich sicherer hinzusetzen.


    *Woher stammst du? Aus dem singenden Wald?*
    Der eigentliche Grund des Auftauchens ist urplötzlich zweitrangig.

  • JA...NEIN...alles ist Erde...Mutter sagt ich bin in Winningen geboren worden, seine Erde trug ich als erstes und sie verband sich mit dem Wald und seinen Geistern....und ich bin Liebe und Freundschaft...ich bin eines der fünf Wächter des Pfades von Ferûn. Ich bin Bruder und Schwester von Wind, Erde, Luft und Feuer. Ich bin Lerche und Weide, Eiche und Farn...ich bin Springkraut und Wildrose. Ich bin Leben...Leben ist überall.


    Die Ranken beginnen weiter zu sprießen und zu wachsen und hüllen nund beide Hände und Unterarme ein. Sie kitzeln nur ein wenig aber es gibt keinen Schmerz, nur endlose Vertrautheit...Wahrheit...und ein immens großer Pool an Leben und Kreislauf ...manifestiert in einer einzigen kleinen kindlichen Gestalt.

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  • Ganz in diesem wundervollen Gefühl aufgehend streckt sie bereitwillig ihren zweiten Arm zu Blattspiel hin. Ihre Augen sind immer noch geschlossen. Es ist ein Bild der Harmonie, wie man es wohl selten zu sehen bekommt.
    *Erzähle mir davon.*
    Es ist eine Bitte, die verbunden ist mit der Erinnerung an intensiv riechende Orchideen, dampfendem Dschungelboden, leuchtenden Moosen und dem Plätschern eines Baches, der über riesige Blätter rinnt um auf ihnen kleine Wasserperlen zurück zu lassen.

  • Die erste Antwort hört sich an wie Rauschen von Wind, dass durch Blätter weht...


    Nicht erzählen....zeigen...


    Das Gefühl dass sich plötzlich ausbreitet ist mit jenem zu vergleichen, das man fühlt, kurz bevor man einschläft, die zarte Trägheit, die vertraute Schwere...von Wohlfühlen.


    Ganz sanft schleichen sich Bilder in die Gedanken von Thondiel.


    Eine endlos erscheinende Wiese in der Geborgenheit des Sonnenuntergangs... fünf Elben haben sich eingefunden...einer davon ist schwarz, wie die Drow...aber sein Haar ist ebenso dunkel wie die Nacht, seine Augen, sanft und voller Wissen...Acoron... ein anderer ist hochgewachsen, seine Macht ist...nicht zu erfassen...und doch hinterlässt er den Schimmer von Zweifel, denn er ist jung...viel zu jung für dieses Wissen...Silfâr ... der dritte ist von königlichem Geblüt...der erste Heerführer Elanors...Endragon...Barden erzählen seine Geschichten...ein anderer noch, doch sein Gesicht bleibt in den Schatten, sein Leben ist noch nicht erzählt... in ihrer Mitte umgeben von Symboliken in mattem leuchtenden Blau...die fünfte Elbe im Bunde...sie wirkt angstrengt...und sie webt...sie webt so einen unglaublichen Zauber, von solcher Reinheit und Liebe begleitet, dass der Anblick ihres Tuns...unbändige Hoffnung und Freude weckt und gleichsam Traurigkeit und Furcht... Sie ruft die Elemente, ein jedes bedenkt sie mit den Namen ihrer Geburt und sie verbindet die Herzen der anderen mit ihr...Wind...wird zu Acoron...Erde zu Silfâr...Wasser zu Endragon...und das Feuer zu jenem der dem Auge immer wieder zu entschwinden scheint... Soviel Macht...verbindet sich mit dem Herzen aller...und fließt in die fünfte zurück...zuviel Kraft für einen so kleinen zierlichen Körper...sie wankt und findet doch den Halt...ihre Arme richten sich in die Sterne...im Himmel entsteht ein Leuchten....verbindet sichmit der Erde...schafft eine Brücke, die man Liebe und Sehnsucht nennt und ihre Pfeiler sind alle Elemente...Das Lied der Valar ist so laut in diesem Augenblick, so klar zu verstehen ist der Ursprung, der sich Liebe nennt... und über die Brücke wandelt der vierte....der nun nicht mehr länger Schatten ist...sein Name ist Ferûn und ihm gehört das Feuer... Die Valar sind gütig...fünf Sterne aus den Tränen der Seldarine fallen zu Boden...ein gleisendes Licht dann Dunkelheit...bis eine Stimme jene durchbricht...


    "Mutter, was ist das was dort am Himmel steht?"


    "Das sind Sterne..."


    "Mutter, was ist das, was ich spüre und fühle..."


    "Das ist Leben... und Liebe..."


    "Mutter...?"


    "Frage nicht...Fühle es..."

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  • Ergriffen beginnt Thondiel ganz leicht zu zittern wie die Blätter eines Baumes, der die Aufregung eines ersten Frühlingssturmes zu spüren bekommt.
    Auf ihrem Gesicht könnte ein jeder der vorbei geht Entrückung erblicken können, unendliche Friedfertigkeit und das Wissen, etwas Wunderbares zu sehen und spüren zu bekommen.
    Ihr ganzes Wesen strebt dem Gezeigten entgegen um es noch deutlicher empfinden zu können, so als wolle sie vollends darin aufgehen.
    Sehnsüchtig strecken sich ihre gedanklichen Hände nach all diesem aus um teilhaben zu dürfen.
    Zur selben Zeit kann Blattspiel auch tief in das Innerste der Elfe blicken. Frieden, Harmonie und die Verbindung zu allem Natürlichen ist in ihr weitaus stärker als in dem durchschnittlichen Vertreter ihrer Art, sie selber hat schon etwas von einem jungen Baum, der zu wurzeln begonnen hat.


    Und so verbleibt sie in Verzückung, als sie die Worte hört.


    Die Sterne..
    Umso mehr blüht ihr Herz auf das einer Frühlingsrose gleicht, die in voller Pracht steht.
    Ihr Gesicht hebt sich mehr gen Himmel und zu den Baumwipfeln, durch die man den einen oder anderen Stern aufblitzen sehen kann, doch sieht sie nicht mit den Augen sondern mit dem Herzen hinauf.

  • In all der Schönheit verbleibt nur der Wehrmutstropfen, dass das alles längst Vergangenheit ist. Eine Erinnerung, die nur deshalb von solcher Klarheit ist, weil sie aus einem tiefen Gefühl von Liebe entstanden ist...der Bau der Brücke zu den Sternen, die Elementare...Magie geformt aus dem tiefen Gefühl...von Liebe...


    Die Tränen der Seldarine...Die Wächter der Valar...sie haben viele Namen... Ich höre sie immer, sie singen noch immer das Lied der Schöpfung... schade das Mutter, sie so oft nicht mehr hört...



    Ein kurzer Mißklang... der wieder von der unschuldigen Art des Wesens verschluckt wird und der Liebe zu jener, die sie Mutter, nennt Platz macht.


    Das war vielleicht eine Nacht...so viele Stimmen...sie haben den Elben zurückgeholt und nannten es Sehnsucht...weißt du was Sehnsucht ist?


    Auch Blattspiel hat den Grund ihres Hierseins längst vergessen oder soweit verdrängt, dass es Ärger geben wird...

  • Das Wort Sehnsucht scheint eine andere Saite in der Echadith anklingen zu lassen. Wieder kann Blattspiel das Rauschen riesenhafter Bäume vernehmen, die sich während eines Regenschauers aneinander reiben. Das leise Prasseln der kleinen Tropfen auf die gigantischen Blätter, deren wächsernde Deckschicht im wenigen Mondlicht sanft glänzt.
    Und da dann etwas, das an eine Magnolienknospe erinnert, die geschlossen ist. Der Regenschauer zieht vorüber und ein intensiver Geruch der Frische bleibt zurück.
    Der Mond, weitaus größer und näher als es hier üblich ist, zeigt sich wieder in seiner sanften und starken Pracht, welche die gesamten Gipfel des riesenhaften Waldes erleuchtet. Dampf steigt auf, man scheint selber über den Wipfeln zu schweben. Und dann erklingt ein sanfter Ton, der die Saite des Herzens erbeben lässt und in Thondiel wieder dieses Zittern hervorruft.
    Es ist ein tiefer wohltuender Klang, der sich nicht sofort verliert sondern über den Gipfeln schwebt. Hinzu mischen sich andere sphärische Klänge, die weder zu greifen noch zu erklären sind. Zuerst leise, dann sich langsam steigernd und doch niemals lauter werdend als ein Flüstern.
    Und die riesige Knospe öffnet sich an der Spitze einen winzigen Spalt weit.


    Und nur ein Wort dringt durch den Geist Thondiels:
    Heimat

  • Der Waldgeist...schluckt merklich...ein Gefühl...das ist Sehnsucht...es ist Hoffnung und eine Erinnerung an etwas das Herz lachen lässt und gleichsam die Abwesenheit dieses Wunders.


    Ich verstehe...


    Der Gedanke ist leise.


    Mach die Augen auf

  • Ganz langsam heben sich die Lider der Echadith und so erblickt sie die Sterne, die über ihnen am Nachthimmel glänzen. Ihre Augen schimmern vor Feuchtigkeit, die sich darin gesammelt hat und als sie nun hinunter zu Blattspiel sieht, rinnen zwei Tränen über ihre Wangen hinab. Und doch lächelt sie dann mit der Sanftmut eines alten Wesens, dass den Frieden des Waldes schon seit langem an ihr Herz gelassen hat.

  • Das Elementar hat seine "Hände" von der Elbe gelöst aber erst jetzt lösen sich auch die kleinen zierlichen Zweige, die gerade an Efeu erinnern...eine ihrer Handflächen ist ausgestreckt und und deutet zu Thondiel. Auf ihr und mit ihr in fast grotesker Weise verbunden ist eine kleine Blume gewachsen, die verdächtig nach jener aussieht...welche die Elbe Blattspiel gezeigt hat...natürlich mit einem entsprechend kleinen Zweig, da es sich um Baumblüten handelt.


    Mit einem herzergreifend offenem Lächeln, scheint sie der Elbe zu sagen...


    pflücken...deins...