Am Meerhafen

  • Das schwarze Segel wurde langsam größer. Der Wind stand gut
    und trieb das Boot durch die rauhe See auf den geschützten
    Hafen zu. Am Ruder saß aufrecht eine dunkle Gestalt - das
    Gesicht tief in den Schatten einer Kapuze verborgen. Seine
    Haltung verriet Stolz und eine tiefgehende Einheit mit den
    Gewalten, die die Natur den Lebenden entgegenwirft.


    Immer näher kam das Boot, das nicht zu seiner ersten Reise
    unterwegs war, dem ruhenden Gestade. Kein Name zierte den
    Bug des Seglers. Nicht mehr - wie man erkennen konnte.


    Der Mann erhob sich und holte das Segel ein. Den noch
    verbleibenden Schwung nutzte er aus, um das Boot elegant in
    eine Lücke am Kai zu steuern. Mit einer kaum erkennbaren
    Bewegung warf er ein Seil um den Holzpfahl an Land und zog
    es an. Mühelos sprang er über die Wandung und vertäute das
    Boot mit einem zweiten Seil.


    Mit einem kurzen Griff holte er einen abgenutzten ledernen
    Reisesack aus dem Bootsinneren. Er warf sich den Sack auf
    den Rücken, ohne etwas von seiner aufrechten Haltung einzubüßen
    und schaute sich das erste Mal sichtbar im Hafen um. Sein
    langer Ledermantel und die darunter hervorlugenden Hosen
    und Stiefel schienen treue Begleiter zu sein.


    Ein Schnipp - und eine Münze fliegt, sich schnell um die
    eigene Achse drehend, auf einen Jungen zu, der den Mann
    seit einiger Zeit beobachtet.


    "Ich bin bald zurück - paß mir solange gut auf mein Schiff
    auf." hörte der Junge eine tiefe, vertraueneinflößende Stimme
    sagen, während er geschickt die Münze aus der Luft fischte.
    Als sich sein prüfender Blick wieder von dem Geld löst,
    ist der Fremde schon ein gutes Stück entfernt...

  • Viele Menschen sind im Hafen zu Gange, Schiffe werden ausgeladen und überall auf dem Kai stehen Kisten, Säcke, Körbe und andere obskure Behältnisse mit Handelswaren herum.
    Die Arbeiter sind emsig damit beschäftigt die Waren zu sortieren und auf Karren zu laden, die kurze Zeit später die Straße zur Siedlung, vorbei an Lillis Pfannkuchenhaus, poltern.

  • Gezielten Schrittes geht der Fremde durch das geschäftige
    Treiben. Seinen Kopf wendet er dabei gelegentlich in Richtung
    der Schiffe, die er mit schnellen Blicken interessiert mustert.
    Plötzlich kracht ihm eine Kiste vor die Füße, die ein gestolperter
    Arbeiter fallen gelassen hat. *rumms**schepper*


    Blitzartig greift er zu und verhindert, daß der Mann mit dem Kinn
    voran auf die Kiste aufschlägt. Spielend leicht stellt er den
    verblüfften Arbeiter wieder auf die Füße. Einen Moment später
    hat er schon die Kiste aufgehoben und hält sie dem Packer hin.
    "Ich hoffe, da war nichts Zerbrechliches drin."


    Der Arbeiter schaut ihn jetzt frontal an, kann aber aufgrund der
    Kapuze nicht allzuviel von seinem Gesicht erkennen. Nicht viel -
    aber die leuchtend blauen Augen schon. Der Fremde spricht weiter:
    "Sagt, guter Mann, gibt es in diesem Hafen einen Hafenmeister?
    Und wo kann ich ihn finden?"...

  • Einige Matrosen, die gerade eine Handelsbarkasse verlassen haben beobachten den Remden, stubsen sich gegenseitig die Ellenbogen in die Seite und beginnen leise zu diskutieren.


    Der Hafenarbeiter, von dem Zwischenfall sichtlich verwirrt, stottert etwas und deutet auf eine Lagerhalle, an dessen Seite ein kleineres Haus im Schatten des Gebäudes lehnt. Es scheint eine Art Kontor zu sein, in dem ständig Leute ein und aus gehen.

  • "Habt Dank für die Auskunft guter Mann." sagt der Fremde. "Und
    achtet das nächste Mal etwas besser auf Eure Füße." fügt er mit
    einem leichten Anflug von Spott in der Stimme hinzu. Mit diesem
    Worten drückt er dem immer noch leicht verwirrten Arbeiter die
    schwere Kiste in die Hand und geht in Richtung Lagerhalle davon.


    Die diskutierenden Matrosen scheint er zwar bemerkt zu haben,
    schenkt ihnen aber keine Beachtung. Es ist wohl nicht das erste
    Mal, daß sein Erscheinen eine solche Reaktion hervorruft.


    Vor dem Kontor hält er einen Augenblick inne und wirft noch
    einen Blick in die Runde, indem er sich langsam einmal um sich
    selbst dreht. Dann betritt er das Haus.


    "Ist vielleicht jemand hier, der einem Neuankömmling ein paar
    Fragen beantworten kann?" ruft er laut und verständlich in den
    Raum...

  • Ein Arbeiter rempelt den Fremden an, murmelt eine Entschuldigung und verlässt eilig den Kontor.


    Trockene Hitze erfüllt den Raum. In den Lichtstrahlen, die durch die verdreckten Fenster hereinfallen, tanzt der Staub.


    Ständig kommen und gehen Matrosen, Händler, Hafenarbeiter, doch in mitten dieses Gewusels steht ein kleiner, dicklicher Mann hinter einem Tresen, mit einem Glasgestell auf der Nase, welche er in ein Buch vertieft hat.


    Nach kurzer Zeit schlägt er das Buch zu, wischt sich mit einem alten Lappen den Schweiß von der Stirn und blickt dann zu dem Fremden, mustert ihn kurz.


    "Guter Mann, wie darf ich Euch weiterhelfen?"

  • "Aaah! Seid gegrüßt!" antwortet der Fremde, während er sich
    geschickt durch die Anwesenden hindurch zum Tresen schlängelt.


    "Verzeiht mein forsches Auftreten, aber ich bin fremd hier,
    und bei den vielen Leuten konnte ich Euch nicht gleich sehen."
    Unter der Kapuze kann der Kontorist die Andeutung eines Lächelns
    erkennen.


    "Wohl denn! Mein Boot hat gerade glücklich die Einfahrt Eures
    Hafens gefunden und liegt jetzt angeleint an Eurem Kai. Nun
    würd ich gern wissen, ob Ihr in diesem Hafen eine Liegegebühr
    erhebt und an wen ich diese entrichten kann?"


    Ohne Unterbechung redet der Fremde weiter: "Und wie ist es mit
    der Sicherheit meiner Habe bestellt? Hat eine Wache ein Auge
    auf die liegenden Schiffe und ich kann beruhigt Eurer Stadt
    einen Besuch abstatten?"


    Mit einem schnellen Schritt weicht er einem vorbeiwankenden
    Matrosen aus, der heute schon einen Blick in die Flasche
    riskiert haben muß. "Und wo ich gerade von der Stadt rede:
    Ich bin auch auf der Suche nach einer Unterkunft. Etwas wo
    man ein wenig Nahrung und vielleicht auch einen guten Tropfen
    bekommen kann. Da könnt Ihr mir doch sicher weiterhelfen."


    Bei den letzten Worten lehnt er sich etwas über den Tresen
    und zwinkert seinem Gegenüber ein wenig verschwörerisch aber
    auch ein wenig belustigt mit dem rechten seiner blauen Augen
    zu...

  • Der Kontorist nimmt grübelnd seine Brille ab, zieht wieder das verdreckte Tuch aus der Tasche und beginnt seine Gläser zu putzen.
    "Hm, also Ihr braucht hier natürlich keine Liegegebühren zu bezahlen, dafür müsst ihr euch allerdings auch selber um jemanden kümmern der auf Euer Schiff aufpasst, aber..... LINOS??????"


    Der Mann schaut sich um, zieht die Stirn kraus und blickt suchend durch den Raum, kneift dabei die Augen zusammen. Er murmelt etwas, dreht dabei die Brille in den Händen hin und her, schaut auf diese.
    "Oh..." Er setzt die Brille wieder auf. "LINOS??? WO BIST DU DENN???"


    Ein etwa 14 Jahre alter Junge schreckt von einer Kiste hoch, auf der er wohl sitzend geschlafen hatte.


    "Vater, ich bin hier!"


    Der Junge kommt herüber gelaufen, unterhällt sich kurz mit dem kleinen Mann und nickt dann eifrig.


    "Ich passe auf Euer Schiff auf, Herr!"


    Der Kontorist lächelt, schaut dann denn Fremden an.


    "Macht mit ihm aus, was er dafür haben will."


    Er rückt die Brille zurecht, schaut dann zu dem Fenster, dann wieder zu den Fremden.
    "Ihr könntet natürlich auch den Caranduin hoch segeln und im zweiten Hafen anlegen. Dort braucht ihr nur einen halben Tag zur Siedlung. Und dort bekommt ihr auch eine Unterkunft und Verpflegung!"

  • Als es alsbald Nacht wird am Hafen Amonlondes erscheint am Horizont ein seltsames SChiff, sie Segel sind nicht gesetzt, wie auch, denn sie hängen zum Teil in Fetzen hinunter, trotzdem macht das Schiff Fahrt...


    und ohne das jemand am Ruder steht, steuert es zielgenau dem Kai an, wo es zum Stehen bleibt.


    Die Schiffplanken knarren, wie unter großer Kraftanstrengung, niemand ist zu sehen, so erreicht das Schiff, das Sturm und See getrotzt hat einsam und verlassen den Hafen Amonlondes....


    und Vianna geht ihren Weg, vom Blut der Mannschaft gestärkt, alle Spuren beseitigt, verwischt sie akribisch wie schon viele Jahrhunderte zuvor ihre Spuren, verschließt ihren Geist, das sie auf anderem Weg gefunden wird und folgt schneller als jeder menschliche Schritt einer Straße mit dem Wegschild...


    Amonlonde STADT....

  • Wlkier kommt am Hafen von Amonlonde an und sucht nach einem Schiff das ihn nach Arakur bringt ...


    ...Nach einiger zeit der suche fand Walkier einen Käpten der ihn mit seinem Schiff gegen einen kleinen obulus mitnahm...


    nach zwei Tagen des wartens legte das Schiff endlich ab und segelte richtung Arakur

  • Ein Schiff vom sturm gebeutelt legt mit langsamer Fahrt im Hafen von Amonlonde ein...


    ...das schiff ist noch nicht verteut als bereits eine gestallt zihmlich vermummt vom deck des Schffes springt und auf dem Pier landet...


    ... er macht eine kurze Handbewegung die wie eine verabschidung aussah. Danach verschwindet er in einer seitengasse des Hafens

  • Der Hafenmeister, der diese Szene beobachtet hat, schaut ihm stirnrunzelnd hinterher.


    "Die Reisenden werden auch immer seltsamer..."murmelt er in seinen Dreitagebart, während er aufsteht und zu dem Schiff herüber geht.

  • Als erneut ein Handesschiff den Hafen erreichte, bahnte sich kurze Zeit später eine Gestalt den Weg durch die Männer, die schwere Kisten von Bord trugen.


    Bekleidet mit einem schwarzen Rock, einem braunen Mieder, einem Fellmantel und vielen roten und schwarzen Tüchern schritt sie den Kai entlang. Ein schwarzes Tuch war um ihren Kopf gebunden, an der Seite schauten geflochtene blonde Zöpfe heraus.


    Sie blieb stehen und schaute sich um. Ihre Augen glänzten, ihr Blick suchte den ganzen Hafen ab als versuche sie sich alles genau einzuprägen. Sie nahm noch ein letztes Mal tief Luft und hoffte dann, jemanden zu finden, den sie nach dem Weg fragen konnte ...

    Denn meine Barke ist mein Reichtum,
    denn mein Gesetz ist mein Begehr,
    mein Gott der Wind, mein Reich die Freiheit,
    mein einzig Vaterland das Meer!


    Richard Dehmel

  • Sich seinen Dreitagebart kraulend steht der Hafenmeister am Kai und wickelt gerade die Löschung des Schiffs aus Arakur ab. Er scheint ziemlich in seine Arbeit vertieft, doch dann schaut er hoch und stöhnt leise, als erd as andere schiff entdeckt.


    "So ein schöner Tag.... und so viel Arbeit!"

  • Aha, dachte sie sich. Dieser Mann könnte mir doch vielleicht helfen ... Sie ging auf den Hafenmeister zu und hörte gerade noch seine letzten Worte ...


    "Seid gegrüsst, könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen ? Ich suche Amonlonde Stadt ..." fragte sie und setzte ein etwas übertrieben freundliches Lächeln auf ...

    Denn meine Barke ist mein Reichtum,
    denn mein Gesetz ist mein Begehr,
    mein Gott der Wind, mein Reich die Freiheit,
    mein einzig Vaterland das Meer!


    Richard Dehmel

  • "Amonlonde Stadt?"
    Der Hafenmeister muß grinsen.
    "Das ist einfach, junge Frau: Nehmt den einzigen Weg landeinwärts", er weist in eine Richtung, "und wenn ihr fleißig wandert erreicht Ihr die Stadt in wenigen Stunden."

  • "Stunden ?" fragte sie ungläubig. "Gibt es eine andere Möglichkeit ? Oder wenigstens eine Taverne auf dem Weg ?"


    "Nun ja, wenn es nur einen Weg gibt, dürfte das ja zu schaffen sein ..."

    Denn meine Barke ist mein Reichtum,
    denn mein Gesetz ist mein Begehr,
    mein Gott der Wind, mein Reich die Freiheit,
    mein einzig Vaterland das Meer!


    Richard Dehmel

  • "Nun...", der Hafenmeister fährt sich durch den Bart und mustert die Gestalt vor sich gründlich.
    "Wenn Ihr nicht laufen wollt könnt ihr einen Fuhrmann bitten Euch mitzunehmen. Zu schaffen ist der Weg allemal", lacht er. "Meine kleine Tochter kann ihn schon laufen..."

  • Etwas übertrieben erwiederte sie sein Lachen. "Entzückend, ihre Tochter ... jaja ..."


    Dann wurden ihre Gesichtszüge seltsam nachdenklich.
    "Ihr solltet sie den Weg aber nicht alleine laufen lassen, ich habe gehört, hier soll es Piraten geben." flüsterte sie, als wäre es ein unbekanntes Gerücht ...


    Dann sprach sie in normaler Lautstärke weiter: "Wo finde ich denn den nächsten Fuhrmann ?"

    Denn meine Barke ist mein Reichtum,
    denn mein Gesetz ist mein Begehr,
    mein Gott der Wind, mein Reich die Freiheit,
    mein einzig Vaterland das Meer!


    Richard Dehmel

  • "Erzählt mir nichts von Piraten!", knurrt der Hafenmeister und seine gute Laune ist auf einmal wie weggewischt.
    "Wiederliches Pack! Die und ihre Meerleute!..."
    Zornig schiebt er seine Papiere umher.
    "Einen Fuhrmann findet ihr zum Beispiel dort hinten", fällt ihm dann die Antwort auf ihre vorherige Frage ein. Er weist ein Stück die Kaianlage herunter, wo ein Ochsenkarren beladen wird.
    Dann widmet er sich wieder der Löschung der Ladung des arakurer Handelsschiffs.