Am Meerhafen

  • "Es ist nur eine Wunde....." Als sie jedoch ohne auf seine Antwort den notdürftigen Ledergürtel öffnete, drang bereits das Blut dazwischen durchl.


    Kurz das Gleichgewicht verlierend schüttelte er seinen Kopf und sah sie prüfend an.


    "Das wird schon wieder. Wir sollten den Flüchtlingen helfen."

  • Wirr waren auch Lifey's Gedanken.
    Niemals hätte sie damit gerechnet in so eine Situation zu geraten, vor allem weil es nun mal gar nicht ihre Art war sich in Gebiete zu begeben in der Gefahr lauerte soweit sie sich an ihren ersten tag auf Montralur zurück erinnerte.
    Doch je mehr sie von ihrem Gedächnis zurück erlangte desto mehr bedahcte sie die Geschehnisse um sich herum und begann zu grübeln.
    Nie wieder würde sie sich zurück halten.


    Auch wenn der aufenthalt in Farlond voller Strapatzen und in vielerlei hinsicht gefährlich war so wurde ihr doch immer mehr bewusst das dies der Weg war, den sie zu gehen hatte und dies war ihr immer klarer geworden je länger sie auf der Schiffsreise nach Merendil nachgedacht hatte. Weiss gott sie hatte dafür Zeit genug, denn keiner ihrer Gefährten war mit an Bord dieses Kahns.


    Als das Schiff anlegte war sie eine der letzten die von Bord gingen.
    Sie hatte einigen Flüchtlingen geholfen ihr hab und gute an Land zu bringen, doch stellte sich herraus das dies gar nicht so einfach war wenn einem ein paar Finger fehlten.


    Wenn sie dem Übeltäter noch einmal über den Weg liefe der ihr dies zugefügt hatte, den würde sie in seine Einzelteile zerlegen.
    Wie sollte sie nun ihren Bogen führen oder gar ein Schwert?
    Sehnlichst hoffte sie das es eine Lösung für dieses Problem gab doch, war dies erst einmal nebensächlich.


    Ihre Gefährten finden, das wollte sie zu allererst einmal, und einen kühlen Schluck Wasser. Die Seeluft hatte ihre Kehle mehr als ausgetrocknet.


    Sehr vorsichtig schreitet sie den Steg hinab und überblickte das wüste Getümmel am Hafen.
    Welch ein durcheinander...hier eine bekannte Seele ausfindig zu machen würde sich schwerer erweisen als sie sich erhofft hatte..

    Greife nach dem Mond.
    Verfehlst du ihn, landest du immer noch zwischen den Sternen...
    ~Les Brown~

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  • Die Flüchtlinge von diesem Schiff werden schon recht organisiert in Empfang genommen, die Schwerverletzen aussortiert und ins behelfsmäßige Lazarett gebracht, den leichter Verletzten wird Wasser gereicht und man zeigt ihnen den Weg zu der Stelle, von der aus Ochsenkarren diejenigen, die nicht sofort wieder fort wollen, auf die Hochebene fahren.
    Im Hafenbecken wird es allmählich eng.

  • Feena sieht Talris von unten herauf mit einer hochgezogenen Augenbraue spöttisch an und sagt:


    "Natürlich wird das wieder. Aber es geht schneller wenn ich mich kurz darum kümmern darf."


    Sie steht auf und legt ihm eine Hand auf die Schulter. Jetzt ist ihr Blick freundlich bittend. Sie erhöht leicht den Druck ihrer Hand als sie Talris bittet:


    "Bitte setze dich einen Augenblick. Vielleicht dort neben das Zelt, dort stören wir niemanden."


    Sie schiebt ihn mit sanftem Druck in die angegebene Richtung während sie dem Mann, der Talris bis dahin gestützt hatte, dankend zunickt.

  • Die Überfahrt, die von dem Gestank der blutigen Wunden, menschlicher Ausdünstungen und dem allgegenwärtigen beißenden Salzwasser geprägt war - endlich vorüber. Mit Ai am Arm wandere ich vom Schiff herunter in den Hafen, überwältigt von der Aktivität, dem Lärm nach der Zeit der Apathie, in der mein Geist die ganze Verzweiflung, Angst und Wut verarbeitet hat.
    Das Chaos umspült mich und ich halte mich an meiner Cousine fest. Dann erblicke ich den Fuhrmann.
    "Dorthin - ", murmle ich leise, doch gehen meine Worte in der Hektik unter. Gemeinsam lassen wir uns von dem Strom mitnehmen, bis wir schließlich bei einem der Fuhrmänner stehen und Ai ihm ein Silber entgegen reicht.
    Gleiches wird mit einer sanften Berührung der schwieligen Männerhand des Fahrers abgewiesen und wir verlassen schließlich den Hafen, in dem noch immer eine leise Hoffnungslosigkeit wie Schleier in der Luft liegt; die Toten, die wir zurück lassen mussten, das Hab und Gut, das mittlerweile sicher in Flammen aufgegangen weit hinter uns liegt, der Schmerz, der in den Körpern der Verwundeten wütet, unsere zerrissene, blutige, verdreckte Kleidung. Dies alles wirkt wie eine Patina in unseren Geistern, die auch ein Bad und die Behandlung eines Heilers so schnell nicht fortspülen werden können...

  • Als sie merkt, dass Talris seinen Widerstand aufgibt, verfrachtet sie ihn kurzerhand an die gewünschte Stelle und bittet ihn, sich zu setzen. Sie entfernt den alten, mittlerweile komplett blutgetränkten Verband und schaut sich die Wunde genau an. Dann kramt sie in einer ihrer Gürteltaschen und befördert kurz darauf ein Fläschchen mit goldfarbener Flüssigkeit und ein Tuch zutage.


    Sie gibt etwas von der öligen Substanz auf das Tuch und beginnt damit, die Wunde zu säubern. Sie weiss, dass diese Prozedur fürchterlich schmerzhaft ist, aber dringend notwendig.


    Als die Wunde zufriedenstellend gereinigt ist, legt sie das Tuch zur Seite, um es später im nächstbesten Feuer zu vernichten. Sie schaut kurz auf, um zu sehen, wie es Talris geht. Sie lächelt ihm aufmunternd zu, dann wendet sie sich wieder seiner Verletzung zu. Sie schliesst die Augen, um für einen kurzen Augenblick, den Lärm um sich herum aus ihrem Geist zu verbannen. Sie konzentriert sich und legt dann ihre Hände sanft auf beide Seiten der Wunde. Elbische Worte vor sich hinmurmelnd beginnt sie, langsam die Finger am Rand der Wunde entlanggleiten zu lassen. Dort, wo sie schon entlanggestrichen ist, beginnt die Wunde augenblicklich sich zu verschliessen. Sie fährt fort, bis die gesamte Verletzung geheilt ist und nurmehr ein schmaler Strich auf der Haut verrät, wo sie sich befand.


    Während des gesamten Vorgangs ist Feena hochkonzentriert und bekommt kaum mit, was um sie herum passiert. Langsam bricht ihr der Schweiss aus. Die Geschehnisse der letzten Tage haben sie geschwächt und fordern ihren Tribut. Zum Abschluss der Behandlung streicht sie noch ein wenig Salbe auf die Stelle, dann sagt sie:


    "So, ich denke, dass ist jetzt ein wenig besser als vorher."


    Sie grinst schief und setzt sich einen Augenblick, um etwas auszuruhen.


    "Wie fühlst du dich, Talris?"

  • Als das brennen durch seinen Körper fuhr krampfte er die Lippen zusammen, verhielt sich aber ruhig um Feenas Heilung nicht abzubrechen.
    Er hielt es aus bis sie ihm verschmitzt zu lächelte. Auch er musste schmunzeln und prüfte die Wunde kritisch.
    Sie schien sich sehr gut geschlossen zu haben.
    Er dankte ihr und versuchte vorsichtig aufzutreten. Tatsächlich, die Wunde war wieder geschlossen.
    Doch die Vernunft verriet ihn, er solle sich nicht zu schnell anstrengen.


    "Was machen wir nun? Wollen wir den Flüchtlingen helfen oder den Heilern?"

  • Die linke Schulter gut versorgt in einer Schlinge, blickte Richard in Richtung Forlond zurück1.
    Die letzten Augenblicke der Evakuierung zogen wie ein Drama an Ihm vorüber.
    Die vielen neuen Gefährten dessen Schicksal er nun teilte ließen ihn jedoch auf bessere Zeiten hoffen.
    Sein zweiter Gedanke galt William seinem Bruder. Hatte er es noch schaffen können aus der ersten vernichteten Evakuierungswelle. Er glaubte festdaran.


    Alles was er in Forlond zurückgelassen hatte war ersetzbar. Er hatte die Karte Montralurs und den Wappenrock Tir-Na-Nogs gut an seinem Körper versteckt.


    Dies war seine wohl verdiente Trophäe die ihn an all den Schmerz, die Greuel und an die Kämpfe gegen die Nymbra erinnern sollte. Es war ein harter aber guter Kampf gewesen. Keine der Geschichten die er über die Nymbra gehört hatte war übertrieben oder überzeichnet gewesen.


    Er würde irgendwann nach Forlond zurück kehren um sein Banner zu suchen das er dort gut versteckt zurückgelassen hatte.


    Er versuchte heraus zufinden wo alle anderen abgeblieben waren.
    Er fand sie und sah mit Erleichterung, dass alle auf dem Weg der körperlichen Genesung waren.


    Er beschloss in Amonlonde das nächste Schiff nach Merndil zu besteige um zur Wellenreiter zu gelangen. Seinem starken schnellen Schiff. Sie sollten wenigstens ein Schiff der Nymbra versenken können.....


    Im Stillen ging er die Verse durch die Ihm auf dem Kreuzug Kraft und Stärke gegeben hatten.


    The path of the righteous man
    is beset on all sides by the outrage
    of the selfish and the tyranny of evil man.


    I will strike down upon thee
    with great vengeance and
    furious anger those who attempt
    to poisen and destroy my brothers in arms


    And you will know my name is the lord
    when I lay my vengeance upon thee


    Nun war es für Richard klar was er zu tun hatte...

  • Zufrieden lächelnd, schaut Feena wie Talris die Funktion seines Beines testet. Sie erhebt sich wieder und packt ihre Sachen zusammen. Auf seine Frage hin sieht sie sich kurz um und antwortet dann:


    "Hm, lass uns schauen, wo unsere Hilfe am dringendsten benötigt wird. Und währenddessen sollten wir nach unseren Gefährten Ausschau halten."


    Sie schaut Talris fragend an und sagt:


    "Ich weiss nicht, was du denkst, aber ich würde gern so schnell wie möglich nach Montralur zurückkehren."

  • Feena schüttelte den Kopf.


    "Vor dir abreisen, wieso?" Dann sah sie sein Gesicht und schwieg einen Augenblick. Sie glaubte zu wissen, was in ihm vorging. Sie legte ihm eine Hand freundschaftlich auf die Schulter und sagte:


    "Lass uns darüber reden, wenn wir hier fertig sind. Wir wollen helfen und unsere Freunde finden. Und dann wird sich finden, was wir tun werden."

  • Auch Lifey bekam Wasser gereicht und löschte damit erst einmal ihren Durst.
    Gleich fühlte sie sich etwas erfrischter und begann sich einen Weg durch die Menge zu schlagen. Es erwies sich als äußerst schwierig. Der Menschenauflauf war wie eine zähflüssige Masse durch man sich nur Zentimeterweise fortbewegen konnte.
    Sie hielt Ausschau nach einen Hafenarbeiten und als sie nicht weit von sich einen ausfindig gemacht hatte ging zu auf diesen zu.


    " Mae Govannen. Verzeiht mein Herr. Könnt ihr mir sagen wieviele Schiffe bisher aus Farlond eingetroffen sind? .." fragte sie ihn bedächtig.

    Greife nach dem Mond.
    Verfehlst du ihn, landest du immer noch zwischen den Sternen...
    ~Les Brown~

  • Malglin und etlicher Helfer sind auch im Hafen zugegen. Die Büttel und Freiwilligen versorgen etliche Kranke, Verletzte und Flüchtlinge.


    Es wurden mehrere Lagerhäuser freigemacht, wo die Flüchtlinge eine Erstbehandlung und Unterkunft bekommen.


    Die Kräftigsten unter Ihnen werden nach Amonlonde Stadt gebracht, wo etliche Freiwillige Unterkunft angeboten haben.

  • Ein mittlerweile auch schon ziemlich erschöpfter Hafenmeister versucht mit Malglin organisatorische Dinge abzuklären: Wo so viele Leute untergebracht werden sollen, wie die Versorgung mit Frischwasser und Lebensmitteln sichergestellt werden kann, wo die Schiffe, die zur Zeit den Hafen verstopfen vor Amonlonde ankern können...

  • * hjaldir tritt erschöpft an den rand der kaimauer. seine wunden schmerzen und sein körper wehrt sich mit jeder faser gegen seine bewegungen. er ballt die hände zu fäusten. sein blick schweift zurück über das wasser. so sollte es nicht enden, so nicht. doch nun gab es dringendere aufgaben zu tun. um die andere angelegenheit würde man sich später kümmern. *

  • Malglin bespricht gerade mit ein paar Leuten, die nächsten Lebenmittellieferungen von Binnenhafen von Amonlonde Stadt. Die großen Binnensegler bilden die einfachste Möglichkeit, Flüchtlinge nach Amonlonde Stadt zu bringen und auf dem Rückweg Medikamente und Lebenmittel in den Seehafen von Amonlonde zu bringen.


    Die alte Ratshalle und die die Häuser der Freiwilligen müssen vorerst reichen. Desweiteren gibt er dem Kapitän die Ordner für den Hafenmeister des Binnenhafens, eine kleine Zeltstadt am Binnenhafen aufzubauen, damit dort ein Zwischenlager für die Flüchtlinge geschaffen werden kann.


    Die Quellflüsse des Anduin führen nahe des Binnenhafens vorbei und so wird die Frischwasserversorgung erst mal sicher gestellt.


    Er teilt Leute ein, die Flüchtlinge auf ihre Transportfähigkeit untersuchen sollen.


    Dann unterschreibt er Ordner, das die zwei großen amonlondischen Frachtsegler sofort die Städte an der Südküste der Mittellande anlaufen, um Lebenmittel für den nächsten Monat zu kaufen.

  • *Aklutos Lazarett platzt aus allen nähten und seine wenigen Leute schuften sich die Seele aus dem Leib, mittendrin, wo immer er gebracuht, Akluto der verzweifelt um jeden kämpft*


    "So geht das nicht weiter, erstens, bringe mir einer den Hafenmeister, zweitens, Malglin muß her und zwar schnellstens und ich brauche mehr Leute, mehr Betten und Decken, mehr Medizin und Verbände."


    *Akluto schließt betend die Augen, und sinkt für einige Minuten auf die Knie*


    "Also, so machen wir es, Lutger, hol den Hafenmeister, ich möchte das Lagerhaus nebenan haben, dann suche mir einer ein paar kräftige Leute und baue die zweite Küche auf, dann fährt einer von euch zur Akademie und zu mir und holt die Reserven, dann gehts hier unten weiter."


    *Akluto tritt neben eine Feldscher, der kurz vor dem Abschluß steht.*


    "Friedolin, du sorgst für den Hafenmeister und dann suchst du Malglin, dann fährst du nach Amonlonde Stadt. Klaus, du übernimmst die Aufgabe des Asuwählens, wer in welchen Teil des Lazaretts kommt. Dann brauchen wir eine Zeltstadt hinter dem Haus, damit wir die versorgten Fälle, die nur Ruhe und Pflege brauchen, hier raus legen können. Nun, los, Leute tummelt euch und besorgt für die Leute ein Faß Bier und was zu essen. Ich mache mal Visite und schaue, wer soweit ist, nach Amonlonde Stadt zu können."


    *Akluto schaut seine Leute der Reihe nach an, nickt jedem zu und geht mit einem Student im ersten Monat, der die Liste führt, durch das Lazarett*


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19