Geschäftsräume des Handelshauses Rothfeder

  • Durchaus amüsiert über die kleine Vorstellung verdrückt Kahri hinter hervorgehobener Hand, die ein künstliches Räuspern verstecken soll, ein Lächeln weg.


    Der Ernst fängt sie jedoch augenblicklich, als sie den Grund für das Aufsuchen eines Feinschmiedes bemerkt. Kahri legt ihren Kopf ein wenig schief, verbleibt im Hintergrund, mustert beiläufig die Teesorten und analysiert das Bild, das ihre aufgestellten Nackenhaare vorstellig machen.

  • Wenn ihm die absichtliche Zerstörung des Schmuckstückes aufgefallen ist sagt er zumindest nichts dazu.
    "hm-hm..." Fast klingt es als summt er vor sich hin, als er die Bruchstücke des Amuletts untersucht.
    "hm ja... Ich könnte das für euch löten", sagt er dann und schaut auf. Der Blick aus den hellen, blauen Augen ist durchdringend, aber nicht unfreundlich.
    "Natürlich würde man sehen, daß es repariert ist. Aus der Nähe. Oder wollt ihr es ganz neu schmieden lassen?"

  • Alanis ließ für einen Moment die Finger auf den Bruchstücken der beiden Amulette ruhen. Ihre Fingerspitzen unter den Handschuhen prickelten leicht, so als läge noch die Macht in den Schmuckstücken, die ihnen einst zueigen gewesen war.


    "Das hier -." Es war das Silberamulett, klein und unscheinbar. Matt und zerkratzt von der Last der Jahre. "Das würde ich gerne neu schmieden lassen." Dann zeigte sie auf das großere Amulett. Es war mit kleinen Steinen und größeren Ornamenten besetzt, die mit Farbe in Form des vierendigen Knotens übermalt worden waren. An einigen Stellen konnte man sehen, dass die Farbe von den Steinen bröckelte und dort erkannte man ihnen einen Glanz, den man so nicht vermutet hätte. Offenkundig war dies eine versteckte Wertanlage. "Dieses hier kann man löten. Ich würde es dann wieder bemalen, dann sieht man die Spuren nicht so stark."

  • Der Alte nickt langsam und dreht das kleine Silberamulett zwischen dein Fingern.
    "Dann stellt sich die Frage wieviel ihr investieren wollt..."
    Wieder trifft sie der Blick aus den hellen Augen.
    "Dieses hier könnte ich einschmelzen und neu gießen. Dafür müßte ich allerdings eine Form herstellen... Das andere zu löten wäre wohl nicht zu aufwendig."

  • "Die Kosten sind vollkommen uninteressant", erklärte die Priesterin fest und sah den alten Mann direkt an. "Es ist mein wertvollster Besitz."


    Sie zwang ein Lächeln auf ihre Züge, da Bitterkeit sie zu übermannen drohte.

  • Ein Lachen kitzelte in Alanis Kehle und die feinen Falten in ihren Augenwinkeln vertieften sich amüsiert.


    "Nein, das ist kein Mithril. Das ist Bronze. Mit einem Silberkern." Sie legte den Kopf leicht zur Seite. "Was schätzt Ihr, das es kosten wird?"

  • Alanis überlegte nicht lange. Sie ging davon aus, dass man jemandem, der von Kassandra hergeschickt wurde, nicht zu hohe Preise machte.


    "Das ist in Ordnung", nickte sie. "Benötigt Ihr eine Anzahlung? Was denkt Ihr, wie lange es dauern wird?"


    Sie bemerkte, wie groß die Sehnsucht war, die in ihrer Stimme mitschwang. Bald schon wieder würde zumindest ein Teil dessen, was zerstört worden war, wieder den Anschein von Unberührtheit tragen.

  • "Das ist akzeptabel." Alanis griff in ihren Almosenbeutel und nahm ein Silber und ein Kupfer heraus, die sie dem Mann reichte."Das Kupfer für den Apfel." Sie deutete auf das angebissene Obst, das sie auf der Theke abgelegt hatte.

  • Alanis nickte dem Mann zu.


    "Ihr könntet mir tatsächlich noch einmal weiterhelfen, wenn Ihr mir sagen könnt, ob Ihr über Schlafmohn und anderen betäubenden Pflanzenprodukte verfügt."


    Ihre Vorräte waren so gut wie leer und einen Teil hatte sie in ihrem Haus in Renascân schlicht zerstört, weil sie nicht alles mitnehmen konnte.

  • Alanis lächelte fein.


    "Schicken tut sie mich nicht - aber ich bin zumindest in Sachen Schmuck auf ihre Empfehlung hier."


    Sie sah den Mann ruhig an.


    "Und, ja, ich bin Heilerin. Ihr könnt Euch sehr gerne rückversichern, was mich angeht. Ich verstehe sehr gut, dass man bei diesen Dingen doppelt und dreifach vorsichtig ist."

  • "Das werde ich tun, mit eurer Erlaubnis", entgegnet er höflich.
    "Wenn ihr vorhabt gefährliche Substanzen zu erwerben. Herr Celeb Dol hat solche Dinge durchaus vorrätig, aber wir haben strikte Anweisungen sie nur vertrauenswürdigen Personen zu verkaufen. Das versteht ihr sicherlich..."

  • "Natürlich verstehe ich das. Ich bin sicher sowohl Kassandra als auch die Hexe oder Ratsherr Baul tha Shar werden meinen guten Leumund hier bestätigen." Alanis sah die Sache entspannt an - sie hatte Zeit. Zwar würde ohne Mohntinktur der Schlaf der nächsten Nächte sehr holprig werden, allerdings musste sie eh versuchen, das Teufelszug langsam aber sicher wieder zu streichen. Selbstmedikation war eine verflucht gefährliche Sache. "Soll ich dann einfach in einer Woche wiederkommen?"

  • Drei Silber waren anhand der Zerstörung und den Alterserscheinungen, die den beiden Schmuckstücken innewohnt, bei weitem kein zu teuer erscheinender Preis. Kahri hält sich weiter im Hintergrund und wird erst wieder hellhörig, als Alanis die gewünschten Kräuter und Säfte erwähnt. Interessanterweise lies sich Schlafmohn als Beruhigungsmittel verwendet und in richtiger Verarbeitung auch genau für das Gegenteil aber obwohl ersteres durch aus in der Heilung finden lies, war letzteres...


    Ein unschöner Gedanke an Früheres durchzuckte ihren Geist und lies ihr Gemüt für wenige Augenblicke verdunkeln. War das Mädchen hier vielleicht auf Seelenheilkunde spezialisiert und benötigte die Zutaten dafür... und wenn ja... hatte Elashim deshalb ein so besonderes Interesse an ihr gezeigt?


    Einen Moment länger als gewollt, fixiert sie Alanis Profil, weiterhin am Regal mit den Teesorten verharrend.

  • Alanis spürte, dass man sie musterte - und das nicht von vorne. Ihre Nackenhaare richtete sich auf und für einen Moment war Anspannung in ihren Schultern zu erkennen, die sich jedoch schnell wieder löste. Sie wandte leicht den Kopf, um zu signalisieren, dass es bemerkt worden war, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Verkäufer.


    "Dann komme ich zum Beginn der Dämmerung noch einmal her, wenn das nicht zu spät sein sollte."