Geschäftsräume des Handelshauses Rothfeder

  • "Gut, dann bis später", nickte Alanis dem Mann zu und wandte sich dann um, um die andere Frau mit einem ruhigen Blick zu bedenken, während ihre Füße sie schon durch den Raum in Richtung des Ausgangs trugen.

  • Kahri erwidert den Blick und wartet, bis Alanis mit ihr auf einer Höhe ist, ehe sie ihre Stimme senkt.


    "Ich hoffe, das Löten wird gut. Ein neuer Anstrich mag die Narben verdecken aber er lässt sie nicht verschwinden... das ist das gleiche wie... eine Maske... auf einem vernarbtem Gesicht."


    Sie spricht ruhig und ein wenig mitfühlend.

  • "Von Narben, zerbrochenen Dingen und Masken...viel, von Löten... nichts," während das erste leise gesprochen ist, ist letzteres mit einem kurzen aber ehrlichen Lächeln begleitet.


    Ihr Blick wischt hinüber zu dem Mann am Thresen.


    "Mein Herr? Wenn es genehm ist, ich würde gern von den aromatisierten Teesorten im oberen Regal jeweils 5 Unzen pro Sorte erwerben. Ich würde die Ware gerne bei Einbruch der Dämmerung abholen, sofern euch das ebenso genehm ist wie bei der Dame Alanis."

  • Die Musterung ergibt eine seltsame Vertrautheit, verstörend und gleichsam... eben nicht. Alles an der Frau war schwarz, sah man einmal von leichten violetten Melierungen ab, die scheinbar in die Säume ihrer maßgeschneiderten schwarzen Kleidung eingearbeitet waren. Ausnahmslos funktionell, ohne Spielereien, nihilistisch und doch perfekt. Wie ihre Waffen auch.


    "Ich nannte ihn nicht, daher konntet ihr ihn nicht wissen."


    Sie schüttelte fast jugendlich leicht ihren Kopf und lächelt wieder, doch das Alter ihrer Augen straft jede Bewegung eine Lüge.


    "Ich bin Kahri, wir sind einander bereits das eine oder andere mal begegnet aber ihr hattet sehr viel.... zu tun, denke ich."


    Sie sagt es erneut leise und doch mit einer gerade zu erschreckenden Leichtigkeit des Seins, als sei auch nur die Vermutung eines Hintergedankens zu bestrafen... und dennoch ihre Augen kannten einen Schmerz, der Alanis wie ein Spiegel vorkommt...und wie ein gewaltiges Nichts.

  • "Ich habe immer viel zu tun, das ist richtig. Da kann mir das ein oder andere schon einmal durchgehen. Verzeiht." Alanis bot in Anbetracht der Sache, dass sie beobachtet wurden, das Musterbeispiel einer höflichen Antwort auf, obwohl ihr bei dem Blick in Kahris Augen ganz andere Dinge durch den Kopf gingen.


    Sich verlieren, vergehen, endlose Ruhe vor der Erniedrigung und endlosem Schmerz.... .


    Eine ebenso verhasste wie willkommene Erinnerung. Die Priesterin straffte die Schultern, um die Gedanken abzustreifen.


    "Nun, vielleicht sehen wir uns wieder, wenn es dunkel wird, Kahri?"

  • Sie lächelt und nickt erneut.


    "Ihr scheint dieser Stadt zugetan, in Anbetracht der hochrangigen Personen, die ihr nanntet und die als euer Leumund auftreten könnt.Vielleicht könnten wir gemeinsam etwas essen und trinken in einer Schenke eurer Wahl. Ich lade euch selbstverständnlich ein."


    Ein wenig legt sie ihren Kopf schräg und es ist gerade diese Bewegung, die erneut auf schreckliche Weise vertraut wirkt. Die aufrichtigen Augen allerdings sehen sie halb bittend halb abwartend an.

  • Alanis zögerte für einen Moment, dann nickte sie widerstrebend.


    Halb zog sie sie, halb sank sie hin...


    "Ich bin für heute schon verabredet - aber wie wäre es mit einem Abendessen im 'Brennenden Tisch', nachdem wir hier unsere Sachen abgeholt haben?"

  • "Ich ging von keiner anderen Zeit aus, als der Nacht." Sie nickte dankend, sprach es aber nicht aus und trat dann betont einen Schritt zur Seite, um Alanis keineswegs mehr im Weg zu stehen.


    "Ich finde die Schenke und freue mich."


    Mit diesen letzten Worten schien Alanis vergessen und die Aufmerksamkeit der Frau liegt bei dem Mann hinterm Thresen.

  • Alanis verließ das Handelshaus und blieb vor der Tür erst einmal stehen, um Luft zu schöpfen. Es war ihr gar nicht aufgefallen, wie flach sie geatmet hatte, doch als sie hinaus trat, bewiesen ihr zahlreiche Sternchen in ihrem Blickfeld, dass es so war.


    Nachdem sie sich beruhigt hatte, machte sie sich auf den Weg zu Kassandra, um ihr wie versprochen zur Seite zu stehen.

  • Der Angestellte des Handelshauses hat bereits damit begonnen den Tee abzuwiegen. Wenn er es seltsam findet, daß die Dame ihren Erwerb nicht gleich mitnehmen will, sagt er nichts dazu.
    Als Alanis geht nickt er leicht mit dem Kopf, doch läßt sich nicht in seiner Tätigkeit unterbrechen.

  • Am Morgen nach den diesjährigen Richterwahlen ist Kassandra recht früh im Handelshaus. Die Angestellten sind mittlerweile an ihr regelmäßiges Kommen gewöhnt, hat sie doch in den letzten Wochen nicht wenig Zeit darin investiert, Selims Geschäfte zu durchschauen und zu ordnen. Sie legt die Bücher und Dokumente, die seiner Unterschrift harren, heraus und macht sich dann an die Auflistung all der Dinge, die Ancalima für Itholias geordert hatte. Kurz überlegt sie, ob sie den Schreiber mit dem Aufsetzen eines offiziellen Vertrages beauftragen soll, doch dann läßt sie das. Die Elbe hat ihren Auftrag bereits im voraus bezahlt, also kann sie sich das Papier wohl schenken.
    Als die Einkaufsliste fertig ist schickt sie einen der Angestellten los, das Saatgut bei Kurt und der landwirtschaftlichen Kommune kaufen und macht sich selber auf den Weg zum Ayanyehtempel um über den Ankauf von Setzlingen zu sprechen. Sollte Seilm in ihrer Abwesenheit den Weg hier her finden wird ihn einer der Angestellten durch den Unterschriftenmarathon leiten.