Tear'asels Zelt II

  • Endúneath atmet einmal mit geschlossenen Augen tief durch.
    "Nun, vor allem sei da zu erwähnen, dass ich seit die Siedlung existiert an diesem Ort andere Aufgaben habe. Ich habe schlichtweg die Aufgaben, die ich sonst im Cyrchanyon-Komplex in Alagos Fuin hatte. Und glaube mir, wenn dir das hier nicht gefällt, dann würdest du das hassen. Du siehst mich nicht mehr als einen Elben, der im Auftrag Kontakte zu knüpfen durch die Welt reist und sich dabei auch der Methoden der Indoryst bedient. Du siehst mich jetzt als das was ich hier bin, als Wächter der Botschaftssiedlung, als Wächter und Anführer der Gesandtschaft mit allen Konsequenzen und Verantwortlichkeiten. Das ist ein neuer und wichtiger Abschnitt in meiner Ausbildung."
    Er schüttelt sachte den Kopf. "Denke doch einmal anders herum, wie wäre es denn in Daynon, wo du Wächterin bist mit deinen eigenen Verpflichtungen, würdest du dort ständig und mit wachsender Begeisterung am Ufer des nächsten Sees sitzen und dich dem Harfenspiel widmen?
    Und Mittelwege... hattest du nicht unlängst das, was ich tue, als wunderbaren Mittelweg bezeichnet? Ich folge dem Kodex einer Großmeisterin der Dei Ithil, Tear, das ist selbst für geborene Cyrchanyon kein leichter Balanceakt. Viele sagen es sei für Indoryst gänzlich unmöglich, und doch glaube ich dass ich es über meinen Mittelweg schaffen kann. Womit soll ich diesen deiner Meinung nach denn noch mitteln?
    " Sein Unverständnis ist einer ehrlichen Neugier gewichen.

  • "Die Pflicht und die Aufgabe verändert dein Wesen. Ja... du hast mir gesagt, dass dies zwangsläufig passieren wird, wenn auch sehr langsam... Seltsamerweise wirkst du mir jetzt schon verändert, vermutlich als Summe, von allem."


    Sie schweigt einen Moment lang.


    "Ich fürchte mich vor dem Umstand, dass wir uns bald gar nicht mehr verstehen werden, egal wie sehr ich es von meiner Seite aus versuche. Wie unmöglich dumm das ist... wären wir doch durch das Fortschreiten deines werdenden Selbst uns eher ähnlicher, wenn du auch einen "gesünderen" Weg gehst, als ich geschubst worden bin."


    Dann folgt ein Schlucken.


    "Ich habe Angst, wir entfremden uns...und das das längst begonnen hat. Ich habe Angst irgendwann gehen zu wollen, fort von dir."

  • "Nun, ich denke nicht dass sich mein Wesen an sich so wirklich verändert hat. Ich war in der Vergangenheit oftmals unsicher, vielleicht ist es das. Aber letztlich kann ich das gar nicht beurteilen."
    Er sieht sie eine Weile lang an, bevor er weiter formuliert:
    "Was uns so sehr unterscheidet? Ich beginne zu vermuten es liegt gerade daran wie wir an die Sache, die uns ähnlich machen sollte, herangeführt werden. Während sie mein Wille ist und ich stückweise darauf vorbereitet werde... kann es sein dass du dich dagegen sträubst und mit all deiner Emotionalität dagegen wehrst, weil du es nicht akzeptieren kannst?
    Und wäre es das, was dich von mir fort gehen wollen lassen würde?
    "

  • "Was wäre dir lieber an mir....in mir...ein wenig mehr so zu werden wie du, durch das Hinnehmen, dass ich schon so bin wie du einst wirst... oder willst du dass ich mehr mit dem Herzen denke und darum kämpfe das beizubehalten, wer sollte ich sein... in deinen Augen... in deinem Herzen?"


    Leise nur spricht sie diese Worte.

  • "Du solltest immer die sein, sodass du es für richtig hältst. Und das mit Gefühl und Verstand."
    Er legt den Kopf ein wenig schief.
    "Verzeih dass ich dir da keine hilfreichere Antwort geben kann, aber das sind Dinge bei denen keine Meinung als deine eigene von Relevanz ist."

  • "Das war keine Frage, die auf eine objektive Antwort zielen wollte, ich möchte es wirklich gerne wissen... ganz subjektiv, egal ob es für irgendwas auf der Welt tatsächlich eine Relevanz hat"


    Sie legt ihren Kopf ebenfalls seitlich...und bleibt weiter auf der Ottomane liegen.


    *Ich will nicht, das wir uns fremd werden... ich will nicht irgendwann gehen wollen, weil ich dich nicht mehr erkenne und zuviel von mir selbst in dir*

  • "Vielleicht hilft dir ja das, was ich in dir sehe weiter."
    Wieder mustert er sie intensiv. "Ich sehe vor mir eine Wächterin, die auf einem Weg, der dem meinen ähnelt, ein gutes Stück weiter ist als ich. Und doch... Wenn du sagst du fürchtest dass ich dir zu ähnlich werde, dann, bei allem Respekt, bin nicht ich dein Problem, Tear'asel nuya wyn."

  • Als er fast anklagend ihren vollen Namen ausspricht, zuckt sie ein wenig zurück. Es ist ihr sichtlich unangenehm.


    "Du hast recht," gesteht sie schließlich, jedoch ruhiger als es eigentlich gut wäre. "Ich wünschte mir, dass du mehr so bleibst, wie ich dich kenne, weil das mir gut tut, aber das sind Dinge, die du schon längst weißt."


    "Auch ein Grund, warum wir uns oft in diesen Streitereien ergehen...Furcht ist eine Sache, die mir trotz, dieser Dinge, die ich kann... zu Nahe geht. Furcht, die ich nicht allein bekämpfen kann... von der ich mir manchmal wünschte, du könntest sie in den Momenten, da sie über mich kommt für mich und mit mir bekämpfen."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Er nickt und sagt für eine Weile nichts.
    "Nun," beginnt er schließlich nachdenklich, "wie kann ich dir sonst die Furcht vor dir selbst nehmen, als dir aufzuzeigen, dass ich darin nichts Verwerfliches oder Fürchterliches sehe?"

  • "Nur was du bereit bist zu geben... das Wilde in mir lässt mich manchmal nicht erkennen, wann ich zuviel einfordere... aber dafür kann ich mich nicht entschuldigen, dass ist mein Naturell..."


    Sie schließt wieder die Augen und lässt eine ihrer Hände baumeln, bis sie über den Stoff der Ottomane streift.


    "In dem du dich...nicht verschließt... in dem du mir das gleiche Vertrauen schenkst, wie ich dir. Ich habe schon fast keine Geheimnisse vor dir...soviel hast du mir in der Zeit in der wir uns nahe sind...schon entlockt... so viel und mit solcher Leichtigkeit, dass ich keine Angst habe, dir alles verraten zu wollen. Jede Angst...jede Hingabe."

  • "Nun mache dir darum mal keine Sorgen. Ich wüsste nicht wann ich mich das letzte Mal von Forderungen bedrängt gefühlt haben sollte."
    Sein Gesichtsausdruck wird nachdenklicher.
    "Aber wie kann ich dir mehr Vertrauen schenken als du es dir selbst zu schenken vermagst?"

  • Sie könnte ihm spontan ein paar Ereignisse vorhalten...die jedoch allesamt privaterer Natur waren aber die Thematik durchausstreifen würden, verkneift es sich dann aber, in dem sie sich kurz auf die Lippen beisst und es gleichsam auch mental nachholt.


    "Wenn du spielst...schenkst du mir mehr Wärme, als viele Zeitalter zuvor jemand anders, wenn du mich berührst, erfüllt es den gleichen Zweck. Diese Wärme ist ein Beweis, dass ich nicht nur kalt sein kann, wenn jemand wie du es schaffst, die Barrieren einfach so hinfortzuwischen, die ich stets, zwischen mir und allem, was mich umgibt aufbaue."

  • Sie brummt nur leise und erinnert dabei an einen kleinen Wolf, dann rollt sie sich auf den Rücken.


    "Tut sie doch."



    *ich lege keine Macht in deine Hände, sondern einen Teil von mir...tat es bisher, werde es weiter tun, wenn du es willst... wenn ich fühle, dass du es willst*

  • "Das kann ich dir nicht erklären, das ist mit Worten nicht zu erfassen, vermutlich, weil es dafür keine Worte gibt. Es hat etwas mit Hingabe und Vertrauen zu tun, mit Sicherheit, mit dem Gefühl von Geborgenheit. Mit Erinnerungen. Macht ist das denkbar falscheste Worte dafür."

  • "Wenn dich etwas fängt, das dich quält von Zeit zu Zeit...dann gebe mir seinen Namen und sein Bild und ich werde es jagen... wenn du vor etwas fliehst von Zeit zu Zeit... sag mir, was es ist ... und ich stelle dazwischen und und bekämpfe es, damit du Ruhe findest..."



    "Wenn mich von Zeit zu Zeit...die Furcht quält...ich könnte dich verlieren, auf irgendeine Art und weise, rufe meinen Namen und versichere mir, das ich irre. Wenn ich einsam bin...beweise mir das dem nicht so ist... ja vielleicht ist das Macht... aber wer bist du das du sie ausnutzen willst..."

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  • Jetzt muss Endúneath etwas unwillkürlich lachen.
    "Und ich dachte ich wäre der Indoryst, der versucht ein Wächter zu sein.
    Aber zurück zum Ernst: Ich kann nicht garantieren dass ich immer alles höre, aber wenn du meine Worte brauchst um dir sicher zu sein, so werde ich sie dir nicht entziehen.
    "

  • "Was soll das heissen," unwillkürlich muss sie in sein Lachen einfallen. "Natürlich bist du ein Indoryst, der ein Wächter sein will, als was willst du meine Worte jetzt betiteln, mhh?"


    Spielerisch schlägt sie kurz nach seiner Schulter und der Ernst der vorangegangenen Worte gerät in den Hintergrund, auch wenn sie sie wohl vernommen hat und ihn fühlen lässt, wie wichtig sie sind.