Rundführung eines Agrarmagiers

  • "Es ist gut zu hören, dass ihr im Moment sagt. Denn das bedeutet, ihr besitzt Hoffnung, dass es besser wird."
    Die Schale, welche sie noch immer zwischen beiden Händen hält, wird gesenkt.
    "Belastung ist etwas, das Freundschaften aushalten. Sie sind reziprok: Das was ihr bekommt, gebt ihr irgendwann auch wieder zurück."
    Sie wendet sich ab und bringt die Schale zurück zu dem Tisch, von dem sie genommen wurde.

  • "Das was passiert wenn es nicht besser wird, wäre unschön für mich."


    "Schon, aber ich glaube ich sollte genau schauen wem ich davon erzähle, und vorallem wann. In einer Schlacht ist es wohl denkbar ungünstig. Ich glaub ich habe auch keine Zeit dafür..... ich habe doch im Kopf eine Liste von Ländern in die ich noch Reisen muss, soviele Menschen brauchen noch meine Hilfe."

  • "Ihr könnt anderen nicht helfen, wenn ihr selber eine so große Last mit euch tragt, die euch zu schaffen macht."
    Ivoreth wendet sich ihm wieder zu und sieht ihn an.
    "Dieses Schattenthal. Vielleicht findet ihr dort jemand, der euch helfen kann und will. Nehmt euch Zeit, zwischen euren Reisen. Erholt euch. Ansonsten wird euer empfundener Schmerz stärker werden."

  • "Nein. Seid ihr nicht."
    Ihr Blick geht nun wieder direkt zu seinen Augen, ihre verengen sich kurz.
    "Wes, erneut. Bei allem Respekt: Ihr seid nicht der Zentrum dieser Sache. In jedem Augenblick stirbt irgendwo ein Lebewesen. Aber es ist nicht eure Schuld, wenn es dies geschieht. Es wäre eure Schuld, wenn ihr es aktiv tötet."

  • Als Ivoreth Wes so direkt anschaut bekommt er kurz Angst vor Ihr und zuckt leicht zusammen.


    "Aber aber, aber ich wurde doch um Hilfe gebeten. Ich bin nicht das Zentrum nein, das sind die tapferen Kämpfer in der Schlachtreihe, dagegen bin ich ein nichts, da habt Ihr Recht."

  • "Ich werde nun nicht versuchen euch erneut von diesem irrsinnigen Gedanken abzubringen."
    Sie schüttelt den Kopf.
    "Wes: Ihr seid kein Nichts. Auch ihr seid eine Person von Bedeutung, eben durch eure Fähigkeiten. Ohne euch würden mehr Kämpfer tot als lebendig aus den Schlachten gehen und sicherlich einige Ernten schlechter ausfallen. Aber wer versucht an allen Orten gleichzeitig zu sein, wird irgendwann zerrissen. Und dann könnt ihr erst recht niemandem mehr helfen."

  • "Ihr habt Recht, sicher und mein Verstand weiß das auch, doch das was uns Schwach und manchmal auch stark macht will das einfach nicht wahr haben, meine Seele. Sie leidet gerade und jetzt im moment spricht der Verstand, eben sprach die Seele. Vielleicht sollte ich wirklich den weiten Weg nach Schattenthal auf mich nehmen und dort Ruhe und Hilfe suchen."


    Deutlich aufrechter sitzt Wes jetzt auf dem Tisch und schaut Ivoreth auch direkt an.

  • "Das glaube ich auch. Es gibt leider viel zuwenig Agrarmagier"


    Leise seufzt er.


    "Junge Magier haben andere Interessen, keiner hat in diesen Tag Lust die Agrarmagie zu studieren. Kampf und Heilmagie sind die vorherrschenden Studienrichtungen. Schade ist das, ja schade. So kommt man als einziger noch wandender Agrarmagier kaum zur Ruhe."

  • "Aber beide geben ihren Teil zu dem großen Ganzen hinzu: Der Kampf schützt die Bauern und die Heilung bewahrt ihr Leben."
    Sie lächelt nun wieder.
    "Wenn es euch so sehr grämt, solltet ihr euch einen Schüler suchen."

  • "Dann müsst ihr dieses Interesse eben wecken. Ihr seid ja auch nicht alleiniger Agrarmagier, sondern auch Heiler. Überlegt euch doch, vielleicht mehr mit den Druiden und Hexen zu arbeiten."

  • "Natürlich."
    Ihr Blick bleibt irritiert.
    "Zwar mag die Technik eine unterschiedliche sein und eine Zusammenarbeit erschweren, grundsätzlich handelt es sich jedoch um dieselbe Kraft, die geformt wird: Magie."

  • "Ich verstehe eure Besorgnis in diesem Fall nicht. Solange man sich nicht auf ein und dieselbe Sache konzentriert, sondern jeder einen Teilaspekt bearbeitet, sollte das doch gelingen."