Malglins Arbeitszimmer 3

  • "Ich bin hier", antwortet sie und ihre Stimme ist brüchig. Sie versucht sich zusammenzunehmen und steht mit wackeligen Beinen aus dem Sessel auf.
    "Hier. Es ist nichts passiert..."
    Zumindest mir nicht...

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Bellaria öffnet hastig die Tür, aus der sie meint, sie habe Kassandras Stimme gehört und eilt in das Zimmer. Besorgt blickt sie auf die andere Bardin.
    Was ist denn passiert? Setz dich, du bist ja ganz bleich!
    Und schon ist sie an Kassandras Seite und sieht zu, dass diese sich wirklich wieder setzt und ihr nicht umkippt.

  • "Ich hatte..." Kassandra setzt sich und das ist auch besser so.
    "Ich hab versucht Ancalima zu erreichen", gibt sie dann mit einem Seufzer zu.
    "Sie ist... irgendwie nicht sie selbst. Was sie mir gezeigt hat... was geschehen ist... hat mich erschreckt."
    'Erschreckt' beschreibt nur im Ansatz, was ihr wirklich wiederfahren ist, doch Kassandra beläßt es dabei.
    "Es geht gleich wieder..."

  • Sie sieht sich um, ob sie nicht einen Krug mit Wasser und einen Becher hier entdeckt, den sie Kassandra reichen kann.
    Als die Freundin geendet hat, schaut Bellaria ihr in die Augen. Die folgende Frage ist ein Angebot. Auch wenn sie eine positive Antwort bevorzugte, wird sie eine negative akzeptieren.
    Magst du erzählen?

  • Kassandra seufzt. Sie will Bellaria nicht ihre Sorgen aufladen, doch die Tatsache, daß sie solche Sachen, extreme Gefühle, ebenfalls abbekommt gibt ihr in ihren Augen das Recht zu erfahren warum.
    "Arnulf hat geschrieben...", sagt sie. "In Forlond sind Dinge schief gelaufen. Also habe ich versucht Ancalima zu erreichen. Es geht ihr schlecht, und es ging ihr in Forlond noch schlechter." Ihre Stimme wird leiser.
    "Sie haben sie regelrecht zerrissen...", flüstert sie.

  • Ashaba!
    Der Ausruf war nicht bewusst geschehen und doch war die Sorge um die Freundin, von der sie wusste, dass sie ebenfalls nach Forlond gereist war, das erste, was ihr in den Kopf kam. Bellaria hielt sich die Hand vor den Mund und blickte auf ihre Füße.
    Entschuldige bitte.
    Das war egoistisch gewesen. Es ging gerade um Kassandra und Ancalima. Sie strich Kassandra sanft über den Rücken. Sie selbst konzentrierte sich auf ihren Atem, um sich wieder zu beruhigen.
    Ich höre dir zu...

  • "Nein...", Kassandra legt Bellaria eine Hand auf den Arm. "Du hast natürlich recht zu fragen." Sie fährt sich mit den Händen übers Gesicht.
    "Arnulf nennt einen 'Totalverlust'. Aber ich weiß nicht wen..."
    Ancalima war verständlicherweise mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen.

  • Hmmm...
    Das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Ein Todesverlust. Wer war alles dabei gewesen? Ashaba... nicht Ashaba... bitte nicht Ashaba... Damorg, Dorian, Aalok, Meanor und mehr... die Delegation hatte aus einigen Magoniern bestanden. Sie konnte nur zu den Elementen beten, dass ihnen nichts geschehen war. Und doch war es jetzt zu spät. Sollte der eine "Verlust" ein Magonier sein, so könnte sie nun nichts mehr daran ändern. Und die ganzen Nicht-Magonier, die nach Forlond gereist waren... Nicht wenige davon kennt sie ebenso gut. Alanis, Cornelius... Sie hätte mit reisen, sie beschützen sollen...
    Traurig blickt sie drein, als sie diesen Gedanken nachgeht.

  • Kassandra drückt ihren Arm, in ihrem Kopf gehen ganz ähnliche Dinge vor. Wen hatte es diesmal erwischt? Sie könnte versuchen... Nein. Auf keinen Fall will sie sehen -und spüren- was genau in Forlond passiert ist. Dann lieber einige Tage länger die Ungewißheit ertragen bis die Heimkehrenden Amonlonde erreicht haben.
    "Du möchtest jetzt wahrscheinlich nach Renascan zurück, oder?", fragt sie die Freundin.


    "Endúneath ist es nicht...", erkennt sie plötzlich. Seine Bilder erreichen sie nach wie vor, was wohl nicht mehr der Fall wäre wenn er tot wäre.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Abwesend und ebenso unbewusst nickt sie zustimmend. Auch sie hört nach wie vor ab und zu Geigenmelodien.
    Ja... und nein. Natürlich möchte ich zurück und Gewissheit, Ashaba in den Arm nehmen... oder ... um sie trauern...
    Ihre Stimme brach. Sie dachte an den Moment, als Ashaba zu ihr kam und ihr die Kette überreichte, die sie im Falle ihres Todes weitergeben sollte. Es dauert einige Momente, bis sie trotz des Knotens im Hals weitersprechen konnte.
    Wenn es einen Freund betrifft, dann kann ich jetzt nichts mehr daran ändern. Bis ich in Renascân angekommen bin, wird die Zeremonie abgehalten worden sein. Wahrscheinlich habe ich schneller Gewissheit, wenn ich hier bleibe. Allzu lange dürften die Amonlonder bis zu ihrer Wiederkehr ja nicht brauchen, wenn schon der Brief hier ist. Und wenn die Nachrichten dann schlechte sind, kann ich immer noch nach Hause. Auf die paar Tage kommt es dann nicht mehr an. Sollten die Nachrichten positiver ausfallen, haben wir hier gemeinsam noch etwas zu erledigen, denke ich.
    Ganz glücklich ist sie nicht. Egal, wie sie die Situation dreht und wendet, sie ist nicht zur Zufriedenheit zu lösen. Ein Seufzen entrann ihr. Einige Augenblicke schwieg sie, versuchte dann, die Gedanken abzuschütteln.
    Aber was ist denn nun mit Ancalima?

  • Kassandra drückt Bellaria noch einmal. Die Freundin hat recht, doch besonders glücklich ist auch Kassandra nicht darüber.
    "Der Brief kam mit einem Vogel. Es wird noch einige Tage dauern bis die Schiffe hier sind... Ancalima... sie ist Untoten in die Hände gefallen... Sie wirkte... mehr als nur aufgelöst..."

  • Bellaria schüttelt nur den Kopf. Sie möchte es sich nicht ausmalen. Auch wenn sie Ancalima nicht besonders nah ist, so ist sie ihr doch keine Fremde.
    Ich bin froh, dass sie mit dem Leben davon gekommen ist. Nun muss nach diesen Erlebnissen erst einmal die Seele heilen. Ist sie auf dem Weg nach Amonlonde?
    Untote... Ich bin gespannt auf die Berichte. Und ich sollte den Zauber endlich praktisch umsetzen, von dem Dankwart mich die Theorie lehrte. Asche zu Asche...

  • Kassandra seufzt.
    "Ich hab da auch ein Lied in der Richtung... das ich noch nie ausprobiert habe..."
    Wirklich böse ist sie darüber nicht und auch nicht sehr erpicht darauf jemals in die Verlegenheit zu kommen.


    "Ancalima ist noch in Montralur. Sie sagte sie will in die Tempelstadt... Vielleicht findet sie dort Hilfe..."

  • Später (Der Tag vor Malglins Abreise nach Forlond)


    Malglin und Cordo betreten das Arbeitszimmer. Mit einer Geste flammt das Feuer im Kamin auf und er bietet Cordo mit einer Handgeste, Platz zu nehmen.


    "Setzt dich doch. Womit soll ich anfangen? Mitraspera? Oh.. Vielleicht damit, magst du was trinken?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Cordobayan betritt hinter Malglin den Raum, legt seine Tasche ab und setzt sich vorsichtig hin. Der ungewohnte Ritt auf dem Esel hat zu ein paar Druckstellen geführt, die nun sorgsam auf den Polstern platziert werden müssen.


    *Danke sehr, ein Tee käme mir sehr gelegen.*


    Während er wartet, dass Malglin ihm zumindest ein paar kurze Antworten auf seine vielen Fragen gibt, blickt er sich in dem wohlbekannt Raum um, ob sich in den letzten Monaten etwas verändert hat.
    Er merkt wohl, dass sein Meister angespannt ist, so als wäre er in Eile oder hätte etwas dringendes oder wichtiges zu erledigen. Und es kommt Cordo so vor, als ginge es dabei nicht um die Themen, die er eben vor der Tür angesprochen hatte. Die Lagerleitung in Mitraspera oder auch die bevorstehenden Ratswahlen.