In diesem Raum hat sich die Herrscherin Teranbars häuslich eingerichtet...
Zwei Tage nach dem Gespräch klopft Kassandra an die Tür und tritt dann mit einem Tablett mit Tee, Tassen und etwas Honigkuchen ein.
In diesem Raum hat sich die Herrscherin Teranbars häuslich eingerichtet...
Zwei Tage nach dem Gespräch klopft Kassandra an die Tür und tritt dann mit einem Tablett mit Tee, Tassen und etwas Honigkuchen ein.
Die Elbe sitzt auf ihrem Bett und hat Tuja neben sich, die sie langsam krault und ihr etwas auf elbisch erzählt.
Kassandra schmunzelt leicht. Das Greifenküken ist schon wieder gewachsen.
Sie stellt das Tablett still ab und will sich wieder zum Gehen wenden.
"Nein, nein, bleib."
Tuja hebt den Kopf und kräht Kassandra verschlafen entgegen.
"Setz dich zu mir"
Kassandra tut wie geheißen und krault das Greifenküken sacht im Nacken.
"Hey, Tuia..."
Es kommt nur ein wohliges grunzen und die kleine dreht sich auf den Rücken, damit Kassi besser an den Bauch kommt.
"Wie hast du geschlafen?"
"Gut", antwortet Kassandra und krault Tuia den Bauch. "Die Kleine war zweimal wach, aber... gut."
Tatsächlich sieht die Schankmaid wesentlich besser aus als noch vor zwei Tagen.
"Sehr schön"
Sie lächelt
"Dann können wir ja anfangen.
Wovor hast du am meisten Angst?"
"Was?" Erschreckt guckt Kassandra sie an.
"Ähm... wovor?... Ich weiß nicht...", stottert sie, dann versucht sie sich zu sammeln.
"Meine Familie sterben zu sehen... Meine Freunde. Und nichts tun zu können", sagt sie dann leise.
Die Elbe nickt
"Du hast nie etwas dagegen tun können, gegen deine Visionen?"
unglaube ist in ihrer Stimme zu hören.
Kassandra schüttelt den Kopf, zuckt dann die Schultern.
"Laut singen hilft mir dagegen, Stimmen zu hören", sagt sie. "Stimmen, die sich nicht zeigen wollen lügen einen eh nur an. Wenn man lang genug weg hört und laut singt geben die irgendwann auf."
Wie sie sich selber so zuhört stellt sie gerade fest, daß sie sich nicht wie jemand anhört, dessen Verstand noch richtig funktioniert. Unsicher schaut sie Silia an.
"Bei ...Visionen hab ich das nie probiert." Warum eigentlich nicht?
"Meistens bin ich da zu ... beschäftigt. Bilder lügen auch selten. Körperlose Stimmen lügen eigentlich immer."
Silia schüttelt den Kopf
"Das meinte ich nicht.
Hast du nie etwas gegen das tun können, was du in einer Vision gesehen hast?"
"Ähm... nein?" Jetzt klingt Kassandra verwirrt.
"Du meinst das zu ändern was ich sehe? Eingreifen in das, was passiert? Nein, das hat noch nie geklappt..."
Sie nickt verstehend.
"Das ist nicht gut, aber es war zu befürchten."
sie schweigt eine Weile und fährt dann fort.
"Ich würde vorschlagen wir provozieren eine Vision. Etwas, das du erfahren möchtest."
Kassandra seufzt.
"Jyla", sagt sie. "Aber ich hab nichts von ihr. Nicht das kleinste Bißchen. Tara hat alles mitgenommen... Ich wüßte nicht womit ich anfangen sollte."
Will sie das wirklich sehen? Zur Abwechslung mal kein Tod durch Feuer und Schwert sondern in den eisigen Fluten des Ozeans?
"Ah ja, Jyla. Aber du hast Erinnerungen an sie?"
"Ja.... die hab ich", antwortet Kassandra - und versucht sogleich sich die kleine Halbelbe ins Gedächtnis zurückzurufen. Wie lange ist das her, daß sie sie das letzte Mal gesehen hat?
Die Seherin nickt und fügt dann noch hinzu "Der Brief wäre auch hilfreich"
"Stimmt... Warte..." Kassandra steht auf und verläßt das Zimmer.
Als sie kurz darauf zurückkehrt hat sie das Schreiben in der Hand.
Sie setzt sich wieder und schaut Silia dann fragend an.
Während Kassandra draussen ist sagt die Elbe leise etwas zu Tuja, die sich daraufhin in die hintere Ecke des Bettes zurück zieht und sich dort wieder zusammen rollt.
Als Kassandra wieder neben ihr sitzt hält Silia ihr eine Hand entgegen.
"Nun werde ich eine Vision herausfordern und du kannst mir dabei Gesellschaft leisten.
Achte darauf was ich tue, achte vor allem auf dein Gefühl, auf das was du spürst was von dir und von mir kommt und das was von aussen kommt.
Du musst lernen zu unterscheiden was du bist und was von aussen kommt, deine eigene Grenze kennen lernen."