Amadahys und Lerons Besuch

  • Ein amüsierter Blick, als er diese Worte hört. Sanft schüttelt er den Kopf.
    "Ja und nein. Adel ist, soweit ich es verstanden habe, ein Recht der Geburt. Und Pöbel ist.." er blickt kurz überlegend drein, als würde er sich an etwas erinnern wollen, "Eine abwertende Bezeichnung für eine untere Gesellschaftsschicht, die randaliert und dabei nicht zu kontrollieren ist."
    Er neigt den Kopf fragend.
    "Entspricht dies der Definition,die ihr meint?"

  • Das Lächeln von Amadahy wird etwas amüsierter was ihr Fangzähne zum Vorschein bringt als sie seinen Wort folgt.


    "Auch dies kann ich nun mit Ja und auch mit einem Nein beantworten." Sie zögert einen Moment.


    "Ja, was den unterschiedlichen Gesellschaftsgrad der beiden angeht. Nein, ich wollte die Hauslosen nicht als eine randalierende untere Gesellschaftschicht hinstellen." Sie überlegt einen Moment.


    "Eher als das einfache Volk."

  • Siniathon schmunzelt neuerlich. "So war es auch nicht zu verstehen. Allerdings fasziniert es mich immer wieder, wie Definitionen in großen Werken gegeben werden, aber wie sie dann letztlich in der gemeinen Sprache in Benutzung sind."
    Eine kurze Geste schiebt den Gedankengang bei Seite.
    "Aber wenn ihr es so seht, dann habt ihr recht: Die Hauslosen sind das, was auch als 'gemeines Volk' bezeichnet wird. Sie sind weniger fähig als die Hausmitglieder, denn zeigen sie ein Talent, so werden sie diesem entsprechend einem Haus zugeteilt - sofern sie den Wunsch danach hegen - und erhalten weitere Förderungen, um zur Blüte zu bringen, was bereits eine Knospe ist."

  • Amadahy nickt nachdenklich, einige Fragen standen in ihrem Gesicht. Doch nahm sie sich vor nicht alle auf einmal zustellen.


    "Dann kann das gemeine Volk also aufsteigen wenn es Talent besitz. Das klingt sehr gut."

    "Womit sich mir aber die Frage stellt, ob es anders herum auch geht. Ich meine Götter sind in verteilungen von Talenten nicht gerade, wie soll ich es sagen, zuverlässig. Meist vergeben sie die Talente willkürlich."


    "Wenn ein Frischling nun zwar talentierete Eltern hat aber selbst untaletiert ist, wird es dann von den Häusern ausgeschlossen?"

  • Verwundert wirft der Adjutant seine Stirn in Falten und als er seine Frage stellt, klingt es nicht nur erstaunt, sondern auch fast etwas mitleidig: "Verzeiht meine Gegenfrage, doch... Heißt das, eure Götter strafen euch mit Willkür?"

  • "Strafen." Sie schütteld lächelnd den Kopf.


    "Nein ich würde es nicht als Strafe benennen. Die Willkür die hier zu Sprache steht ist doch eher ein Anzeichen für die Vielfältigkeit der Talente die Götter zu verschenken haben. Vielleicht erkläre ich es anders." Sie nimmt sich noch einen Schluck Tee, langsam stellt sie die Schale ab und sieht Siniathon an.


    "Nehmen wir zum Beispiel meine Familie, mein Vater ist ein Kämpfer, meine Mutter Alchemist, beides Talente die in keinem Zusammenahang mit Magie stehen und doch habe ich das Talent der Magie."


    "Ich bin weder ein guter Kämpfer noch eine gute Alchemistin. Ich heile mit und ohne Magie, das ist mein Talent das mir von den Göttern geschenkt worde. Vielleicht versteht ihr nun meinen Gedankengang der letzten Frage."

  • Erkenntnis leuchtet in den Augen des Elfen auf und er nickt. "Ja, ich verstehe was ihr meint - und nein, bei uns ist dies nicht der Fall. Nicht in dieser Art. Ein Kind, geboren in einem der Häuser, wird stets die Gaben seiner Eltern besitzen, die von diesen und seinem Umfeld auch von Anfang an gefördert werden. So kann es nie geschehen, dass ein Hausmitglied zu einem Hauslosen wird. Einzig der Hauswechsel ist möglich, wenn das Lebensziel sich ändert, das Kind einen anderen Weg gehen möchte oder entdeckt, dass es zusätzliche Talente besitzt. Besteht es die Prüfungen, so ist dieser Weg wählbar.

  • Amadahy nickt nachdenklich.


    "Und diese Häuser, ihr meintet eben es gibt verschiedene Wege diese Häuser. Darf ich mir erlauben zufragen welche diese sind?"

    "Es hört sich so an, als wären sie in bestimmte Aufgabenbereichen unterteilt."

  • Wiederum nickt Siniathon.
    "Das werde ich euch gerne näher erläutern. Allerdings ist es bald Zeit, die Mahlzeit einzunehmen."
    Er richtet sich langsam und angesichts der Robe doch sehr elegant auf. Er tritt um den Tisch herum und reicht Amadahy eine Hand.
    "Wenn ihr erlaubt.."

  • Mit höchstem Respekt hilft Siniathon Amadahy aufzustehen. Seine Hände lassen ihre langsam wieder los, er deutet eine Verbeugung an und bittet die beiden dann, vorzugehen.


    Derweil sind draußen unter den dichter wachsenden Bäumen dieses Waldviertels einige Veränderungen vorgegangen. Viele Matten und kleine Tische wurden hervorgeholt und um jeden Tisch sitzen einige Hîn Meneldû. Viele blicken die Gäste aufmerksam an, doch nie ist es ein neugieriges Starren. Hier und da ist ein höfliches Nicken der bereits Sitzenden, beziehungsweise angedeutete Verbeugungen der noch Stehenden zu erkennen.
    Siniathon führt sie zu einem weiteren freien niedrigen Tisch, der jedoch insgesamt etwas erhöhter steht.
    "Nehmt bitte Platz." Flache Kissen geben die Möglichkeit dazu, sich nieder zu setzen. Nun, in der Mitte der aufgestellten Tische platziert, werden sie nicht mehr angesehen. Das scheint die Höflichkeit zu gebieten.

  • Amadahy neigt dankend den Kopf und verläßt auf seine stumme Bitte hin das Zelt.


    Draußen schaut sie sich kurz um, es mußten viele Hände gewesen sein, die dies in so kurzer Zeit geschafft hatten, geht es ihr durch den Kopf. Dann folgt sie Siniathon.


    Amadahy neigt jedesmal den Kopf wenn jemand Leron und sie still begrüßt. Doch niemals bleibt ihr Blick lange an jemanden hängen.


    An dem Tisch ankommen, sieht sie Siniathon an.


    "Danke." Sie macht eine leichte Verbeugung und kniet sich auf das Kissen. Der natürlichen Neugier erliegend läßt sie kurz ihren Blick über das Bild schweifen das sich ihr bietet, doch sieht sie keinen bestimmt Elfen an, sondern scheint das gesamte Bild in sich aufzunehmen.


    Nach einem kleinen Moment läßt sie ihren Blick sinken.

  • Es sind zahlreiche Personen, falls Amadahy überschlägt oder gar zählt, kann sie etwa vierzig Personen erkennen und weitere kommen hinzu. In der Regel sitzen vier bis fünf Personen um einen Tisch herum, dieser an dem sie nun Platz genommen haben ist allerdings größer. Bei genauerem Hinsehen sind es zwei aneinander gestellte Bambustische, die mit einer Decke aus Bambusstreifen bedeckt sind.
    "Sera Shinoriel Tel'Alan, die Botschafterin dieses Lagers, und sera Nyareth Cyrchanyon, werden bald zu uns stoßen. Sie sind noch in einer Besprechung und erbitten eurer Verständnis."
    Siniathon nimmt ebenfalls Platz.


    Ein männlicher Hên kommt auf die kleine Gruppe zu, verbeugt sich und stellt ein Tablett mit einer Kanne Tee und drei Tassen auf dem Tisch ab. Ein abermaliges Verbeugen, nachdem Siniathon kurz genickt hat. Er selber greift dann nach der Teekanne um mit beiden Händen den beiden auf schon bekannte Art und Weise etwas des Heißgetränkes in ihre Schalen zu füllen.

  • Die junge Suvari hebt wieder ihren Blick als Siniathon Leron und sie anspricht.


    "Wir wären schlechte Gäste, wenn wir dafür kein Verständnis hätten." Gibt sie ihm leicht lächelnd zur Antwort.


    Als der männliche Hên an ihren Tisch kommt und sich verbeugt, neigt auch Amadahy ihren Kopf. Kurz blick sie dem Hên hinterher, als dieser geht, bevor sie sich wieder Siniathon widmet.

  • Leron nimmt ebenfalls Platz. Interressiert schaut er sich um und nimmt staunend die Veränderungen war.


    "Verzeiht meine Frage. Ich war bisher so in das Wahrnehmen der Umgebung vertieft, dass ich eine Frage habe. Wie stehen den die anderen Bewohner der Siedlung unserem Besuch gegenüber? Ist es ihnen recht das wir hier weilen?"

  • Siniathon sieht Leron überrascht an.
    "Ser Leron, warum sollten sie etwas dagegen haben? Viele sind zwar weitläufig beschäftigt aber wir freuen uns stets darüber, Neues zu lernen und die Bewohner dieses Landes kennen zu lernen, wenn sie dies denn auch wünschen."

  • Leron nickt kurz, dann lächelt er.


    "Nun, ich denke das die Frage aus meiner menschlichen Erfahrung herrührt. Wir Menschen stehen Neuem oft skeptisch gegenüber. Ich habe mich noch nicht vollends an eure offene und freundliche Art gewöhnt."

  • Siniathon macht eine dankende Geste, als Leron dieses Lob ausspricht.
    "Zögert nicht, Fragen zu stellen. Nur im Gespräch lassen sich Konflikte lösen und Fragen beantworten."
    Nachdem er beiden Tee eingeschenkt hat, nimmt er seine eigene befüllte Schale an sich und trinkt einen kleinen Schluck.


    Kurz darauf kehrt der deutlich schlichter gekleidete Hên zurück, welcher ihnen einen Teller mit dicken Brotscheiben hinstellt. Es will nicht so ganz zu den Elfen passen, was sie dort sehen. Schon verschwindet der Mann wieder, welcher wohl eine Art Dienerfunktion in diesem Augenblick einnimmt. Zu beobachten ist, dass die meisten anderen sich in einer Reihe vor dem Küchenzelt aufgestellt haben, um dort ihre Nahrung abzuholen. Ausnahmen hiervon bilden ein paar Frauen, die ganz in der Nähe von Amadahy und Leron sitzen: Eine von ihnen trägt violette Roben, die andere ähnlich grüne wie Siniathon - allerdings ist sie sehr hoch gewachsen und für eine Elfe beinahe breitschultrig.

  • Amadahy beobachtet alles mit einer natürlichen Neugierde, aber ohne irgendwie zu starren.


    Sie neigt danken den Kopf als ein Hên den Teller mit den Brotscheiben abstellt. Auch beobachtet sie die beiden weiblichen Elfen die wie sie sitzen geblieben sind. Dann geht ihr Blick wieder zu der Elfenschlange die sich langsam bildet. Dann siht sie zu Siniathon.


    "Bitte verzeiht, aber die unterschiedlichen Farben der Roben, hat dies etwas mit der Hausdazugehörigkeit zutun?" Fragt sie ganz uvermittelt.