Ein Badehaus in der Schwanengasse_01

  • Draußen in der engen Gasse gerade mal zwei Waagen breit, dominierte gepflasterter grauer Bodenbelag, mit tiefen Rissen und Bodenwellen übersäät das Bild. Bruchstein, mit einer öliger Flüssigkeit überzogen, die zum Teil aus Regen, zum Teil aus Abwässern bestand.


    Die Schwanengasse hatte ihren Namen keiner romantischen Vorstellung von großen weißen Wasservögeln zu verdanken, sondern einem inzwischen abgebrannten Etablisement am Ende der Gasse, dem man den Namen "weißer Schwan" gegeben hatte und der nicht mehr war als ein notdürftig renoviertes Freudenhaus. Links und rechts in den Torbögen buhlten die Freudenmädchen noch heute um Freier. Im Winter in schmutzige Felle gehüllt, zeigten sie in den warmen Monden freizügig ihre Ware.


    Heute stand an der Stelle des "weißen Schwans" ein zweistöckiges Holzgebäude, mit Mörtel verputztem Stroh. Auf einem schiefen Schild über der Eingangstüre, die mit einem ausladenden Herz verziert war (die Türe hatte den Brand damals doch tatsächlich überlebt und war hier verarbeitet worden) hatte jemand das Wort "Badehaus" eingebrannt.


    Natürlich konnte man gegen entsprechendes Silber und Gold auch dort ein wenig Flair des Schwans zurückholen...
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    NPC's des Badehauses in der Schwanengasse:
    Madame Sasari - übergewichtige Besitzerin des Badehauses, eine sichtbar verlebte Persönlichkeit, die einen Hang zu Gold und Überreaktionen hat
    Lea - junge blonde Unterhalterin, mit einem Sprachfehler, die im großen und ganzen nur recht gut anzusehen ist
    Miria - eine junge dunkelhaarige Schönheit, die als Unterhalterin arbeitet
    Miro- tolpatschiger Küchenjunge und persönlicher Fussabtreter von Madame Sasari

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  • von hier kommend....


    Kahri klopfte und wurde nach einem stirnrunzelnden Blick und dem Fangen eines Goldstückes höchst freundlich hineingeleitet. Eine resolut wirkende übergewichtige Frau mit einladendem Dekoltee... scheuchte die Mädchen in einen kleinen Raum mit einem einzigen Fenster zum Innenhof, in dem man im Sommer auch baden konnte (viel mehr in einem hässlichen von Russ verdunkelten Springbrunnen plantschen). Sie säuberten in Windeseile den Raum, während Kahri sich hinter einem schmuddeligen Parawan und mit geschärften Sinnen ihrer Rüstung entledigte...


    Schon bald war der dunkle Raum in ein Meer von Kerzen getaucht und lieferte sich mit den russigen Dochten einen Kampf mit dem Dampf, der von der mit heissen Wasser gefüllten Wanne ausging.


    Mit harschen Worten befahl Kahri auch das letzte Mädchen nach draußen, dass auf einen Hocker neben dem Zuber, Schwämme, Seife, ein paar Handtücher und Obst auf einem Teller hingestellt hatte, dass schon bessere Nächte, als diese hier gesehen hatte.


    Die Schattentänzerin entledigte sich auch dem Rest ihrer Kleidung, doch behielt den ledernen Gürtel um ihre Hüfte, ebenso die darin befindlichen Dolche. Dann kletterte sie über einen kleinen Hocker ins Innere der Wanne und unterdrückte den Schrei, welche der Schmerz unzähliger Kratzer und Striemen auf ihrer Haut hinterließ.


    Schließlich lies sie sich untergehen und lauschte den Geräuschen, die das Wasser versursachte, als es über die hölzerne Umrandung schwappte und dort einige nahestehende Kerzen verlöschte.

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  • Die Welt ist voller wilder Gärten.
    Ein Geheimnis reiht sich an das andere.
    Oh wir beneidenswerten neugierigen Entdecker des Lebens.
    Wir Traumdeuter, wir Tänzer... mit Inbrunst wandern wir zu den höchsten Gipfeln, mit der Seligkeit des Unbefangenen in die tiefsten Höhlen...


    ...und lassen beständig einen Teil von uns auf den Wegen, die wir gehen, zurück.


    [code=c] Tear, 2010




    ...bist du noch da Kahri?
    ...gibt es dich noch?


    Ihre Hände suchen hastig die Ränder des hölzernen Bottichs. Die Finger vergraben sich wie Klauen in das dunkle nasse Holz und ziehen den Körper der Schattentänzerin eilig an die Wasseroberfläche. Ihr keuchender Atem hallt zwischen den flackernden Kerzen nach. Sie will schreien aber sie kann nicht, der Schmerz, verfängt sich wie immer im Innern und beisst sich fest, wie eine Zecke.


    In solchen Momenten schleicht sich noch etwas ein, etwas, dass nur auf den Schmerz, der das fragile Gleichgewicht ihres Innern durcheinander bringt, wartet... eine Art Monster, dass jeder in sich trägt und das eigentlich wohlbehütet schläft, wenn man es füttert und streichelt.


    Sie greift nach der Phiole und löst den mit Wachs verschlossenen Korken. Aus ihrem Innern hörte sie das Tier knurren, wütend protestieren...

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  • Ein quietschendes Geräusch ertönt...beissend, schmerzend... dann zieht sich mit alptraumhafter Langsamkeit eine schwarze Klaue über den hölzernen Rand des Bottichs. Eine zweite folgt und schließlich schiebt sich ein Schatten mit rotglühenden Augen bis kurz über die Wasseroberfläche und die Physik ignorierend, krallt es sich mit seinen unförmigen Beinen und Händen an das Becken, während sich sein schwarzer Oberkörper grotesk nach vorn verlängert, bis er über der Schattentänzerin zum Stehen kommt.


    DIE HERRIN LEIDET...


    Der konturlose Kopf legt sich ein wenig zur Seite und fast hätte man meinen können in den roten irislosen Augen ist so etwas wie Mitleid zu sehen. Doch seine Stimme, eine grausame Symphonie von gulateralen Tönen, fast nicht menschlich zu nennen, wischt den Gedanken schnell wieder fort.


    Kahri sieht nach oben und erwidert den Blick ihres Gegenübers ohne Angst und Überraschung.


    "Halb so schlimm... es war zwangsläufig und da es vorhersehbar war, ist es relativer."


    Ihre Stimme ist noch immer müde und brüchig...noch immer schmerzen die vielen kleinen und großen Wunden, Preise für die Phiole, die sie gerade trinken wollte.


    Eine Klaue bildet sich aus der Schulter der Schattenkreatur heraus und obwohl sie verwachsen und abstoßend mutiert erscheint, senken sich die krallenbehafteten Finger widersprüchlich zärtlich auf ihre fast weiße Wange hinab und streicheln die Wassertropfen hinfort. Die glühenden Augen schließen sich.


    Sie konnte jeden anlügen... ihre Seele nicht.


    Nach endlos langer Zeit, die nur wenige Minuten dauerte, sinkt ihr Kopf, losgelöst von der Berührung ihres Schattenbegleiters wieder in das noch immer warme und nach Wildrosen duftende Wasser.

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  • Es dauert einen Moment, dann kann Irush auf dem Gang hinter der massiven hölzernen Türe schwere Schritte hören. Etwas knarrend öffnet sie sich schliesslich und der Kopf einer schwergewichtigen Frau, mit einladendem Dekolleté schiebt sich in den Spalt.


    Irgendwo aus dem dicklichen Gesicht und den Tonnen von Schminke, die sie trägt, mustern zwei graue Augen den Besucher akribisch. Dann schleicht sich ein Lächeln auf ihre Züge, die in Irush das Gefühl auslösen könnten, dass ihr Gesicht gleich platzt.
    "Herein, herein mein junger Herr," erstaunlich behände macht sie ihm Platz und schiebt ihren massigen Leib zurück in den Flur.


    Zahlreiche Gerüche von Seife, Parfümölen und strömen auf Irush ein. Schmierige Laternen spenden diffuses Licht.


    "Was kann ich euch gutes Tun, ein heisser Zuber... ein hübsches Mädchen, dass euch den Dreck der Strasse von, " und hierbei macht sie eine Pause und mustert Irush von oben herab, "eurem ansehnlichen Körper wäscht?"


    Sie schliesst die Türe und schiebt den obligatorischen Riegel vor.

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  • Er mustert den schmalen Flur in dem er steht und antwortet der Frau ohne sie dabei anzusehen.


    " Weder noch gute Frau......weder noch."


    Einen Moment konzentriert er sich und lächelt kurz.


    " Ich würde gerne zu einem eurer Gäste gebracht werden. Oder genauer gesagt, möchte ich dort alleine hingehen. Ihr müsst mir nur sagen wo sie ist."



    Er sieht die Frau an und hällt auf einmal eine Silbermünze in der Hand.

  • Gierig hascht sie nach der Münze, doch hält sie schon halb in der Hand haltend inne.


    "Mhh, wir haben viele Gäste. Werdet ein wenig genauer." Sie sieht zu seiner Geldkatze.

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  • Irush folgt ihrem Blick auf das Beutelchen und geht dann näher an sie herran.


    " Gier.......meine liebe.......Gier ist ein Laster der Menschen,und ab und zu ist es auch die Gier die Menschen tötet."


    Während er diesen Satz sagt wird seine Stimme ein wenig dumpfer.


    Als ob nichts gewesen wär und mit seiner normalen Stimme spricht er weiter.


    " Sie ist ganz in schwarz gekleidet.....trät die Kaputze tief ins Gesicht gezogen......und Wenn ihr es beobachten konntet.....sie hat leuchtend grüne Augen."

  • Schluckend weicht die überschminkte Alte einen Schritt zurück, dann noch einen, bis ihr massiver Körper sich gegen die Wand lehnt..


    "Äh, Äh...," beginnt sie nach kurzer Zeit loszustottern und leckt sich über die dicken roten Lippen. "Die...die letzte...Türe auf... äh... der linken Seite...ja."

  • Von drinnen hört Irush keine Reaktion auf sein Anklopfen.



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    Kahri hört unter Wasser, die dumpfen Geräusche, die ein Anklopfen an die geschlossene Türe erzeugt aber die Trägheit und der Moment, kurz zwischen Atemnot und dem Reiz dem Körper noch ein wenig mehr abzuringen, lässt sie nicht los. Unter Wasser bleibend, öffnet sie ihre Augen und spürt das leichte Brennen durch die verwässerte Seife im Becken. Träge geworden sieht sie den Schatten nach, welche die vielen grossen und kleinen Kerzen an die Decke zaubern. Das Verschwimmen ihrer eh schon ungenauen Konturen, durch die Wasseroberfläche.

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  • Nachdem er einige Sekunden nicht von der anderen Seite der Tür gehört hat, öffnet er sie einfach.
    Er bleibt aber mit seinem Körper seitlich der Tür stehen.
    Als die Tür offen ist späht er in den Raum hinein.
    Er lächelt.
    Jetzt schleicht er leise in den Raum,schließt die Tür, und geht dann in einem leichten Bogen um den Zuber herrum.
    Zuletzt stellt er sich an die Wand,die dem Kopfende des Zubers am nähsten ist und wartet.

  • Er findet mit Leichtigkeit einen Platz zwischen den zahlreichen Kerzen und... wartet... Sekunden streichen dahin...


    Dann ist Bewegung unter der Wasseroberfläche auszumachen und nur wenige Augenblicke später taucht Kahris Oberkörper auf... ihr keuchender Atem verrät, dass sie schon viel zu lange unter Wasser war. Beide Hände links und rechts am Beckenrand abgestützt, geben ihr Halt. Die Muskeln ihrer Oberarme liefern sich ein Spiel mit den Wasserperlen und den Lichteffekten, die die Kerzen erzeugen.


    Mit gesenktem Kopf sieht sie zur Türe hinüber und durch die klitschnassen langen Haarsträhnen hindurch, die jetzt auch wieder über ihren Rücken fallen und die weitläufigen Tätowierungen überdecken... ebenso wie die zahlreichen Striemen und Kratzer, allesamt frisch.


    Eine ihrer Hände gleitet wieder unter Wasser und sie zieht ihre Knie heran, um sich in dem warmen Wasser selbst zu umarmen - jedenfalls scheint das so.

  • Irush sieht die neuen Verletzungen auf ihrem Rücken und bekommt kurz einen Nachdenklichen Gesichtsausdruck.
    Dann spannt er alle Muskeln um gleich ausweichen zu können.


    "Du bist sehr unvorsichtig Kahri"


    Sagt er leise, kaum zu hören.


    " Und was bei den Göttern ist mit dir passiert?"


    Dem letzten Satz schwingt Sorge mit.

  • "Ich bin niemals unvorsichtig," erklingt ihre angenehm tiefe aber noch immer leicht ausser Atem wirkende Stimme und die Hand kommt wieder aus dem Wasser noch oben. Wassertropfen perlen von der dunkel gefärbten Klinge ab.


    Ihr Blick gleitet, ohne Irush einmal anzusehen, zu einem ihrer Arme, dort wo Schrammen zu sehen sind.


    "Ich hatte dich heute Nacht nicht mehr erwartet."


    In ihrer Stimme schwingt keine Enttäuschung mit, eher ein seltsamer Schmerz, der sich gegen Ende ihres Satzes jedoch verflüchtigt.

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  • Sie wendet ihren Kopf über die Schulter und sieht ihn nun doch an. Zwischen den dunklen Haarsträhnen blitzen ihre grünen Augen auf.


    "Bruder Zufall führt dich zu mir? Mhh."


    Wieder mit dem Kopf zur Türe gewandt, greift ihre freie Hand zu einem der grossen Tücher neben dem Becken und noch während sie sich aus dem Bottich erhebt, schlingt sie es um ihren Körper und verlässt das Wasser. Sie trug ihren Waffengürtel die ganze Zeit.


    Die nackten Füsse wandern langsam die Stufen hinunter, bis sie den steinernen Boden berühren.


    Dort wieder stehen geblieben sieht sie Irush nachdenklich an, doch für einen kurzen Moment, kann er Zorn in ihren Zügen erkennen.

  • "Du kommst nicht ungelegen." Sie neigt ihren Kopf ein wenig zur Seite und mustert die unemotionalen Züge ihres Gegenübers, erst ebenso wenig gerührt, doch dann mit kurzer verletztlicher Sanftheit. Dann wird auch ihre Stimme ruhiger und leiser. "Dein Gesicht ist wie Eis..., wieso ist das so?"