Ein Badehaus in der Schwanengasse_01

  • "Ich beherrsche mich im Moment....."


    Sie merkt das der Satz noch nicht beendet ist. Sein Gesichtsausdruck ändert sich nicht. Bei genaueren hinsehen sieht sie aber das er seine Augen nicht so unter Kontrolle hatIn ihnen steht unsicherheit.


    ".....wer hat dir das angetan?"


    Es ist nur ein flüstern.

  • Du...


    Sie wandert mit ihren Augen weiter in seinem ausdruckslosem Gesicht umher aber verharrt schliesslich mit ihrem Blick in seinen Pupillen... Augen sind der Spiegel der Seele.


    "Ich musste mich abreagieren... ich bin weniger beherrscht als du," antwortet sie wahrheitsgetreu und kommt dann ein paar Schritte auf ihn zu. Wassertropfen laufen ihre Wangen hinunter.


    "Schmerz wird fortgewischt von Schmerz," ein kurzer Moment des Schweigens, dann spricht sie weiter. "Was beherrschst du im Augenblick, dass nur deine Augen, die Maske nicht aufrecht erhalten können?"


    Die Unsicherheit nimmt sie wahr, es bedarf nicht vieler Gedanken, um nötige Schlüsse daraus zu ziehen. Mit einem gewissen Abstand zu ihm, bleibt sie schliesslich wieder stehen.

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  • Irush versucht es erst garnicht ihrem Blick auszuweichen.


    "Ich versuche es nicht....Ich beherrsche meine Gefühle.Es funtioniert nur nicht....weil du in mir lesen kannst."


    Seine Mundwinkel ziehen sich leicht nach oben und es kommt ihr vor als ob seine Züge dadurch weicher werden.

  • Sie scheint einen Moment mit sich zu ringen und hat das Gefühl sich entschuldigen zu müssen, lässt es aber dann, er fühlt es eh. Sich halb von ihm abwendend, füllt sie frischen Wein in einen Kelch und reicht ihn Irush.


    "Wir beide verstecken so viel. Mehr als wir manchmal müssen, zu wenig für eine ganze Welt."


    Sie zieht sich ein wenig zurück und wechselt das Handtuch gegen einen schwarzen Umhang, den sie mit ihrem Waffengürtel schnürt. Dann sieht sie wieder zu ihm hinüber. Augenblicke vergehen in völliger Stille, dann seufzt sie leise, setzt sich auf den Hocker neben dem Bottich und fischt mit ihrer Hand durch das duftende Wasser.


    "Ich werde dir nie sagen, sprich mit mir darüber, werde nicht bitten, das was in deinen Augen Unruhe erzeugt über deine Lippen kommen zu lassen, wenn du das nicht möchtest. Erwarte alles... fordere nichts."

  • Irush geht einige Schritte auf sie zu und nimmt den Kelch entgegen.Während sie sich den Umhang überzieht geht er zurück und lehnt sich gegen die Wand.


    " Ich weiß......und irgendwann.....werde ich erzählen.....und du wirst verstehen....."


    Einen Moment ist er in Gedanken.


    " Viel ist in den letzten Tagen und Wochen passiert,viel mit dem ich nicht gerechnet habe......rechnen konnte."

  • Vom Wasser aufblickend, wandern ihre Augen wieder zu ihm. Der Abstand, den er einhält, missfällt ihr aber auch das war abzusehen... und somit zu erdulden.


    "Wir...?" fragt sie leise.

  • Gefühle, mehr als gut sind, fast zu viel, als das sie sie im Augenblick ertragen kann... aber eben nur fast. Kurz stützt sie sich am Rand des Beckens ab. Sie hat gelernt... das es nie ein zu viel gibt... immer nur ein fast.


    "Fürchte es nicht, auch wenn es weh tut... halte es aus, solange es dauert. Es ist schwierig und es schmerzt aber vor allem ist es etwas zutiefst menschliches... und auch wenn es dir vielleicht manchmal missfällt... für Wesen, wie dich... und für mich... ist es unendlich wichtig... menschlich zu sein."


    Auch sie flüstert nun nur noch, der sanfte, vielleicht etwas traurig gewordene Blick ihrer giftgrünen Augen sind auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche gerichtet. Ihre Fingerspitzen hinterlassen winzige Kreise.

  • " Aber gerade das,ist das......was so schwer ist.Menschlich sein.....ohne wirklich ein Mensch zu sein.Gefühle...die einen Verunsichern...einen weich werde lassen...kann ich mir eigendlich nicht leisten."


    Er nippt an dem Kelch.


    "Jetzt erzähle ich doch schon.......Du schaffst es immer wieder."


    Ein grinsen ist kurz zu sehen.

  • "Ohne wirklich ein Mensch zu sein?", wiederholt sie leise seine eben gesprochenen Worte. Dann schüttelt sie sanft ihren Kopf. Das bereits trocknende Haar wirft leichte Locken.


    "Du bist ein Mensch, tief in deinem Innern nur zweigeteilt, doch ist das eine nie dem anderen vorzuziehen oder zu vernachlässigen. Ich bin auf Wegen gegangen, die mich meine menschliche Seite vergessen liessen, streife die Pfade noch heute und flüchte mich dann... nicht wie ein verängstigtes Reh wieder in die Menschlichkeit, sondern fast stolz... weil Menschlichkeit uns das Unmenschliche, dass uns umgibt und was in uns ist... ertragen lässt."


    Sie streckt ihren Arm auf dem Bottichrand aus und legt dann ihren Kopf wie auf ein Kissen darauf ab. Ihr Blick ist weiter auf ihn gerichtet. Es ist keine Kälte mehr auf ihren Zügen zu sehen und nicht mehr in ihr zu spüren.

  • Er zieht die Augenbrauen leicht nach oben.


    " Läst es uns ertragen? Kann sein. Aber meistens quählt sie uns.Mit dem was wir getan haben ohne es zu wollen...oder tun mussten...."


    Wieder nippt er an dem Wein.Dann geht er auf Kahri zu und stellt sich an den Zuber.
    Irush hällt ihr den Pokal hin.


    "Sie ist ein Segen und zugleich ein Fluch....."

  • Sie lächelt ihn müde an und hebt ihren Kopf wieder, den Kelch entgegennehmend.


    "Für jeden Tag im Himmel, welchem auch immer, kriegt man einen in der Hölle. Nichts ist umsonst, um alles wird auf seine Weise gekämpft."


    Vorsichtig nippt sie und der rote Wein benetzt ihre Lippen.


    "Verfluche ich sie manchmal, diese Menschlichkeit, neige ich dazu sie zu hassen?"


    Ein kurzer Moment Schweigen...


    "Ja...viel zu häufig, denn alles hat seinen Preis. Würde ich meine Menschlichkeit aufgeben? Niemals...geliebter Fremder... niemals, sie würde mir fehlen, wie die Luft zum Atmen, wie eine Berührung, eine Umarmung nach langer Einsamkeit. Fürchte und liebe sie zu gleichen Teilen, sie hat mehr Macht... mehr Macht als all meine Dämonen zusammen."


    ...mehr Macht, als der Dämon in dir.

  • Irush beißt, wärend er zuhört, auf seiner Unterlippelippe rum.


    Nachdem Kahri ihre Sätze beendet hat wird es still in dem Raum.Die Kerzen zaubern wirre Schatten an die Wände.


    " Sie läst uns aber auch törrichte,dumme und unüberlegte Dinge tun....."


    Er stutzt,dann lächelt er.


    "....nun ich wollte nicht den Eindruck vermitteln, ich würde den einen Teil von mit nicht mögen...."

  • "Und ich nicht bei dir, ich würde sie deshalb um so mehr anpreisen wollen. Du bist, wer du bist, wenn du es manchmal zu Gunsten der einen Seite vernachlässigst, lasse ich dich einfach in meiner menschlichen Seite ertrinken," versucht sie ihn mit mattem Lächeln aufzumuntern.


    Ein wenig wendet sie sich in ihrer Position, flüssige, körperbeherrschte Bewegungen.


    "Natürlich sind wir töricht, dumme und unüberlegte Geschöpfe...Narren sind wir in den Augen der Götter aber sie belächeln unser Tun in Ehre."

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  • ...tun sie das? Ich bin da eher der Meinung das sie wie Kinder sind..die nur spielen. Ausgenommen natürlich eine....egal ob man sie Gott,Element.....oder Dämon nennt......"


    Irush dreht sich ein wenig und stellt sich vor sie.


    "..Darüber aber können wir noch öfter reden.....Du siehst müde aus......."

  • Tatsächlich streckt sie sich ein wenig wie eine Katze, was immer ihr widerfahren ist in den letzten Stunden zerrt an ihrem Körper.


    "Und müde bin ich aber mein Geist dreht Kreise, solange er tanzt findet die Tänzerin keinen Schlaf. Und du Fremder... wieso weiß ich das es dir ähnlich geht?"

  • "Weil du in mir lesen kannst wie in einem offenen Buch.....?"


    Er dreht seinen Kopf ein wenig hin und her bis ein leises Knacken zu hören ist.


    "Ach wenn der Geist noch hell wach....der Körper braucht seine Ruhe...."


    Irush lächelt, sieht sie aber in diesem Augenblich nicht an.

  • "Dann nimm sie dir," sie kommt völlig lautlos auf die Beine, fasst seine Schulter und will sie drehen, so das ihr sein Rücken zu gewendet ist, nur um ihm dann den Nacken zu massieren, so er es zulässt.


    "Leg den Druck, der dich quält, für ein paar Stunden nieder...ein paar Momente nur such Ruhe in dem Sturm der Gezeiten, denen auch wir beide unterworfen sind... vieles wird dann klarer."

  • Ohne sich zu wehren lässt er sich,in die von ihr gewünschen Position, drehen.


    Als sie ihre Hände in seinen Nacken legt merkt sie das hier wohl schon lange keine Massage mehr stattgefunden hat.
    Ein wohliges knurren ist zu hören als sie beginnt.
    Ab und an zuckes die Muskeln an seinem Nacken wenn sie einen besonders Schmerzhaften punkt trifft.


    ".....Ich meinte eigendlich........AUTSCH......dich........"

  • "Ich nehme es zur Kenntnis," matt lächelnd. Eine Hand greift zum kleinen Tisch neben dem Bottich und nimmt eine Phiole auf, deren ÖL sie in ihren Händen verreibt, solange bis diese heiss werden, dann legt sie sie Irush beruhigend auf den Nacken. Druck erfolgt, doch dient er noch nicht der Massage, sondern seinen Körper auf die Treppen am Bottich hinunter zuziehen, auf das er sich setzen kann.


    Dann beginnt sie mit geüben und warmen Händen die Punkte auf seinem Nacken zu massieren, die mehr als deutlich typische Verspannungen eines Kriegers aufzeigen.


    Es dauert nicht lange und sie erhebt ihre tiefe Stimme, leise nur, so dass sie den Raum nicht verlässt, singt sie beruhigend ein sanftes Lied über die Wege des Lebens, sie so manche Irrungen, so manche Trauer aber auch jede Menge wunderbares bereit halten.