Der Ostwall

  • "Selbstmitleid steht dir nicht...ein altes Sprichwort sagt, wir fallen nur, um wieder aufzustehen."


    Ihre Worte sind leise aber ernst, sie lassen mit keinem Ton Mitleid verlauten.

  • Jetzt muss Irush leich lächeln.


    Sie hat wieder recht.


    Er lässt sich ein wenig gegen sie kippen und legt dann seinen Kopf in den Nacken um ihr ins Gesicht sehen zu können.


    " Ja und wenn wir aufstehen....haben wir Wunden die Schmerzen."


    Irush ginst sie an.

  • Sie hebt leicht die Schultern "Und Schmerzen sagen uns, wir sind noch am Leben also in der Verpflichtung auch darum zu kämpfen." Ein kurzes Lächeln huscht über ihre Züge. "Wie du es drehst und wendest, in Sachen dunkel gefärbtem Optimismus bin ich dir voraus."

  • "Wer sagt, dass ich nicht bestens informiert bin," erwidert sie augenblicklich mit einem Anflug von Trockenheit in ihrer Stimme. Ihm einen Kuss auf die Wange gebend, löst sie sich mit einer schnellen Bewegung und ist wieder im Stand.


    "Ich schätze alle guten Bedenken zum Trotz, willst du heute noch kämpfen?"


    Ihr Blick richtet sich wieder in die Nacht hinaus.

  • Sie war schon wieder zurückgetreten und sondiert den Ort, den sie für ihre Rast gewählt haben, etwas höher bietet er umfassenderen Schutz, auch wenn hier weniger Regen auf ihre Häupter fällt.


    "Du musst?", fragt sie etwas angestrengt, während sie einen Weg nach oben auf die Felsen sucht.

  • Sie zieht sich nach oben und geht auf dem Felsvorsprung in die Hocke, zu dem Krieger hinabblickend.


    "Seit wann kannst du davon ausgehen, das mir ein einfaches Ja reicht?"


    Sie reicht ihm ihre Hand.


    "Also wieso musst du kämpfen?"

  • Ein kurzes Zusammenziehen ihrer Augenbrauen sagt mehr als deutlich aus, dass sie ihm kein Wort glaubt... aber sie schweigt und geht nicht tiefer.


    Oben auf dem Felsvorsprung wird es direkt ungemütlicher, der Nieselregen weicht die Kleidung auf und bald schon sind ihrer beiden Haare schwerer. In der Ferne sind trotz des Regens Feuer zu sehen, doch es sind keine wärmenden Einladungen zum Verweilen, denn ihr Geruch bringt den Gestank von verbranntem Fleisch mit sich. Weiter fort wirken die Alarmtürme wie drohende Boten, schwarz ragen sie immer kleiner werdend am Horizont in die Nacht, bis ihre Kette verschwindet.


    Sie weiß, das in jedem einzelnen von ihnen tapfere Soldaten sitzen und darauf warten, Alarm zu schlagen, wenn etwas von Norden durch die Linien der Gehörnten tritt.


    "Ich brauche vier, vielleicht fünf Sprünge bis hinter den Wall und in die nötige Deckung...um nicht gesehen zu werden, wie viele brauchst du?"


    Sich abhockend, fragt sie ihn...sie will nicht hier gesehen werden... und mit Sprüngen meinte sie sicherlich keine Bewegungen ihrer Beine.

  • "Ich will, dass du dir sicher bist, dass du es zum einen schaffst und dann noch genug Kraft hast zu kämpfen. Ansonsten werden wir es auf die herkömmliche Weise probieren."


    Sorge spiegelt sich auf ihren Zügen wieder auch wenn ihre Worte recht gefühllos klingen mögen.

  • "Risiko...wo immer es geht...," sagt sie, jedoch ohne Pathos. Ihre Dolche ziehend, dreht sie sie einmal in ihren Handgelenken und implodiert dann im Schattengewebe...ohne das ein weiteres Wort ihre Lippen verlässt.

  • Einige Stunden später...


    Ihr Atem ist rasselnd... nur keuchend kann sie wieder und wieder Luft in ihre Lungen pumpen, denn die Erschöpfung lässt ihr keine andere Wahl. Die linke zitternde Hand ist fest auf ihren Oberarm gepresst, dennoch kann sie die Blutung nicht stoppen.


    Kahris Körper presst sich an den nassen Stamm einer Kiefer, sie ist stark genug sie zu halten, dennoch knackt das Holz in ihrem Rücken. Die Wunde an ihrem Arm ist nicht die einzige aber jene, die anderen hinterlassen auf dem nassen Stein vor ihr ein blutigers Rinnsaal.


    Sie darf nicht ohnmächtig werden... wenn das geschieht ist sie noch kommenden Feinden schutzlos ausgeliefert... und Feinde würde es hier immer geben, ganz egal, wie viele sie von den Kreaturen, die hier in mannigfaltiger Grausamkeit ihre Kreise zogen, getötet hatte. Aber noch kann sie um ihre Bewußtsein kämpfen.


    Nur noch ansatzweise erinnert sie sich, was geschehen ist. Irgendwann bei der Jagd waren sie auf dieses Ding getroffen, dem sie nicht einmal eine wirkliche Gestalt zuordnen konnte... es war schnell gewesen, zu schnell, selbst für ihre Kräfte... wann immer sie aus den Schatten aufgetaucht war, hatte es sie in Windeseile gerochen und war ebenso schnell in ihre Front geraten. Ein paar Schläge nur ... und sie war kampfunfähig gemacht worden. Ihr Schattenbegleiter hatte sich schließlich aus dem Nichts gelöst und das Ding abgelenkt, um ihr die Flucht zu ermöglichen. Die Sprünge, die folgten, um aus dem direkten Geschehen zu kommen, hatten sie die letzte Kraft gekostet. Vielleicht mehr als das, wenn sie sich das Blut ansah, das ihren Körper verließ.


    Rasiermesserscharfe Krallen hatten in der Nacht aufgeblitzt und ihren Körper fast in Stücke geschnitten... und mit fast...schien sie nur eine Frage der Zeit zu meinen.

  • Der junge Krieger ist alleine.
    Eben hat er noch gesehen wir Kahri schwer getroffen worden ist und sich in Sicherheit brachte.
    Kor´il hatte dieses Wesen abgelengt,konnte aber auch nichts ausrichten.
    Irush schlug einen Bogen um das Kampfgeschehen. Aber als er wieder an dem Platz ankahm,war niemand mehr da. So wie es aufgetaucht war so war das Wesen auch wieder verschwunden.


    Hektisch sucht er die Gegend ab und es läuft ihm kalt den Rücken runter.
    Kahri war schwer getroffen,und das Wesen muss noch in der Nähe sein.


    Er greift an seinen Hals und holt die kleine Katze hervor ,die er von Ihr bekommen hat. Mit der rechten Hand umfasst er sie und schließt die Augen.
    Schweiß bildet sich auf seiner Stirn und seine geschlossenen Augen zucken.
    Irush öffnet die Augen und sieht zum Himmel. Er schieckt ein stummes Gebet zu seiner Mutter und,setzt seine immer schwächer werdende Kraft ein.


    Einen Moment später steht er neben Kahri,ist aber zu erschöpft um den ernst der Lage zu erfassen.

  • Sie hebt ihren Kopf und sieht mit erschöpfter und blutverschmierter Miene zu ihm auf, als sie trotz der Müdigkeit und Schwäche ihren Kopf hebt, klingen ihre Worte herausgepresst und haben Pausen.


    "...ich muss dir... dringend... etwas... sagen."