Auf dem Weg zurück nach Magonien - Irgendwo auf dem Meer

  • Damorg musste breit grinsen.


    "Nunja, ich finde ein Scherz kann selbst zur finstersten Stunde ein wenig Hoffnung wecken. Aber ich habe wohl nicht nur dir einen Schrecken damit eingejagt. Ich werde mich in Zukunft zurückhalten."


    Er fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Haare auf seinem Kopf.


    "Ich glaube das ewige Leben ist immer ein Fluch. Aber mit dir hatten sie sich in der Tat den schwersten Brocken rausgesucht. Den Göttern sei Dank."

  • Vorsichtig steigt Dorian die Treppe an Deck hinauf.


    An Deck angekommen lässt er kurz seine linke Schulter kreisen und verzieht das Gesicht. Ein leiser Fluch ist zu hören.


    Als er Ashaba und Damorg sieht nickt er ihnen kurz zu und begibt sich dann auf die ander Seite des Schiffes um auf das Meer hinaus zu starren.

  • Meanor streckt sich ausgibig in seiner Koje und steht auf.
    Nachdem er in seine Schuhe geschlüpft ist schlägt er mit der Faust gegen den Schifsrumpf und nimmt mit genugtuung den Schmerz wahr.


    Er ärgerte sich über sich und über den Ausgang der Expidition.
    Wieder hatte er versagt und nicht auf die geachtet auf die er doch eigentlich aufpassen sollte.
    Die vielen Untoten die er zurück in den Kreislauf geholt hatte waren nicht annährend Befriedigung für die schmach, dass die Vampire entkommen waren.


    Der Priester zog sich an und ging nach oben.
    Dorian nickte er zu und ging dann zielstrebig auf Damorg und Ashaba zu.


    Die 5 zum Gruß... er säufzte und legte Ashaba seine Hand auf die ihre drücke kurz während er sanft lächelte. Seine Berührung war kalt aber schien doch irgendwie dazu zu führen, dass es einem wärmer wurde. So unerwartet die Berührung kam, so schnell zog er seine Hand auch wieder zurück.


    Es tut mir leid, Meanor senkte den Blick. In der Stunde in der du mich am meisten gebraucht hättest war ich nicht genug für dich da....

  • Inzwischen ist der Tee kalt, dennoch nimmt die Priesterin in der Schiffsmesse hin und wieder einen gedankenverlorenen Schluck der bittersüßen Flüssigkeit. Es war falsch gewesen zu gehen - oder doch nicht? Zu ihrer Schande muß sie sich zugestehen, dass sie sich seltsam lebendig gefühlt hatte in den letzten Tagen, das süße Ziehen von kribbelnder Macht in ihren Fingern, Macht, die ihr die Elemente geschenkt hatten. Und erst jenes abgrundtief verinnerlichte Gefühl der Befriedigung, wenn eine Kreatur der Finsternis den Weg zurück in den Kreislauf gefunden hatte -. Es hatte sich gut angefühlt und richtig, und sie hatte es sehr vermisst. Das Gefühl, gebraucht zu werden. Nicht von Kleinstädtern in einem Hospital, nicht von einem Mann, nein, von etwas, das größer war als all das. Obwohl ihr jeder Knochen im Leib wehtat und obwohl die Erschöpfung in ihrem Inneren zitterte wie ein halbnackter Jungvogel an einem Wintertag, fühlte sie sich seltsam zufrieden. Die Bestätigung, die ihr die Elemente mit ihrer Gunst in den letzten Tagen gegeben hatte, vermochte jede Enttäuschung aufzuheben, die sie in der vergangenen Zeit erlitten hatte.


    Sie lacht leise auf, ein seltsam hohl klingender Laut in dem einsamen Raum und legt, ein wenig erschocken über ihren Ausbruch, eine bandagierte Hand über den Mund.


    Seit Monaten versuchte sich sich einzureden, dass es befriedigend sein konnte, auf die Elemente zu verzichten, ein kleines, normales Leben zu leben, in geduckter Haltung in einem fremden Land, in dem man über ihren Glauben lächelte. Ein Haus, ein Gartenzaun - wenn Derek sie in diesem Moment sehen könnte, er würde sie auslachen und sie an jenen Abend erinnern, einige Jahre entfernt schon und verschwommen in der Erinnerung. Wie sie zusammen auf der Wiese gesessen und er ihr auf den Kopf zugesagt hatte, dass sie mit Haus und Gartenzaun niemals zufrieden sein würde, weil sie soviel mehr gesehen und erlebt hatte und weil sie diese Dinge vermissen würde.


    "Auf Dich, Derek, und die Schwankmaid!", erklärt Alanis dem leeren Raum und hebt ihren Becher in einem stummen Gruß, ironisch und ein wenig wehmütig.

  • Endlich – nach einer kleinen Ewigkeit fingen sich die Gedanken, die die ganze Zeit scharfe bewegte Bilder vor seinem inneren Auge zeigten, an sich in Schleier zu verhüllen. Sein halbes Leben war an ihm vorbei gezogen. Die dunklen Gedanken waren dabei immer wieder zurückgekehrt und verdrängten jene anderen, an die er sich so gerne erinnerte. Bis nur noch die Einsamkeit, die Leere blieb. Alles schien ihm so sinnlos. Endlich – die Schleier wurden zu einer Linie im weiten Blau. Der Horizont, der den Himmel vom Meer trennten wurde ihm bewusst. Längst ist das Firmament der Sterne vor dem schwarzen Tuch der Nacht der Sonne gewichen. Lange hatte er hier am Heck des Schiffes auf der Reling des Achterdecks gesessen. Mit den noch immer ernsten Züge, die ihm ins Gesicht gemeißelt schienen drehte er den Kopf und erblickte den jungen Tag. Langsam kehrte das Leben auf das Schiff zurück. Die Seeleute einer weiteren Wache und einige seiner Gefährten sind bereits an Deck. Er hatte ihr Kommen ebenso wenig bemerkt wie das der Sonne. Nun spürt er die warmen Strahlen des Feuerballs und die leichte Briese in seinem Gesicht und die Lebensgeister kehren zurück.
    Jarnauga erhebt sich und überquerte das Achterdeck, vorbei am Steuermann, der sich lässig auf das große Rad stützte. „Ich wünsche Euch allen einen guten Morgen“ erklingen seine Worte mit fester Stimme als er die Stufen zum Mitteldeck herabsteigt. Dann wird sein Gesicht wieder von den ernsten Zügen erfüllt. „Wie geht es euch?“ auch wenn die Frage an alle gleichermaßen gerichtet war zeigt die Besorgnis in seiner Stimme, dass sie vor allem Ashaba galt.

  • Etwas irritiert schaute Ashaba von Meanor zu Jarnauga und zurück.


    "Scheiße. Ihr habt euch echt Sorgen gemacht, oder?"


    grinste sie dann.


    "Aber hey, mir gehts gut. Vielleicht noch ein wenig wackelig auf den Beinen, aber gut. Nichts, was ein paar Becher Rotwein nicht wieder hin bringen würde."


    Tatsächlich war sie gerührt über so viel Fürsorge. Ihr war bisher nicht klar gewesen, wie das auf die Leute in ihrer Umgebung gewirkt haben musste. Zugegebenermaßen hatte es sie auch schon seit Jahren nicht mehr so erwischt.


    "Alles ist in Ordnung."


    meinte sie dann ernsthafter und unterstrich ihre Worte mit einem aufmunternden Lächeln.

  • Mit Rotwein kann ich leider nicht dienen. Aber wie währe es, wenn wir alle runter in die Messe gehen und ein ordentliches Früstück machen? Ich habe einen riesen Hunger! Mit gebratenem Speck und Ei, das ist genau das >Richtige jetzt. Die anderen werden gewiß auch schon wach sein.
    Erwartungsvoll schaut er in die kleine Runde.

  • Auch Damorg lies seinen Blick durch die kleine Runde wandern und musste schmunzeln. Dann zuckte er mit den Schultern.


    "Warum nicht, etwas für den Magen kann man immer vertragen."


    Ohne eine Antwort abzuwarten ging er bereits langsamen Schrittes vor zur Messe. Er wollte den anderen die Möglichkeit geben, ein paar unbeheligte Worte zu sprechen.

  • Alanis hat derweil ihren Becher geleert und sich erhoben, um das Gefäß aus Steingut zum Smut zurückzubringen, der sein Reich mittschiffs im Schiffsbauch hat. Als sie in die Tür der Messe tritt, sieht sie Damorg auf sich zukommen, doch sie nimmt ihn nicht recht wahr - bis sie beinahe voreinander stehen. Dann blinzelt sie, fährt ein wenig zusammen und schenkt ihm ein schwaches Lächeln.


    "Guten Morgen."

  • Damorg hebt die linke Augenbraue und wirft einen skeptischen Blick in die Richtung der Priesterin. Doch es dauert keine zwei Herzschläge bis ihm ein Lächeln auf die Lippen kommt.


    "Guten Morgen."


    Einen schnellen Blick nach hinten und nach vorne und der Priester ist sich sicher, dass die beiden zumindest für den Moment ungestört sind. Also drückt er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, nur um dann wieder auf gebührlichen Abstand zu gehen.

  • Ich finde es ist noch etwas früh zum Trinken oder? Witzelte Meanor zurück.
    Wenn wir in Renascân sind, mein Keller ist voll mit einer breiten Auswahl die nur auf dich wartet.


    Wer ihn kannte hörte raus, es war mehr als nureinfach eine dahergesagte Einladung und er erwartete, dass sie angenommen wurde.

    Manche Wunden sind tiefer und können auch durch Magie nicht schnell geheilt werden.
    Er blickte Ashaba direkt an.
    Doch Essen ist nach dem was du durchgemacht hast eine gute Idee.
    Ganz leicht und eher spielerisch stieß er die Sergant mit dem Ellebogen in die Seite.

    Make it idiot-proof and someone will build a better idiot

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  • Der sanften Geste gelingt es, Alanis nun vollends aus dem Konzept zu bringen. Eben noch mit Zorn erfüllt und von einer Bitterkeit besessen, die ihresgleichen gesucht hätte, sinken ihre angespannten Schultern ein Stück herab. Ihre rechte Hand will sich schon auf seine Wange legen, als er ihr so nahe kommt, doch natürlich weiß sie, dass auf dem Schiff nur Momente bleiben und ihre Geste wohl zuviel des Guten wäre. Sie lässt sie die Rechte, die sie kaum merklich gehoben hat, wieder sinken und blinzelt kurz, um das Wasser, das ihr unwillkommen in die Augen schießt, zu verdrängen.


    Es mochte am wenigen Schlaf liegen, den Schmerzen, an den viel zu seltenen Gelegenheiten, bei ihm ein wenig Ruhe zu finden, dass es ihr nicht mehr gelang die Gedanken niederzukämpfen, die sie stetig antrieben, fortzugehen und alles hinzuwerfen, was sie sich mühsam erarbeitet hatte.


    Vor allem aber echote eine Frage durch ihren Kopf. "Vertraust Du mir nicht?", hatte er wütend gefragt, als sie die Elemente gebeten hatte ihr zu zeigen, ob er unter dem Einfluss der rothaarigen Vampirin stand. Natürlich hatte er denken müssen, dass die Eifersucht aus ihr sprach, was auch sonst? Er konnte nicht wissen, dass es Ashaba war, die darum gebeten hatte, auf ihn acht zu geben und herauszufinden, was mit ihm los war.


    Als dann im Nachhinein herausgekommen war, dass es eben kein fremder Einfluß war, unter dem er stand, sondern schlicht und einfach die Tatsache, dass er seine Tendenz, sie in den Augen der Öffentlichkeit zu verleugnen und sich in der Riege der ihn umgebenden Frauen eifrig umzusehen, fortzusetzen gedachte, hätte sie es ihm erklären können, um seinen Ärger zu lindern. Doch sie dachte nicht daran. Sollte er zornig sein - sie war es auch. Das war doch nur gerecht. Ob ich ihm vertraue? Sie weiß es nicht mehr.


    "Ashaba geht's schon wieder ein wenig besser, hm?", fragt sie ihn, alles überspielend, was sie bewegt. Ihre Stimme ist vollkommen ruhig, nur in ihren Augen liegen verwirrter Zorn und Resignation.

  • Damorg stockte für einen kurzen Moment bevor er der Priesterin eine Antwort gab, doch seine Irritation war so schnell gewichen, wie sie gekommen war.


    "Ja, es scheint so."


    Mit einem Nicken bestätigte er seine Antwort.


    "Und dir macht wie immer das Schiff zu schaffen?"

  • "Natürlich, Du kennst mich doch", gibt Alanis zurück, vielleicht ein wenig zu schnell und ein wenig zu fröhlich. Sie erkennt diesen Fehler fast sofort und beißt sich auf die Unterlippe. "Ich bin froh, wenn ich endlich Zuhause bin." Sie mustert ihn für einen Moment, sehr eindringlich, dann wird ihr Lächeln ein wenig ehrlicher und all ihre Müdigkeit scheint offen darin durch.

  • Damorg entfuhr ein kurzer Seufzer, der nicht beabsichtigt war. Mitleid war in seinem Geischt zu erkennen und verzog das leichte Schmunzeln, welches in seinen Zügen lag.


    "Wenn ich dir irgendwie helfen kann sag es."


    Er legte seine linke Hand auf ihre Schulter und fuhr mit dem Daumen mehrmals sanft über das Schlüsselbein. Diesmal schaute er sich vorher nicht um, ob aufmerksame Augen sie musterten.

  • Alanis bemerkt, dass seine Regung nicht aus vorhergehender Abwägung heraus geschehen ist und weiß nicht ganz, ob sie sich darüber freuen soll.


    "Ich - brauche Deine Meinung zu einigen Dinge. Aber nicht hier und jetzt." Alanis legt nun wirklich ihre Hand, die bis zur Mitte der Finger bandagiert ist, auf die seine, die ihre Schulter liebkost - halb, um sie zu drücken, halb, um sie abzustreifen. Ihre Mundwinkel heben sich zu einem Lächeln, das beruhigend wirken soll. Keinesfalls will sie ihn so stehenlassen, wie er es bei der Sache mit dem Goblin bei ihr getan hat.

  • Langsam zieht der Priester seine Hand zurück und in seinen Zügen ist nun Bedauern zuerkennen. Seine Zunge fährt sich kurz über die Lippen.


    "Dann komm damit zu mir, wenn du denkst, dass es der richtige Augenblick und der richtige Ort ist."

  • Die Priesterin nickt leicht und schickt dann dann an, an ihm vorbeizugehen. Dann verharrt sie noch einmal in der Bewegung.

    "Ich wollte gerade in die Kombüse. Braucht Ihr was?"
    Das 'ihr' bezieht sich neben Damorg auch auf die Gruppe Mitreisender, die Alanis just im Moment bei Ashaba erspäht.

  • "Ich glaube nicht."


    Gibt er geistesabwesend von sich, in Gedanken der Frage nachgehend, was sie wohl von ihm wissen wollte. Seine Schritte führten ihn bereits in die Messe. Erst jetzt merkte er, dass sie für das Frühstück doch das ein oder andere aus der Kombüse gebraucht hätten.

  • "Essen ist eine wunderbare Idee, deinen Keller zu plündern ist auch großartig. Da zweiteres noch warten muss, sollten wir zu ersterem übergehen."


    Etwas behäbig stand sie auf und schüttelte kurz den Kopf, als sei ihr schwindelig. Dann setzte sie sich in Richtung Messe in Bewegung. Bratkartoffeln. Fisch. das war es, was sie jetzt gebrauchen konnte. Als sie Damorg bei Alanis stehen sah, stutzte sie für einen kurzen Moment und war kurz versucht, den Rückzug anzutreten, um den beiden noch ein wenig Zeit zu lassen. Aber dann ging Alanis auch schon wieder weg.