Auf dem Weg zurück nach Magonien - Irgendwo auf dem Meer

  • "Gerion weiß schon auf sich aufzupassen. Das Glück ist mit Kindern, Betrunkenen und Spähern."


    Sie schmunzelt und senkt leicht den Kopf, um die salzige Gischt, die beim Eintauchen des Schiffes in ein Wellental, genießen zu können.


    "Sag bitte übrigens Deinen Leute, dass sie zu mir kommen können, wenn ihnen schlecht ist. Ich hab ein paar Hausmittelchen dabei."


    Überhaupt hat sie sich an diesem Tag bemüht, ein wenig Abstand zur magonischen Truppe zu gewinnen, um nachzudenken.

  • "Ja das kann er wohl."


    Dennoch verzog Damorg kurz das Gesicht, dann nickte er kurz.


    "Ich werde es ihnen ausrichten. Aber die meisten von ihnen haben weniger Probleme mit der Seefahrt, als du und ich."


    Er drehte sich an der Reling einemal zur Hälfte um die eigene Achse und lehnte sich nach hinten an die Reling wo eben noch seine Hände waren. Seinen Blick lies er über das Deck schweifen.

  • Ihre Miene bewölkt sich ein wenig.


    "Ich muss übrigens sagen, daß Du alles Recht dazu haben magst, dass Du Dich besser fühlst, wenn ich in Sicherheit bist. Ich für meinen Teil fühle mich jedoch nicht wohl, wenn ich in Sicherheit bin und Du Dutzende Schritt entfernt in der größten Keilerei."


    Alanis legt leicht den Kopf zur Seite und lächelt ihn warm an - eine Regung, an der jeder, der die beiden genau beobachten mochte, erkennen konnte, welche Art von Gefühlen Alanis dem anderen Priester entgegen bringt.


    "Vielleicht solltest Du Dich an den Gedanken gewöhnen, dass ich auch auf Deiner Seite des Ganzen stehen kann, Du aber mit meiner Seite nichts anzufangen weißt."

  • Damorg atmete tief ein.


    "Ich weiß, ich entsinne mich unsere Begegnung in den Landen der Drachenkrieger. Und ich habe weder das Recht noch die Möglichkeit, dir zu verbieten, dich in einen Kampf einzumischen, egal in welcher Form."


    Er schließt seine Augen.


    "Und ich weiß auch was es für ein Gefühl für dich sein mag, wenn du mich kämpfen siehst. Aber daran wird sich nichts ändern lassen. Ich verlasse mich auf dein Können, dass dir nichts passiert. So muss du dich auf meins verlassen."


    DieAugen öffnen sich wieder und er wirft ihr ein wehleidiges Lächeln zu.

  • Alanis legt für einen kurzen Moment ihre Hand auf seinen Oberarm, dann zieht sie den Arm wieder weg und stützt ihn wieder auf die Reling.


    "Für dieses Mal war es gut, wie es ist. Wir haben beide unsere Positionen gefunden - ich als böse Tante der Garde, Du als ihr Priester und schwerstgerüsteter Krieger."


    Sie räuspert sich.


    "Manchmal weiß ich nicht, ob ich mich mehr darauf verlassen kann, daß Du immer etwas abbekommst, als daß mal nichts passiert. Aber ich glaube es wäre nicht kapalgefällig, wenn nichts geschehen würde. Warmes Blut ist ein großes Opfer und ich akzeptiere das natürlich."

  • Er zuckte kurz zusammen, als sie ihn berührte und musste dann lächeln.


    "Wenn eins sicher ist, dann ist es die Tatsache das nichts sicher ist."


    Er zuckte mit den Schultern.


    "Und ich finde ich habe mir viel Mühe gegeben, diesmal nur verletzt zu werden und nicht um mein Leben ringen zu müssen. Und mein Versprechen für das nächste Jahr gilt, ich habe Ashaba bereits angedeutet, dass ich die GArde verlassen werde und mein Leben etwas ruhiger nehmen werde."

  • Alanis wirkt über Letzteres überrascht und obwohl sie sich bemüht, es sich nicht anmerken zu lassen, kann man es doch recht leicht von ihrem Gesicht ablesen.


    "Was hat sie dazu gesagt?", erkundigt sie sich dann und dreht den Kopf, um den Blick über Deck schweifen zu lassen, so als stände Ashaba hinter ihr, um ihr den Gardeknüppel über den Kopf ziehen.

  • "Was soll sie dazu sagen?"


    Er verzog das Gesicht zu einer übertriebenen schlecht gelaunten Miene.


    "Sie nimmt es hin. Eine wahl hat sie nicht. Aber an unsere Verhältnis wird das nichts ändern. Ich werde ihr gerne weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn sie das wünscht und in einem Kampf ihren befehlen folgen, alles andere wäre falsch. Abgesehen davon war es zu erwarten, wenn der Tempel fertig ist"

  • "Natürlich war es klar, dass das mit der Fertigstellung des Tempels so kommen würde. Ich hätte jedoch nicht gedacht, daß - hm." Sie sucht nach einer vorsichtigen Formulierung. "Ich frage mich nur, ob es Dich auf Dauer ausfüllen wird. Denn mich füllt das ewige Heilen nicht aus."

  • "Ich habe gesagt ich nehme mich zurück, ich habe nicht gesagt, dass ich im Tempel versauern möchte."


    Er drehte sich zu der Priesterin um und legte den Kopf schief ein breites Lächeln spielte sich auf seine Lippen.


    "Auch wenn du das gerne hättest, soweit wird es erst kommen, wenn ich zu alt für Reisen bin."

  • "Ich weiß nicht, ob es so ist. Ich kann mir nur vorstellen, dass jede andere Frau es gerne so sehen würde, im Vergleich zu einem Leben voller Gefahren."


    Sein Lächeln nahm ein wenig ab und er stellte seinen Kopf wieder gerade.


    "Und was wäre daran verwerflich?"

  • Alanis seufzt leise, so leise, dass der Wind den Laut sofort fortträgt und man wohl höchstens am Heben und Senken ihrer Schultern erkennen kann, dass es geschehen ist. Sie schüttelt den Kopf.


    "Ich kann es wohl nicht ganz verleugnen, das stimmt schon. Aber ich wüßte auch, dass Dich das nicht glücklich machen würde. Und deswegen ist das keine Option. Es reicht schon, dass wir im Rest unseres Lebens so viele Kompromisse eingehen müssen, solch einen würde ich niemals von Dir fordern. Nie."

  • "Das weiß ich. Und es gibt nichts was ich dir mehr anrechne."


    In einer schnellen aber dennoch ruhigen Bewegung macht er einen Schritt auf sie zu und strecihelt ihr einmal sanft über die Wange. Eben so schnell wie die Annährung passiert ist, steht er wieder an seiner alten Stelle und lässt seinen Blick über das Deck schweifen.

  • Moreta kommt auf Deck und sieht, wie bei jeder Seereise, etwas grünlich aus.
    Sie wendet sich gleich an Alanis


    "Oh meine Drachin...mir ist soooo schlecht....hast du was... du hast doch immer alles...!?"


    sie nickt Damorg nur kurz zu, ein Blick streift Gerion, aber sie muss sich konzentrieren, um nicht mit dem Gesicht wieder über der Reling zu hängen...

  • Alanis zuckt ein wenig zusammen, als Damorg diese offenkundige und für alle Augen sichtliche Zärtlichkeit zulässt und will auch schon fast etwas sagen oder protestieren - lässt es aber sein. Stattdessen lässt sie ihre Wange für den kurzen Moment der Berührung in seiner Hand ruhen und ein Lächeln zuckt um ihre Lippen.


    Sie will gerade etwas sagen, als sie Moreta auf sich zuwanken sieht. Mit einem Schritt bringt sie etwas Distanz zwischen sich und Damorg, schenkt ihm einen entschuldigenden Blick, in dem Resignation und Versprechung liegen, dann lächelt sie Moreta an.


    "Hallo Mori. Ja, ich hab was für Dich." Sie deutet auf die Reling backbords und nimmt Moreta unter dem Arm, um sie dorthin zu führen. Mit der freien Hand nestelt sie an ihrer Gürteltasche. "Hier. Frischer Ingwer. Hab ich in der Stadt gekauft. Kauen, durchatmen, Horizont betrachten."

  • Mit eher grünlich angehauchtem Gesicht tritt nun auch Glanwen neben Alanis auf Deck und hängt sich über die Reling, um die Wellen zu betrachten.
    "Ich hatte ja gesagt, dass ich gerne mit euch fahre, aber... musste es denn unbedingt per Schiff sein?", kam es leise von der Feenelfe, deren Augen sich an einem unbestimmten Punkt am Horizont festgesogen hatten.


    'Nicht übergeben, nicht übergeben... Haltung bewahren, Haltung bewahren ist wichtig', kreiste immer wieder durch ihren ohnehin schon schmerzenden Kopf.


    Mit einem sehr kläglichen Lächeln blickte sie Damorg, Alanis und Moreta an.

  • "Schiffe gehören auch nicht zu meinen bevorzugten Reisearten", gesteht Alanis ein und schenkt Glanwen ein breites, geruhigendes Lächeln. Auch ihr reicht sie ein Stück Ingwer. "Hier, nimm auch ein bisschen Ingwer. Ab in den Mund und langsam kauen. Ein uraltes Mittel der Seeleute aus dem fernen Osten. Etwas scharf, aber durchaus wirksam - hm, zumindest bei Menschen."

  • Moreta schaut Glanwen an,nickt nur, nimmt dann schnell das Stück Ingwer und fängt an zu kauen, woraufhin sie die Augen aufreisst und scharf einatmet.


    "Uuuah....is das schaaf..."


    Schweiß bildet sich auf der Nasenspitze und auf der Stirn


    "kein Wunder, daß einem dann nicht mehr schlecht ist..da verbrennt ja alles"

  • Alanis grinst vor sich hin. Auch sie ist ziemlich blass und wirkt mitgenommen, aber nicht so, als wäre ihr übel. Im Gegenteil, wie sie an der Reling steht, ein Arm auf dem Holz, um sich festzuhalten, die Beine leicht gespreizt, wirkt sie trotz der Erschöpfung wie in ihrem Element. Wind und Wasser zerren an ihren Haaren und ihrer Kleidung, aber nichts an der Geweihten spricht davon, dass es sie stören könnte.


    "Auch das geht vorbei, Mori. Es wird Deinen Magen beruhigen und schon bald kannst Du mit ein wenig Brot und genügend Wasser zumindest sicherstellen, dass Du etwas drinbehältst."