Auf dem Weg zurück nach Magonien - Irgendwo auf dem Meer

  • Damorg musste grinsen, als er die beiden Frauen beobachtet, zwar musste er selbst hin und wieder mit der Seekrankheit kämpfen, doch das Auftreten der Beiden entschädigte ihn in diesen Fall für die unterbrochene Zweisamkeit. Seinen Kopf schüttelte er leicht.


    "Mehr als hoffen bleibt da auch nicht übrig. Seht es so wir sind nur noch eine kleine Ewigkeit auf dem Schiff."

  • Alanis wirft Damorg einen halb tadelnden, halb schelmischen Blick zu - sein Mangel aus Zuspruch für die beiden Frauen rührte wohl ganz eindeutig daher, dass man sie unterbrochen hatte. Doch das war vielleicht im Angesicht der Tatsache, daß für den Moment, in dem er sie an der Wange berührt hatte, Alanis Lust auf die ganze Heimlichtuerei in's Nichts verschwunden war, gar nicht so schlecht gewesen. Immerhin hatte es ihr Zeit gegeben, sich zu sammeln.


    "Jetzt sei nicht so fies" , sagt sie und ein Lachen vibriert in ihrer Stimme.

  • "Ich bin nicht fies sonder ehrlich."


    Gab er zurück und musste dabei lachen, da er genau wusste, dass Alanis recht hatte. Sein Blick wanderte zwischen den drei Frauen. Mit der rechten Hand kratzte er sich am Hinterkopf.


    "Aber ich bin ja selbst froh wenn ich wieder von dem Schiff runter bin."

  • Alanis betrachtet das krampfhafte Zucken von Moretas Hals und ihr Gesicht ist voller Mitleid.


    "Halt Dich mit beiden Händen an der Reling fest und schau auf die Horizontlinie. Sie steht fest. Darauf mußt Du Dich konzentrieren. Und dann atme ganz langsam ein und aus. Lass die Übelkeit über das Ausatmen in die Planken unter Deinen Füßen fließen und nimm über das Einatmen die Frische der Luft auf. In ein, zwei Augenblicken wird es Dir schon besser gehen."

  • Moreta tat,wie Alanis ihr erklärte und schaute angestrengt auf den Horizont. sie blieb weich in den Knien und konnte so die Bewegung des Schiffes ausgleichen. Ihre Gesichtsfarbe veränderte sich leicht und sie drehte sich zu Alanis wieder um


    "es geht!" sagte sie erfreut, drehte sich aber schnell wieder zurück, da das komische Bauchgefühl gleich wiederkehrte


    "zumindest so!"

  • Damorg betrachtete das kleine Schauspiel und konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Wieder nach hinten an die Reling gelehnt, legte er den Kopf in den Nacken und beobachtete den leeren Himmel.

  • "Tja, Mori. Du wirst nicht den ganzen Tag da stehen bleiben können, aber wenn sich Dein Körper erst einmal daran gewöhnt hat, dass es ihm besser geht, wirst Du sicherlich auch eine ruhige Nacht haben können."


    Neben Moreta stehen, wirft sie Damorg einen langen und unbestreitbar sehnsuchtsvollen Blick zu. Es stimmt schon, was er gesagt hatte. Die paar Tage auf dem Schiff würden wirklich eine kleine Ewigkeit werden. Sie freut sich auf ihr ruhiges Zimmer, auf genug Schlaf, auf das geregelte Leben in Renascân - und vor allem auf die Möglichkeit, in Damorgs Armen liegen zu können, ohne ständig aufpassen zu müssen, ob es jemand sah. Sie seufzt leise.

  • Mit einem dankbaren grinsen nimmt Glanwen das Stück Ingwer und lässt es langsam auf ihrer Zunge zergehen. Sie kennt die Schärfe und daher trifft es sie nicht unvorbereitet.
    Langsam kaut sie und wirklich, allmählich geht es ihr besser. Ein paarmal tief durchgeatmet und ihre Augen sehen um einiges frischer aus. Sie lehnt sich nun etwas entspannter über die Reling und nun kommt ihr auch diese Anspannung, die Alanis und Dammorg innewohnt, in den Sinn. Mit einem leichten Lächeln dankt sie Alanis und lässt die drei allein.


    Sie tritt an die andere Reling und nun genießt sie die Wellen ein wenig mehr.

  • Als beide Frauen aus der Hörreichweite sind, lässt Damorg einen Seufzer fahren, dann senkt er seinen Blick wieder und lässt ihn zu Alanis wandern.
    Die rechte Wange hat er zu einem Schmunzeln angehoben.


    "Frauen."

  • "Si, anwesend." Mit großer Selbstverständlichkeit rückt sie wieder neben ihn an die Reling und überlegt eine kleine Weile, wie sie ihre nächsten Worte formulieren soll. Als sie bemerkt, dass das nicht so einfach klappt, klappt sie den Mund wieder zu. Sammelt sich noch einmal und fragt dann: "Meinst Du, man wird mich viel weniger achten, wenn das mit uns rauskommt?" Sie verzieht ein wenig den Mund.

  • Das Schmunzeln wich aus seinem Gesicht und er warf der Priesterin einen seitlichen, skeptischen Blick zu. Kurz darauf zuckte er mit den Schultern.


    "Ich weiß es nicht. Viele Leute kennen dich wie du dich gibst, nach der Reise in die Drachenlande mehr als vorher. Ob sie dir einen Strick daraus drehen, das du mit mir zusammen bist? Kann sein, aber auch nicht. Ich würde dich nicht dafür verurteilen."


    Er versucht Alanis mit einem Lächeln aufzuheitern.

  • "Weißt Du, Heilen hat sehr viel mit Vertrauen zu tun. Die Gardisten haben dieses Vertrauen in mich, was mich sehr ehrt. Aber ich habe viele von ihnen auch über die Fünfe sprechen hören, mit Inbrust, so wie es sich auch gehört. - Ich würde es ihnen nicht übel nehmen, wenn sie sich in irgendeiner Art und Weise betrogen fühlen würden." Sie erwidert das Lächeln nicht, ihr Blick ist ernst und durchdringend. Schließlich wird ihre Miene jedoch wieder weich, die ernsten Falten neben ihren Mundwinkeln verschwinden und machen den Grübchen auf ihren Wangen Platz. "Das wäre alles nicht so schlimm, wenn ich die Jungs nicht mögen würde."

  • "Warum sollten sie sich betrogen fühlen. Du hast gute Arbeit geleistet und daran wird sich nichts ändern. Abgesehn davon ist ihnen bereits jetzt bewusst, dass du anderen "Göttern" dienst."


    Er räusperte sich.


    "Wenn könnten sie nur mir einen Vorwurf machen und das wäre der, dass ich in meinem Glauben nicht fest bin. Aber das sollen sie sich trauen. Sie wissen es selbst besser."

  • Alanis legt den Kopf leicht schief.


    "Der Mensch an sich neigt dazu, sich zu empören - und auch meist gern über Dinge, die ihn nichts angehen."


    Ironie tropft von ihren Worten, und nicht verhohlene Bitterkeit. Es vergeht eine Weile, in der sie den Blick erneut zum Horizont schweifen lässt, über schaumgekrönte Wellenberge, bis sie wieder die Stimme hebt.


    "Dein kurzes Gespräch über Kinder mit dem Prokurator - was soll ich davon halten?"

  • Der Priester presste kurz die Zähne zusammen und seine Wangenknochen traten hervor, bis er den Druck wieder löste. Für einen Moment schien das Rauschen der Wellen weit weg zu sein. Dann warf er ihr einen Blick zu und versuchte ihre Augen zu fixieren.


    "Ich habe ihm nur gesagt das ich wohl keine Kinder haben werde."

  • "Hm." Dieser Laut klingt - enttäuscht? Resigniert? Zustimmend? Die Priesterin nickt leicht vor sich hin. "Das hatte ich nicht mehr gehört. Ich war damit beschäftigt, Ashabas Blick auszuweichen."

  • Sein Blick wurde fragen, aber fixierte weiterhin ihre Augen.


    "Und was hast du mitgehört?"


    Er dreht seinen Körper langsam in ihre Richtung und seine Haltung wird fast vollständig aufrecht.