Auf dem Weg zurück nach Magonien - Irgendwo auf dem Meer

  • "Ähm." Alanis hat das Gefühl, zurückweichen zu müssen, was ihre Füße unabhängig von der Entscheidung, die ihr Kopf treffen mag, dann auch tun. Als sie bemerkt, was sie tut, legt sie eine Hand auf die Reling zwischen sich und Damorg, so als wolle sie damit die Distanz, die sie selbst geschaffen hat, wieder aufheben. "Sehr wenig. Ich habe nur den Beginn des Gespräches mitbekommen und dann - nicht mehr zugehört. Weil ich darüber eigentlich nicht nachdenken will."

  • Damorg seufzte und schlug seinen Blick zu Boden.


    "Dann wäre es so eigentlich besser gewesen. Aber wie gesagt, Kinder sind mehr als unwahrscheinlich. Wer weiß überhaupt ob wir zusammen bleiben, oder was zwischen uns tritt."


    Er schürzt kurz die Lippen.


    "Aber wie du sagst, nichts worüber wir nachdenken sollten."

  • Alanis fährt sich mit der Hand über den Nacken und wischt einige Wassertropfen fort, die aus ihren Haaren über ihren Hals zu laufen begonnen haben.


    "Es sind diese Art von Gesprächen, die einen normalerweise dazu bringen sollten, rückwärts zu gehen und wegzulaufen." Sie kaut auf ihrer Unterlippe herum. "Naja, sei es drum." Sie zuckt mit den Schultern.

  • Damorg schüttelt sachte den Kopf.


    "Gespräche sind kein Grund vor dem man wegläuft. Wenn ich etwas sage das dich bedrückt, oder dir missfällt, sag es mir bitte. Außerdem kommst du hier nicht weit."


    Er trat mit seinem linken Fuß leicht gegen die Reling.

  • "He, lass die Reling in Ruhe, die ist unschuldig." Alanis muss wider Willen grinsen. "Schiffen scheinen bei uns wirklich ungute Auswirkungen zu haben. Mag daran liegen, dass ich so wenig schlafe und so viel Zeit habe, mir dumme Gedanken zu machen."

  • Damorg musste grinsen.


    "Solange du nicht wieder wegläufst, sobald wir angekommen sind. Aber du bist meiner Frage ausgewichen. Stört dich etwas an der Sache mit den Kindern? Ich betrachte es einfach nicht als möglich."


    Er stellte seinen Fuß wieder ruhig ab und brachte dabei etwas mehr Abstand zwischen sich und die Reling, seine Arme hatte er immernoch darauf abgestützt.

  • Alanis verschränkt die Arme und lehnt sich mit dem Rücken an die Reling.


    "Ich bin nicht ausgewichen. Ich habe nur nicht geantwortet - das ist etwas vollkommen Anderes." Nachdenklich lässt sie den Blick dieses Mal über das Schiff wandern, die Masten hinauf in die Takelage, in der ein paar Seeleute damit beschäftigt sind, mehr Tuch zu setzen. "Was soll ich denn auch dazu sagen? Wir sind uns einig."

  • Damorg nickte für sich.


    "Gut."


    Er seufzte, weil er selbst mit dieser Feststellung nicht zufrieden war.


    "Wir werden sehen was uns die Zukunft bringt."


    Für einen Moment war er versucht sich dem Rauschen des Meeres hinzugeben und alles um sich herum zu vergessen.

  • "Ich werde mich ein bisschen hinlegen, denke ich, solange es unter Deck noch einigermaßen hell und solange der Schlafraum nicht mit lauter scharchenden Kerlen gefüllt ist."


    Alanis verliert kein weiteres Wort mehr über die Sache mit den Kindern. Das Thema bot einen ebensolchen Frustrationsgrad wie das Thema Heirat und dem wollte sie aus dem Weg gehen. Sie erinnert sich an das Gespräch mit Kassandra über Liebe, Ehe und Kinder und macht sich die gedankliche Notiz, der Ehefrau des Katschmareks zu erklären, dass wohl gewisse Dinge immer kompliziert bleiben würden.


    Sie zieht den Mantel wieder enger um sich und stößt sich von der Reling ab.

  • "Dann schlaf gut."


    Er bleib bei seinen Worten ruhig an der Reling stehen und warf ihr noch einen kurzen, etwas traurigen Blick zu und schloss dann die Augen. Der Wind wehte durch sein Gesicht und er war gewillt seine Gedanken von ihm davon tragen zulassen.

  • In einer jener Gesten, die ein Beobachter wohl als zufällig interpretieren mochte, geht Alanis an ihm vorbei, streift mit den Fingerspitzen an seinem Arm entlang und macht sich dann auf den Weg unter Deck, wo im Zwischendeck zwischen Dutzenden Hängematten, Kisten, Waffen und Ausrüstung die Reisenden untergebracht sind.


    Alanis streift den Mantel ab, hängt ihn an einen der Haken, die an einer der Stützen angebracht ist, die das Deck stützen. Dann holt sie die über Tag aufgerollte Hängematte von ihren Haken hinunter, um sie ordnungsgemäß zu befestigen. Verärgert und mit einem leisen Fluch nimmt sie zur Kenntnis, dass ihr linker Arm sie bei der ungewohnten Bewegung daran erinnert, dass ein ziemlich großes Stück Fleisch dort fehlt, wo ein Pfeil und später Röschens Messer Schaden hinterlassen haben. Die Narbe, die das Ganze hinterlassen hatte, war recht kapital.


    "Toll, ganz toll", murmelt sie vor sich hin. "Alt, kaputt und hundemüde."


    Mit einem Seufzer setzt sie sich in die Hängematte, streift die Schuhe von den Füßen und starrt vor sich hin.

  • Es dauerte nicht lange und die Gedanken über die ungewisse Zukunft wurde davongetragen. Manchmal war der Kapalpriester froh über die Gaben der Herrin Akestera, so sehr er Schiffsfahrten hasste, so gerne hörte er das Rauschen des Meeres, es war ein anderes, als Jenes das in einer Schlacht durch seinen Kopf tobte. In diesem Moment war er den Fünf dankbar für das was sie aus seinem Leben gemacht hatten, auch wenn sein Weg nicht immer leicht war. Zufriedenheit füllte seine Brust.

  • Den Procurator sah man während der Reise nur selten an Deck. Die meiste Zeit verbrachte er allein in seiner Kabine, die auf der Hammelkiel für die Obrigkeit eingerichtet worden war. Hin und wieder bat er Sergeant Ashaba oder Lilis Fha Aurean, die mit ihrem Leibwächter ebenfalls nach Renascân reiste, zu längeren Besprechungen, bei denen es meist um Rückblicke und Ausblicke hinsichtlich der Geschehnisse in den Drachenlanden ging.


    Die Wunden des Procurators, die er in der letzten Schlacht davongetragen hatte, heilten einigermaßen. Sein rechter Oberschenkel war von einer großen Klinge zerfetzt, seine linke Schulter unter der Wucht eines Kolbens gebrochen worden. Die Schnittwunde in der rechten Armbeuge war dagegen kaum der Rede wert gewesen.


    Sinnlos war der letzte Teil der Schlacht gewesen, sinnlos und dumm die Entscheidung, gegen seine ausdrückliche Empfehlung weiterzukämpfen. Zwei Ratsmitglieder hatten ihn auf dem Schlachtfeld überstimmt, obschon Blau die Waffen schon gestreckt hatte, und dann war die Hölle über den verbleibenden Streitern des grauen Lagers hereingebrochen. Emerald haderte mit dem, was geschehen war, und obwohl er schon manche Schlacht erlebt hatte, war diese irgendwie anders gewesen, verfolgte sie ihn doch in seinen Träumen. Schon lange hatte er kein großes Heer mehr kommandiert und sich in Politik und Diplomatie betätigt, umso schmerzlicher empfand er nun die Entscheidung des Rates, nicht auf den Heerführer zu hören und den eigenen Streitern nutzlose Qualen zu bereiten, hoffnungslos unterlegen gegen eine Übermacht.


    Das war weder Wissen, noch Weisheit gewesen, und noch viel schlimmer wusste er nicht, auf welchem Altar seine Truppen hier geopfert worden waren. Dem der Eitelkeit womöglich? Selbst Rahak, der tapfere Anführer der Skaljanar, hatte ihm nach der Endschlacht bestätigt, dass das Niederlegen der Waffen in diesem Moment das einzig richtige gewesen wäre. Aber was wussten sie schon, die Ratsmitglieder, die nicht nachempfinden konnten, was es heißt, in vorderster Linie zu streiten. Blinde Politiker, zischte er in Gedanken, nur um gleich danach zu erkennen, dass auch er mittlerweile mehr Politiker als Kämpfer war.


    Nachdenklich war er in seiner Kabine, der Procurator zu Renascân, Heerführer des Grauen Drachen. Nachdenklich und bisweilen mürrisch walgte er seine Gedanken hin und her...

  • Nach einer weiteren recht schlaflosen Nacht voller Beklemmungen, die jedoch zu Alanis eigener Überraschung abnehmen und tatsächlich die ein oder andere Minute ohne Panik und damit kurze Nickerchen erlauben, krabbelt sie im Blaugrau eines neuen Tages an Deck und atmet tief durch. Die raue See der vergangenen Tage hat sich ein wenig gelegt, dennoch macht das Schiff gute Fahrt. Den Kopf mit den verwuschelten Haaren in den Nacken legend, blickt die Priesterin zum Großmast hinauf und macht ein grüblerisches Gesicht. Dann verschwindet sie unter Deck, um wenig später in Bluse und Hose, mit nackten Füßen und aufgesteckten Haare wieder aufzutauchen. Nach einem langen und intensiven Gespräch mit einem Decksoffizier findet sich recht schnell ein Seemann, der bereit ist, die Priesterin zu begleiten und einige Zeit später sitzt sie, mit leicht zitternden Knien, auf der Plattform der ersten Marssaling und schaut in die Ferne.


    Erst eine ganze Weile später klettert sie wieder hinunter, als das Morgengrauen fortgegangen ist und einem azurblauen Sommerhimmel Platz gemacht hat.

  • Ingwer lutschend/kauend schleicht Luicatus aus seiner Kabine und über das Deck. Seit Tagen hat erkaum seine Kajüte verlassen, und sei es nur umnicht die Entwürdigung ertragen zu müssen, als Preister der Herrin der See mal wieder Seekrank zu sein. "So langsam gewöhne ich mich doch an deinen Aspekt des Meeres, Herrin, auch wenn ich dich immer in den Sternen sehen werde" Es geht im bedeutend besser und nun sucht wer wieder nach anderer Gesellschaft außer der von Selena, seinen Schrifte und senen Gedanken. Die Aufmerksamkeit, die der Graue Avatar im geschenkt hatte beunruhig ihn immernoch. Er erblickt die grüne Gestalt auf der Marssaling und tritt zu ihr.
    "Ihr seht angeschlagen aus, Alanis? Sucht ihr nach Ingwer, einem Medicus mit einer zweiten Meinung oder nach Ruhe? Euer leichtes Zittern deutet mir nicht auf Schockzustände hin und erscheint mir doch recht psychosomatisch...."
    Er lässt die Worte im Wind verhallen und versucht festzustellen ob diese...Häretikerin, die er so hoch schätzt, tatsächlich seelenheilkundlichen Bestand braucht?


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


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  • Im Abstieg von der mehr als ein Dutzend Meter über dem Schiffsboden befindlichen Sailing über die Wanten begriffen, argwöhnisch betrachtet von den Seeleuten, blickt Alanis zu Luicatus und kommt wenig später mit einem Sprung neben ihm auf den Decksplanken auf.


    "Danke der Nachfrage, lieber Pater", gibt sie munter zurück, sich scheinbar nicht bewußt darüber, daß sie einem Sturz in den Tod näher war als jemals zuvor in ihrem Leben - oder vielleicht deswegen so munter? "Mir ist nicht übel und die Wunde heilt auch zufriedenstellen. Was das Somatische angeht -." Sie legt den Kopf schief und reibt die Hände gegeneinander, wo sich das ein oder andere Tau eingegraben und die charakteristischen leichten Brandspuren hinterlassen hat. "Ein andermal. Auf Schiffen werden meine Dispute immer so schnell emotional."


    Sie grinst, zwinkert ihm zu und wendet sich dann ab, um sich den nächsten Niedergang in die Passagierdecks zu suchen.

  • Immer wieder mit Ingwerblättern auf der Zunge, begegnete Glanwen dem seekranken Pater auf seinem Spaziergang über Deck.
    "Guten Morgen, Pater. Oh", sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen", hat es euch auch erwischt? " Sie selbst sieht auch nicht aus, als fände sie die Wellen besonders amüsant, doch sie reißt sich zusammen, wie es auch der Pater tut.

  • Nach ihrem kleinen Abenteuer auf der Marssailing - manchmal fragte sich Alanis, ob sie nicht vielleicht durch ihre Abenteuer einen größeren Dachschaden abbekommen hatte als alle meinten - kehrt die Priesterin in die Passagierunterkünfte zurück, um sich wieder umzuziehen. Sie sieht sich im Gewirr der Hängematten, die teilweise noch mit Schläfern belegt sich, um und schlüpft dann, als sie sich unbeobachtet fühlt, aus der Hose und der Bluse, um sich wieder etwas Weiblicheres anzuziehen.


    Wenig später ist sie wieder auf Deck und macht es sich auf einer nicht benutzten Rolle Tau bequem, das Gesicht der Sonne entgegengereckt unu fd auf dem Schoß eine ihrer Blusen, in deren rechten Ärmel ein kapitales Loch klafft, um das herum ein Schimmer von nicht herausgewaschenem Hellrot bestätigt, warum es ein Loch in der Bluse gibt. Geduldig macht sie sich daran, das Loch zu flicken.

  • Nach einigen Tagen auf See, erfüllt mit mehr oder minder starkem Seegang und mehr oder minder starker Übelkeit, findet das Schiff schließlich seinen Weg zurück in magonische Hoheitsgewässer und läuft, an den Friedensinseln vorbei, die Anlegestelle an.