Auf dem Weg zurück nach Magonien - Irgendwo auf dem Meer

  • Alles was ich von meiner Heimat noch weiß, ist was ich aus meinen Tagebüchern gelesen habe.
    Seit 5 Wintern lebe ich jetzt in Renascân und vorher bin ich einige Jahre durch die Mittellande gezogen.
    Renascân ist jetzt meine Heimat.

  • Die Geschichte ist leicht erklärt.
    Um Terras Avatar zu befreien waren Prüfungen notwendig und bei einer musste ich diese Erinnerung opfern.


    Renascân ist wie gesagt meine neue Heimat.

  • Auch ich habe nach langer Wanderung eine neue Heimat gefunden - Aelm-Arthosia. Ein schönes Land. Ein Land ohne Krieg und ohne allzugroße Probleme. Die Bauern bestellen ihre Felder, die Bürger gehen ihrer Arbeit nach und die Kinder spielen mitten drin, ohne Angst for Überfällen von Räubern, Kriegszügen der Nachbarländer oder Übergriffen von bösen Zauberern haben zu müssen. Nach einem harten Tag trifft sich das gemeine Volk in den Tavernen um zu diskutieren wer wohl der nächste Gewinner im Bogenschießen im Dorf wird oder welcher der ledigen Junker wohl am besten zu welcher Dame passen würde. Zu den Feiertagen sind alle auf den Beinen um die Freuden zu teilen, das süße Backwerk zu vertilgen und Bier und Wein zu trinken bis die Wangen und Ohren rot glühen. Auf meinen Reisen denke ich oft daran. Leider ist es mir nur selten vergönnt längere Zeit dort zu verbringen.

  • Ja, die Kampfküche ist geradezu legendär. Aber die Köche der Expedition waren auch große Klasse. Vielleicht habe sie ja auch Aelm-Arthosische Wurzeln. Der gute Arnulf hat sich da nicht lumpen lassen. Mancherorts werden solche Köstlichkeiten zu Höfischen Festen aufgefahren und das auch nur, wenn der Koch sein Handwerk versteht.

  • Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, viele in den Mittellanden und andeswo denken, dass siech Aelm-Arthosier ausschließlich davon ernähren. Rollmatsch ist ja nur ein kleiner Happen für zwischen durch und in keiner Weise vergleichbar mit einer richtigen Malzeit.

  • Ashaba hatte dem weiteren Gespräch schweigend zugehört bis sich das Sättigungsgefühl langsam aber sicher einstellte. Dann stand sie auf und verabschiedete sich: Sie wollte noch einmal mit Alanis sprechen. Es gab da noch einige offene Fragen.


    Sie verabschiedete sich für den Augenblick von Meanor und Jarnauga und machte sich auf die Suche nach ihr.


    Einer der Matrosen konnte ihr sagen, dass die Frau auf dem Weg in die Kombüse gewesen sei. Etwas verwundert nahm Ashaba diese Information auf und ging nachschauen, ob sie noch da war.

  • In der Kombüse ist Alanis inzwischen dabei angekommen, mit dem Smut über die besten Rezepte auf der Reise und verschiedene Würztechniken für Fleisch und Fisch zu sprechen. Als sie Schritte auf dem Gang vor der Kombüse hört, horcht sie auf und als wenig später der Sergeant vor ihr auftaucht, erhebt sie sich von ihrem Hocker und lächelt Ashaba offen an.


    "Guten Morgen. Suchst Du mich - oder ihn?"


    Der Smut tippt sich an die fleckige Mütze und lächelt gewinnend, was mit den wenigen Zähnen, die er hat, recht possierlich aussieht.

  • Mit regungslosem Gesicht zeigte sie auf den Smut.


    "Ihn. Ich such noch ein Betthäschen."


    Das verdatterte Gesicht des Smutje kommentierte sie mit einem breiten Grinsen.


    "Natürlich suche ich dich."


    sagte sie dann zu Alanis.


    "Es sei denn, du bist hier grade unabkömmlich?"

  • "Unabkömmlich - nein, ich glaube nicht." Alanis grinst den Smut an, dem die Röte in den Ohren langsam aber sicher immer höher steigt. "Ich geb Dir das Rezept morgen, Fietje, ja?"


    Der Mann nickt, grinst und widmet sich dann wieder kopfschüttelnd der Vorbereitung des Backen und Banken, wie es auf Segelschiffen für die Mannschaft üblich ist. Alanis tritt zu Ashaba hinaus und mustert sie für einen Moment prüfend.

    "Wieder auf Deck? Oder willst Du Dich ein wenig hinlegen? Für heute Abend habe ich Dir Portwein und ein paar frische Eier besorgt - sollten Dich schnell wieder auf die Beine bringen."

  • "An Deck ist gut."


    meinte sie und freute sich schon auf Portwein und Eier, obwohl sie grade erst gegessen hatte. Ihr Appetit war in den letzten Tagen mehr als gut. Langsam setzte sie sich in Bewegung durch den dunklen Gang und erklomm die Holztreppe, die an Deck führte. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ sie sich auf der Kiste von vorhin nieder und ließ neben sich genug Platz für einen Zweiten, so dass Alanis sich auch setzen konnte.


    "Dieser Alexandre... bis vorhin hatte ich nicht die geringste Ahnung, was er getan hat. Wer ist das?"


    Begann sie direkt und ohne Umschweife

  • Alanis lässt sich neben Ashaba nieder und lächelt leicht bei dieser Nachfrage.


    "Alexandre? Allem voran - ein guter Mann. Er kommandiert das Mobile Armierte Söldnerhospital, von dem Du sicherlich schon gehört hast."


    Sie atmet tief durch, genießt die Meeresluft in den Lungen.


    "Dass er magisch begabt ist, wußte ich gar nicht. Hatte immer einen so bodenständigen Eindruck gemacht. - Aber es war gut, dass er es ist."


    Letzteres klingt halb scherzhaft, halb ernst.

  • Ashaba klang ehrlich überrascht.


    "Das MASH?! Da hab ich ihn wohl unterschätzt."


    Einen kurzen Augenblick sah sie sinnend auf ihre Hände. Einige Bilder blitzten kurz in ihrem Gedächtnis auf und verschwanden wieder, bevor sie sie wirklich fassen konnte.


    "Kannst du mir etwas über ihn erzählen?"


    Der Eindruck, dass er sicherlich kein Geld brauchte, war also nicht falsch gewesen.

  • Alanis muss auf einmal breit grinsen.


    "Ich glaube er hat sich wirklich gut darüber amüsiert, dass bis auf ein, zwei Anwesende niemand genau begriffen hat, wer er ist. Er war immer beim Hospital oder draußen vor der Tür, um im Notfall eingreifen zu können - hat aber die Ruhe und Einsicht besessen, dass es für ihn gar nicht nötig war einzugreifen, sondern den Dingen ihren Lauf zu lassen. Das zeichnet ihn in meinen Augen als großartigen Anführer aus."


    Sie macht eine kurze Pause.


    "Tatsächlich weiß ich nicht mehr über ihn als das, Ashaba. Außer daß er familiäre Verbindungen zum Hochadel hat. Gerne Whiskey trinkt. Und beim Bluten glitzert. Das ist es dann aber schon."

  • "Vielleicht wäre es in diesem Moment keine schlechte Idee gewesen, hätte er korrigierend eingegriffen."


    Sie zog die Nase kraus.


    "Aber das wiederum wäre ein direkter Eingriff in Arnulfs Autorität gewesen. Was man tut, es ist falsch."


    Dann warf sie Alanis einen langen Blick zu, schien kurz nach Worten zu suchen.


    "Wenn ich dir irgendwann helfen kann, dann sag es mir."


    Einige Bilder, Eindrücke waren ihr ins Gedächtnis gebrannt: Cornelius, der über ihr stand, das Schmuckstück in ihren Händen, verklebt mit ihrem Blut und Alanis Narben, die eine lange Geschichte erzählen konnten.

  • Alanis verschränkt die Arme vor der Brust und blickt sinnend hinauf zur Marssailing, wo sich ein paar Matrosen damit beschäftigen, eine Segelaufhängung zu reparieren.


    "Ich weiß nicht, ob es anders gelaufen wäre, wenn wir Alexandre in diese Postion gesetzt hätten, Ashaba. Es waren ebenso viele Personen da, die der Führung bedurften wie auch jene, die sich jeder Führung verweigert hätten - unabhängig, wer geführt hätte."


    Ihr rechter Mundwinkel zuckt kurz amüsiert hoch, wenngleich es ein kühles Amüsement ist. Ihr Gesichtsausdruck verändert sich, als Ashaba dann fortfährt.


    "Mir - helfen?" Sie wirft dem Sergeanten einen fragenden Blick zu.

  • Grade war sie sich nicht sicher, wie weit sie gehen durfte. Direkt zu fragen, wäre gar nicht in Frage gekommen. Sie versuchte es anders.


    "Ich weiß nicht, ob du schon einmal in einer solchen Situation warst. Wenn dein Körper sich bereit macht, deine Seele loszulassen, nimmst du nichts mehr wirklich wahr. Alles scheint ganz weit entfernt und was du siehst, siehst du wie durch einen Schleier, der alles unscharf macht und irgendwie... vage. Unwichtig. Nichts, an das man sich erinnern müsste. Im Nachhinein kommen Erinnerungen manchmal bruchstückhaft wieder, aber so, als hätte man daneben gestanden und als Unbeteiligter zugesehen. Als würde man jemand anderen beobachten. Aber einige wenige Bilder - ich kann nicht sagen, warum gerade diese - brennen sich glasklar ins Gedächtnis."

  • Alanis lächelt sachte vor sich hin, wenngleich sie plötzlich müde aussieht.


    "Das kenne ich ziemlich gut, ja. Das erste Mal hatte ich dieses Gefühl, als ich als junge Novizin von einem Vampir gebissen wurde, vor einigen Jahren." Sie blickt Ashaba direkt an, um deren Reaktion abzuschätzen. "Vielleicht ist es ein Versuch der Seele, sich an einzelnen Dingen festzuklammern, vielleicht ist es einfach nur der Blutverlust, der das Auge täuscht."