Das Präfekturgebäude (4)

  • Im Herzen der Oberstadt von Renascân, am östlichen Ende des sog. Dorfplatzes (der mittlerweile das Zentrum einer ansehlichen Stadt ist und diesen Namen kaum noch verdient), steht das Präfekturgebäude: Ein stattlicher, steinerner Bau, der größte der ganzen Siedlung. Hier residiert die Obrigkeit und die Verwaltung von Renascân. Stets stehen Gardisten vor dem Haupteingang (gen Westen), um zu kontrollieren, wer das Gebäude betritt und verlässt.


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  • In der Schreibstube der Bauplatzvergabe studierte der Schreiber die Unterlagen


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    "Hmmmja, hmmja, das sieht doch schon mal ganz gut aus. Innerhalb der vorgegebenen Abmessungen, das sollte passen. Wohnzweck, wie ich sehe. Die Lage...aha, ja, warum nicht. Ruhig, würde ich sagen. Ja, das kann ich so entgegennehmen. Die Detailzeichnung erwarte ich dann zeitnah, das Grundstück werde ich hier als vorgemerkt markieren. Ihr werdet dann, sobald die Unterlagen vollständig sind, von uns benachrichtigt werden, sobald nach eingehender Prüfung eine Entscheidung getroffen ist. Bitte bis dahin keinesfalls mit irgendwelchen Arbeiten am vorgesehenen Grundstück beginnen."

  • "Daran werde mich natürlich halten" , verspricht Alanis. "Hatte ich vermerkt, dass ich in Prinzipal Meanors Haus zu erreichen bin?" Sie wirkt kurz ein wenig verunsichert und setzt dann hinzu: "Doch, hatte ich." Die Priesterin atmet auf. "Darf ich fragen - wie der Zeitrahmen aussieht, in dem die Entscheidung fallen wird?"

  • Der Schreiber plustierte die Backen und wies auf einen Stapel Dokumente


    "Es ist Frühjahr, und die Bautätigkeit nimmt zu, ebenso die Anträge. Jede Angabe, die ich jetzt machen würde, wäre völlig ins Blaue. Da es sich hier aber eher um eine Standard-Angelegenheit handelt, könnte es schneller gehen. Könnte. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, schließlich bin ich ja nur die ausführende Hand, was die Bearbeitung der Anträge angeht."

  • Im Arbeitszimmer des Prokurators nickt Malglin und trinkt einen Schluck Wasser.
    "Ja, das wäre die Richtung, die mir vorschwebt. Der erste Schritt zu einer gemeinsamen Koordination beider Garden bzw. der Vertiefung der Freundschaft. Und natürlich auch für Magonien ein Schritt in die richtige Richtung, indem man tiefer Fuß in den Mittellanden fasst, den Wert und die Ernsthaftigkeit der Beziehungen zu anderen Ländern beweisen kann, indem man in Freundschaft die Hand reicht.
    Man könnte durchaus die Ausbildung und den Einsatz in Amonlonde so bewerten, das z.B. gemeinsam ein Verständnis für das jeweils andere Volk geweckt werden soll, eure und unsere Gardisten und Milizen an der Akademie ihre Ausbildung machen und gemeinsame Gruppen von Wachen als Symbol unser Freundschaft Dienst tun.
    Dieser Austausch sollte natürlich in vertraglicher Form festgelegt sein, dass zuerst magonische Truppen auf amonlondischen Boden zum Einsatz kommen und dann amonlondische Truppen in Renescan ihren Dienst tun.
    Ich dachte an 2 Züge, das würde die Hälfte unserer Einsatzkräfte entsetzen, die wir jetzt von 50 auf 80 Mann aufstocken. Wie viele Milizionäre dabei sein sollten, vermag ich nicht zu entscheiden. Ich glaube, wir sollten aber dort auf Freiwilligkeit setzen. Das wir ausschreiben, das man im Austausch mit Amonlonde plant und für ein Jahr ca. 20 Freiwillige sucht."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Alanis nickt leicht.


    "Ich verstehe das natürlich und danke Euch für Eure Mühen, mein Herr."


    Sie lächelt leicht und will sich noch erheben, doch dann fällt ihr noch etwas ein und sie erstarrt in der Bewegung.


    "Eine Frage hätte ich noch: die Regelung, dass der Grund 5 Jahre lang nicht veräußert werden soll, werde ich natürlich ebenfalls beachten. Wie sieht es jedoch im Erbfall - also im Fall meines Todes aus?"

  • Der Schreiber wirkt höchst irritiert


    "Im Falle...im Falle eures Todes? Die Götter mögen ihre schützenden Hände über euch halten! Natürlich gilt eine Vererbung im Todesfall nicht als unrechtmäßige Veräußerung. Aber wir wollen doch hoffen, dass ihr noch weit über die vorgeschriebene Dauer von fünf Jahren Freude an eurer Liegenschaft haben werdet."

  • "Das hoffe ich auch" , gibt Alanis zurück und schmunzelt ein wenig über die Irritation des Schreibers. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme."


    Nun erhebt sie sich wirklich, streicht ihre Röcke aus und reicht dem Schreiber kurzerhand die Hand über dem Schreibtisch.


    "Also dann - vielen Dank. Und bis die Tage."

  • "Ja, das klingt sinnvoll und auch im Sinne unserer allgemeinen Politik als nach außen hin vertretbar. Die Ausbildung der amonlondischen Austauschtruppen, so könnte man verkünden, werde dann hier an der Garnison stattfinden - wir müssen es ja nicht an die große Glocke hängen, dass dies dann erst in fernerer Zukunft sein wird. Unsere Akadmie bietet ja in dieser Richtung keine Ausbildung an, das ist Sache der Garde.


    Eine Stärke von zwei Zügen...also 50 Mann. Hmmmm...die Stärke eines Zuges könnten wir sicher kurzfristig frei machen, der Rest würde dann vermutlich in zwei Halbzügen folgen. Ich werde sehen, dass der Anteil an Milizionären in einem sinnvollen Verhältnis bleibt. In welcher Weise bei diesen die Abordnung freiwillig erfolgen kann, darüber kann ich nur mutmaßen. Wenn sich genug Freiwillige finden, umso besser. Wenn nicht, dann kann das auch per Befehl erfolgen. Schließlich ist die Verpflichtung bei unserer Miliz nicht eine freie Bürgerwehr, sondern ein Dienst in Angliederung an die Garde. Man würde freilich darauf achten, dass das angemessen abläuft. Wir werden mit Sicherheit keinen Bauern vom Feld holen, das geerntet werden muss oder keinen Vater von seinem Neugeborenen, solche Leute würden weder uns noch dir etwas nutzen. Aber wir werden da Möglichkeiten finden, zumal die pure Neugier vermutlich die Reihen der Freiwilligen schon füllen dürfte.


    Und was Montralur oder Daynon angeht...im Nymbrakrieg war ja auch der ein oder andere magonische Freiwillige beteiligt, natürlich nicht in unseren Farben. Nach allem, was ich gehört habe, haben sich unsere...Beobachter...damals ganz gut gemacht. Wenn du mich auf dem laufenden hältst, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass der ein oder andere Haudegen doch aus freien Stücken den Weg zu deinen Truppen findet. Das müssten wir allerdings wirklich so handhaben wie damals, Verwicklungen dürfen wir uns da keinesfalls erlauben."

  • Darius ging schnurstracks aus dem Gebäude. Wobei man, wenn man gute Ohren hat, das Wort "Botenjunge" eindeutig aus seinem Munde vernehmen konnte... sein Gesicht war nicht von Freude geprägt.

  • "Bei den Milizionären verlasse ich mich da ganz auf dich. Das kannst du besser einschätzen. Die weitere Frage ist, wie lange brauchst du, um das ganze absegnen zu lassen? Ich schätze mal, dass der Herbst sehr spannend werden wird und wir dort bereits absehen können, in welche Richtung die Situationen tendieren. Ich selber werde das ganze ebenfalls noch ein wenig vorbereiten müssen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir im Herbst diesen Jahres, wenn alles gut läuft mit den ersten Truppenverlegungen beginnen können.
    Auch besteht natürlich die Möglichkeit, das es Amonlonde unerwartet Schwierigkeiten mit diesem Kurs gibt, dennoch halte ich Herbst für realistisch. Um die Frage des Kontaktes aufrechtzuerhalten, würde ich tatsächlich jetzt noch eine andere Idee verfolgen. Soweit mir bekannt, hat Tamian vor einigen Jahren ein Grundstück in Renescan erworben, um eine Botschaft zu errichten, was meines Wissens nicht passiert ist.Soweit das noch nicht anders verplant ist, würden wir gerne jetzt die Gelegenheit nutzen, die Kommandokette zu verkürzen und das Gelände zu bebauen, um eine permante Anwesenheit Amonlondes hier zu haben. Inwiefern Tamian dafür die Zeit hat, kann ich aktuell nicht sagen, aber es werden hier vertrauenswürdige Leute sein, damit wir Botschaften austauschen können und schnell auf Veränderungen reagieren können.


    Was sicher noch ein strittiger Punkt werden wird, denn wir jetzt klären sollten, wie es auf dem Gebiet von Forlond in Montralur aussieht. Das Gebiet gehört zur Republik und ist nominell Staatsgebiet, aber dennoch als gefährlich einzustufen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Bis Herbst dürfte kein Problem sein, verbindliche Aussagen treffen zu können. Bis dahin sollten alle Entscheidungen getroffen sein, und gewisse Vorbereitungen können wir ohnehin schon vorher einleiten. Das verkürzt die Zeit bis zur Ausführung. Wir sollten unbedingt die Botschaften so schnell als möglich aufbauen, euer Grundstück in bester Lage in der Unterstadt ist natürlich immer noch abgesteckt.


    Und was Forlond angeht...der Einsatz unserer Truppen dort wäre keine gute Idee. Man kann viel unter einem Mäntelchen verbergen, aber eine reguläre Stationierung magonischer Truppen dort, das bringe ich nicht durch, sobald die Kriegsgefahr bekannter wird. Solch einen blickdichten Mantel kann niemand weben. Wie wir das handhaben, wenn es wirklich brenzlig wird, das müssen wir sehen, nur unter dem Austauschprogramm, wenn wir es so nennen, sehe ich da seitens der Garde wenig Möglichkeiten. Aber wie gesagt, was magonische...Bürger...aus privaten Beweggründen tun, das ist eine andere Sache. Der Große Krieg mag schon einige Jahre hinter uns liegen, aber seit die Verbindungen zum Kontinent wieder stetiger werden, finden auch viele Kampferfahrene von der Heimatinsel ihren Weg in andere Länder. Es ist nicht gesagt, dass deren Weg nicht auch nach Forlond führen könnte...da könnte ich versuchen, gewisse Verbindungen zu aktivieren. Ich denke, wenn es losgeht, wirst du froh um jeden Mann sein, der Erfahrung mit der Klinge hat."

  • " Es würde helfen, wenn du unter den Hand erfahrene und befreundete Kämpfer bzw. Söldner wissen lässt, das auf Forlond bzw. in Daynon Freunde in Not sind. Könnte man offiziell Aushänge wegen der Hilfsaktionen bei euch aushängen? Bzw. auch zeitliche Anwerbungen machen?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Da bräuchte ich die Rückendeckung der Procuratorin und des Präfekten. Ich schätze, wenn wir das ganze verklausulieren, dann könnte man da etwas arrangieren. Wie offen oder wie verdeckt, das müsste sich finden. Umso wichtiger wäre es, wenn wir einen festen Vertreter von Amonlonde direkt vor Ort hätten. Bis der Bau des Botschaftsgebäudes bewerkstelltigt ist, kann er mit Sicherheit woanders hier unterkommen. Er könnte als Ansprechpartner für Interessenten dienen.


    Natürlich müssen wir bei der Formulierungen der Aushänge eine gewisse Vorsicht walten lassen. Größere Möglichkeiten sehe ich auch in den großen Hafenstädten der Heimatinsel, in Rokono und Maranakar. Renascân wäre dann nur deren Zwischenshalt vor der Weiterreise, damit wäre das ganze unverfänglich. Gerade in Maranakar, mit den Beziehungen der dortigen Akademie zu Daynon, lässt sich in dieser Richtung bestimmt etwas unternehmen. Zudem...seit dem Friedensschluss explodiert dort der Handel geradezu. Es gibt nichts, was man dort nicht kaufen kann, so wird gemunkelt. Und Söldner sind, so bitter das auch ist, letztlich auch etwas, das man über Maranakar sicherlich bekommen kann. Meine Spielräume sind begrenzt, aber die werde ich ausnutzen, um dir jede nur mögliche Hilfe zukommen zu lassen, und damit letztlich auch Montralur und Daynon."

  • Malglins Gedanken sprühen.
    "Es würde vielleicht Sinn machen, das ihr selber auch eine Botschaft in Amonlonde unterhaltet bzw. dort einen Botschafter ernennt. Es muss aktuell auch nichts großartiges sein, aber ich glaube, das deine Leute sich wohler fühlen, wenn sie einen Ansprechpartner aus Renescan hätten, wenn es Probleme oder Unklarheiten gibt.
    Selbst wenn wir über Botschafter in Kontakt stehen, so würde ich dennoch gegen Herbstende oder gegen Winter diesen Jahres vielleicht ein - zwei Tage ein Treffen anberaumen, um die Dinge zusammen zu beleuchten und auch das nächste Jahr gemeinsam zu planen, soweit es möglich ist. Und wichtig wäre für mich natürlich auch, inwiefern du deine Mitregenten einweihst.“

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Emerald grinste, wenn auch aufgrund der ernten Lage eher etwas gequält


    "Naja, nach all den Jahren wäre es wirklich an der Zeit, dauerhafte Botschaften zu errichten, oder? Tamian hatte das Grundstück für eure damals am Hafen gewählt, um auch den Handel zu steigern. Ich denke, auch die hiesige Stelle der Commercial-Kanzley wäre über eine magonische Botschaft in Amonlonde nicht unglücklich.


    Ein Treffen zum Herbst oder zum Winter, das ließe sich sicher einrichten. Hoffen wir, dass uns so viel Zeit gewährt wird. Und selbst wenn nicht, dann wird es umso notwendiger sein, unsere weiteren Schritte abzustimmen. Meine Mitregenten, wie du es nennst, werde ich umgehend und umfassend einweihen. Inwieweit sie einem kommenden Treffen beiwohnen möchten, das kann ich nicht sagen. Wenn es außerhalb von Renascân stattfinden sollte, dann dürfte der Präfekt ohnehin eher ausscheiden. Und was ihre Exzellenz die Procuratorin angeht, naja, man wird sehen. Zumindest beim letzten Besuch war sie ja von Amonlonde ganz angetan, auch wenn manche republikanischen Gepflogenheiten natürlicherweise auf eine gewisse Skepsis stießen.


    Wie auch immer, ich werde sehen, dass ich die Errichtung einer Botschaft und die Entsendung eines Botschafters vorantreibe. Ließe sich geeignetes Bauland finden? Und wo könnte ein Botschafter unterkommen, falls ich die Entsendung schneller bewerkstelligen kann?"

  • "Das sollte sich kurzfristig prüfen lassen, wo entsprechendes Bauland vorhanden ist. Alles weitere, sowohl Treffen wie auch Baumaßnahmen können wir kurzfristig abstimmen.


    Ein weiterer Punkt wäre, inwiefern wir unsere Kommunikation beschleunigen können. Ein schnelles Schiff schafft 250 Meilen am Tag, gut 11 Knoten in der Stunde. Aktuell brauchen unsere Schiffe etwa 2-3 Wochen, bis sie im Hafen des jeweils anderen eintreffen. Eine Brieftaube ist etwa 1,5 mal langsamer als so ein Schiff. Schneller ist nur die magische Kommunikation. Oder fällt dir noch was anderes ein?


    Käme sowas wie eine Art magische Kommunikation in Frage?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.