Ashabas Hütte am Oberen Stichweg

  • Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie starrte Damorg an. Für einen kurzen Moment suchte sie nach Worten und brachte dann doch nur ein trockenes Schlucken und ein


    "Oh." zustande.


    Natürlich, deswegen der überstürzte Aufbruch. Deswegen dieses Schreiben, das so schien, als würde sie alle Brücken hinter sich abbrechen. Deswegen sein Verhalten. Deswegen war er nicht mit ihr gegangen.
    Während die Erkenntnis ihr die Brust zu schnürte, nahm sie den Spieß aus dem Feuer, zupfte ein paar Fleischfasern ab. Der Hunger war ihr vergangen.

  • Damorg legte seinen Fleischspieß wieder n den Rand der Feuerstelle, als er davon ausging das sein Fleisch fertig war. Die Flasche gab er jedoch erst wieder nach zwie weiteren tiefen Schlücken aus der Hand.

  • "*******."


    sagte sie und es kam aus tiefstem Herzen. Sie kaute etwas motivationslos auf ihrem Essen herum. Als sie die Flasche wieder annahm, nahm sie zunächst einen Schluck und deutete dann mit dem Gefäß in der Hand auf die Hütte.


    "In der Kiste ist mehr davon."


    Dass die Vorräte in der Kiste allesamt Schätze waren, für die sie einiges bezahlt hatte, verschwieg sie wohlwissend. Das sollte nun wahrlich nichts zur Sache tun.


    "*******."


    wiederholte sie mit Inbrunst.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ashaba ()

  • Damorg nickte als Bestätigung, das er ihre Worte verstanden hatte, widmete sich dann aber doch erst einmal dem Fleisch. Die ersten Schlücke des Weins waren ihm bereits in den Kopf gestiegen. Brocken für Brocken zog er vom Spieß und steckte ihn sich in den Mund.

  • Ashaba seufzte und gab ihm die Flasche zurück. Irgendwie hätte ja klar sein müssen, dass das nicht für die Ewigkeit bestimmt sein konnte. Dafür waren sie zu verschieden. Trotzdem war der Gedanke der beiden zusammen so natürlich geworden. Nachdenklich kaute sie auf der Unterlippe und ließ ihm sein Schweigen.
    Sie würde ein Jahr auf Alanis oder Nachricht von ihr warten. Dann würde sie so verfahren, wie die Priesterin in ihrem Abschiedsbrief erbeten hatte. Nein, anderthalb Jahre. Der übernächste Frühling. Das war ein guter Zeitpunkt.

  • Der Priester nahm noch einen Schluck aus der Flasche ehe sie leer war, dann stellte er sie auf den Boden. Als der Spieß vom Fleisch befreit war legte er diesen zur Flasche.


    "Und was hast du diesen Winter vor? Es scheint ja alles ruhig zu sein."


    Schweigen konnt er auch alleine im Tempel, also versuchte er das Gespräch zumindest wieder über etwas Belangloses zu führen.

  • Sie ließ noch einen Augenblick der Stille verstreichen, musterte den Priester aufmerksam, antwortete erst dann.


    "Nicht viel. Hier weiter machen kann ich wohl kaum. Vielleicht lerne ich sticken. Außerdem gibts es einen Schwung neuer Rekruten, die eingepasst sein wollen. Die brauchen auch einen Schleifstein."

  • "Es wird nicht nur Gutes nachkommen. Aber solange unter anderem Gutes nachkommt, können wir uns wohl kaum beschweren."


    Da der Inhalt der Flasche sich dem Ende zuneigte, stand sie auf und ging in die Hütte. Im dämmrigen Licht konnte sie gerade einmal die Umrisse der Kiste ausmachen. Sie öffnete den Deckel und griff hinein. Die erste Flasche, die sie zu fassen bekam, war schlank und hoch. Ah, Likör. Was für einer würde sie draußen feststellen. Eine zweite ließ den Schluß zu, dass es Wein war. Auch die nahm sie und ging wieder raus um im Schein des Feuers zu schauen, was sie gebracht hatte.


    "Ah, in Ordnung, klebrig süß.."


    Sie hielt den Weinbergpfirsichlikör hoch


    "... oder fruchtig erfrischend und nicht ganz so klebrig, aber auch süß?"


    Jetzt zeigte sie die Weinflasche.

  • "Am Besten beides, aber erst den Wein."


    Der Priester lächelte den Serganten kurz an.


    "Aber du hast recht, wenn nur eine Hand voll gute Gardisten aus den rekruten werden, wäre schon viel gewonnen."

  • Sie setzte sich wieder, diesmal auf den Boden und benutzte die Bank als Lehne. Die Flaschen stellte sie auf die Bank über sich.


    "Jetzt kommen so langsam die Rekruten, die den Bruderkrieg nie bewusst erlebt haben. Das macht sie anders. Nimmt man zum Beispiel Thersites dagegegen.. der hat eine ganz andere Einstellung. Man kann sich aber darauf verlassen, dass er nicht Fersengeld gibt. Ihn zu fällen ist schwer. Das müssen die Rekruten erst lernen und ich rede nicht allein vom Umgang mit der Waffe sondern von Mut. Auf der anderen Seite kann man wohl davon ausgehen, dass sie freundlicher sind, als die alten Haudegen. Wir haben es hier größtenteils mit unseren eigenen Leuten zu tun. Die wenigsten werden wirklich im Gefecht stehen. Da ist es wichtig, dass sie zwar gut ausgebildet sind, aber eben keine ... dass sie über das Gefecht nicht alle Menschlichkeit verlieren."


    Sie nahm einen letzten Schluck und stellte die leere Flasche geräuschvoll auf die Bank.


    "Thersites würde ich nicht schicken, wenn es um das Auflösen eines Mobs geht. Wenn sich Leute heillos prügeln, dann wäre er hingegen genau der Richtige um sich ins Getümmel zu stürzen und zu zeigen, wer hier das Mädchen ist."

  • Damorg musste schmunzeln.


    "Ich glaube Thersites wird den neuen Rekruten einiges beibringen. Das wird sich nicht umgehen lassen. Aber vielleicht kommt so ein gesundes Mittelmaß dabei raus."


    Der priester nahm die neue Weinflasche und seinen Flaschenöffner zur Hand und zog den Korken aus den Hals.

  • "So ist es. Ich bin schon gespannt. Vielleicht komme ich mal vorbei, wenn ihr auf dem Übungsplatz seit."


    Damorg nahm einen Schluck aus der neuen Flasche und lies den Wein auf seiner Zunge zergehen.


    "Guter Wein."


    Er reichte die Flasche weiter.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Damorg ()

  • "Na das glaube ich wohl weniger. Wer brüstet sich schon gerne mit einer Niederlage, egal gegen wen?"


    Er schaute wieder in das Feuer, langsam konnte er sich tatsächlich etwas entspannen.

  • Ashaba zuckte - mal wieder - mit den Schultern.

    "Ach, wenn es nicht gerade ein echter Kampf um Leben und Tod ist, lässt sich eine Niederlage verschmerzen. Wenn der andere einfach besser ist, dann sollte man sich nicht drüber ärgern sondern das würdigen. Und dort wo die Prellungen sind, dort hast du Fehler gemacht. Man lernt also auch noch. Was will man mehr? Oh weh. Ich höre mich an, als wäre ich mindestens 60."

  • Damorg schürzte seine Lippen und nickte mehrmals kurz hintereinander.


    "Du hörst dich fast an wie ein junger Kapalpriester der neu in die Siedlung gekommen ist. Aber das ist schon ein paar Jahre her. Aber eigentlich hast du recht."

  • Tarant ist auf dem Weg zum Haus von Alanis, über der Schulter hängt die Tasche mit den gewaschenen Verbänden. Als er näher kommt, sieht er, dass im Haus kein Licht zu brennen scheint, dafür kommt ein Lichtschein aus der Richtung vom Haus des Serganten.
    oO Vielleicht treff ich Alanis ja dortOo
    In den letzten Wochen hatte er die Schulter gepflegt und versucht mehr darüber heraus zu finden, wer derzeit das Lehen von Darfeld besitzt. Leider ohne Erfolg, was ihn umso mehr ärgert, da er sonst Dinge heraus finden kann, die niemand wissen darf. Aber diese simple Information will sich nicht finden lassen.
    Gewohnt leise schreitet er Richtung Hütte und erkennt 2 Schatten vor dem Feuer, das auf dem Boden ist offensichtlich der Sergant, aber der Schatten auf der Bank will nicht so richtig zu Alanis passen.
    Anhand des letzten Gesprächsfetzen der herüber weht, erkennt er den zweiten Schatten als Damorg.
    oO Vielleicht weis er ja wo sie ist Oo

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tarant ()

  • Als er die Feuerstelle erreicht und im Rücken von Damorg steht, beschließt er sich einen kleinen Spass zu gönnen. Wollen mal sehen ob der Blecheimer schreckhaft geworden ist.
    Ohne viel Kraft lässt er seine linke Hand auf die Schulter von Damorg fallen und brummt ein „Nabend.
    Als er die Flaschen erblickt, fragt er noch: „Stör ich?

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tarant ()