Ashabas Hütte am Oberen Stichweg

  • "Irgendwann in meinem Leben habe ich den Punkt einfach verpasst, Priester zu werden. Also muss ich mich damit zufrieden geben, ab und an nur mal zu klingen wie einer."


    sagte sie und meinte es nicht ganz ernst.


    Die letzten Worte schienen in ihren Ohren ein wenig gedehnter. Druck auf den Ohren war ihr erster Gedanke. Als ihre Kopfhaut im Nacken anfing zu ziehen, wurde ihr bewusst, dass es das nicht sein konnte. Hinter dem Feuer sah sie eine schwarze Gestalt, die auf sie zukam, deren Konturen aber immer wieder in schwarz-violetten Wirbeln verschwammen.
    Sie wollte sich hastig über die Augen wischen, stattdessen war es nur eine langsame, scheinbar müde Bewegung, die sie zustande brachte. Ihr Sichtfeld verengte sich, als die Vision über sie kam. Mit einem erstickten Laut sank sie zur Seite, die Arme schützend über den Kopf haltend.
    Zunächst hatte sie mit jeder Faser ihres Körpers und ihres Willens versucht, die Vision zurück zu drängen. Jeder Muskel ihres Körpers krampfte sich zusammen und versuchte ein Bollwerk zu bilden. Dann gab sie nach, ließ los und sank in das, was da kommen mochte. Hieß es sanft willkommen umfangen von einer wattigen Dämmerung.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Überrascht dreht sich der Priester nach hinten, den rechten Arm bereits zur Abwehr erhoben, die Hand auf seiner Schulter in seiner Drehung abstriefend.
    Zwar duch das Feuer fast nachtblind erkennt er Taran dennoch an seiner Stimme. Er wollte bereits zu einer bösen Antwort ausholen, als er neben sich den Serganten wahrnimmt der zu Boden sackt.


    Schnell ist Damorg auf den Beinen und beim Serganten, erst in diesem Moment merkt er wie ihm der Wein bereits zugesetzt hat und kniet sich direkt neben Ashaba.


    "Wenn du auftauchst gibt es Ärger."


    Brummelte er mehr vor sich hin.


    "Ashaba?"

  • Ihre Hände hatten sich am Hinterkopf in ihre Haare gekrallt, die Beine hatte sie angezogen.


    In ihrem Geist dehnten sich die paar Sekunden, die für die Umstehenden vergangen, zu einer Ewigkeit. Weit entfernt und doch viel zu laut nahm sie Damorgs Stimme wahr. Blut sickerte aus ihrer Nase in den Ärmel ihrer Tunika. Ihr Hals war unglaublich trocken, als habe sie seit Jahren nichts mehr getrunken. Und doch wusste sie, dass jedes Aufrichten, jede Bewegung ihr den Kopf sprengen würde. Also ertrug sie den Durst,


    Sie brachte nur einen erstickten Laut heraus, presste die Lider fest zusammen und regte sich nicht.

  • Noch bevor er Damorgs Bewegung richtig wahrnimmt, sieht er den Serganten zusammen sacken. Der einzige Gedanke der durch Tarants Kopf zuckt ist: "Attentäter!"
    Im nächsten Moment hockt er auch schon neben Damorg und über Ashaba und sucht den Wald nach Bewegungen ab, gleichzeitig versucht er heraus zu finden wo der Pfeil den Serganten getroffen hat.
    Nur langsam setzt sich die Erkenntnis durch das kein Pfeil, weder groß noch klein, im Rücken des Serganten steckt.
    Also muss es Gift sein!


    "Damorg, was habt ihr getrunken und habt ihr beide davon getrunken?"


    Den Kommentar mit dem Ärger überhört Tarant geflissentlich, ist er doch nicht ganz unwahr.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

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  • Damorg atmet tief durch um der Hitze die sich seiner annehmen will keinen Raum zu geben.


    "Wein, wir haben beide aus der gleichen Flasche getrunken, das gleiche gilt für das Fleisch."


    Der Priester fuhr dem Serganten sanft mit dem Daumen über die Stirn und machte sich innerlich bereit den Beistand des Herren Kapal zu rufen. In diesem Moment kamen ihm Bilder einer Nacht in Erinnerung, die schon über ein Jahr zurücklag. Hatte Ashaba in Fornlond nicht ähnlich reagiert. Nur worauf?

  • Tarant schaut den Priester an, kann aber keine akuten Anzeichen einer Vergiftung erkennen. Vielleicht braucht das Gift bei ihm ja länger? Egal, erstmal die Probleme lösen welchen bereits akut sind.
    "Weißt du ob der Sergant hier irgendwo Wasser hat?"
    Auch wenn Gifte nicht direkt teil seiner Ausbildung waren, Teldron hält halt nicht viel davon, so hat man ihm trotzdem beigebracht, das es nie schaden kann das Gift zu verdünnen. Also muss der Sergant jetzt trinken.
    "Wenn ja, hol bitte einen .... nein zwei Becher. Und trink selber einen ordentlichen Schluck!"
    So hatte Tarant sich seinen Abend eigentlich nicht vorgestellt.

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  • Langsam beruhigte sich ihr schneller Atem. Als hätte sie etwas ätzendes in die Augen bekommen, war ihr Gesicht tränenüberströmt ohne, dass sie wirklich geweint hätte. Mit dem Durchschimmern der Wirklichkeit kam auch die Übelkeit und krampfte ihr den Magen zusammen. Für einen kurzen Moment bewegte sie den Arm um sich aufzurichten. Als dann aber wieder Übelkeit, Schwindel und ein Kopfschmerz, der drohte ihren Schädel zerplatzen zu lassen, über sie kamen, ließ sie es lieber bleiben.


    Auf der Zunge schmeckte sie den metallisches Blut.

    "... eiße..."
    murmelte sie kaum hörbar, richtete sich doch plötzlich auf und erbrach sich geräuschvoll hustend vor die Bank.

  • Damorg machte gerade noch rechtzeitig Platz um dem Schwal entgehen zu können, fängt den Serganten dann aber gleich in seiner sitzenden Haltung auf, bevor er wieder auf den Boden fallen kann.


    "Das ist keine Vergiftung, falls du daran denkst. Es ist vielmehr eine Gabe der Götter, wenn nicht auch unbdeingt ein Geschenk."


    Der saure Geruch in der Nase des Priesters lies ihm selbst etwas übel werden.


    "Aber Wasser ist sicherlich dennoch nicht schlecht. Der Eimer steht in der Hütte."

  • Auch wenn Tarant das Gemurmel nicht genau verstanden hat, kann er sich gut vorstellen was es war.
    Als der Sergant hoch kommt um sich zu erbrechen stützt er sie dabei so gut es geht. Wenn Gift im Spiel ist, dann ist dies das beste Gegenmittel das er derzeit zur Verfügung hat.
    Der elende Gesichtausdruck des Serganten weckt Erinnerung, die er lieber schnell wieder verdrängt.

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  • "Aha." War alles Tarant auf diese Aussage erwiedern konnte. Um manche "Gaben" sind die beschenkten wirklich nicht zu beneiden. Aber falls Damorg recht hat, dann bleibt wenigstens die Suche nach dem Attentäter erspart.
    Der Sergant wird hoffentlich wissen, was ihn da gerade erwischt hat.

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  • Ashaba sank gegen Damorgs Schulter und wartete darauf, dass der explodierende Schmerz in ihrem Kopf abebbte und zum dumpfen Pochen wurde. Sie schluckte noch ein paar Mal heftig, aber scheinbar hatte es sich nun zumindest damit, gerade Gegessenes von sich zu geben. Geräuschvoll zog sie die Nase hoch und wischte sich mit dem Ärmel ihrer Tunika über Nase und Mund. Dabei verschmierte sie das noch immer hervor sickernde Blut über die Wange und machte es nicht gerade besser.


    Ihr Atem ging rasselnd, wenn auch inzwischen natürlich langsam. Wieder konzentrierte sie sich auf ihren Herzschlag, hörte ihn dumpf in ihren Ohren wummern. Hörte, wie zwei weitere sich einmischten und ein gemeinsame, einlullende Melodie entstand. Der Reiz sich wieder fallen zu lassen war so süß.

  • "Holst du das Wasser?"


    Er griff mit einer Hand in seine Gürteltasche und holte einen aufgerollten Verband hervor, mit dem er anfing vorsichtig das Blut aus dem Gesicht des Serganten zu entfernen, zuerst unter der Anse dann auf der Wange.

  • Da der Sergant anscheinend zur Ruhe gekommen ist und nun an Damorgs Schulter lehnt, springt Tarant auf und rennt in die Hütte. Schaut sich um ... sieht die karge Einrichtung ... sieht den Eimer ... Eimer! Wasser im Eimer.
    Er läuft zum Eimer, schaut hinein, eine Flüssigkeit, riecht kurz .. nichts .. kostet .. Wasser! Na also.
    Jetzt noch ein Gefäß... auf dem Regal sieht er einen Becher, greift ihn und geht sammt Eimer und Becher raus zu den anderen beiden.


    "Trink!" Ist alles was er sagt und hält dem Priester einen Becher mit Wasser hin. Das eine Wort macht deutlich das er hier keinen Wiederspruch dulden würde.

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  • Damorg nahm den Becher setzte ihn an die lippen und leerte ihn mit einem Zug und reichte ihn an Tarant zurück. Der schmutzige Verband in seiner Hand landete auf dem Boden und der Priester zog einen weiteren aus der Gürteltasche, welchen er diesmla zuerst im Eimer mit Wasser befeuchtete, bevor er das Gesicht nun endgültig säuberte. Die Haut der Finger war rau, dafür die Bewegungen die er vollführte vorsichtig.


    "Lass sie uns am besten gegen die Wand der Hütte lehnen."

  • "Gute Idee, vorher sollte sie aber versuchen einen Schluck zu trinken."
    Mit diesen Worten hält Tarant den gefüllten Becher vorsichtig an die Lippen des Serganten und gibt jede notwendige Hilfe.
    Anschließend hilft er Damorg den Serganten zu bewegen.

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  • Dunkelheit breitete sich vor ihr aus und eine wohlige, wattige Wärme umfing sie. Kein Boden, keine Wände, die sie aufhielten. Langsam fing sie an zu sinken. Bis die Berührung von kaltem Wasser sie wieder auf den Boden der Tatsachen brachte.
    Sie zuckte erschrocken zurück und hob mit einem schmerzerfüllten Laut eine Hand an die Schläfe. Die plötzliche Bewegung hatte sich sofort gerächt.

    "Nicht... nicht bewegen."
    murmelte sie leise und sträubte sich so gut es ging gegen jede Bewegung. Dann griff sie nach dem Becher und trank ihn durstig leer. Die kühle Flüssigkeit brachte sie vollends in die Wirklichkeit zurück.


    "*******, ich hasse das." nuschelte sie undeutlich.

  • Tarant füllt den Becher nach und hält ihn ihr wieder an die Lippen.
    "... DAS?"
    fragend schaut Tarant den Serganten an.
    "Demnach weist du was gerade passiert ist?"

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • "Nicht .. so laut." sagte sie und kniff mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen zusammen.


    Wieder nahm sie den Becher und trank. So langsam brannte der Durst nicht mehr so schlimm. Ihre Hände zitterten und verschütteten einen Teil des Wassers.
    Dann hob sie den Kopf und sah Damorg an, fixierte mit geröteten Augen seinen Blick. Als ihr bewusst wurde, was sie eben gesehen hatte, öffnete sie kurz den Mund um etwas zu sagen, schloß ihn dann aber stumm wieder. Was sollte sie ihm auch sagen? Erst jetzt wurde sie sich Tarants Gegenwart gewahr.


    "Seit wann bist du.. denn hier?"


    presste sie heraus und lehnte sich mit geschlossenen Augen wieder an die Bank.

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  • Etwas leiser:
    "Lang genug um bereits zu glauben ich müsste dem Prokurator melden, dass der Sergant vergiftet wurde."
    Nach einem aufmunternem lächeln:
    "Bin gerade erst angekommen, aber als ich "Hallo" sagen wollte, bist du umgefallen."
    Er füllt den Becher nach und reicht ihn dem Serganten.
    "Also, muss ich dem Prokurator was melden, oder gibt es eine andere Erklärung?"

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Damorg sarte sich in diesem Moment alle unnötigen Worte und setzte sich still neben Ashaba an die Hütte. Diese "Momente" hatten selten Gutes zu folge, erinnerte er sich. Aber an mögliche Dinge die der Sergant gesehen haben könnte, wollte er gerade nicht denken.