Meanors Haus (4)

  • Nun, er drehte sich um und küsste sie auf die Stirn, in dem ein oder anderen kommst du vor.
    Er lächelte und schien in diesem Moment wirklich glücklich zu sein.


    Lass uns einfach die Zeit genießen, bis ich wieder nach Mythodea aufbrechen muss.
    Meanor nahm Moreta zärtlich in den Arm und schaute mir ihr weiter dem Regen zu.

  • Auf dem Markt hatte Ashaba ein paar Äpfel besorgt, einen kleinen Brocken Käse und einen fest verkorkten Krug mit einem leichten Wein. Schweren Gesprächsstoff sollte man doch zumindest mit gutem Essen auflockern.


    Sie klemmte sich das Barett in den Gürtel und klopfte dann an Meanors Tür. Sie hatte bewusst auf Waffen und Wappenrock verzichtet und trug stattdessen eine einfache Tunika und Hosen.

  • Auf Ashabas klopfen öffnete Meanor. Er trug keine Robe sondern nur eine einfach Hose und ein Hemd.


    Ashaba, welche freudige Überraschung, komm doch herein. Äh wobei was kann ich für dich tun?

  • als Mori den Namen hörte , lief sie gleich los und umarmte sie stürmisch


    "Hach....schön dich wieder zu sehen!"


    sie zog sie in das Haus und schob Meanor sanft beiseite


    "erzähl mal,was alles so los ist! Wie gehts denn dem Procurator und dem Thersites und Damorg und dem ganzen Haufen? Alles noch dabei?Und alle hören noch wies sich gehört?"


    sie grinste

  • Ashaba ließ sich in den Raum ziehen, jonglierte kurz mit dem Krug, der ins Trudeln geraten war und fing ihn dann doch wieder.


    "Jap, allen geht gut. Alle spuren noch und sind brav. Bis auf seine Exzellenz. Der spurt nicht."


    Sie grinste Moreta an und sah dann auch Meanor an.


    "Ach, schönen Abend auch dir, Meanor."


    Etwas unschlüssig kaute sie auf der Unterlippe.


    "Wenn du gerade Besuch hast, komme ich gern auch wann anders wieder. Sagen wir mal, dass mein Erscheinen keinen offiziellen Anlass hat. Nun ja, einen direkt fröhlichen hat es aber auch nicht."

  • Besuch? Nein, alle hier anwesenden wohnen hier. Naja nicht alle, du bist Gast...
    Meanor sah Ashaba an jetzt hör ich mich schon an wie Pater Luicatus oder?
    Er schüttelte den Kopf.
    Na komm erstmal rein und dann reden wir in Ruhe.

  • "Also wenn ihr in Ruhe reden wollt...."
    sie schaute Ashaba prüfend und dann Meanor fragend an


    "....dann geh ich eben eine Runde spazieren"


    sprachs und ging zur Türe und schaute hinaus. Der Regen hatte nachgelsaaen und Mori beschloss, barfuß loszulaufen
    Sie winkte den Beiden zu


    "Bis später"


    und schloß dann die Tür hinter sich wieder und ließ Richtung Strand

  • Ashaba schaute Moreta schweigend hinterher und war dankbar, dass sie so rasch und freiwillig das Feld räumte. Dann stellte sie ihr Bündel auf den Tisch und den Wein dazu.


    "Was du ihr danach erzählst, ist mir egal. Es ist nur nicht an mir, solche Sachen mit jemand anderem als dir zu besprechen."


    stellte sie mit einem Kopfnicken Moreta hinterher, klar.


    "Hast du Becher?" fragte sie und entkorkte den Krug. "Es ist nichts Großartiges, aber er ist gut. Finde ich zumindest." fuhr sie grinsend fort.

  • Natürlich hab ich Becher nur nicht hier an der Tür.
    Lass uns doch in die Stube gehen, da ist es deutlich gemütlicher.


    Meanor wies Ashaba den Weg und verschwand kurz in der Küche, um kurz darauf mit zwei Bechern zu erscheinen.


    Also was kann ich für dich tun?

  • Ashaba suchte sich eine Sitzgelegenheit, die ihr behagte und packte auch den Käse und die Äpfel auf den Tisch. Dann zog sie ihren Dolch aus dem Lederhalfter und steckte ihn auf recht martialische Weise in den bröckeligen Käse.


    Sie nahm die zwei Becher entgegen und schenkte in beide Wein aus dem Krug. Dann lehnte sie sich nach wie vor schweigend zurück, hob prostend den Becher an und trank einen Schluck.


    "Morgaine ist deine Novizin, nicht wahr? Wie macht sie sich?"


    Ihre Stimme war ruhig, unaufgeregt und aufmerksam musterte sie Meanor.

  • Meanor nahm ebenfalls einen Becher, prostete zurück und probierte den Wein.


    Im großen und ganzen recht gut.
    Er säufzte innerlich. Aber so wie du Fragst hast du sicherlich einen Hintergedanken. Also raus mit der Sprache, was hat sie nun wieder angestellt?

  • "Ich habe immer Hintergedanken. Du kennst mich doch."


    grinste sie. Mit leichten Bewegungen schwenkte sie den Wein im Becher, als wäre er gutes Ellyriswasser.


    "Aus deinen Worten könnte man entnehmen, dass sie sich öfter in Schwierigkeiten bringt oder zumindest dazu neigt."

  • Nun ja, Meanor grinste zurück, ich kenn dich ja nun schon eine gefühlte Ewigkeit und erinnere mich gut wie wir uns kennen gelernt haben.


    Der Priester setzte seinen Becher an und leerte ihn in einem Zug.


    Morgaine kenne ich nicht so lange wie dich aber wir wissen beide um ihr Temprament und mit ihr wird einem selten langweilig.


    Er runzellte etwas die Stirn, den er hatte das Gefühl, dass es diesmal um mehr ging, als eine Lapalie.

  • "Temperament, ja."


    Sie seufzte leise.


    "Du weißt, dass ich ihre Fähigkeiten als Heilerin nicht gering achte. Ganz im Gegenteil. Aber trotzdem scheint mir, dass eine Veränderung mit ihr vorgeht. Nicht, was ihre Heilerfähigkeiten angeht, sondern eher ihren Gemütszustand. Und da lag es für mich nahe, dass es an ihrer Ausbildung liegt. Neue Erkenntnisse im Leben können einen schon sehr aus der Bahn werfen und Dinge tun lassen, die man sonst niemals tun würde."


    Einige Augenblicke schwieg sie und sah dann Meanor an.


    "Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie sich... nun sagen wir mal, leicht im Ton vergriffen hat, dem neuen Nuntialdelegat gegenüber. Ich kenne ihn selbst noch nicht und kann nicht einschätzen warum, aber bisher ist mir noch keine offizielle Beschwerde zu Ohren gekommen von ihm selbst. Das ist gut, denn in diesem Falle wäre eine öffentliche Züchtigung zu erwarten gewesen. Ich weiß nicht, was genau war. Das musst du Morgaine schon selbst fragen. Alles was ich weiß ist, dass sich wohl Hadra genötigt sah auf ihre liebenswürdige Art einzuschreiten."


    Das "liebenswürdig" betonte sie so, dass die Ironie deutlich hörbar war.


    "Ich selbst hatte nie Probleme mit Morgaine, bin aber auch nicht weit höher gestellt als sie. Auch seiner Exzellenz gegenüber hat sie sich nie ungebührlich gegenüber verhalten. Also liegt es entweder am Hohen Herrn oder aber an einer allgemeinen... Laune. Was auch immer es ist: Das darf nicht zur Gewohnheit werden. Du weißt, dass Adel hier eine herausragende Stellung hat und immer haben wird. Manch einer hat nicht die Nerven, sich von einer Bürgerlichen beleidigen zu lassen. Ich würde es ungern sehen, wenn sich Morgaine ins Unglück stürzt. Sie ist doch schon zu so etwas geworden, wie der Seele des Zaunkönigs. Da du ihr Mentor bist, Meanor: Horche nach."

  • Meanor trank einen weiteren Schluck und startte dann eine gefühlte Ewigkeit in seinen Becher ehe er weitersprach.


    Morgaine hat ihre ganz eigene Art. Wenn sie eine Aufgabe übernimmt, dann mit ganzem Herzen. Mit Autoritäten hat sie vielleicht das ein oder andere Problem, aber sie meint es niemals böse. Sie ist alles aber kein schlechter Mensch.


    Er blickt Ashaba ernst an und der hauch eines Lächelns ist zu erkennen.
    Ich danke dir für die Warnung. Ich werde mit ihr reden und mir anhören wie sie die Situation sah. Wie ich sie kenne hat sie die Dinge anders eingeschätzt aber da wir beide nicht dabei waren kommt einiges an Arbeit auf mich zu.


    Nun schien er wirklich wieder zu lächeln. Das ist das erste mal, dass du mich besuchst. Wie geht es dir sonst so?

  • "Du weißt, dass ich sie nicht für einen schlechten Menschen halte. Auch würde ich ihr niemals unterstellen, dass sie etwas Böses tut. Aber ihr Temperament mag sie dazu bringen, unüberlegt zu handeln. Das kenne ich doch allzu gut. Die letzten Jahre haben mich ruhiger werden lassen. Es gab genug Situationen, in denen ich als Diplomat auftrat, auftreten musste. Hättest du dir das vor fünf Jahren noch vorstellen können?"


    Sie lächelte leicht als sie an die verzogene Göre von damals dachte, die sie ohne Frage gewesen war.


    "Manchmal muss man sich den Gegebenheiten anpassen. Es ist nicht falsch, mit Herzblut einer Sache anzuhängen, aber manchmal ist es klüger, zu schweigen und nicht all das auszusprechen, was das Herz sagen möchte. Oft ist diese Saat fruchtbarer, als das wilde, unbeherrschte Herausplatzen. Eine Lektion, die ich mir hart erarbeitet habe. Ich möchte nicht, dass Morgaine sie ebenso schmerzhaft lernen muss."


    Geräuschlos stellte sie den Becher auf dem Tisch ab und lehnte sich zurück.


    "Und wie es mir geht? Ich genieße die Ruhe. Und das ist wunderbar."

  • Ach Ashaba, Meanor säufzte, manche Erfahrungen müssen Menschen selber machen. Wir können ihnen nicht alles abnehmen. Morgaine macht sicherlich fortschritte aber es ist noch ein langer Weg.


    Er goss in beide Becher Wein nach.
    Ruhe ist wichtig, aber auf dauer ist uns beiden Ruhe zu anstrengend.
    Der Priester lachte und prostete Ashaba zu.