Ancalimas Baum

  • "Darüber weiß ich nichts... Kaiser und Bürgerkriege, Adel und Macht durch Grundbesitz sind Dinge, die mich nichts angehen und die ich weitestgehend ignoriere."


    Tear hebt ihre Schultern. "Wenn Engonien meint... wir haben damals kurzen Prozess mit den Glaubenskriegern und ihrem wildbrüllenden Buchwedler namens Priester gemacht und sind weitergezogen."


    "Wieso war Malglin eingekerkert?"

  • "Weil er besagten brüllenden Glaubenskriegern im falschen Moment den Rücken gekehrt hat", seufzt Kassandra.
    Die Arroganz, bestehende politische Ver- und Entwicklungen in fremden Ländern zu mißachten konnte man sich wohl nur leisten, wenn man durch den Wald zog und menschlichen Siedlungen nicht zu nahe kam. Und selbst dann nicht lange wenn das Land in Flammen stand, so wie Engonien es in den letzten Jahren getan hatte...

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • "Ich hasse Fanatiker," brummt die Elbe. Sie hätte sich darüber hinaus auch rechtfertigen können aber was sollte es... Malglin würde immer Malglin bleiben und Merdyn Merdyn, egal ob Reichkanzleiirgendwas oder Katschmarek.


    In ihren Gedanken gefangen, überholt sie Kassandra beim Gehen, obwohl sie keine Ahnung hat wohin diese will und hebt für sich die Schultern. Euer Hochwohlgeboren... wie ist so was eigentlich zu begründen und was für ein Wort war das überhaupt... Euer Gnaden...Gna vielleicht aber den?

  • "Darauf können wir uns einigen", nickt Kassandra. Sie folgt der Elbe, und da die zufällig den Weg zur Straße einschlägt korrigiert sie sie nicht.
    Die Frage wäre auch nicht gewesen 'wieso war Malglin eingekerkert', sondern 'wieso war Malglin so kurz vor der Geburt seines Sohnes noch in Kriegsgebiet unterwegs'. Doch die Schankmaid ist mehr als zufrieden damit, das Thema ruhen zu lassen.

  • Tear lässt sich wieder zurückfallen und registriert, dass das Thema Engonien nun ruhen soll. Eine Zeitlang betrachtet sie Kassandras Profil, während sie sich mit spielerischer Sicherheit auf die Straße zubewegt. Vieles hat sich in den letzten zwei Wintern getan, viele Brücken, die einst in Liebe und Freundschaft, tiefem Vertrauen aufgebaut wurden waren... waren zerbrochen.


    Die Zeiten in denen sie zwischen ihr und ihrem Gefährten interventieren wollte, um sie wieder aneinander anzunähern... waren vergangen und obwohl Kassandra dem Nichtstun des Elben an ihrer Situation heimlich eine Teilschuld an diesem Zerwürfnis einräumte, war es sie selbst, die mehrmals ausdrücklich untersagt hat, dass man ihn über ihr Leid unterrichtet. Endúneath war nicht immer kalt, die Seite, die Verständnis und Sanftmut aufbrachte, hätte ihr zugehört und verstanden, was sie so sehr quälte. Da war sie sicher.


    Weiterhin stumm und mit leicht zusammengepressten Lippen folgt sie der Bardin nachdenklcih.

  • Kassandra nickt langsam. Auch ihr ist bewußt, daß ihre Freundschaft Risse hat und die Elbe sie wohl für einige Themen nicht für belastbar genug hält. Doch irgendwo muß man anfangen.
    "Aber du möchtest", sagt sie auffordernd.

  • "Ich habe dich kurz bei der Akademie gesehen und den Raum zwischen dir und meinem Eichhörnchen...," sie leitet es nur vorsichtig ein, ohne direkt zur Keule zu greifen, möglicherweise darauf hoffend, dass Kassandra ergänzt.

  • "Er spürt, die Kälte... er kann sie aber nicht einordnen. Er verliert nicht viele Worte darüber aber ich glaube, er denkt darüber nach... nicht nur mit dem Geist, auch mit dem Herz - und du weißt, wie schwer ihm das fällt."


    Sie springt über eine Wurzel, die ewtas höher aus dem Boden steht und hält so mit ihren Worten kurz inne.


    "Mensch hin oder her... ein Teil von dir, bewahrt einen Teil seines TAMS, den durch die Kälte seines Weges zu vernachlässigen droht. Weißt du diese Sache zwischen euch, die Herzstille, die Musik... sie ist noch nicht berührt von der Kälte... Die Wächter lernen ihre Umgebung und alles was sie durchdringt zu analysieren, einordnen, nutzen oder als Ballast hinter sich zu lassen... Herz wird zu Stein, Stein wird zur Nacht... Wenn er diesen Weg ohne so manche Hand geht, die ihn hier und dort zurückhält, ihm Wärme schenkt, wo nur Kälte den Weg meistert, ihn nicht erinnert, sein Herz weckt, dann bist du ihm weggenommen."

  • "Tear... woher willst du wissen, daß es nicht genau das ist was er will? Das letzte Jahr hat doch deutlich gezeigt was passiert wenn jemand wie ich jemandem wie ihm zu nahe kommt."
    Kassandra schüttelt den Kopf und versucht die Bitterkeit und Trauer aus ihrer Stimme wieder zu verbannen.
    "Er spricht nicht mit mir, nicht von sich aus." Jedenfalls nicht mehr als 'Guten Tag' und 'auf Wiedersehen'.
    "Und mir sind die Gründe abhanden gekommen ihm hinterherzulaufen... Ich wüßte nichtmal ob ich es noch ertragen könnte mit ihm Musik zu machen." Um die wenigen Gelegenheiten ist sie gut drumherum gekommen.
    "Ich gehe mal davon aus, daß ich der Ballast bin, den er hinter sich lassen muß. Oder will..."

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  • Kassandra bleibt stehen.
    "Das ist meine Frage, dumme Nuß", sagt sie sanft.
    Dann überlegt sie. Lächelt und schüttelt den Kopf.
    "Daß wir Freunde sind, wie früher?" Sie starrt auf ihre Füße und dann wieder Tear'asel an.
    "Aber waren wir jemals Freunde? Oder habe ich ihm auch da schon nur das aufgedrückt, was ich sehen wollte? Ihn in irgend ein Bild gezwängt, daß ich von ihm haben wollte. Freund, Barde, verwandte Seele..."
    Sie zuckt die Schultern.
    "Das ist er nicht. Das war er auch nie. Und ich habe kein Recht, ihm zu sagen was er sein soll. Also was soll ich mir wünschen?"
    Sie seufzt.
    "Ich wünsche mir, daß ich ihn sein lassen kann was er ist, wie fremd mir das auch ist. Ich wünsche mir, daß ich ihn gehen lassen kann."
    Sie nickt und fährt sich kurz über die Augen.
    "Und das tue ich."

  • Tears Kopf neigt sich leicht nach links. Sie war stehen geblieben. Nur ein kurzer Blick wandert über Kassandras Schulter in den Wald hinein, als hätte sie dort ewtas gesehen. "Tut es weh?"

  • Kurz sieht sie Kassandra reglos an, dann nickt sie. "Irgendwann solltest du ihm sagen, mit was es begann... irgendwann, wenn es lange schon geendet hat."


    Mit diesen Worten, eher ins Nichts gesagt, geht sie weiter und scheint dem Wald keine Beachtung mehr zu schenken.