[Khel'Anhor] widir'arc - der Dämmerwald

  • Abrupt richtet sich der Blick der Wächterin auf Shao'rai. Augenblicke vergehen völlig still. Dann sieht Tearian wieder auf Ga'weija hinab. Die Vertrautheit, die sie in ihrem Angesicht spürte lag nicht an der Kontrolle und Konzentration ihres Geistes, sondern an dem Schmerz, der sich auf ihrem Gesicht zu einer stoischen Maske eingebrannt hatte.


    *Wenn sie Erkenntnisgefährten waren, wird sie diese Prüfung vermutlich nicht überleben, gleich wie sie sich gestalten wird*


    Sie selbst löst sich ein Lederband aus ihrem Haar und lässt den Zopf vom Wind öffnen. Sich zurücklehnend, hebt sie das Band und will damit Shao'rais Haare bändigen. Sie hält ein wenig inne, als Frage, ob sie die Erlaubnis dazu erhält.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • *Ich weiß. Mögen mir die Ersten einen Schmerz wie diesen ersparen.*


    Für eine so junge Elbin, die sie ist, klingt das Senden bitter und für einen Moment wird ihr Körper starr, so als würde ein Schauer darüber laufen, dann lächelt sie plötzlich und neigt ihren Kopf zu Tearian hinüber, wie eine Eidechse, die sich der Sonne zuneigt.

  • Mit geübten Fingern bindet die Wildelbe die gelösten feuerroten Haarsträhnen mit dem dunklen Lederband zusammen und setzt somit ein paar neue Akzente in das auffällige Haarkleid der Wächterin neben ihr.


    *Die Liebe kennt nur ihren eigenen Weg... sie bedeutet wohl Glück und Unglück zu gleichen Teilen und alles wird seine Zeit haben*


    Seltsam belegt klingt ihr Senden, als wäre dieser Satz aus einem speziellen Schema abgerufen worden und gehöre fast nicht ihr selbst und doch... spricht die Wildelbe gleichermaßen aus tiefsten Herzen. Verwirrende Gefühle...


    Dann ist der Zopf fertig und ein Lächeln folgt, ehe Tears Blick sich wieder nach unten richtet.
    *Teilst du dein Lager mit einem deines Rudels?*


    Fast vergnüglich aber doch schon spürbar mit Absicht von den ersten Themen ablenkend, kommt Tears Senden bei Shao'rai an, gefolgt von einem verschmitzten Ausdruck auf ihren Zügen, die sie wesentlich jünger erscheinen lassen.

  • Shao'rai lässt Tearian gewähren und als sie spürt, dass sie irgendeinen Punkte berührt zu haben scheint, der für Tearian so wund zu sein scheint, dass sie davon wegleiten will, lässt sie sich bereitwillig darauf ein, nur um sich in einer noch größeren Bredouille zu finden. Sachte Röte kriecht über ihre Wangen, ist selbst unter sonnengoldgetönter Haut noch gut zu sehen, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie noch recht jung ist, wenngleich längst kein Kind mehr.


    *Nein, das war mir bisher zu - kompliziert.* Es klingt ein wenig lahm, so als würde sie, wenn sie ein Wort sendet, noch überlegen müssen, welches sie als nächstes wählte.*Und - unnötig.*

  • Zwei Worte, die sie seltsamerweise nicht im Geringsten überraschen... alte Bekannte... sie lehnt sich wieder ein wenig nach vorne, wie eine neugierige Raubkatze und sieht Shao'rai ein wenig amüsiert an.


    *Kompliziert... verstehe*


    Kommt ein wenig gedehnt über ihre Gedanken. Es ist gleichsam ein wenig belustigt, gleichzeitig spiegelt es tatsächliches Verständnis wieder.


    *Unnötig?... das verstehe ich nicht.*

  • Obwohl Shao'rais Augen die Szenerie vor dem Vaterbaum nicht loslassen, ertönt ein leises Lachen in der Verbindung zu der älteren Elbin. Für einen Moment, bemerkt sie, huscht ein stechender Blick über sie, der nicht von ihrer Seite kommt und sie spürt, wie sich ihre Nackenhaare aufrichten, nur um dann zu erkennen, dass sich Shir'aras umgedreht und seine Augen auf sie und ihre Begleitung gerichtet hat. Da jedoch keine Ermahung von seiner Seite folgt und er sich kurz darauf wieder zum Yggdrasil wendet, stößt sie die soeben noch angehaltene Luft wieder aus und macht sich dann daran, Tearian in Bildern zu erklären, was sie meint.


    Das Rudel, wie es zusammen durch die Wälder reist, niemals stillstehend, außer für die bitter nötigen Pausen. Wenig Ruhe. Viele Übungen, um ihr instinktives Verstehen innerhalb der Gruppe zu verbessern, Lektionen, die Körper und Geist gleichermaßen schulen. Schnelle Mahlzeiten. Wenig Zeit. Kämpfe, Angriffe und Abwehr, Belauern in der Dunkelheit und am hellichten Tage. Wachsamkeit, ewige Wachsamkeit.


    *Ich brauche nicht mehr als das.*

  • *Das weißt du nicht*


    antwortet die Elbe mit einer eigenartigen Nüchternheit in ihrer Stimme, als sie ihren Blick wieder von dem Anführer der Nachtaugen fortnimmt. Der Anführer des Rudels interessierte sie. Er strahlte eine eigentümliche wilde Stärke aus... wie stark er wohl wirklich war?


    Shao'rais Gedanken und Bilder nimmt sie auf. Sie erschüttern sie nicht... lösen kein Staunen, Mitgefühl oder gar Sehnsucht aus... sie waren bekannt... sie wurden von ihrer eigenen Geschichte übertroffen - das machte sie normal, wertete sie jedoch nicht ab.


    Shi'ara jedoch... er schien eine stetig aufrechte Verbindung zu den Mitgliedern seines Rudels zu haben. War das Absicht oder war es zu dem Schutz der Jüngeren?


    *Sein Auge sieht dich auch in der Dunkelheit...seine Ohren hören dich sogar in der Stille... wie sicher bist du dir, dass seine Aufmerksamkeit, sein wachsames Adlerauge, nur deinem "Unfall" gilt, nicht anderem?*

  • Shao'rais Augen lösen sich nun doch von dem Geschehen um die Steine, um an einem Platz zu ihren Füßen, keinem bestimmten, ins Nichts zu gehen. Leicht senkt sie den Kopf, ein kleines Lächeln zuckt auf ihren Wangen, auf einer Seite ein wenig verzerrt von der Narbe, die ihr 'Unfall', wie Tearian es nennt, dort hinterlassen hat.


    *Nein, das ist richtig. Ich weiß es nicht, also sollte ich es wohl nicht ablehnen. Der Tag wird sicherlich kommen, da ich es wissen will. Aber dieser Tag ist noch weit entfernt.*


    Zu dem anderen, was Tearian sagt, schweigt sie zunächst. Doch dann erscheint ein Bild vor Tearians Augen, Shir'aras und eine weitere Elbin des Rudels, die gemeinsam auf einer Felskante stehen und in ein bewaldetes Tal hinunter blicken. Die andere Frau ist von ebensolch dunkler Schönheit wie es der Anführer des Rudels ist und in ihren Blicken liegt tiefe Vertrautheit, wenngleich keine weitere Regung ihres Körpers darauf hindeutet, dass diese beiden etwas verbindet. Auch sie ist schon alt, kunstvolle Zeichen auf Gesicht und Leib, der mit Federschmuck reicht bedacht ist, zeugen davon, wieviel sie bereits gesehen hat.


    *Cu'riai.*


    Shao'rais Augen gleiten über den Platz, bis sie Shir'aras Gefährtin erblickt, dann blickt sie zurück zu Tearian.


    *Es ist sein Wille, alles zu sehen, zu hören, zu wissen. Mehr spricht nicht daraus als seine Sorge um das Rudel, in dem er nur die Besten duldet.*

  • Tearian versteht... und nickt, als sie die Bilder empfängt. Dann lehnt sie sich wieder zurück und mustert den Anführer der Nachtaugen. Ein wenig erinnerte er sie an An'hor selbst... und im gleichen Augenblick, das sie seinen Namen in ihren Gedanken aussprach überkam sie ein Schauer aus Ehrfurcht.


    Vielleicht durfte sie eines Tages, eine Zeit weit in einer Zukunft, darum bemühen im Rudel der Schattenspringer zu wachen. Der Gedanke lies sie noch einmal erschaudern, weil er eine Chance darstellte, eine mögliche Zukunft und doch...


    im gleichen Atemzug verspürte sie eine Sehnsucht, die sie an einen völlig anderen verschwommen scheinenden Ort brachte...eine andere Zeit und sie wußte, dass falls die Chance wirklich bestand ein Wächter der Schattenspringer zu werden noch einige Zeitalter dahingingen... Zeitalter, die mit anderen Dingen gefüllt werden würden... und vielleicht würde der Tod allem vorgreifen, was sie sich ersann.


    Unwillkürlich richtete sich ihr Blick von der Szenerie am Steinkreis auf und sie überflog die niederen Äste und dicht belaubten Zweige des Weltenbaumes überall um sie herum. Irgendwo in der Ferne, im grünen Himmel der Blätter schwebten mehrere durchscheinend wirkende Wesen. Vier violetten Augenpaare hatten im selben Moment, das sie nach oben geblickt hatte, ihre Aufmerksamkeit auf sie gelenkt.

  • Shao'rai indes lässt, weil sie sich unbeobachtet fühlt und Tearians wachsame Augen für einen Moment fortgeglitten sind, ihren Blick wieder zurück zu Shir'aras gleiten und seufzt unhörbar. Sie schließt die Augen, fährt sich mit den Fingern über Wange und Nacken, wo die Narbe spannt und die Spätfolgen des Sturzes noch immer Schmerzen und brettharte Muskeln bedingen und versucht, sich zu entspannen. Doch das gelingt nicht ganz und sie ahnt, woran es liegen mag.


    Abrupt öffnen sich die Lider wieder und sie wendet sich zu Tearian, die ihre Aufmerksamkeit auf einen Punkt in der Ferne, verwoben im Blätterdach, gerichtet zu haben scheint. Shao'rai versucht zu erkennen, was Tearian dort sieht.

  • Das stumme Duell der Augenpaare dauert nur wenige Momente, dann senkt Tearian ihren Blick wieder und schluckt.


    Die Fenyar verharren im Halbschatten der Blätter und ab und lässt ein Sonnenstrahl das silbrige Haar der Traumweber erstrahlen. Die sachte Schwebehaltung ihrer Körper, das von einem nicht vorhandenen Wind leicht aufgewehte Haar und die weiße Kleidung lassen sie unwirklich erscheinen, als würden sie in ihrer eigenen Welt verharren und nur wie eine Illusion in dieser erscheinen... nur ihre unüberdeckbare Aura des Alten...und der Macht, lässt nach sichtlich kurzer Zeit erkennen, dass sie mitnichten, nur sichtbare Boten anderer Gefüge sind.


    Tearian sieht wieder nach unten, ein wenig hat sich der türkisfarbene Blick verhärtet und sie scheint sich um etwas zu bemühen.

  • Die junge Elbin schaudert und legt die Hände neben sich auf den Ast des Baumes, auf dem sie sitzt, so als könne ihr die Verbindung zu dem lebendigen, pulsierenden Gewächs die Stärke geben, die sie braucht. Nur einen winzig kleinen Moment hat sie gesehen, was dort oben ist - wacht? beobachtet? überprüft? - und sie hat sofort die Augen niedergeschlagen.


    Tief und kontrolliert atmet sie durch. Ehrfurcht durchströmt ihren Körper, so wie Flusswasser, das durch sandiges Ufer nach und nach seinen Weg findet. Sie wendet den Kopf und mustert Tearian prüfend. Für einen Moment streckt sie die Hand aus, um die Andere zu berühren, doch dann zieht sie die Finger zurück. Ihre Augen sind dennoch fragend und achtsam.

  • *Kannst du das Gewebe nutzen, um zu heilen?*


    Unvermittelt unterbricht Tearians Senden die seltsame Athmosphäre, die sich gerade im Begriff war auszubreiten.


    Du fehlst mir...


    Sie richtet ihren Blick auf Shao'rai und bemüht sich um ein sanftes Lächeln.


    Ich würde bei dir sein...


    *Ich würde es gerne lernen, ich denke, dass es an der Zeit dafür ist*


    Warum suchst du mich nicht...


    Unterstützend hebt sie kurz ihre Hände und hängt in der Hocke, schwebend auf dem Ast.


    Ich kann mich nicht mehr an dich erinnern...


    nicht an dein Gesicht...



    nur an das Gefühl, dass die Möglichkeit einer Erinnerung heraufbeschwört. Manches davon tut weh, anderes macht wütend...manchmal ist es wie Frühlingsregen auf meiner Haut... ein Gewitter im Sommer, das reinigt und kühlt und wärmt... was ist das nur...

  • Shao'rai blinzelt kurz, die Bitte hat sie überrascht. Die Regung, das kurze Lächeln, das über Tearians Gesichts gehuscht ist, erscheint ihr, als wäre es zwar echt, aber dennoch nur der Austausch für eine ganz andere Regung, die unterdrückt wird - eine Reaktion auf die Traumweber?


    *Ja, ich bin dazu fähig und zeige es Dir gerne. Es sind nicht alle von meinen Leuten hier, daher denke ich, dass er es mir nicht übel nehmen wird, wenn wir uns jetzt zurückziehen.*


    Sie blickt über die Schulter, zurück in jenen Teil des Hortes, in dem das tägliche Leben stattfindet und überlegt, wo sie hingehen könnten.

  • Die Prüfungen finden immer bei Sonnenuntergang statt... und bis dahin ist noch einige Zeit... auch wenn sie bei den Elben einen anderen Maßstab findet, als in den Welten, um dieses Habitat sanfter Wildheit herum.


    Einen Wohnhort bietet der Yggdrasil nicht, auch wenn das Leben um ihn herum auf der Lichtung sichtbar und spürbar ist, denn immer mehr Elben versammeln sich in der Nähe der Steine.


    Einige begrüßen sich nach langer Abwesenheit von einander. Gruppen kristallisieren sich heraus, andere die zur Prüfung erschienen sind und sich in Meditation versetzen.


    *Ich vermag dir einen Ort zu zeigen*


    Im nächsten Moment ist sie aufgestanden und hat sich wieder tollkühn fallen gelassen... erwischt einige Meter unter ihr einen starken Zeig mit ihren Händen, lässt sich fangen und dann wieder fallen, bis sie schließlich nach einigen Zickzacksprüngen auf dem Waldboden inmitten der gewaltigen Wurzeln des Yggdrasil angekommen ist. Der sanfte Schauer als ihre nackten Füsse die kühlende, lebensspendende Erde aufnehmen... genießt sie wie die Berührung einer geliebten Hand.

  • Ruhig sieht sie Tearian nach, als diese den abrupten Weg nach unten antritt und macht sich dann daran, ihr zu folgen. Obwohl sie müde ist und sich nach Ruhe und Meditation sehnt, ist doch der Reiz der unverhofften Begegnung groß, weshalb sie sich daran macht, Tearian einzuholen. Ihre Bewegungen den Baum hinunter sind dieses Mal nicht so halsbrecherisch, wie sie es noch am vergangenen Tag waren, als sie zum See aufgebrochen sind, doch ihr Aufkommen auf dem Waldboden ist sicher und ohne jeden Fehl.


    Grüßend hebt sie die Hand, als zwei weitere Mitglieder ihres Rudels auf einem Ast weit über ihnen vorbeilaufen und ihr einen sanften Gruß, mehr ein kleines Antippen, über ihre Verbindung zusenden, dann wendet sie sich Tearian zu.


    *Ich bin bereit.*

  • Die Elbe wendet sich vorerst auf einen breiteren Spalt zwischen zwei Wurzeln zu, der schließlich nahe des Stammes des Weltenbaumes in eine halbrunde und ebenso nur halb überdachte Höhle führt. Aufgewühlte Erde ist zu sehen, als hätte sich ein Maulwurf durch das Erdreich und die dünne Moosnarbe gegraben. Kleine verschlungene Wurzeln und Rankenenden hängen herab und auf dem Boden liegt ein silbriger Schimmer, ganz so als hätte jemand dieses Edelmetall zerrieben und vom Wind über den Boden verwehen lassen.


    Ein Ort der Geburt ... ein Ort der Heilung aber auch des Todes, alles zu gleichen Teilen vertreten...alles im Übermaß vorhanden, das arkane Gewebe unsichtbar aber von den Elben von Khel'Antharas mit jeder Faser ihres Körpers und ihres Herzens spürbar... pulsierte in diesem Dreiklang mit einer Machtausübung, die tief in den eigenen Herzschlag Einklang fand.... Tearians... Herzschlag war der selbe...


    Die Wächterin lässt sich im Schneidersitz im Halbdunkel der kleinen Höhle nieder. Das leuchtende Türkis ihrer Augen verschwindet unter schwarzen Wimpern, dann öffnet die Elbe mit einer Intensität ihren Geist, um Shao'rai Einlass zu gewähren, die schlagartig wieder ins Gedächtnis ruft, das hier das Blut zweier Welten sitzt...


    *Ich heisse dich willkommen*

  • Shao'rai lässt sich ohne zu Zögern Tearian gegenüber nieder, die kühle Erde selbst durch die schützenden Schichten ihrer weichen Hose spürend, doch hinter der Kühle steckt das warme Pulsieren des Vaters, der eins ist mit allem, was an diesem Ort ist und mit all seinen Kindern, die sich über den Köpfen der beiden Elbinnen, die sich zurückgezogen habe, versammelt haben.


    Für einen Moment sammelt sie sich, spürt in das Gewebe hinein, das sie umgibt und zu dem sie gehört. Wie verführerisch ist der Gedanke, darin aufzugehen, im Gleichgewicht zu sein, ganz das abstreifen zu können, was an Körper und Geist der Elben zu zerren vermag. Yggdrasils Nähe ist wie eine Umarmung, absolute Sicherheit. Eine Sicherheit, die ihr auch jeden Zweifel nimmt, das anzunehmen, was Tearian ihr anbietet.


    Die Öffnung des Geistes der anderen Elbin ist wie ein Puls, der durch das Gefüge geht, das zwischen ihnen ist, und dem sie sich noch nicht ganz geöffnet hat. Shao'rais Körper wird kurz starr, holt Luft, doch ihr Geist bezwingt das instinktive Zurückschrecken, als sie auch ihren Geist öffnet und dann nach Tearians Selbst tastet, um sie auf einer Ebene absoluten Verstehens zu treffen und dort mit ihr zu teilen, was Tearian wissen will.


    Ihr Geist ist geöffnet, wenn ihr Gegenüber zu sehen wünscht, was die jüngere Frau ausmacht, so konnte sie es ohne weiteres tun. Grundvertrauen. Ohne Zurückschrecken. Wie sie es aus ihrem eigenen Rudel kannte.

  • Vertrauen das die Wächterin nicht mißbraucht... ein Tabu das mit Herzen gern nicht gebrochen wird. Vorsichtig tastet sich die Wildelbe, ein wenig bildn aber von instinktem Wissen begleitet in der Dunkelheit vorwärts bis sie Shao'rais Geist findet und sich mit ihm verbindet.


    Dann beginnt eine Flut aus sanften Bildern, Gedanken und Gefühlen über beide hereinzubrechen. Fordernd, neugierig, abwartend...begreifend...Wissen wird ausgetauscht, wird bereitgestellt...miteinander verbunden... bis die Praxis das einzige Unausweichliche ist, dass noch aussteht.


    *Zeig es mir*


    Mit einer instinktiven Geste, die keine Worte, noch magische Komponenten braucht und erneut wiederspiegelt, wieviel Kraft in der Wildelbe wohnte... verändert diese ihren Blick auf die Wirklichkeit, bis alles was sie sieht nur noch die Komplexität von tausendfachen fraktalen Formen ist... lebendes Gewebe...das Muster der Magie, das allem innewohnte und alles durchfloss - sie begriff es... spürte es... wußte um es... und trotzte so dem Wahnsinn dieser unglaublichen Schönheit mit der Eleganz eines Faern.

  • Shao'rais Körper, weit entfernt und doch eingebunden in das Gefüge, in das sich die beiden Elbinnen begeben haben, macht eine Bewegung und zeitgleich ergeht eine sanfte Warnung an Tearians Geist, obwohl dies gar nicht nötig sein sollte, da sie verbunden sind und die Absicht klar in Shao'rais Geist zu lesen ist, das zu tun, was sie vorhat.


    Kurz darauf klafft ein kleiner Schnitt in Shao'rais Hand, an ihrem Handballen, wo kein großer Schaden entstehen kann. Sie steckt ihren Dolch zurück, sehr langsam, denn ihr Körper ist ein wenig träge und reagiert nur auf den Befehl des eingebundenen Geistes.


    Sie blickt tief in das Gewebe, die das Abbild ihrer Hand ist, tausendfach gebrochen bis in's Kleinste wahrzunehmen, verbunden, pulsierend im Leben. Die kleine Wunde ist leicht wahrzunehmen, ein Auseinanderklaffen des Gewebes, der Linien, die feste Form definieren.


    Wissend, dass Tearians Geist bei ihr ist, beginnt sie, ganz sachte das Gewebe zu verändern, tastend, immer den Blick auf das Ganze des Gewebes werfend, mit dem Respekt, den eine Elbin dem Wirken an sich schuldete. Linien, die fortgerutscht sich, getrennt wurden, finden nach und nach zusammen, Harmonie kehrt zurück in jene fraktalen Teilen, die der Körper sind.