Die Nebelburg 1

  • "Es gibt mehrere Dinge im Vorfeld zu tun.
    Es müssen zwei Verträge gemacht werden. Einmal für die Burg und euren Aufenthalt von einen Jahr.
    Dann einen weiteren Vortrag für den Besitz des zukünftigen Landes
    ."
    Malglin blickt in den Nebel.
    "Und natürlich nicht zu vergessen. Ich muss ein weiteres Tor inkl. eines Amulettes fertigstellen, was wir in der Nähe von Amonlonde Stadt aufstellen. Durch mein Arbeitszimmer zu reisen, dürfte, wie du sagtest, etwas lästig werden. Die Herstellung des Tores wird ca. einen Monat dauern und nochmal 1-2 Tage für die Unterweisung in der Benutzung.
    Sagen wir Mitte des achten Monates, wenn ich aus Mitraspera zurückkehre.

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Ich habe damit kein Problem. Möglicherweise werde ich aber nicht selber die Verträge machen, sondern es wird durch einen anderen Rat geschehen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Sie nickt und lächelt.


    "Ich möchte dir noch einmal danken. Bist du dir bewusst wie sehr du mir geholfen hast? Ich wagte kaum zu hoffen, dass wir hier verweilen dürfen, für eine kurze Zeit, und nun ..."
    Sie zuckt mit den Schultern

  • Malglin grinst ein wenig verlegen und schaut in die Ferne.


    "Vielleicht ein wenig. Vielleicht liegt es auch daran, das wir anfangen, Schulden wieder zurückzuzahlen, die wir in den ersten 5 Jahren unser Gründung aufgehäuft haben. Und das wir es uns leisten können, ein wenig großzügiger zu sein. Und auch die Tatsache, das Amonlonde wachsen muss, damit es weiterleben kann,spielt eine gewisse Rolle. Sowohl in seinen Ansichten wie auch in seiner Bevölkerung. Die Welt um uns herum dreht sicher weiter und lädt uns teilweise ihre Verantwortung auf. Es gibt nur die Wahl, sich entweder der Verantwortung zu stellen oder zugrunde zu gehen."


    Malglin lässt seinen Blick lange schweifen.
    "Zehn lange Jahre führe ich die Republik, wohl kaum mehr als einen Atemhauch für dein langlebiges Volk. Ich habe gekämpft, getötet, gelogen, betrogen, Leute verraten, damit unser Volk überleben kann. Die Jahre wiegen schwer auf meiner Seele. Das wenige Gute, was ich jetzt machen kann, erleichtert meine Qualen und Lasten."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Zehn lange Jahre..."
    die Elbe lächelt als sie seine Worte wiederholt.


    "Auch für jemanden unseres Volkes können zehn Jahre lang sein, Malglin.
    Wie schnell die Zeit an einem vorbei geht hängt davon ab, wie viel man in ihr erlebt. Dennoch kann die Last für einen Elben schwerer oder leichter sein, denn es ist nur ein Bruchteil der Zeit, der uns zur Verfügung steht.
    Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn zehn Jahre ein großer Teil des eigenen Lebens sind.
    "
    Sie seufzt und ein Schatten legt sich auf ihr Gesicht.
    "Und manchmal passieren Dinge, bei denen man zweifelt, das Jahrhunderte reichen werden um wieder gut zu machen, was in zehn Jahren zerstört wurde."


    Sie wendet sich von Malglin ab und ihre Stimme wird leiser, entrückt und sie scheint mehr zu sich selbst zu sprechen.
    "Und manchmal erscheinen einem die Jahre die noch vor einem liegen wie ein Fluch, wenn man betrachtet was war und was ist. Allein die Hoffnung, dass etwas gutes sein wird treibt einen dann noch vorran.


    Die letzten Jahre habe ich nur gesehen was verloren ging. Habe nur Zerstörung der Dinge erlebt, die ich kannte und schätzte. Doch das wird sich nun ändern."

  • Silias Worte sickern langsam zu Malglin durch.
    "ich will die Zeit nicht schlecht reden noch missen. Im Leben eines jeden gibt es gute und schlechte Zeiten. Ich hoffe, du kannst hier den Neuanfang der guten Zeit von deinen Völkern erleben. Ich wünsche euch Frieden und Hoffnung. "


    Er räuspert sich.
    "Ich denke, wir haben alles beredet. Lass uns jetzt zurückkehren. Aber magst du noch was hier bleiben?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Einige Zeit war es still um die Nebelburg und ihre zeitweiligen Bewohner. Nur im direkten Gebiet um die Nebelburg selbst sind Veränderungen zu bemerken, in die Stadt gehen wenige, und wenn dann nur bereits den Bewohnern Amonlondes bekannte Elben.


    Als erstes kamen Elben, zwölf Stück an der Zahl, und wie es ihrer Rasse eigen ist, ist ihr Alter vom Aussehen her schwer zu bestimmen. Sie trugen Waffen und sahen müde aus und sie alle brachten Taschen und Kisten mit, welche sie Liadana übergaben.


    Die Arbeit in der Nebelburg begann. Räume wurden hergerichtet und ausserhalb der Burg wurden Möglichkeiten der Unterbringung für jene getroffen, die nicht dazu geeignet sind in einer Burg zu leben.


    Inzwischen sind die Bewohner zahlreicher und bunter geworden. In den Scheunen in der Nähe der Burg lebt derzeit ein Pegasus, der sich vor seinen Verletzungen erholt. In den Nahen Bergen leben nun drei Greifen, welche die Wachen der Elben unterstützen und ge-meinsam haben sie begonnen das Gebiet um die Burg zu kartographieren.


    In der Burg selbst ist es lebhafter geworden, da einige der Flüchtlinge aus Teranbar inzwischen ihre Trauer anfange zu überwinden. Kinderlachen tönt manchmal durch die Gänge und immer öfter trägt die kalte Luft des Abends neben dem Schnee auch die Klänge von Musik mit sich.

  • Geleitet von Lirathon tritt Kassandra aus dem Portal in der Nebelburg.
    Die Schankmaid trägt ihren dicken Mantel mit dem Fell an Kragen und Ärmeln und einen Korb, in dem sich ihre Habseligkeiten befinden. Viel braucht sie nicht im ein paar Tage im Stammsitz des Handelshauses Rothfeder zu verbringen.
    Noch immer wirkt sie leicht fahrig, hin und wieder zeugt ein unterdrücktes Gähnen auch von Müdigkeit.

  • Die Gipfel der Berge sind hinter Wolken und grau verschwunden und das Drinnen ist um so verlockender, da hier die Wärme lockt. Neben den Feuern, die früher bereits die Burg beheizt haben, haben die Elben auch ihre eigene Magie eingebracht, und so sind auch größere Steine zu finden, die aus nicht ersichtlichem Grund Hitze abstrahlen. In vielen der gut genutzten Räume der Burg sind diese Steine inzwischen zu finden.


    Lirathon geleitet Kassandra in die Burg hinein.
    Sie kommen an einem größeren Rauim vorbei, die Türe steht offen und es dringt Musik nach draussen, sowie Kinderlachen.
    Plötzlich stürmt ein Kind aus der Tür und rennt fast in Kassandra hinein, doch kurz vorher hebt Lirathon es hoch.
    Das Kind quietscht vergnügt und umarmt den Elbenkrieger kurz, bevor es strampelt, wieder herunter gelassen zu werden.
    Wieder auf dem Boden rennt es sogleich in das Zimmer zurück.


    Die Lautenmusik verstummt und eine junge Frau erscheint in der Türe.
    Ihre haut ist erdbraun, in ihren Augen leuchtet das Blau eines Frühlingsmorgens und in ihre langen Haare scheinen Blätter gewoben zu sein.
    Sie nickt Kassandra freundlich zu und strahlt Lirathon kurz an, dann schliesst sie die Türe.


    Der Elb führt Kassandra weiter, bis sie zu einer kleinen Kammer kommen, in der nur ein Bett, ein kleiner Tisch und eine Holzschale mit einem Stein sind.
    Der Stein strahlt eine wohlige Wärme aus.


    "Ihr könnt dieses Zimmer nutzen, sollange ihr hier seid.
    Wollt ihr euch erst etwas ausruhen?"
    wendet sich Lirathon an Kassandra und hält ihr die Türe auf.

  • Die Nebelburg ist Kassandra nicht fremd, hier oben ist sie schon öfter gewesen. Doch die Veränderungen sind deutlich und sie betrachtet sie - ob mit staunen oder Gleichmut isst nicht wirklich zu erkennen. Vielleicht auch nur durch den Nebel der ihren Geist umgibt.
    In dem kargen Zimmerchen stellt sie ihren Korb auf das Bett und dreht ssich wieder zu Lirathon.
    "Nein, wovon sollte ich mich ausruhen? Ist ja nicht so als wären wir zu Fuß gegangen."

  • "Ihr seid unser Gast, ihr habt die Wahl"
    Andraith kommt den Gang herunter und nickt Lirathon kurz zur Begrüßung zu, bevor er sich an Kassandra wendet
    "Herzlich willkommen auf der Nebelburg, Kassandra, wenn du möchtest, werde ich dich direkt zu Liadana bringen."

  • Lirathon verabschiedet sich leise und Andraith geleitet Kassandra aus dem Haupthaus der Burg.


    "Lasst euren Mantel an, Liadana befindet sich in den Ställen."
    Er lächelt leicht.
    "Tuia ist auf dem Weg hierher, sie lebt nun mit den anderen Greifen etwas entfernt von der Burg"

  • "Gut, sie ist mächtig gewachsen, und frisst und frisst und frisst, laut Aussage ihres Pflegevaters"


    Obwohl Andraith Ställe gesagt hat, führt er sie ein kleines Stück von der Burg fort zu einer alten Scheune.
    Das große Tor des Gebäudes steht offen und von drinnen kann man die ruhige Stimme der Elbe hören, die auf jemanden einspricht.


    Ein wütendes Schnauben antwortet ihr, dann ist es wieder ruhig.


    Andraith bedeutet Kassandra hinein zu gehen, macht jedoch selbst keine Anstalten dies zu tun.

  • Kassandra schaut den alten Elben einen Moment zweifelnd an, dann klopft sie vorsichtig an die offenstehende Tür. Nicht daß sie glaubt die Elbe wüßte nicht daß sie hier ist, aber deren Gesprächspartner ist vielleicht irgendeine Kreatur, die nicht so gerne überrascht wird.
    "Hallo...", sagt sie und betritt langsam die Scheune.

  • Die Elbe steht neben einem Wesen, dass einem Pferd gleiche könnte, wenn sein Fell nicht dunkel wäre wie die Nacht und seine Mähne Feuer gleich käme.
    Auch in seine Augen lodert ein Feuer, als es kurz den Blick über die Menschenfrau schweifen lässt.


    "Komm herein Kassandra, wir sind gleich fertig"
    ihre Stimme ist ein wenig angespannt, während sie eine Wunde am Rücken des Wesens verarztet.
    Als sie an die Wundränder kommt, zuckt das Wesen zusammen und gibt ein fauchendes Schnauben von sich.
    Schließlich bedeckt die Elbe die Wunde mit einer Paste aus einer kleinen Schüssel und tritt von dem Wesen weg.


    "Verzeih, aber er lässt sich nur von mir behandeln."