Die Küche 9

  • Betritt man die Küche liegen an der linken Wand Ofen und Herd, groß genug um die stetig anwachsende Bewohnerzahl mit genug Essen zu versorgen. Neben dem Herd zieht sich bis in die Ecke des Raumes und unter dem Fenster gegenüber der Tür ein massiver Arbeitstisch entlang. In die Ecke ist eine Waschwanne eingelassen, über deren Rand zwei Hähne ragen.
    Daneben führt eine Tür in den Garten.
    An der rechten Wand steht ein gewaltiger Tisch mit einer langen Eckbank, an der alle Bewohner des Hauses Platz finden, wenn sie sich zu den Essenszeiten hier versammeln.
    Ansonsten wird dieser Platz genutzt um Wäsche zusammenzulegen, Kinder zu parken oder gemütlich Tee zu trinken.
    Der unvorsichtige Besucher sollte sich hüten in das doch hin und wieder herumliegende Kinderspielzeug zu treten. Und natürlich das Feuerelementar zu ärgern, von Thyra 'Wawa' getauft, das im Ofen wohnt.

  • Eine längst nicht mehr unbekannte Gestalt erreicht das Anwesen der Damars, was spätestens dann bemerkbar wird, als sie, nachdem sie von ihrem tiefdunkelbraunen Pferd abgestiegen ist, schnurstracks den Nebeneingang in Richtung Küche nimmt um eine gewisse Schankmaid aufzusuchen. Eine unverkennbare Eile liegt ihn Endúneaths Bewegungen.

  • "Keine Angst, die Kinder sind bei Ai."
    Kassandras Stimme kommt aus dem Garten hinter ihm, sie steht hinter einem der niedrigen Kirschbäume, einen Korb in der Hand und verräterisch blaue Spuren um den Mund.
    "Oder flüchtest du vor der Sonne?"
    Sie läßt den Ast los den sie gerade von seiner Last an Früchten befreit hat.
    "Oder befürchtest du daß ich dich mit Kernen bespucke? Die Furcht ist berechtigt..." Sie steckt eine weitere Frucht in den Mund und grinst hinterhältig.

  • Der Wächter hält jäh inne und wendet sich dann zu dem Schatten um, der Kassandras Silhouette einigermaßen ähnlich sieht und von der ausgehend die Stimme gekommen war.
    "Kassandra. Ich freue mich auch dich zu... hören. Doch das mit den Kirschkernen muss wohl warten. Ich muss dich sprechen... und dich um einen Gefallen bitten, der dir vermutlich nicht gefallen wird."

  • Kassandra hängt sich den Korb auf den Arm und kommt zu ihm herüber.
    "Wie entspannt wäre das Leben wenn du einfach nur mal zum Kirschkernwettspucken vorbeikommen könntest", bemerkt sie. "Wo brennt's denn diesmal?"
    Doch sie wartet die Antwort nicht ab sondern nimmt seine Hand, legt sie auf ihren Arm und bringt ihn durch das Sonnenlicht zur Küchentür.

  • Auf ihre Aussage geht er mit einem leichten Schulterzucken ein, dann entnimmt er einer seiner Tasche etwas und hält es ihr auf seiner Handfläche entgegen. "Ein einfaches Geschenk, nur insofern von größerer Bedeutung, dass es von jemandem zu kommen scheint, den ich tot wähnte." Das Objekt ist ein einfaches Lederhalsband mit je zwei Holzperlen und schwarzen Flaumfedern als Zierde. Endúneath hält einen Moment inne. "Ich suche eine Möglichkeit... Tear'asel zu finden, so sie tatsächlich doch noch am leben ist."

  • "Wieso glaubst du daß sie tot ist?" Kassandra klingt mehr nachdenklich als erschreckt, nimmt das Band in die Hand und läßt Enduneaths Hand los sobald sie im -dunkleren- Inneren des Hauses sind.
    Sie überläßt es ihm sich seinen Platz zu suchen, stellt ihren Korb neben den Herd und gießt Tee auf.
    "Und wieso, wenn du berechtigten Grund zur Annahme hast daß sie tot ist, kommst du damit erst jetzt zu mir?!"
    Diese Frage dagegen klingt ungehalten.

  • "Sie ist während der finalen Verteidingungsschlacht während der Luxburgexpedition spurlos verschwunden, kein Abschied, keine Nachricht, nichts. Und den Weg zurück durch die Nacht, während der Kämpfe und bei all dem Unsäglichen im Wald zu überleben... Und warum hätte sie uns einfach so im Stich lassen sollen?"
    Sein Blick gleitet zu dem Halsschmuck. "Aber das hier..."
    "Was dich angeht, glaube mir einfach dass du mich während der auf die Expedition folgenden Prüfung nicht bei dir hättest gehabt haben wollen. Die Nachricht erreicht dich zum ersten sinnvollen Moment, auch wenn sie vielleicht ihren Inhalt verändert hat."

  • "Oh, ich habe mich damit abzufinden, daß du mir Nachrichten über Leben und Tod meiner Freunde dann zukommen läßt wann du es für richtig hälst, ja?"
    Heftiger als nötig stellt sie die Becher auf den Tisch. Die Teekanne folgt dann etwas langsamer und ohne daß die Flüssigkeit überschwappt.
    "In diesen Fall hast du dich damit ins eigene Fleisch geschnitten, mein Lieber. Ich hätte dir sagen können, daß sie Luxburg überlebt hat."
    Kassandras Blick bleibt auf sein Gesicht gerichtet als sie das Band wieder aufnimmt.

  • "Oh..."
    Für einen Moment macht sich Enttäuschung in seinen Zügen breit, er senkt den Blick. Doch wenig später hebt er ihn wieder, diesmal deutlich gefasster. "Weißt du wo sie ist? Und," seine Stimme wird leiser, "kannst du sie mir vielleicht zeigen?"

  • "Nein, ich weiß nicht wo sie ist. Wieso glaubst du, daß sie sich finden lassen will?"
    Ich an ihrer Stelle würde nicht gefunden werden wollen. Oder...?
    Warum sind Elben so kompliziert, verdammt?
    Kassandra seufzt und läßt die Federn durch die Finger gleiten.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Verblüfft läßt Kassandra die Kette sinken. Ungläubig sieht sie den Wächter an.
    "Was glaubst du wohl? Das einzige was mich wundert ist daß sie nicht früher gegangen ist. Ich hätte es nicht halb so lange ausgehalten."
    Aber ich bin auch nur ein ungeduldiges Menschenkind. Ob Elben leidensfähiger waren? Auf jeden Fall waren sie in der Lage ihr Leid ausgiebig zu zelebrieren.

  • Endúneath beginnt an einer Hand abzuzählen. "Weil sie mit unserer Lebensweise nicht zurecht kommt, weil sie sich auf ihre eigene Prüfung vorbereiten möchte, weil sie meine Nähe nicht erträgt, weil sie nach den Erlebnissen in Luxburg die Nähe nicht korrumpierter Wildelben sucht... Soll ich noch über weitere mögliche Gründe nachdenken?"
    Sein Blick ist gefasst, er lehnt sich leicht vor um sich Tee einzuschenken.

  • ...und trotzdem schickt sie dir das hier...
    Kassandras Blick wird wieder zu dem Band in ihren Händen gezogen.
    "Ja", sagt sie. "Es könnte gut für dich sein."
    Sie betrachtet weiter das Band.
    "Warum willst du sie finden?"