Baumeistergeschichten

  • Es ist früher Abend an einem nur noch mäßig heißen Frühsommertag als ein Mann die Nordstraße in Richtung mondelbischer Botschaft entlanggeht. Er trägt leichte Hosen und eine Tunika aus Leinen, gute, neue Kleidung, die nicht ganz zu den derben, lehmigen Stiefeln passen will.
    Grobe Hände zeugen von einem Leben voll Arbeit, der leichte Bauchansatz davon, daß in diesem Leben auch die anderen amonlondischen Tugenden nicht zu kurz kommen.
    "Hinter dem singenden Wald und dann rechts...", murmelt er.

  • Eine ganze Wegstrecke nördlich des singenden Waldes, dort wo die Straße bereits gen Westen abgebogen ist, zweigt ein mittlerweile schwer zu übersehender Pfad nach Norden in den dichter werdenden Wald ab. Am Eingang hat jemand einen kunstvoll gearbeiteten Wegweiser angebracht, auf dem in aelm-arthosischer und mittelländischer Schrift die Worte "Amonlonde Stadt", "Flusshafen" und "Estel Haeron" angebracht sind. Der Pfeil in letztere Richtung weist auf den Pfad in den Wald hinein, der weiter abseits der Straße, wo der Wald ungewöhnlich dunkel wird, einen bläulichen Schimmer erhält.

  • Der Mann bleibt stehen und wirft einen kurzen Blick auf das Schild.
    "Das ist neu...", sagt er erstaunt.
    Richtet dann seine Tunika, nimmt den Hut ab, fährt sich übers Haar, setzt den Hut wieder auf und setzt dann den Weg in Richtung des Zeigers fort, der mit 'Estel Haeron' beschriftet ist.

  • Kurz nachdem er den Weg betreten hat wird er von zwei Wächtern der Botschaft erwartet, die zu beiden Seiten des Pfades Stellung bezogen haben.
    "Willkommen in Estel Haeron," beginnt die Wächterin zu seiner Linken mit einer angedeuteten Verneigung und tatsächlich auch einem leichten Lächeln auf den Lippen, "wie können wir Euch behilflich sein?"

  • "Ähm... Danke." Er nimmt rasch den Hut ab und verbeugt sich ebenfalls.
    "Mein Name ist Niebor Lanautha... Ich soll zu einer... Shi-no-ri-el-tel-a-lan..." Er hat sich wirklich Mühe gegeben den Namen auswendig zu lernen.
    "Weil sie was gebaut haben will..."
    Um sicherzugehen verbeugt er sich gleich noch mal.

  • Die Wächterin nickt. "Dann seid Ihr der Baumeister den man uns angekündigt hat. Sera Shinoriel wird erfreut und in Kürze zum Gespräch bereit sein. Folgt uns derweil zur Siedlung, dort könnt Ihr einen Tee trinken, wenn Ihr möchtet." Sie macht eine einladende Geste den Pfad entlang weiter in den Wald hinein.

  • Ja, vor Tee hatte man ihn auch gewarnt.
    "Das... werde ich gerne tun", antwortet er und wartet, daß die Elbe vorausgeht, um ihr dann zu folgen.


    "Sehr... interessant, was ihr aus dem Wald gemacht habt", bemerkt er nach ein paar Schritten und schaut sich nach den leuchtenden Pflanzen um.

  • "Nun, die Echadith, also jene unseres Volkes die Euch in Eurem Beruf wohl am ähnlichsten sind, hatten eine gewisse Zeit dafür," beginnt der Wächter, der sich zu seiner Rechten eingefunden hat um ihn in die Siedlung zu begleiten. "Dennoch wird die Botschaft noch Jahre brauchen bis sie... ausgewachsen sind. Jahre, die wir uns mit dem Teehaus nicht Zeit lassen möchten, weshalb wir um Eure Hilfe bitten möchten. Weiter hier entlang."
    Der Weg verzweigt sich ein wenig zu verschiedenen, baumartigen Strukturen, die mittlerweile zweifelsfrei als Gebäude zu erkennen sind. Es ist merklich dunkler geworden, doch der sanft bläuliche Schimmer der Leuchtpflanzen reicht auch Menschen zur sicheren Fortbewegung. Weiter in Richtung der Mitte des Lagers wird er zunehmend vom Violett des Ivor Galadhremmen überlagert, welcher mittlerweile zu ansehnlicher Höhe von knapp vier Schritt herangewachsen ist.

  • Interessiert schaut Niebor sich um.
    "Gewachsene Häuser... ich konnt's mir nicht vorstellen", nickt er und streckt die Hand aus um eine der Strukturen anzufassen.
    "Sind das besondere Bäume oder arbeitet ihr mit dem was hier eh so wächst?", fragt er und sucht nach einem Blatt an der Struktur, um sich die Frage vielleicht selber beantworten zu können.

  • "Wir verwenden einheimische Pflanzen. Sie erreichen zwar nicht die Größe jener in unserer Heimat, aber für den Zweck einer Botschaftssiedlung werden sie mehr als ausreichen."


    Direkt neben einer Struktur zu ihrer Rechten hat man Sitzgelegenheiten in Form von Kissen ausgebreitet. Dort stehen auch bereits duftender Tee und einige Schalen bereit. Der Wächter weist auf die niedrige Sitzgruppe und bietet an: "Wenn Ihr Euch solange setzen möchtet..."

  • "Äh... Danke."
    Umständlich läßt er sich auf die Kissen nieder. Offensichtlich ist er solche Sitzgelegenheiten nicht gewohnt.
    Nicht sicher was weiter von ihm erwartet wird legt er die großen, sichtbar an Arbeit gewöhnten Hönde in den Schoß - und wartet was weiter passiert.

  • Einige Zeit später erscheint ein weiterer Hên, allerdings recht offensichtlich keiner der Wächter.
    "Ah, ser Lanautha, begrüßt er den Gast mit einer Verneigung und einem Lächeln, "willkommen in Estel Haeron. Mein Name ist Siniathon Tel'Alan und bin in der Funktion des Adjutanten der Botschafterin hier. So Ihr wünscht, werde ich Euch nun zu ihr geleiten."

  • "Nun denn, folgt mir."
    Er wird noch ein Stück weiter geleitet, bis zu dem Platz in der Mitte der Siedlung, der von der halb baumartigen, halb kristallinen Struktur des ivor galadhremmen dominiert wird.
    "Ist Euer Aufenthalt in der Siedlung bisher angenehm verlaufen?
    Der Adjutant steuert indes ein Zelt auf der linken Seite des Platzes an, vor dem er stehen bleibt und den Gast zum Eintritt bittet.

  • "Ähm... ja?..." So richtig lange ist er ja noch nicht hier, denkt sich Niebor. Aber vielleicht gehört das zu den Dingen, die sich die hohen Herren - und dazu gehören Elben doch sicherlich - dauernd sagen und fragen wenn sie miteinander zu tun haben?
    Er kommt der Aufforderung nach und betritt, den Hut in der Hand, das Zelt.

  • "Ähm... ja?..." So richtig lange ist er ja noch nicht hier, denkt sich Niebor. Aber vielleicht gehört das zu den Dingen, die sich die hohen Herren - und dazu gehören Elben doch sicherlich - dauernd sagen und fragen wenn sie miteinander zu tun haben?
    Er kommt der Aufforderung nach und betritt, den Hut in der Hand, das Zelt.