Der Markt von Kephram_01

  • Ein paar Augenblicke sieht sie ihn nachdenklich an und weiß sie erst nach einigen Momenten richtig zu deuten.


    "Vielleicht tut er das...," er tat es ganz sicher, nur die wenigsten würden ihre Hand geschmückt mit einem Dolch bis zur Pupille ihres Opfers vorpreschen, nur um dann innezu halten. Zu süss war der Geschmack der Rache, zu unwissenden waren die Rächenden, denn sie wußten nicht wem sie opfern.


    Die Schattentänzerin legt ihren Kopf in die Halsbeuge ihres Gefährten und lässt ihren Blick wieder über den belebten Marktplatz schweifen.


    "Wieso sagt du das..," und damit bezieht sie sich auf die letzte seiner Aussagen.

  • Irush überlegt einen Moment,dann zuckt er mit den Schultern.


    " Weiß nicht....Vieleicht um dir zu wiedersprechen. Der Tot kann viel schlimmer sein wie das Leben. Warum sollte ich dann jemanden, den ich hasse, am Leben lassen?


    Einige Sekunden schweigt er.


    "...und weil ich deinen letzten Satz auf mich bezogen habe.

  • Sie lächelt leicht. "Widersprich mir immer, wenn du glaubst es sei der richtige Weg. Ich bin auf deine Kritik angewiesen." Wieso sie so empfindet lässt Kahri allerdings offen.


    "Ich schenke dem Mann, der das Vergeben über die Rache stellt Respekt. Es beweißt Größe... eine, die ich nicht habe. Wer den Tod verdient, kann ihn haben. Mein Gott würde es nicht mögen, wenn ich ihm widerspreche."

  • Eine Weile starrt Irush hinunter auf den Markt.


    "Wie meinst du das? Ich meine das du auf meine Kritik angewiesen bist?"


    Der Krieger wendet seinen Kopf in Richtung der Schattentänzerinn und lächelt.


    "Wenn ich arbeite lasse ich jegliche Gefühle außenvor. Rache,Wut oder ein anderes Gefühl würden nur meine Auffassungsgabe trüben....."


    er zwinkert ihr kurz zu.

  • Kahri lächelt ebenso. "Tja, was meine ich damit...," sie stellt sich diese Frage selbst und sieht ebenso wie der Kriegr auf den Markt hinab.


    "Vor vielen Jahren sagte mir jemand, dass er mir nichts mehr beibringen kann. Ich sei mächtiger geworden, als er selbst... nur eines fehlt mir... und das ist Demut."


    Sie sieht wieder zu ihm.


    "Mein Blickwinkel auf die Dinge ist sehr gefestigt. Es tut gut, wenn diese Welt dann und wann ein wenig ins Wanken gerät."


    Eine Weile schweigt sie und schliesst dann die Augen.


    "Es ist lange her, dass ich aus Rache oder Hass getötet habe und jedes Mal habe ich ...," sie hält inne und öffnet ihre Augen wieder. "Ich verstehe dich."

  • "...mehr verloren, als ich dachte zu gewinnen und das in jedweder Hinsicht," führt sie seinen Satz leise zu Ende.


    Irgendwo begann wieder Musik zu spielen und es wurde ein wenig kühler, jetzt da die Sonne sich dem Horizont nähert.

  • Irush rutscht enger an sie herran und legt seinen Arm um ihre Schultern. Sofort merkt Kahri die Wärme die von ihm ausgeht.


    Eine Weile sitzen sie stumm nebeneinander.


    "Es tut mir Leid wenn ich dich dazu gebracht habe aus deiner Vergangenheit zu berichten....."


    Leicht,fast unmerklich berühren seine Lippen ihre Schläfe.

  • "Schon in Ordnung," sie lächelt ein wenig, ohne jedoch dabei traurig zu wirken. Ihr Kopf drückt sich an seine Lippen.


    "Ich akzeptiere meine Vergangenheit und der Teil an dem du gerade gekratzt hast, hat mich sehr geprägt. Ohne ihn, wäre ich heute nicht, die die ich bin."


    Eine Weile sitzen sie nebeneinander, blicken hinab auf die Menschen, die sich scheinbar ziellos hin und her bewegen und doch - ein jeder von ihnen- seinem Schicksalsfaden folgt. Auch wenn dieser zuweilen bei einigen recht unbedeutend ist.


    Dann ging die Sonne schliesslich unter. In der Ferne strahlte sie die hohen Türme von Proudmoore an, die hier auf dem Dach deutlich besser als in den engen stinkenden Gassen des Schlunds zu sehen waren.


    Kahri genießt nicht nur die aufkommende Kühle, sondern vielmehr die aufkommende Dunkelheit. Je mehr Schatten aufkommen, desto lockerer, desto wacher scheint sie.

  • Irush sieht der sterbenen Sonne schweigend hinterher.
    Ohne seinen Blick von ihr zu lassen wendet er sich wieder an Kahri.


    "......Und?........must du heute noch zurück ins Teehaus......? Oder sollen wir uns ein wenig amüsieren gehen?"


    Ein schmunzeln liegt auf seinen Lippen.

  • "Ich könnte zurück ins Teehaus... aber ich will nicht," antwortet sie leise und schmunzelt kurz. "Und ich bin immer ein wenig für Amüsement zu haben... überrasch mich Dämon."

  • Die Sonne ging entgültig unter und nun wurde Kephram auf seine ganz eigene Art lebendig und schuf auch sein eigenes Licht... Rund um die beiden herum entzündeten sich an den Häuserfronten Fackeln und in den Häusern Laternen und Kerzen und der Schlund badete in einem sanften Meer aus Feuerschein.


    "Ich bin nicht gut im warten aber wir können einander in zwei Stunden, falls die zeit dir reicht wieder hier an diesem Ort treffen."
    Sie lässt offen, was sie in der Zeit zu tun gedenkt.

  • " Das wierd mir durchaus reichen. dann brauche ich mich nicht zu hetzen."


    Ohne sich weiter darum zu kümmern was sie wohl in der Zeit bis dahin macht,erhebt sich Irush und haucht der schattentänzerinn einen Kuss auf die Stirn.


    "Dann in zwei Stunden wieder hier."

  • "Bis später," antwortet sie sanft und hebt ihre Stirn ein wenig seinem Kuss entgegen.


    Als er sich löst... beginnen ihre Konturen in Windeseile zu zerfasern und lösen sich in Miraden winziger Schattenpunkte auf, die sich zu Schlieren zusammenfinden und binnen eines Wimpernschlages im Nichts implodieren.


    Nur durch sein extrem gut geschultes Gehör hört er das minimale Rascheln von Kleidung und denkbarleise schritte, sie sich ein Stück von ihm wegentfernen.


    "Lass mich nicht warten... Liebster..."
    dann herrscht Stille auf dem Dach.