Die Reise zum Drakenwald

  • "Was ist denn mit dem Drakenwald? und was meinst du mit "dem Tor" ?"
    Die Pakk verstand Amadahy nicht recht, für sie sprech sie in Rätseln. Zügig gingen die beiden Frauen neben einander her. Haku fiel in diesem Moment ein, dass der Kristallsee und damit ihr zu Hause nicht weit entfernt lag. "Zu Hause" was war das eigentlich? Auf ihrer bisherigen Reise hatte Haku schon öfters an ihre Familie gedacht, doch richtiges Heimweh hatte sie noch nicht gespührt. Dennoch fragte sie sich, wie es ihren Eltern ging und wie ihren Geschwistern... Aber das würde warten müssen.

  • "Es gibt uralte Legenden über Tore die die Götter nutzen um das Land zuformen." Fing Amadahy an zu erklären ohne Haku anzusehen.


    "Die Legende besagt das von diesen Tore eine böse Kraft ausging und die Götter sie mit ihrer Macht verschlossen haben." Erst jetzt sieht sie Haku an.


    "Wir Suvari wissen das eins dort ist wo jetzt der Drakenwald ist und mein Erdgeist sagt mir das dort etwas im gange ist, ich hoffe nur wir kommen nicht zuspät." Bedeutungsvoll sieht sie Haku an, dort dann ändert sich ihr Blick, er wird ein wenig sorgenvoll.


    "So jetzt habe ich dir erklärt was es mit dem Tor auf sich hat. Würdest du mir dafür erklären, warum du nicht in der Siedlung bist. Ich dachte du wolltest dein Volk kennenlernen?"

  • Haku nickte. Das was Amadahy erzählte klang besorgniserregend.


    Dann antwortete sie auf Amadahys Frage.
    "Lange hat es mich nicht in der Siedlung gehalten. Nachdem ich auf der Reise mit dir mit mir ins Reine gekommen bin wollte ich noch eine Sache klären die ausgeblieben war. Ich wollte von Turak wissen, warum er mich in der Nacht der Toten gegen meinen Willen umgebracht hat. Ich wollte es von ihm hören." Hakus Blick sankt zu Boden. Nach einem langen Moment des Schweigens sah sie wieder auf. "Er sagte zu mir, dass er mich umgebracht habe, um zu sterben ohne das Leben zu verlieren und so den wahren Wert des Lebens zu erkennen." Ihre Worte klangen wütend. Sie konnte Turaks Beweggründe nicht verstehen. Sie wollte sie nicht verstehen.

  • Amadahy blieb wie angewurzelt stehen, ein wütendes Knurren war zu hören und wer sie kannte wußte das sie ihre Zähne zeigte.


    "Das hat dieser seltsame Kautz wirklich gesagt?" Fragt sie wütend Haku, sie versucht sich zusammen zureißen, was ihr nicht wirklich gelingt. Weiß sie doch was sie beide wegen dieser Nacht alles durch gemacht haben.


    "Und ich habe ihn auch noch in Schutz genohmen...... Es tut mir so leid, Haku." Ihre Wut auf Turak ist immer noch sichtbar doch mischt sich auch Sorge für Haku mit in ihre Züge.

  • Haku bleib stehen und nickte. "Zu gern hätte ich geglaubt, dass er es getan hat um mich nicht zurück lassen zu müssen."


    "Aber als ich das gehört habe war ich so wütend, dass ich alles stehen und liegen lassen habe und blindlings davon gegangen bin. Hauptsache weg von Turak." Langsam ging sie weiter. "Ich hätte auf diese ach so wertvolle Erfahrung ruhig verzichten können." sagte sie bissig.

  • Auch Amadahy nimmt ihren Gang wieder auf.


    "Sowas.... das darf....." Ihr fehlen sichtlich die Worte und sie ballt wütend die Fäuste.


    "Eins muß man ihm lassen, er weiß wie man sich Feinde macht." Ihre Stimme klingt eisig.


    Nach einer weile sieht sie Haku wieder an.


    "Ich kann es immer noch nicht fassen, aber jetzt verstehe ich mehr als genug warum du nicht mehr in der Siedlung bist." Sorge liegt in ihrem Blick.


    "Wie soll es den nun weiter gehen, ich denke mir mal das du nicht mehr in die Siedlung willst?"

  • "Nein, will ich nicht." plichtete sie Amadahy bei. "Ich bin wieder nach Montralur gekommen, weil ich das Gefühl hatte, dass ich hier sein sollte. Ich hatte eine böse Vorahnung, ein schlechtes Gefühl. So wie du es hattest, nur wohl um einiges schwächer wie es scheint."


    Sie gingen wieder neben einander her und Haku wuschelte sich in den Haaren rum. Die Luft war schwül und der Boden nass.


    "Ist das Gefühl bei dir vielleicht stärker gewesen, weil du eine Suvari bist?"

  • Amadahy nickt, immer noch ist Wut in ihrem Blick.


    "Ja, ich glaube das hat etwas damit zu tuen, das wir wie die Insel hier erschaffen wurden und nicht ans Land gespült wurden wie ihr Menschen." Für einen kurzen Moment lächelt sie und zwinkert Haku zu.


    "Aber ich glaube bei mir kommt noch hinzu, das ich nicht mehr alleine bin." Sie schüttelt traurig den Kopf.


    "So wie die Erde meine Empfindungen aufnimmt, so nehme ich auch ihre auf." Sie schaut einen Moment zu Boden.


    "Ich kann dir diese Schmerzen garnicht beschreiben, als würde dir jemand die Gedärme auf Links drehen und dein Herz bei lebendigen Leib zerquetschen wollen." Ihre Stimme ist zu einem Flüstern geworden und sie fröstelt leicht bei dieser Erinnerung.

  • Haku starrte die Suvari verwundert an. "So schlimm?" Sie nickte betrübt und streichelte Amadahy über die Schulter. "Aber was könnte diese Unruhe verursacht haben? Ich meine... was ist so einflussreich, dass es das Land selbst erschüttert?"


    Ihre Gedanken hatten sich von Turak und den Pakk abgewandt und waren jetzt ganz bei ihrer Heimat selbst.

  • ***** Nach "Das Tor"****


    Wie ein geprügelter Hund, schwer atmend und auf den Speer Skandas gestütz machte sich Amadahy allein auf den Weg zur Herschaftsstadt. Blitze erhellten ihren Weg und der Regen wusch das Blut aus ihrem Gesicht. Die Schwellungen um ihre Augen erschwerten ihr die Sicht, langsam verklang das Adrenalin und brachte somit Kopfschmerzen und so wie sie atmete hatte es wohl auch die ein oder andere Rippe erwischt. Ihre eine Hand mit Brandblasen die andere zerschnitten, ihre Knie wund und sie konnte sich lebhaft vorstellen das sie bald alle Muskeln in ihren Körper spüren würde.


    Er hatte sie rumgeschleudert wie eine Puppe. Seine Schläge waren hart und erbarmungslos gewesen. Aber sie hatte stand gehalten, auch wenn sie wußte das sie es nie ohne ihren Erdgeist geschafft hätte. Sie schüttelte nochmals leicht den Kopf, als sie sich daran erinnerte als er ihr das Schwert an die Kehle hielt. Sie hätte nur einen Schritt vorwärst gehen müßen und ihre Schuld wäre beglichen gewesen. Aber stattdessen stand sie da und war mutig oder dumm genug darauf zu vertrauen das er aufgeben würde. Im Moment wußte sie nicht genau ob sie es bedauern sollte das er es nicht getan hatte, das hätte ihr im Moment einige Schmerzen erspart, und ihm vielleicht auch das Leben gekostet meldete sie eine leise Stimme und als wollte der Himmel diese These bejahen grollte ein Donner lang und sehr laut.


    Sie seuftze war den alles um sonst gewesen, die Siegel waren bei den Gouldin und Turak und die anderen, wie lange sie wohl ihren Wahnsinn behalten würden? Das Turak sie nun hasste wie, wie..... ihr fiel kein Vergleich ein der dazu passen könnte, ließ sie schmerzhaft zusammen zucken. Aber sie hatte keinen anderen Weg gesehen um ihn vor sich selbst zuschützen.


    Und Haku, naja vielleicht würde sie irgendwann verstehen, das es ihr genauso schwer gefallen war. Ist er den die ganzen Qualen wert, meldetet sich wieder eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf.....


    Vielleicht..... war die Antwort darauf, irgedetwas verband sie mit Turak....... sie wußte selber nicht was, aber irgendwie schienen ihrer Fäden im Lebensbild immer wieder zusammen zulaufen.


    Langsam färbte sich der Himmel und an einem kleinen Bach machte Amadahy rast, wie sie sich schon gedacht hatte, ließ sie jede Bewegung zusammen zucken, überall waren tief Blaue Flecke auf ihrer Haut. Sie verzog ihren Mund zu einem Lächeln, das sie aber bald schmerzhaft aufgab, doch war sie froh das Turak sie so nie zu Gesicht bekommen würde.


    Die Tage vergingen, die Schwellungen waren fast weg als sie mit dem Speer von Skanda die Mauern Herrschaftsstadt sah......

  • Turak und Zera hatten nicht gedacht, dass sie auf ihrer Reise mit Problemen solcher Art konfrontiert werden würden. Doch die letzten Tage waren alles andere als normal. Nun waren beide Pakk auf dem Weg, ihre Reise fortzusetzen und ein Mitglied des Rates von Montralur zu suchen.
    So gingen Turak und Zera ihres Weges, als plötzlich ein Reiter im schnellen Galopp auf sie zu kam. Zuerst sah es so aus, als würde er einfach über sie wegreiten, doch dann hielt er wor ihnen an.

  • Der Bote sah Turak von oben bis unten an. Sein Blick blieb an den großen Händen hängen und man sah die erkenntnis ihn seinem Blick das die Flecken in dem Gesicht der Suvari zu den Händen passten. Er streckte sich sichtlich und räusperte sich, dann stieg er von Pferd ab und ging auf Turak zu.


    "Ich habe eine Botschaft für euch, Turak Anar Geisterklaue." Bei diesem Worten zog er den Brief aus seiner Ledertasche und reichte ihn Turak.


    "Ihr sollt ihn bitte lesen und mir, wenn den möglich, eine Antwort geben." Fügte er in einem kühlen höflichen Tonfall hinzu.


    Wartend sah er Turak an, immer wieder musterte er den Mann vor sich und man konnte seine Gedanken im Gesicht ablesen, das er sich schon fragte wie sie das überlebt hatte, schließlich konnte er sich lebhaft vorstellen das dort wo er traff kein Gras mehr wachsen würde.

  • Der Bote sah Turak einen Moment lang prüfend an. So als wüsste er nicht genau ob er diese Information geben durfte, sollte oder vielleicht garnicht wollte.
    Doch dann sackten seine Schultern zusammen und gab seinen inneren Disput auf.


    "Die werthe Dame darf auf Anweisung des Heiler erst einmal nicht ihr Zimmer verlassen, daher denke ich mir werdet ihr sie in der Herschaftsstadt finden." Er räuspert sich.


    "Sie hat ein Zimmer im Herschaftsbaum bezogen." Es klang nicht so als würde er die Information gern geben.


    "Darf ich der werthen Dame etwas von euch ausrichten?" Fragte er knapp.

  • Der Bote nickte und verbeugte sich vor Turak und Zera.


    "Ich werde es ihr ausrichten." Sagte er als er sich auf sein Pferd schwang und es wendet.


    "Gehabt euch wohl." Dann gab er seinem Pferd einen tritt und galopierte davon.


    Nach wenigen Augenblicken war er aus ihrem Sichtfeld verschwunden.

  • Turak schaute dem Reiter hinterher, bis dieser verschwunden war. Dann drehte er sich zu Zera.
    "Dann haben wir ein neues Ziel. Unsere Suche nach einem Ratsmitglied hat wohl ein Ende gefunden."

  • Zera schaute verwundert zu Turak.
    " Ich hatte gedacht, dass wir eine Weile brauchen würden um ein neues Mitglied des Rates zu finden, da es mit Amadahy..naja ein wenig schwierig ist. So darf ich fragen, von wem der Brief ist? Und wohin die Reise führt?"
    Zera erinnert sich nur ungern an den Abend, als Turak drohte verrückt zu werden und Amadahy ihn in an sich kettete. Es muss eine schreckliche Demütigung gewesen sein, da Amadahy schon zu dem Zeitpunkt nicht mehr Turaks Vertrauen hatte und er ausgerechnet an sie gekettet war, die zuvor versucht hatte ihn umzubringen.