Das Waisenhaus

  • Mara Katharina nickte bedächtig und auch erleichtert.


    "Nach diesen zwei, drei Jahren können wir sehen, was weiterhin möglich ist. Es gibt viele Wege, die ich mir jetzt vorstellen kann, aber das ist allzu überhastet."


    Sie blies über die Oberfläche ihres Tees und nahm einen kleinen Schluck.


    "Zu etwas anderem: Für die Feiern zur Jahreswende möchten wir..."


    Bewusst nutzte sie das wir, obwohl mit ihrem Bruder nichts weiter besprochen war. Über Beträge wie diesen konnte sie auch ohne seine Zustimmung verfügen, wenn es nicht allzu oft vorkam.


    "... Euch und dem Waisenhaus das Essen beisteuern. Wenn Ihr das annehmen möchtet."

  • Alwina Regennacht klopft freudestrahlend an die Tür des Haupteingangs des Waisenhauses und tritt ein. Sie erkundigt sich nach dem Befinden aller im Waisenhaus und überreicht stolz die Spende von 7 Kupfer, die eine Festgesellschaft in der Fremde mit den besten Wünschen für das Waisenhaus in Renascan gespendet hatte. Da es aber kein großer Betrag sei schlägt sie vor, damit das Budget für den nächsten Einkauf an Saatgut für den Gemüsegarten etwas aufzustocken um so auch mit wenig Geld etwas sinnvolles für die Ernte des nächsten Jahres zu tun. Die Spende wird dankend angnommen. Auch wenn es sich um einen geringen Betrag handelt freuen sich die Kinder sehr über die Aufmerksamkeit, die ihnen aus einem fremden Land entgegengebracht wird. Mit großen Augen bestaunen sie die Münzen aus aller Welt. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen zieht sich Alwina zu einem Tisch in der Nische der Halle zurück, um bei liegengebliebenen Schreibarbeiten des Waisenhauses mitzuhelfen und sich im Anschluss dem gemeinsamen Abendgebet anzuschließen - dem Lob der Herrin Laya, die die Herzen der Menschen auf der ganzen Welt mit Wärme erfüllt.