In einem Hinterhof irgendwo in Glessar

  • Verwundet sieht Nibra die Fremde an. "Nun, ich bin... oder eher gesagt WAR ich gerade in Cahershiveen angekommen, auf der Suche nach einer Taverne..."
    Sie stutzte. Konnte das zusammenhängen?
    "In den Schankraum bin ich gar nicht erst gekommen. Als ich die Tür öffnete war ich plötzlich hier."


    Sie wandte sich Archiebald zu. "Gut, dann lasst uns sehen."

  • Antra schien nicht nur misstrauisch sondern auch hartnäckig zu sein.


    "Ich komme aus Kafun und die Annahme, dass keiner von uns dreien hier hingehört war eine reine Vermutung. Ihr habt ja selbst gesagt, dass ihr keine Ahnung habt wo wir sind." Eigentlich war es gegen all ihre Prinzipien so barsch mit einer Person zu sprechen.


    Sie schwieg einen Moment. Es war ihr einfach zuwider plötzlich woanders zu sein als gewollt. Sie musterte die beiden nochmals. Heruntergekommen sahen sie nicht aus, aber wer wusste denn schon, ob man ihnen trauen konnte?


    Nibra klopfte sich kurz den Staub von ihrer weiten Hose und ging dann auf die Straße zu. Sie sah zwei Männer, die in ein Gespräch vertieft waren und am Straßenrand standen. Nibra ging auf sie zu und stellte sich ohne ein Wort zu sagen neben sie und wartete. Die beiden redeten weiter, doch dann schien sie einer der beiden sie aus dem Augenwinkel bemerkt zu haben, denn sie verstummten und sahen Nibra verwundert an.


    "Kann ich dir helfen, Kleine?"


    Nibra überhörte den Ausdruck und fragte höflich:
    "Verzeiht, können sie mir sagen wo ich mich hier befinde? Ich meine welche Stadt das hier ist?"


    Verwundert sah der Mann zu seinem Nachbarn und dann wieder zu Nibra.
    "Das hier ist Glessar. Scheinst ja nicht von hier zu kommen, oder Kleine?"


    Nibra überlegte einen Moment. Glessar? Davon hatte sie noch nie gehört. Wo sollte das sein? Und wie weit war das wohl von Kafun weg?


    Der zweite Mann schien ihre ratlosigkeit bemerkt zu haben.


    "Wo sollte es denn hingehen? Von hier aus führen viele Handelsstraßen in andere große Städte. Montralur ist schließlich nicht gerade klein." Seine Stimme klang spaßend, doch nach Scherzen war Nibra nicht gerade zu Mute. Die beiden Männer lachten.


    "Montralur?"
    Nibras Stimme klang zugleich fragend aber auch verzweifelt.


    Verwundert verstummten die beiden Männer bei Nibras Frage. Wie runzelten die Stirn und sahen sich gegenseitig fragend an. Vielleicht hielten sie das für einen Scherz, vielleicht wussten sie auch einfach nicht was sie von Nibra und ihren Fragen halten sollten.


    "Habt Dank." sagte sie knapp, drehte sich um und ging zu Antra und Archiebald zurück.

  • Antra war ebenfalls aufgesprungen, um Nibra nachzueilen, doch als sie sie im Gespräch mit den beiden Männern sieht, bleibt sie zurück und wartet bis sie wiederkommt. Anerkennend schaut sie ihr entgegen. Wo sie selbst noch darüber nachgedacht hatte, wie sie am besten vorgehen könnten, hatte die Kleine einfach das naheliegendste getan und 'gefragt'. Antra muss wieder Willen lachen als sie feststellt, dass sie Nibra unwillkürlich Respekt zollt.


    "Verzeiht, Frau Nibra... ich wollte nicht unhöflich sein oder erscheinen!"


    entschuldigt sie sich und erklärt weiter,


    "Ich wollte nur das Bild vervollständigen, in der Hoffnung dadurch vielleicht einen Hinweis zu erhalten, warum und vor allem, wie wir hier her gekommen sind!"


    Ihr Blick ist offen und ehrlich...

  • "Das kann ich verstehen." pflichtet ihr Nibra bei. Ihr Ton ist wieder freundlich.


    "Die beiden Männer haben mir gesagt, dass wir in "Glessar" sind. Aber nicht auf Malbeverin, sondern einem Gebiet, dass sie "Montralur" nennen." Ernst sieht sie die beiden an.


    "Hat jemand von euch schon einmal von Montralur gehört? Irgendwoher kenne ich den Ausdruck, aber es hilft mir wahrlich kein Stück weiter."

  • "Dem muss ich mich anschließen! Auch ich habe weder von einer Stadt namens 'Glessar' noch einem Land 'Montralur' je gehört!"


    Antra schüttelt bedauernd den Kopf und schaut die beiden fragend an,


    "Also dann nun Plan B? Herausfinden, ob irgendjemand hier Mabeverin kennt... oder eins der Länder dort?"

  • Nibra nickte und sah über die Schulter. Die beiden Männer waren schon weg. "Vielleicht ist hier in der Nähe ein Gasthaus, eine Taverne oder ein anderer belebter Ort, wo die Leute Reisende kennen und vielleicht schon von Malbeverin gehört haben."
    Fragend sah Nibra die beiden anderen an.

  • Mit den Schultern zuckend antwortet Antra,


    "Eine bessere Idee jedenfalls als hier zu bleiben und zu hoffen, dass alles nur ein böser Traum ist!"


    Sie verzieht das Gesicht und muß dann doch lachen,


    "Und ich hatte mich gestern Abend noch so glücklich geschätzt, dass meine Reise so ruhig verlaufen ist..."


    Ein Kopfschütteln folgt,


    "Gut! Machen wir uns also auf den Weg! Sollen wir zusammen bleiben oder uns trennen?"

  • "Vielleicht gar keine so schlechte Idee. Bleiben wir zusammen. "


    Vorsichtig ging Nibra los. Sie folgte der Straße und musterte die Menschen und Häuser. Als ihr eine Frau über den Weg läuft fragt sie diese höflich nach dem Ort in der Stadt, wo sich die meisten Reisenden finden lassen würden.
    Etwas verdutzt über die Fragestellung meint die Frau schließlich: "Ja, dass wird wohl der Hafen sein. Ich würde mich aber in Acht nehmen, denn da tummeln sich auch Taschendiebe und besonders abends allerlei Gesocks!" Sie zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger weiter die Straße hinunter.
    Dann schaute die Frau an Nibra herunter und wieder hoch. "Wie dem auch sei. Ich bin in Eile. Ich hoffe ihr findet was oder wen ihr auch sucht. "
    Und geschäftig ging die Frau davon.


    Nibra wandte sich an ihre Begleiter. "Habt ihr gehört? Ein Hafen! Ich glaub es nicht. Diese Stadt liegt am Meer!"
    Nibra klang begeißtert und ging unbeirrt und schnellen Schrittes weiter die Straße entlang. Deshalb roch es hier so seltsam, dachte sie bei sich.

  • folgt Nibra auf die Straße hinaus und hört dem Gespräch mit der Frau zu. Nachdem die Kopfschmerzen endlich verfolgen sind fällt es ihm leichter seine Gedanken zu ordnen.
    Er schmunzelt, denn ein Hafen erinnert ihn an seine Heimat.



    "Ein Hafen, das hört sich gut an, vielleicht finden wir dort eine Möglichkeit eine Passage zurück zu erhalten."

  • Antra folgt den beiden und ist völlig fasziniert davon, wie spielend leicht es Nibra zu fallen scheint mit der unerwarteten Situation umzugehen. Neugierig und interessiert mustert sie ihre Umgebung, während sie weiter durch Glessar gehen...