Hafenschänke "Zur Meerjungfrau"

  • "Das war ein sehr angenehmes Vergnügen, Lady Marie. Darf ich Euch zur Eurer Tanzeskunst gratulieren - Ihr seid eine formodable Tänzerin!"
    Bedevere üfhrt Marie Babette wieder zu ihrem Platz, rückt ihr den Stuhl zurcht und schenkt ihr etwas zu Trinken ein, als sie Platz genommen hatte.

  • "Oh, danke für das Kompliment, was ich gerne zurückgeben darf. Ich selbst empfinde mich noch als Anfängerin. Auf den Bällen, auf denen ich war, da hättet Ihr andere Tänzer sehen sollen, die ich wegen ihrer Kunst beneide. Ich bin schon froh, wenn ich keine Figur durcheinander bekomme," zwinkert Marie Herrn Bedevere zu.

  • "Mir geht es da ähnlich", gesteht dieser. "Vor allem passe ich sehr darauf auf, nicht auf die Kleider der Damen zu treten, was manchesmal eine wirklich Herausforderung ist. Zudem komme ich nicht so oft zum Tanzen, weswegen mir ein wenig die Übung fehlt, Spaß macht es trotzdem..."

  • "Wenn ich jemanden zum Üben brauche, dann werde ich gerne Euch fragen, ob Ihr Lust habt, Lady Marie", meint Bedevere.
    "Und gegen Euer leeres Weinglas lässt sich durchaus auch etwas machen."
    Er füllt ihr Glas abermals und achtet auch diesesmal peinlich genau darauf, dass keine "Fremdkörper" enthalten sind.

  • Marie fühlte sich wohl, wozu wohl auch der Wein mittlerweile beitrug, den sie genoss. Er war wohl stärker, als die Süße und die Gewürze überdeckten.


    Sie schaute sich im Raum um und sah den Leuten zu. Dunja und Bedwyr waren irgendwo hin verschwunden. Sie werden ihre Gründe haben, dachte Marie. Die Musiker spielten ununterbrochen lustige Stücke und die Gäste der 'Meerjungfrau' tanzten ausgelassen unter teilweise Gejohle. Einige Branles wurden ebenfalls angespielt. Marie wippte unter dem Tisch mit ihren Füßen und summte mit.


    Einige Male schaute sie zu Bedevere herüber, der sich ebenfalls umsah. Wenn Ihre Reise schon so gut begann, dann würde sie sie wahrlich genießen und jeden Augenblick einspeichern wollen, um davon in schlechteren Zeiten zu denken.


    Auf einmal trat schnell ein Herr an den Tisch, nahm ungefragt Maries Hand und zog sie auf die Tanzfläche. Marie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Es war ein Kreistanz. Sehr schnelle Bewegungen. Marie fühlte sich wieder, als würde sie fliegen und musste laut lachen und auch - ja - jauchzen.

  • Der Tanz war zu Ende und der fremde Herr führte sie zum Tische zurück, bedankte sich bei ihr und verschwand wieder so schnell, wie er aufgetaucht war.


    "Du meine Güte, das war aber überraschend! Ist das so Gang und Gebe, unaufgefordert in Tavernen Damen zum Tanzen zu entführen?" lachte Marie gar ihrer Unsicherheit, denn sie hatte bemerkt, dass Herr Bedevere etwas grimmig schaute, als der fremde Herr sie wieder zum Tisch zurückbrachte. Sie hatte auf einmal das Gefühl, vielleicht etwas falsch gemacht zu haben.

  • "An Hofe sicherlich nicht", antwortet dieser ruhig. "Aber wir sind nun mal nicht am Hof, sondern in einer Schenke, und da ist so etwas durchaus normal. Ich hoffe, Ihr hatte Spaß, Lady Marie?"

  • Vor der Taverne waren noch viele Menschen trotz der vorangeschrittenen Stunde zu sehen. Marie war etwas wankelmutig. Hatte sie vielleicht etwas zu viel Wein getrunken. Sie glaubte, etwas beschwipst zu sein - was sie ganz und gar nicht gewohnt war.


    "Gehen wir ein kleines Stück Richtung Kai?"


    Marie hoffte, dass ihr die frische Luft gut tun würde. Hoffentlich bemerkte Herr Bedevere nicht, wie ihr zumute war.

  • Und wenn es bemerkt haben sollte, so ging er darüber hinweg.
    "Gerne doch, Lady Marie, ein wenig aufs Wasser schauen und den Wind sich um die Nase wehen zu lassen, ist sicherlich ein guter Vorschlag!"
    Er bot ihr schließlich den Arm an, damit sie sich einhaken konnte, was ihr auch etwas mehr Halt geben würde.


    (Weiter in der Hafenstadt Glessar)

  • Ein junger Bursche kam bepackt herein. Nachdem er sich einen Humpen Met bestellt hatte, nahm er einen Stapel Papier aus einer Umhängetasche und hielt diesen in die Luft


    "Der Magonische Landbote zu Renascân! Neuste Ausgabe! Nur zwei Kupfer! Lest alles über den dramatischen Angriff auf die Präfektur! Der Magonische Landbote zu Renascân, neuste Ausgabe!!!"



    Ein jeder, der diese Ausgabe kaufte, war alsbald im Lesen vertieft...