Die Taverne "Zum Zaunkönig" ( 8 )

  • Hadra schüttelte den Kopf.


    "Nein, das hätte wenig Sinn. Es ist im Grunde nichts weiter als eine Meditationsübung. Ich muss einen Fluß daran hindern weiter zu fließen und darf ihn nicht stauen, da er sonst nur mit umso mehr Macht durchbricht. Um es simpel auszudrücken. Das ist alles."


    Sie hob resigniert die Schultern, weil sie einfach keine Lösung wusste. Der letzte Satz klang auch eher mutlos. Sie versuchte es seit Wochen. Wieder und wieder und es begann schon längst sie auszuhöhlen.

  • Johanna runzelte verwirrt die Stirn - man sah, dass sie das schon öfters getan hatte, denn dort waren einige Falten zu sehen.


    "Magie ein Fluss...hm....kannst Du das Wasser nicht gleichmäßig verteilen, so dass es überallhin ein wenig abfließt und nicht an einer Stelle mit Kraft? Ich meine sowas wie das kontrollierte Fluten von Feldern, wenn ein Wehr zu brechten droht?"

  • "Das wäre vermutlich noch zu viel, denn die eigentlich schädliche Macht ist das Wasser selbst und nicht die.. die Kraft, die es entwickelt."


    Sie zog die Augenbrauen hoch und strich mit den Fingerspitzen an der Kante des Bechers entlang.


    "Wenn ich das Wasser in Regen verwandeln könnte. In feinen Nieselregen, der nur langsam niedergeht wäre zumindest Zeit gewonnen... Den Damm habe ich ausprobiert und es hat alles nur noch schlimmer gemacht."

  • "Puh." Johanna rieb sich mit der Hand über den Nacken und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Für einen Moment wirkte auch sie müde, was durchaus damit zusammenhängen mochte, dass sie jeden Morgen mit den Hühnern aufstand und meist nicht vor Mitternacht schlafen ging, weil immer etwas los war. "Gibt es Menschen oder Gegenstände, die quasi die Magie auffangen können, die ich bei Dir losreißt? Quasi so eine Art Puffer?"

  • "Ja. Menschen und Dinge, die wesentlich stärker sind als ich."


    Sie überlegte kurz.


    "Schlägt ein Kind auf ein Kind ein, werden beide vermutlich Schaden nehmen. Schlägt ein Kind auf einen Erwachsenen ein, steckt der das gemeinhin ohne größere Probleme weg. Ist es jedoch umgekehrt, so kann der Erwachsene das Kind umbringen. Ganz genauso ist es mit magischem Potential. Keine zwei haben ein vollkommen ausgeglichenes Potential. Es muss ausgebaut und geübt werden und wird so größer. Einigen scheint keine Grenze gesetzt, andere hingegen entwickeln sich nur bis zu einem gewissen Punkt und ab da nicht mehr weiter. Mit anderen Worten könnte ich einen schwächeren Magiekundigen damit umbringen. Ich könnte sein Gehirn braten. Während ein Mächtigerer meinen Angriff mit einem Achselzucken wegstecken würde."


    Hadra nahm den Becher auf und grinste ohne Freude.


    "Und möglicherweise brate ich durch meinen Angriff auf einen mächtigeren Magiewirker mein eigenes Gehirn."

  • "Bisher noch gar nichts."


    stellte sie fest und ihren Becher wieder ab.


    "Manche Dinge muss ich einfach selbst klären. Und ich gehe sicher, dass niemand zu Schaden kommt, falls Ihr Euch sorgt."

  • "Meine Art Magie zu wirken ist... anders als das, was man hier lehrt. Fiennan versteht sie. Marek versteht sie. Aber dann wird es schon eng. Ich glaube fast, dass jemand, der nicht die geringste Ahnung von Magie hat, die Lösung bereit hält ohne es zu wissen. Fiennan meinte, sie sei der der Elfen recht nahe. Das kann ich aber weder bestätigen noch verneinen und egal ist es mir auch."


    Müde rieb sie sich über die Schläfen.


    "Wenn es Euch beruhigt, Schwester, werde ich ihn hinzuziehen, sobald sich mir die Gelegenheit bietet."

  • Die Layapriesterin neigte sachte den Kopf.


    "Das würde mich wirklich beruhigen, ja." Sie musterte ihr Gegenüber. "Wie wäre es, wenn Du aufhörst, im Sitzen einzuschlafen und es im Liegen versuchst?"

  • "Keine Zeit." sagte Hadra und lächelte leicht gequält.


    "Ich muss gleich zum Tor. Wache. Zum Glück nur die nachmittags. Da ist zumindest was los und das hält mich wach."


    Für einen Moment sah Hadra Johanna an und ihr lag etwas auf der Zunge. Zu Worten formen wollte es sich nicht und herauskommen schon gar nicht. Vielleicht etwas wie "Danke fürs Nicht verurteilen."? Sie schüttelte sachte den Kopf wie um ihn wieder frei zu bekommen und schwieg.

  • Johanna lächelte, wenn auch ein wenig schief. Sie legte Hadra kurz die Hand auf die Schultern, dann erhob sie sich.


    "Ich muss dann mal wieder los. Meine Jungs und das Maultier geraten immer aneinander - und wir müssen noch ein paar Bestellungen abliefern. - Pass auf Dich auf. Ich vermute wir sehen uns beim Akesterafest?"

  • Mit einem Lachen und einem Winken war Johanna schneller aus der Tür als ein Sonnenstrahl durch ein Fenster fallen konnte. Draußen sammelte sie ihre Schutzbefohlenen, das Maultier und den Wagen ein und machte sich wieder auf den Weg.

  • Hadra sah ihr einen Augenblick hinterher, bis die Tür sich hinter der Priesterin geschlossen hatte. Dann lehnte sie sich auf dem Stuhl zurück und ließ sich entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit leicht herunter rutschen. Müde schloß sie die Augen.

  • Hannes hing - wie immer - etwas gelangweilt im Zaunkönig rum. Seine Knopfaugen stierten trüb in den Schankraum


    "Nicht viel los grade. Wo die wohl alle stecken? Und die zwei Hühner da haben auch nichts interessantes zu erzählen gehabt. Wache. Magier. Maultiere. Früher, da habe ich alle drei vor mir hergescheucht, nach links und rechts sind sie gesprungen, wenn ich mit voller Wucht angerannt bin. Tjaahaaa, das waren halt noch Zeiten. Aber heute...hm...nicht viel los grade."


    dachte er sich - wenn er hätte denken können.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Mira betrat den Zaunkönig. Wie immer war er relativ gut besucht. Wie nebenbei streicht sie Hannes über die Nase und murmelt leise "Hallo Hannes!"


    Sie schaut sich im Schankraum um und versucht Navi zu finden.

  • Narvi trat wenig später ein und grüßte die ihr bekannten Gesichter in der Runde mit Lächeln und Nicken. "Lächeln und Winken!"


    Hallo Mira, na Hunger mitgebracht?! Diesmal kam sie Mira zuvor, um nicht wieder das altbekannte Wortspiel mitmachen zu müssen. "Es ist schon hart ich zu sein!"


    Sie begab sich zur Theke und reichte über den Thresen ihre Hand.


    N´Abend! Was wird denn für die verwöhnten Mäuler der Gardisten geboten heute? Lachte sie entgegen und zwinkerte

  • mit Schwung kommt Patuljak aus der Küche " Höre ich da gerade jemand hungriges nach Essen schreien? " der Bursche grient Narvi ins Gesicht und wischt eifrig nebenbei die Theke ab " Na,deftigen Braten haben wir..nach Zaunkönig Art und dazu eine ordentliche Portion kartoffeln und geröstetes Brot..."
    Aufmerksam richtet Patuljak sein Blick auf Narvi " Was sagt Ihr dazu? "