Die Taverne "Zum Zaunkönig" ( 8 )

  • Goran konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen, "Naja wenn man Nageln kann ist das doch schonmal was oder? Ne im Ernst, wie hast du dir gedacht soll meine Lehre weiter verlaufen? Was kannst du mir denn noch alles beibringen? Lass mal hören..."
    Goran nahm seinen Krug und nahm einen mächtigen Schluck daraus, der den halben Humpen leerte... "Ahhhhh..... Das tut gut...."

  • Auch Jupp nahm einen großen Schluck des Biers.


    "Nun, zunächst wirst du in den kommenden Mond noch viel über die Ordnung in einer Schmiede lernen müssen. Welcher Hammer für was benutzt wirt und solcherlei Dinge. Außerdem wirst du noch viel über die Hitze in einer Esse lernen müssen. Wann ist die Glut heiß genug um die die richtigen Arbeitschritte zu machen."


    Er zuckte mit den Schultern.


    "Mit deinem ersten richtigen Werkstück wirst du dich alo noch ein wenig gedulten müssen."

  • "So ist das nicht ganz. Natürlich lernst du all das an Werkstücken. Aber eben zunächst an einfachen Teilen, wie Messern oder Hufen. Ich habe nie gesagt das du nur Freude haben wirst."


    Jupp schmunzelte etwas schief.


    "Aber ich bin sicher das du auch das durchhalten wirst."

  • Die Tür ging auf und eine kleine, runde Frau betrat die Taverne. Herzlich grüßte sie einige der Stammgäste und auch Patuljak, den Schankburschen. Kurz verschwand sie in den hinteren Räumen, dann tauchte sie wieder auf, nun ohne Mantel. Ohne Umschweife ging sie zu Patuljak hinter den Tresen und fragte, was zu tun sei.

  • Als die beiden den ihr vertrauten Raum betreten, bleibt Hadra einen kurzen Moment an der Tür stehen, damit sich die Augen nach der Sonne an die dunklere Umgebung gewöhnen können. Dann macht sie einen leeren Tisch aus. Und Morgaine. Sie neigt grüßend den Kopf und schenkt ihr ein zuckersüßes Lächeln.
    Das die beiden wie Katz' und Hund sind, ist kein Geheimnis.


    Dann geht sie hinüber zu dem Tisch und setzt sich auf den Stuhl, der ihren Rücken zum Schankraum zeigen lässt. Die Tasche stellt sie neben sich ab.


    Als Liam sich auch gesetzt hat, sucht sie den Blickkontakt mit Patuljak. In der Vergangenheit hat sie stets versucht, sich mit dem Schankjungen gut zu stellen. Er ist zwar weit unter ihrer Würde, jedoch ab und an sehr praktisch. Der ein oder andere Kupfer Trinkgeld ist auch bereits in seiner Tasche verschwunden.

  • Zunächst etwas irritiert schaut sie Jolante an, dann zaubert sie ein Lächeln auf ihr Gesicht. Patuljak oder eine Schankmaid. Eigentlich völlig egal.


    "Für mich Wasser mit ein wenig Weißwein. Ihr?"


    Auffordernd schaut sie Liam an. Eigentlich hat sie Patuljak fragen wollen, aber da der nicht da ist, muss sie sich mit ihrem Anliegen an die Schankmaid wenden. Hoffentlich hält sie ihre Augen und Ohren ebenso offen.

  • Liam setzte sich auf einen Stuhl, auf dem er eine gute Sicht über den Schankraum hatte. Er stellte seinen Seesack neben sich auf dem Boden ab, lehnte seinen Gehstock an den Tisch und zog seinen Gehrock aus, den er ordentlich über die Stuhllehne legte. Unter dem feinen, weißen Linnenstoff seines Hemds konnte sich recht gut die wulstigen Abdrücke zweier Verbände erkennen lassen, einer um seinen Bauch, einer an seiner rechten Schulter.


    "Guten Tag." Er schenkte der Schankmaid ein ebensolch freundliches Lächeln wie das, was er für Hadra anfangs aufgebracht hatte. "Bitte bringt mir doch einen Becher roten Würzwein, wenn Ihr das habt."

  • Weißweinschorle. Kommt sofort.
    Das Verhalten, das Liam wohl von den meisten Frauen bei seinem Anblick erwartet, bleibt aus. Jolante wirkt wie ein unschuldiges, kleines Mädchen, auch wenn ihr Äußeres eine junge Frau zeigt.
    Roter Würzwein? Wir haben Glühwein im Winter. Das ist roter, gewürzter Wein, heiß. Vielleicht haben wir noch die Zutaten, aber ich kann nichts versprechen. Was soll ich Euch sonst bringen? Wir haben verschiedene Bramante-Weine, auch Rotwein. Und Fruchtweine.

  • Liam seufzte innerlich. Er war wohl wirklich in der tiefsten Provinz gelandet.


    "Ich denke ein guter Rotwein wird es tun. Sucht einfach etwas aus, Ihr habt sicherlich mehr Erfahrung als ich."


    Mit ein wenig Wehmut dachte er an die sechs Flaschen teuren Rotweins, der vor einigen Wochen mit vielen anderen seiner Habseligkeiten in Flammen aufgegangen war. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Hadra zu.

  • Hmmmm...
    Verträumt lächelnd schaut Jolante plötzlich in die Ferne und läuft dann davon. Hinter dem Tresen tut sie singend Dinge und kehrt einige Zeit später mit einem guten Bramante-Rotwein sowie einer Weißweinschorle zurück. Danach nimmt sie wieder ihren Platz hinter dem Tresen ein.

  • Hadra ist der Verband nicht entgangen. Auch sein unmerkliches Zusammenzucken bei manchen Bewegungen. Sie legt den Fächer vor sich auf den Tisch und schlägt die Beine übereinander.


    "Hattet Ihr eine ruhige Reise, Liam?" fragt sie mit einem bedeutungsschwangeren Blick auf den Verband.


    Dankend nickt sie Jolante zu.

  • "Oh, die Reise war sehr ruhig, vielen Dank." Liam lehnte sich zurück und sein Blick folgte Jolante für einen kurzen Moment. Er wirkte nicht irritiert, vielmehr milde interessiert. Dann musterte er Hadra wieder. Ihre leichte Neugierde amüsierte ihn sichtlich und er beschloss, ihr ein paar weitere Brocken hinzuwerfen und zu sehen, wie sie darauf reagierte. "Reisen ist eine wunderbare Sache, wenn es Zeit ist, etwas Neues zu sehen - oder wenn man noch einige Dinge richtigstellen möchte."

  • 'Ah, also Probleme zuhause.' denkt sich Hadra und hebt leicht eine Augenbraue.


    "Reisen um etwas Neues zu sehen - wer würde das nicht gerne. Ferne Länder bereisen, fremde Dinge kennenlernen."


    Sie lehnt sich leicht zurück und hebt ihren Becher.


    "Also, Liam, mögen Eure Reisen stets ruhig bleiben und von Erfolg gekrönt."

  • Die Becher der beiden Gefäße berührten sich kurz mit leisem, harmonischen Klang. Liam nahm dann einen Schluck und mußte eingestehen, dass es für einen Ort wie diesen ein verflucht guter Wein war.


    "Danke für die guten Wünsche. Aber ich habe keine Zweifel daran, dass mir der Erfolg auf dem Fuße folgt." Er lächelte ganz sachte, was zu dem Ton absoluter Überzeugung passte, den er für seine Worte wählte. Dabei schwang dabei keine Arroganz mit, sondern lediglich Sicherheit. "Was bietet Euch dieser Ort?"


    Er machte eine alles umfassende Geste, die nicht nur den 'Zaunkönig' mit einschloss.