Der Dorfplatz von Renascân (3)

  • Der zentrale Platz der Oberstadt von Renascân. Darauf befindet sich ein Brunnen sowie eine Linde, um die rundherum Bänke angebracht sind...eigentlich ist der Name des Platzes irreführend, da die gewachsene Siedlung schon seit einiger Zeit wohl kaum mehr die Bezeichnung "Dorf" für sich in Anspruch nehmen kann. Aber Namen sind ohnehin Schall und Rauch...oder?





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  • Gerion lauschte Thersiteses Ausführung und hing regelrecht an seinen Lippen, das aus diesem Mann so viel Weisheit sprechen konnte, das wusste wohl kaum einer. Als dann das zierliche Mädchen sich auf eine bank setzte, schaute Gerion natürlich zu ihr herüber und lies seinen Blick über die Teile gleiten die ihr Mantel nicht verdeckte. Da der Kopf aber in die kapuze gehüllt war, konnte er nicht erkennen wer sie war. Nach diesem nur Bruchteile einer Sekunde dauernden Augeblick wandte er sich wieder Thersites zu.


    "Also soll ich einfach abschalten um was es geht ? Denn hauptsächlich gehts um meinen Arsch und um deren Arsch die mir den Arsch retten könnten ?"


    Gerion war etwas verwundert über die Häufigkeit des Wortes Arsch.


    "Das machts mir dann leichter ? Gut ! Dann werd ich das man versuchen, ich dneke damit wird mir einiger Scheiß aus dem Kopf geblasen nd macht bmir Platz für anderes Zeug."

  • "So sieht's aus. Wenn der Kopp mal runter ist, dann ist's sowieso vorbei mit irgendwelchen Gedanken machen. Die Rübe soll dran bleiben, andere wichtige Teile auch."


    Er bemerkte, wie Gerion das Mädchen musterte


    "Hähähä...ich seh', 'nen wichtigen Punkt davon haste schon ganz gut verstanden, Kleiner. Hähähähä..."


    Ein dreckiges, lautes Lachen

  • Gerion grinste. Ihm wurde bewusst wieviel er noch zu lernen hatte, vorallem was seinen Platz im Leben anging. Und in Thersites hat er tatsächlich einen Lehrmeister gefunde, denn ihm war schon lange bewusst, welche Position er im Leben einimmt und was er vom Leben zu erwarten hatte.


    Und natürlich grinste er auch, wegen Thersites Kommentar. Im Zuge dessen wandte er den Blick nochmals um und sah nun auch das gesicht des Mädchens. Es kam ihm bekannt vor, doch er wusste nicht, ob er sie einfach nur schonmal in der Siedlung gesehen hatte, oder ob er sie von woanderst her kannte.


    "Kennst du das Mädchen? Sie kommt mir bekannt vor, hast du sie hier schonmal gesehen ?"


    Fragte er zu Thersites gewandt.

  • "Wat? Achso..."


    Thersites drehte sich höchst auffällig zu dem Mädchen um und schaute sie an, dann murmelte er zu Gerion "Nee, kenn' ich nicht. Ändern wir aber gleich."


    Wieder drehte er sich um


    "Hallo, schöne Maid. Sag mal, wir kennen uns nicht, oder? Höchste Zeit, das zu ändern!!!"

  • Isabell schreckte hoch, sie war fast eingeschlafen. Etwas müde strich sie sich die Strähnen aus dem Gesicht. Sie brauchte noch einen Augenblick um sich zu fassen.
    Dann drehte sie sich in die Richtung des Mannes, der sie so eben angesprocheh hatte. Zwar hatte sie kein großes Bedürfnis nach einem Plausch. Aber sie war neu in der Stadt und konnte so vielleicht ein paar Informationen einholen. Sie lächelte freundlich.


    "Hallo, mein Name ist Isabell. Ich glaube nicht, das wir uns schon mal begegnet sind. Ich komme nicht von hier - sondern aus dem Land der Drachenkrieger. Ich bin....."


    Weiter kam sie nicht. Ihr Blick war mittlerweile auf die zweite Person gefallen, die neben dem Mann auf der Bank saß. Es war der junge Mann, nach dem sie gesucht hatte. Sie blinzelte und sah noch einmal genauer hin. Es gab keine Zweifel. Isabell wusste, das es unhöflich war Leute anzustarren, aber sie konnte nicht anders. Von dieser plötzlichen Begegnung überrascht, saß sie da wie versteinert

  • "Drachenkrieger..."


    Gerion verengte die Augen und dachte angestrengt nach, als er dann bemerkte wie er angestart wurde, schaute auch er nochamal genauer hin.


    "Ich war mal da...."


    War das einzige was er gedankenversunken heraus brachte.

  • Thersites glotzte die junge Frau an. Komisch, so hatte noch niemand auf ihn reagiert, die musste ja völlig hin und weg sein


    "Ihr seid was? Nur keine falsche Scheu, ich beiß' ja nicht. Zumindest nicht gleich, hähähä. Ich bin Thersites! Und ich hab' gleich zum meinem Kameraden Gerion hier gesagt, Gerion, hab' ich gesagt, die Maid ist schnucklig, die kann da nicht so allein sitzen bleiben, die müssen wir kennenlernen. Und...wie geht's so?"

  • Isabell sah zwar, das Thersites mit ihr redete, aber seine Worte kamen bei ihr nicht an. Sie hatte nur noch Augen für Gerion. Der Stress der vergengenen Stunden war vergessen. Ein Gefühl der Leichtigkeit machte sich ihn ihr breit.
    So oft hatte sie sich diese Situation ausgemalt. Sie hatte sich sogar zurecht gelegt was sie sagen wolllte. Aber das alles war wie weggeblasen. Ihr Kopf war leer.
    Isabell schloss für einen Moment die Augen und raffte ihren ganzen Mut zusammen.


    "Hallo Gerion - ich habe nach dir gesucht"


    Sie schaute kurz hoch in die Linde - ihr war das etwas unangenehm. Dann aber blickte sie hoffnungsvoll Gerion wieder in die Augen.


    "Kannst du dich noch an mich erinnern?"

  • Gerion war kein Mensch der sich Gesichter gut einprägen konnte, jedoch wurde ihm sofort klar wer sie sein musste.


    Es war Nacht, und ein Mädchen hätte sterben sollen. Wir fanden sie, retteten sie und brachten sie in unser Zelt. Sie sprach mit mir...


    Und an ihrer Stimme erkannte er sie auch. Wie sie hieß wusste er nichtmehr, doch das er Wache halten musste, während sie im Zelt lag und sich erholte, daran konnte er sich erinnern, dass er die anderen aus dem Zelt gejagd hatte weil er ihr Ruhe verschaffen wollte daran auch.
    Das sie so hübsch war...das wurde ihm heute erst bei Tageslicht bewusst.


    "Ja ich erkenne dich."


    Einige Augeblicke standen diese Worte im Raum. Dann fasste Gerion wieder annähernd einen normalen Gedanken.


    "Aber warum suchst du mich ?"

  • Isabell fiel ein großer Stein vom Herzen. Er schien sich scheinbar zu erinnern, zumindest erkannte er sie. Doch nun folgte der schwierigere Teil. Wie sollte sie ihm erklären, weswegen sie hier war - weswegen sie ihn suchte? Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.


    "Ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll"


    Verlegen schaute sie zu Boden. Sie wusste nicht wie viel sie ihm erzählen sollte und ob er es versthen würde, deswegen fing sie zaghaft an


    "Ich habe dich gesucht, um mich bei dir zu bedanken"


    Sie schaute Gerion in die Augen

  • Thersites schaute diverse Male zwischen dem Mädchen und Gerion hin und her


    "Ahso? Ihr kennt euch? Das is ja mal'n Ding. Dann hättste mich ja dem Schnuckel ruhig mal vorstellen können, Kamerad. Naja, meinen Namen kennt sie ja jetzt, und...äh..."

  • "Tut mir leid Thersites."


    Doch Gedanklich konnte er sich nicht auf eine bessere Antwort für Thersites konzentrieren, Isabell nahm alles in beschlag.


    "Bedanken? Dann suchst du wohl Niro, oder ? Schließlich hat er dir das Leben gerettet. Soll ich dich zu ihm bringen ?"


    Gerion war schon dabei aufzuspritzen und sie zu Niro zu führen, den gerion jetzt spontan in der Akademie vermutette.

  • Hechelnd witschte Moclin um eine Häuserecke und blieb dann stehen, als wäre er vor eine Wand gelaufen. Etwas unschlüssig schaute er von Gerion in Richtung Zaunkönig und zurück. Scheinbar fiel seine Entscheidung für Gerion und so lief er schwanzwedelnd auf ihn zu.

  • Niro? Ach ja, so hieß der Heiler. Isabell erinnerte sich noch zu gut an ihn. Natürlich wollte sie sich bei Niro bedanken, ohne ihn wäre sie jetzt nicht hier. Aber erst wollte sie mit Gerion reden. Sie merkte, das er im Begriff war aufzuspringen, deswegen redete sie schnell weiter


    "Warte!!!"


    Isabell stand auf, lief zu Gerion hinüber und setzte sich neben ihn auf die Bank.


    "Ich sagte, ich will mich bei DIR bedanken. Kannst du dir nicht denken warum?"

  • "Jooo..." murmelte Thersites und beschloss, sich aus der Unterhaltung zurückzuziehen. Also saß er da und glotzte in die Gegend. Schließlich holte er eine flache, metallende Flasche heraus, schraubte diese auf und gönnte sich einen Schluck.

  • Gerion musste nachdenken, da kam ihm einerseits recht, dass Thersites sich aus dem Gespräch ausklingte und andererseits kam ihm Moclin recht. Er wusste nicht wer der Hund das machte, aber er tauchte immer dann auf, wenn gerade etwas sehr seltsames passierte. Stichwort Eber.


    Also grübelte er über eine Antwort nach, entspannte sich wieder auf seinem Platz und bückte sich um den kleinen Hund zu streicheln und am Kopf zu kraulen.


    Doch all das Nachdenken half ihm nicht. Er kam nicht darauf, was die junge Frau von ihm wollte, er war doch einfach nur freundlich zu ihr gewesen. Doch aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass er das nicht direkt sagen sollte.


    "Nun, natürlich war es mir eine Freude dir geholfen zu haben und wie ich sehe...war es der Einsatz auch wert...eine hübsche Frau wie euch im Leben zu halten."


    Gerion kam sich albern vor. Ein Kompliment machen zu müssen, jetzt, doch die Zunge war scneller als der Kopf und desshalb klangen die Worte ach unbeholfen, stockend und einfach unüberlegt. Am liebsten hätte er sich dafür selbst geschlagen.

  • Thersites begann, sich mit einem Ästchen Essensreste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Immer wieder erstaunlich, was da so alles hängenblieb. Höchste Zeit, das mit einem Bier mal ordentlich durchzuspülen, dachte sich der Gardist, nicht ohne aufmerksam zu lauschen, was Gerion denn jetzt mit diesem Mädchen zu tun hatte. Nur eins stand fest, wenn der Späher mit ihr anbandeln wollte, dann musste er aber ganz anders zur Sache gehen. Da war noch kein Zug dahinter. Naja, er war ja noch jung...

  • Mit dem Kompliment hatte Isabell nicht gerechnet. Sie merkte, wie sie leicht rot wurde. Für einen Moment schaute sie Gerion zu wie er den Hund streichelte. Sie musste lächeln. Doch im selben Augeblick wurde ihr bewusst, das nun der Moment gekommen war, in dem sie ihm das alles erklären musste. Zu lange hatte sie das mit sich herum getragen.


    "Es ist schön zu hören, das es für dich eine Selbstverständlichkeit ist jemanden in Not zu helfen. Ich bin dir und deinen Leuten wirklich überaus dankbar, das ihr mich aus diesem Ritual heraus geholt habt. Ohne euch wäre ich jetzt nicht mehr am Leben"


    Sie machte eine kurze Pause um sich zu fassen. Durch die Nervosität in ihrer Brust musste sie aufpassen, das sie beim Sprechen nicht stotterte. Sie erinnerte sich an jene schreckliche Nacht, als wäre es gestern gewesen.


    "Als ich in eurem Zelt aufwachte, konnte ich mich erst an nichts mehr erinnern. Nicht, was passiert war.... nicht einmal mehr wer ich bin. Ich hatte einfach nur so schreckliche Angst"


    Isabell merkte, wie die Gefühle von damals langsam in ihr empor kletterten. Sie atmete tief durch.


    "Niro versicherte mir zwar, das ich bei euch in Sicherheit war..... aber ich habe mich so unwohl gefühlt, so fremd, so....."


    Sie schüttelte den Kopf und suchte nach einer passenden Beschreibung


    "..... wie ein seltenes, gefährliches Tier, das die ganze Zeit misstrauisch angestarrt wird. Er hat damals vorsichtshalber einen Magier geholt als er nichts auffälliges an mir feststellen konnte. Ich weiß das er das zur Sicherheit machte, ich kenne mich mit so etwas ja nicht wirklich aus. Doch als die beiden dann über fürchterliche Flüche und Schlimmeres redeten, was man mir vielleicht angetan hatte...... ich dachte, ich müsste sterben. Es war alles so schrecklich...."


    Isabell schloss die Augen und schluckte die Tränen herunter, die in ihr aufstiegen. Wieder atmete sie tief durch


    "Und da hast du dich eingemischt. Du gabst mir deinen Mantel, damit ich nicht mehr frohr und warfst die beiden Männer aus dem Zelt. Dabei hast du sie noch getadelt, wie sie nur so schlimme Dinge vor mir bereden konnten. Du hast mit mir geredet, mich beruhigt und mir Mut gemacht. Ich bin dir so dankbar, das du dich so liebevoll um mich gekümmert hast. Denn dadurch habe ich die Ruhe gefunden um mich wieder zu erinnern. Du warst für mich da, du gabst mir das sichere Gefühl der Geborgenheit. Du...."


    Sie konnte nicht mehr weiter reden, da ihre Stimme versagte. Sie merkte, wie eine Träne ihre Wange hinunter lief. Schnell wischte Isabell sie mit ihrem Ärmel weg, doch ihr war klar, das Gerion es gesehen hatte.