Der Dorfplatz von Renascân (3)

  • Thersites sah nichts, aber was er hörte, reichte ihm.


    SO gut kannte Gerion die Kleine also? Sie hatten zusammen eine Nacht verbracht? Und er hatte die anderen extra aus dem Zelt geschmissen? Der kleine Scorier war ja ein richtig gerissener Hund! Mantel und so, ist ja kalt, ich wärm dich, diese Nummer also. Und auch noch schön weit weg, da, wo's keiner mitkriegt, in, woher hatte sie gesagt, kam sie? Völlig wurscht, weit weg. Tja, aber wenn die Kleine von Weitwegland jetzt extra hierher gekommen war, um Gerion zu suchen, dann bedeutete das...oder aber, noch schlimmer...ach du kagge...


    Er verschluckte sich und ihm entfleuchte ein "Himmelarsc...", das in ein Husten überging, und das wiederum in eine Art Kichern, bevor er sich wieder gefangen hatte.

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    Ich habe eine Axt.

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  • Gerion bemerkte natürlich die Träne, denn auch wenn er sich augenscheinlich auf Moclin konzentrierte, bei dem er die magische und mystische Kratzstelle schon fast gefunden hatte, welche das Bein unkontrolliert zum zucken brachte, blickte er immer wider zu dem Mädchen. Dennoch versuchte er es zu vermeiden, sie erkennenzulassen, das er die Tränen bemerkt hatte.


    "Ich saß damals vor dem Zelt im Eingang, ich erinnere mich langsam. Der Magier hieß Meister Troloc."


    Bei dem Gedanken, dass er die beiden aus dem Zelt warf musste er grinsen.


    "Du sast mir im Rücken , ich gab dir meinen Mantel, als die beiden noch bei dir waren."


    Gerion blickte auf und versuchte ihr genau in die Augen zu schauen.


    "Die anderen fragten mich warum ich da sitzen würde, doch ihr Kommentare kümmerten mich nur wenig, ich wollte dir einfach einen Raum bieten indem du für dich sein konntest, sicher und ungestört."


    Lächelnd schüttelte Gerion den Kopf und wandte sich wieder an Moclin.


    "Ich kenne das gefühl, wie gut es einem manchmal tun kann, einen Ort zu haben, von dem man weiß, dass man ihn für sich alleine hat."

  • Isabell nickte zustimmend. Sie beobachtete Gerion wie er weiter mit dem Hund spielte und musste lächeln. Es tat gut sich das alles von der Seele zu reden und verstanden zu werden. Doch die Geschichte war noch nicht zu Ende. Gefasster als gerade eben fuhr sie mit ruhiger Stimme fort.


    "Als es mir besser ging wollte ich mich etwas in der Umgebung umschauen - nur um zu wissen wo ich genau war. Damorg und du warnten mich, nicht zu weit vom Lager weg zu geben. Doch kaum hatte ich es verlassen rannte ich meinen Brüdern in die Arme - sie hatten mich die ganze Nacht gesucht, nachdem ich nicht mehr nach hause gekommen war. Ich war so froh die beiden wieder zu sehen"


    Unbewusst griff Isabell an den Anhänger ihrer Kette und umschloss ihn fest mit der Hand.


    "Am nächsten Tag wollte ich zu eurem Lager zurück. Ich wollte euch sagen, das mit mir alles in Ordnung war und mich bei euch bedanken. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, das ich ohne ein Wort einfach verschwunden war. Doch mein Vater ließ mich nicht aus dem Haus und bewachte mich Tag und Nacht. Als er sich nach ein paar Tagen wieder beruhigt hatte, lief ich sofort los..... doch ich kam zu spät. Ihr wart alle schon weg. Ich wusste nicht woher ihr gekommen wart, nur drei eurer Namen hatte ich im Kopf: Niro, Damorg und deinen - Gerion."


    Isabell schaute Gerion wieder in die Augen. Und mit jeder weiteren Sekunde in der sie das tat merkte sie, wie die aufgeqollene Angst in ihr verschwand.

  • "ja ich hab mich auch gefragt, ob dus wohl geschaft hast, denn schließlich hatten wir ja noch dieses Orkdorf in der Nähe und die Wahrscheinlichkeit, dass du da gelandet wärst war groß, da wir das Dorf aber Später gestürmt und geleert hatten und dich nihct fanden, gingen wir davon aus, dass du es wohl nachhause geschaft hast."


    Gerion klopfte Moclin ein paar mal auf die Flanke und wartete welche Position er sich nun aussuchen würde.


    "Deinem Vater und deinen Brüdern gebührt viel Dank, dass sie sich so um dich sorgten. Du kannst froh sein eine Familie zu haben der du am Herzen liegst."


    Dann zeigte erion auf die Kette und lächelte sanft.


    "Und die dir am Herzen liegt."

  • Eifrig leckte der Hund über jedes Fitzelchen Haut, das er erwischen konnte und lehnte sich dabei schwer an Gerion. Dabei schaffte er es irgendwie, sich immer wieder begeistert um sich selbst zu drehen.

  • Da der Hund nun Stand mussten die Stellen hinter Ohren und der Rutenansatz dran glauben gekrault zu werden. Dennoch blieb die Hauptaufmerksamkeit bei Isabell und nur noch gelegentlich blickte er zum Hund hinab.

  • Der Anhänger an ihrere Kette war ein Glücksbringer, den sie einmal gefunden hatte. Sie steckte ihn sich in die Bluse, so das man ihn nicht mehr sehen konnte. Ihr was das etwas unangenehm.
    Sie wante ihren Blick ab und starrte auf einen unsichbaren Punkt mitten auf den Dorfplatz.


    "Du meinst, ich konnte froh sein eine Familie gehabt zu haben"


    Ohne das sie es wollte, rutschte ihr dieser Satz heraus. Ihre Stimme war ganz leise und traurig. Sie war sich nicht sicher, wie viel sie Gerion noch erzählen wollte. Sie wollte ihn nicht mit ihren Problemen belasten, er hatte schon genug für sie getan.

  • "Naja, wenn du hier alles erledigt hast, ein paar ruhige tage verbrachts hast, dann wirst du deine Familie ja wiedersehen."


    Etwas war geschehen, doch solang sie das nicht verriet, musste er vom einfachsten ausgehen.

  • Isabell schloss die Augen. Sie wollte und konnte Gerion nicht anlügen. Aber wie sollte sie ihm das ganze erklären?


    "Ich hatte gehofft dich zu finden. Das habe ich jetzt - ja. Und ich werde hier auch noch den ein oder anderen Tag bleiben um mich auszuruhen. Aber meine Reise ist noch lange nicht zu Ende."


    Sie machte eine Pause. Sie konnte ihm nicht erzählen, das sie kein Zuhause mehr hatte und auf der Suche nach einem Neuen war. Sie verdrängte die Tatsache, denn sie hatte Angst sonst daran zu zerbrechen. Zu viel war geschehen in so kurzer Zeit.


    Sie überlegte sich, jetzt einfach aufzustehen, sich noch einmal zu bedanken und dann zu gehen. Ja - es würde heißen, das sie wieder weglaufen würde, aber was sollte sie sonst machen? Auf der anderen Seite: Sie wollte eigentlich gar nicht weg von Gerion. Bei ihm fühlte sie sich so ..... sie wusste auch nicht so genau, was das für ein Gefühl war. Nur das es sich gut anfühlte konnte sie sagen. Sie seufzte tief


    "Aber ich möchte dich nicht weiter mit meiner Geschichte belasten. Du hast schon so viel für mich getan"


    Isabell schlug die Augen wieder auf und wickelte sich in ihren Umhang.

  • "Aber es geht dir dennch nicht gut, also war alles was ich gemacht habe noch nicht genug."


    Warum wollte er dem Mädchen so sehr helfen ? Gerion konnte es sich nicht erklären, aber es musste wohl einfach das Rechte und Richtige sein.


    "Aber wie gesagt, bevor du gehen musst, kannst du hier solange Ruhe und Frieden finden, solange du es zulassen möchtest."


    Dränge brachte nichts, Gerion würde wohl warten müssen was hinter dem Auftauchen von Isabell steckte.

  • Isabell war verblüfft von Gerions Worten. Sie sah im fest in die Augen


    "Du hast so viel für mich getan.... So etwas hat noch nie jemand für mich gemacht"


    Sie verstand nicht, warum Gerion ihr helfen wollte. Sie stand jetzt schon so tief in seiner Schuld. Aber sie musste sich eingestehen, das wenn sie mit ihm sprach, ihre Probleme gleich viel weniger Gewicht auf sie ausübten. Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Warum vertraute sie sich ihm nicht an, wenn er ihr schon eine helfende Hand anbot.


    "Willst du wirklich die ganze Geschichte hören?"

  • "Ich habe vor kurzem wieder erfahren wieviel leichter lles werden kann, wenn man sich mit seinen lasten jemandem anvertraut, der einem helfen will. Die Götter haben mir eine Seele gegeben und Laya und Teldorn gaben mir einen Sinn für Mitgefühl und Gerechtigkeit."


    Gerion lächelte und versuchte zuversicht in seine Worte zu legen.


    "Wenn ich dir helfen kann, werde ich es tun und desswegen möchte ich deine Last auch gerne kennenlernen."


    Das dass alles bei weitem über Gerions übliches Mitgefühl hinausging, war ihm selbst noch nicht bewusst.

  • Sein Lächeln lies jeden Zweifel in ihr untergehen. Ja, vielleicht hatte er wirklich Recht, das sie darüber reden sollte. Ihr Blick huschte kurz zu Thersites hinüber, dann wieder zu Gerion. Sie wäre jetzt gerne mit ihm unter vier Augen gewesen, ihr war die Geschichte doch recht unangenehm. Ihre Stimme war so leise, das nur Gerion sie hören konnte


    "Ich bitte dich, dass das was ich dir jetzt erzählen werde, unter uns bleibt"


    Wieder schaute sie zu Thersites. Auch wenn er sie scheinbar nicht beachtete, bestimmt hatte er die ganze Zeit zugehört.

  • Gerion packte die Hand mit festen Griff, den er durch das Bogenschießen nach den Jahren bekommen hatte. Fest genug um ihr zu zeigen, dass er sie nun führen würde, aber nicht so fest, dass es schmerzen würde.


    Schnell führte er sie durch die Gassen zum Tor, mit einem Nicken zur Wache hindurch un in den Wald.


    --> Wälder von Renascan

  • Thersites glotzte den beiden ungläubig hinterher


    "Tolle Wurst..." raunzte er "schönen Dank...ihr mich auch."


    Dann holte er nochmal seine Flasche hervor, nahm einen großen Schluck und verzog das Gesicht


    "...booah...das räumt auf..."

  • ----------------> von Glanwens Haus Kommend



    Sie schlenderte über den Dorfplatz, ein Lächeln streifte das Schild von Talinors Taverne, dann entdeckte sie Thersites, der eben eine Flasche an die Lippen setzte und einen gehörigen Schluck nahm.


    "...booah...das räumt auf..." waren seine Worte, woraufhin sie in ein leises Glucksen verfiel und grüßend die Hand hob.


    "Grüß dich, Thersites. Trinkt sich nicht gut alleine?"

  • Thersites grüßte grinsend zurück und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund


    "Es säuft sich immer gut, egal ob alleine oder zu zweit oder mit noch mehr. IM-MER gut! Schlecht wird's erst, wenn nix mehr zu saufen da ist! Hähähä..."

  • Gerion und isabell liefen am Zaunkönig vorbei auf dem Weg zum Tempel.


    "Also das hier is der Zaunkönig, die beste Schenke in der Stadt kannst hier auch n Zimmer nehmen, doch dafür gäbe es auch die Herbege am Stieg."