Der Dorfplatz von Renascân (3)

  • Hach... die frische Luft tut gut!
    Finlay atmet beim Verlassen der Taverne tief durch. Er setzt sich neben sie und sein Blick wird ernst.


    "Danke dass du die eben vertriebn has... wollte ebn kein' falschen Eindruck erweckn. Entschuldige nochmal."


    Er blickt ihr bei der Entschuldigung fest in die Augen, wohl in der Hoffnung, erkennen zu können, um die Richtigstellung ankommt, oder nur als Geschwätz abgetan wird... Allerdings fällt es schwer, wenn man stellenweise vier, statt zwei Augen sieht.


    "du? ma abseits davon.... ich hab ne Frage an dich, weiß' aber nich, ob ich gerade so aufnahmfähig bin un du viel S..Zeit hast"

  • Narvi hört geduldig hin. Der Mundgeruch stört sie. "Na ob das was wird oder ich ihm auf die Füße kotz...Gründe gibt es genug..."


    Als er wieder auf Nesrin kam, spannte sie sich unmerklich an. "Nicht schon wieder ..."


    Ach, die kann mich eh nicht leiden, scheint es mir. Ich habe also eigentlich nichts getan. Die Entschuldigung verwirrte sie und machte sie unruhig. "Hat auch sein Gutes, dass er betrunken ist...vielleicht kriegt er dann weniger mit." Sie blickte zur Krone der Linde hoch und erwiderte beiläufig.


    Das geht mich doch nichts an. Ist doch egal, Finlay.


    Sie steht auf und ist im Begriff zu gehen.
    Ist schon in Ordnung, dann reden wir ein anderes Mal. Sie hebt die linke Hand zum Abschied und ein fahles Schimmern ist kurz auf ihrer Handfläche zu sehn...zumindest für Nüchterne.

  • Seinem Gesicht ist eine leichte Verzweiflung anzusehen. Zusätzlich mischt sich noch Anstrengung darunter, als er versucht, verständlich zu sprechen. Da er beim Reden immer schneller wird, stellt es für ihn ein Ding der Unmöglichkeit dar.


    "Warte mal... das is nich egal, mir zumindes nich und das weißt du auch... ich will nur sagen, ich wollt nix mit ihr machen. Kei Ahnung, was sie noch alles fürn Strüm...Trümpfe gezogen hät...Sie war halt freunnlich un ich mach nummal manchma dumme Sprüche... mehr war da nich bei un ich hat au nich mehr vor mit ihr! mehr hab ich dazu nich su sagen...das is die Wahrheit. Un ich wollt kein' falschen Eindruck erwecken! .... das is alles mein Ernst. Wirklich..."


    Immer noch schaut er Narvi an und immer noch versucht er, irgendwie aus ihrem Blick zu lesen. Seiner wird hingegen von Unsicherheit und Sorge geprägt.

  • Sie behielt einen verständnisvollen Blick bei. "Ohnein, wieso redet der Kerl schneller als ich laufen kann?" Sie atmet durch. "Lass dich nicht aus der Reserve locken..." Sie steht vor ihm und sieht seine Verzweiflung...und sie schibet es beiseite um sich selbst die Blöße nicht zu geben.


    Hör zu Erwidert sie direkt Ich muss dich ja nicht verstehn. Was du sagst und was du tust widerspricht sich. Aber es is schon in Ordnung, ich werd dir auch in der nächsten Schlacht beiseite stehn - wie allen Ay´Neils. Dein Leben ist sicher Sie grinst Also wieso diese Sorge?!

  • Finlay blickt kurz rauf zur Linde. Dann antwortet er direkt.


    "Als obs mir darum geht, dass mein Leben sicher is....Ich glaub, du willst mich nich verstehn. Das' genau das, was du am Fest der Akastera über dich gesag has! Such den Fehler ma bei dir selbst...du kanns jetz an das glauben, das du denks, zu sehen, oder mal das angehn, was du dir vor paar Tagen vorgenommen hast!"


    Er wird etwas ruhiger und sein Hitzkopf kühlt sich etwas ab... langsamer beginnt er zu sprechen.


    "Narvi.... meine Entschuldigung war ernst gemeint und ich mach mir Sorgen darüber, weil ich dich offensichtlich, ohne es zu wollen, verletzt hab"

  • Narvis Augenwinkel verengen sich etwas. Sie blickt ihn direkt an und nun erkennt er ihre Anspannung. Sie hält sich zwar noch zurück, aber sie ist völlig starr und kontrolliert- unnatürlich kontrolliert für diesen Gesichtsausdruck. Mit annähernd ruhiger Stimme presst sie nach seinem Gefühlsausbruch hervor.


    Vielleicht will ich dich wirklich nicht verstehn. Wieso die Mühe, du widersprichst dir zu sehr und ich hab anderes zu tun.


    Narvis Blick wurde offener, als er ruhiger wurde. Etwas müde klingt ihre Stimme nun.


    Vielleicht hast du das...das muss dich nicht kümmern, ich hak es einfach ab.


    Kurz macht sie eine Pause, um ihre Gedanken zu ordnen, die sich gerade überschlagen. Sie setzte eine ruhige Miene auf.


    Ich muss zur Wache...

  • Auch Finlay erhebt sich und macht ein paar Schritte auf sie zu, als sie im Begriff ist, zu gehen.


    "Es kümmert mich aber... un ich verlang nich, dass jemand Enschuldigungn annimmt. Wollt nur, dass du weißt, was war eben.... es würd mich trotzdm freuen, wenn ich morgn nochma mit dir reden kann.... is wichtig..."
    Bei dem zuletzt Gesagten wird seine Miene kurz wieder ernster und ruhiger. Kurz darauf blickt er wieder etwas erschöpft und leicht unsicher lächelnd drein.


    "Denk einfach über die Worte nach. Vielleicht ist..." er macht eine kurze Pause,"...die Wache ja jetz das Richtige..."


    Er legt seine Hand kurz auf die Schulter von Narvi und zwinkert ihr zu.

  • Sie hört ihm ruhig zu und beherrscht ihre Miene. Sie wägte ab welchem Tun sie mehr Gewicht beimessen sollte. Er schien so schnell unbeschwert zu sein und dann lag ihm anscheinend wieder was daran sie auf seine Seite zu ziehen. "Spiel dein Spiel allein." dachte sie bei sich. Ihr Blick wanderte kühl zu seiner Hand, als er sie berührte.


    Sie nickte nur knapp zu seinen Worten und dachte "Ich wünschte ich könnte NICHT darüber nachdenken."


    Na dann genieß deine Nachtruhe. Du findest mich normalerweise beim Gebäude der Späher. Hier hinter dem Präfekturgebäude die lange Straße Richtung Nordosten entlang. Bis dann. Sie wandte sich ab und ging zielstrebig in die Richtung, in die eben ihre Hand gewiesen hatte. Sie drehte sich bewusst nicht um, horchte nur hinter sich.

  • Eine ganze Weile vorher (ungefähr zu der Zeit, als Finlay den Zaunkönig zum ersten Mal betrat):



    Brendan macht sich, obwohl er sich von seinem Rausch offenbar schon ein wenig erholt hat immer noch bei Dolores untergehakt, mit der Schankmaid zusammen auf den Weg in die ihm gewiesene Richtung.


    "Wie, du komms nich mit rein..." sagt er mit gerunzelter Stirn, "du muss' aber! Kannst doch nicht alleine durch die gefährlichen Straßen hier surück... Das is ja gegen die Ritterehre!"

  • "Danke...", gibt er leise von sich. Unbewusst folgt er ihr drei Schritte und bleibt dann stehen. Seine leicht schwankenden und über den Asphalt schlurfenden Schritte sind die Gasse entlang zu hören, als er versucht, gerade zu stehen, um ihr hinterherzublicken.


    "Hab noch ne gute Nacht...und bis morgen dann...", sagt er leise eher zu sich selbst, so dass man es nur mit sehr guten Ohren hören könnte.


    Sie verschwindet hinter der ersten Kurve und Finlay macht sich wieder zurück zum Zaunkönig.


    ...schon komisch irgendwie...

  • Eines Nachmittages verließ Alanis das Hospital und ging mit langsamen Schritten über den Dorfplatz. Sie trug an diesem Tag ihre graue Priesterrobe, ein schlichtes, aber nobles Kleidunggstück, das seit Monaten im Schrank hing. An diesem Tag hatte es ihr angemessen erschienen, sie zu tragen, doch das Maß an Selbstbewußtsein, das sie sich von dieser Kleidung erhofft hatte, wollte sich einfach nicht einstellen.



    Die Priesterin setzte sich auf der Bank unter der Dorflinde und atmete tief durch, als eine Welle der Panik durch sie brandete. War es die richtige Entscheidung, mit Saarweiler sprechen zu wollen? Oder Emerald? Was, wenn sie ihr nicht glaubten und sie sie einsperrten?


    Der Gedanke an Daynon kam hoch und schnürte ihr die Luft ab. Sie würde es sicherlich nicht ertragen können, mit keiner anderen Gesellschaft als Mauern um sie herum dahinzuvegitieren. Nicht nochmal.


    Irgendwann stand sie auf und ging langsam auf das Präfekturgebäude zu.

  • Finlay betritt, vom Zaunkönig kommend, den Dorfplatz, orientiert sich kurz und entschließt sich für eine Richtung.


    na toll... ist das jetz der richtige Weg zum Haus der Späher? Mann! Pass halt auf, wenn dir wer was erklärt...


    Mit einem durchaus verwirrten und fragenden Blick läuft er durch die Gassen

  • "Öh...", etwas verwirrt aber sichtlich über sein wiederholt auftretendes Glück erfreut wendet sich Finlay der Frau zu.


    Na wer sagts denn...


    "Ja, richtig! ... erkennt man mich denn so leicht als Fremden? Ich such das Späherhaus... oder wie das auch hieß. Das Haus, wo die Späher unterkommen. Du weißt nich zufällig, wo das is?"

  • Die Frau rafft ihre Röcke ein wenig und kommt zu Finlay gelaufen.


    "Also Euch habe ich hier jedenfalls noch nie gesehen. Und so groß ist Renascan ja auch nicht.", sie lächelt ihm zu, "aber Ihr habt euch vor allem durch euren suchenden Blick verraten."


    "Zum Gebäude der Späher, wollt Ihr also. Ja ich kenne den Weg. Wenn ihr wollt kann ich ein Stück mit Euch gehen, ich muss eh, mehr oder weniger in die Richtung. Aber ich erkläre EUch den Weg auch selbstverständlich, wenn Euch das lieber ist."

  • "Na, wenns die gleiche Richtung ist macht das einiges einfacher... danke schonmal! Ich bin übrigens Finlay", er nickt der Frau kurz zu und macht sich bereit, ihr zu folgen.


    "Scheint bei so netten Menschen wirklich ein nettes Städtchen zu sein. Mal schaun, wann ich mich zurechtfinden kann", sagt er lächelnd.

  • Die junge Frau nickt ihm ebenfalls zu.


    "Ich bin Adda. Kommt, es ist nicht weit."


    Sie wechselt ihren Korb in die andere Hand und geht vorraus aber so langsam, dass Finlay mühelos neben ihr aufschließen kann. Dann beschleunigt sie ihren Schritt.


    "Und wo seid Ihr her, Finlay? Seid Ihr wegen der Garde hier in Renascân?", fragt sie ihn, damit sie nicht schweigend nebeneinander her laufen müssen.

  • Finlay beginnt zu folgen und schließt gut gelaunt auf.
    "Die genauen Ausdrücke kenn' ich nich, aber man kann wohl sagn, dass wir wegen Freunden und Bekannten hier sin. Und ja, die Garde gehört dazu."


    Nach einer kurzen Pause setzt er fort,
    "Ich bin mit nen paar anderen aus Cardrich hergekommen. Liegt weiter weg von hier und lässt sich mit dem Schiff erreichen. Im Osten... Naja, haben jedenfalls vor ein paar Monaten Bekanntschaft gemacht."