Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Der Gardist, von etwas blasser Gesichtsfarbe mit kurzen, schwarzen Haaren, führte Kjelv in eine Schreibstube, nicht allzu groß, nicht allzu hell. Er selbst nahm an einem Schreibtisch Platz und wies Kjelv mit der Hand in Richtung eines Stuhles davor


    "Ja, ihr habt einen guten Zeitpunkt erwischt, obwohl im Moment viel los ist. Erfreulich, wie ich finde."


    Er brachte eine Feder über einem Dokument in Position. "Gut, fangen wir an. Name, Alter, Herkunft, Beruf..." er machte kurz Halt, schaute Kjelv einen Augenblick an, dann fuhr er fort "...und in welcher Angelegenheit seid ihr bei mir. Miliz?"

  • Man hatte Teela gut eine halbe Woche schmoren lassen, bis Unterstützung von der Akademie kam um bei der Befragung zu helfen. Für Ashaba verstärkte sich bereits in dieser Zeit der Eindruck, dass die Halblingfrau harmlos war und einfach nur unglaublich ungeschickt.


    Der Magier hatte Teela unter einen Wahrheitszauber gestellt und Frederico hatte die Befragung durchgeführt. Nach einer kurzen Beratung, in der Ashaba, Frederico und der Magier feststellten, dass sich ihr Eindruck deckte, eröffnete man Teela, dass sie gehen konnte. Sie bekam ihre Habe wieder und dazu den ernstgemeinten Rat des Sergeanten, das nächste Mal nachzudenken, bevor sie einfach los plapperte. Sie schien dabei nicht wirklich verärgert, eher ein wenig großmütterlich genervt von der Unbedachtheit des Halblings.


    Zudem erhielt Teela noch ein Schreiben, das ihr erlaubte, Ermittlungen anzustellen in der Sache des Boten. Dabei gab es jedoch die Bedingung, jede Information sofort mit der Wache zu teilen und im Zweifelsfall mit ermittelnden Gardisten zusammen zu arbeiten. Am Ende musste zudem ein zusammenfassender Bericht vorgelegt werden. Ashaba untermalte das mit einem freundlichen Lächeln und der Eröffnung, dass es ungemütlich werden sollte für die Halblingsfrau, sollte ihr ein Bruch dieser Bedingung zu Ohren kommen.

  • Teela war erleichtert endlich aus der Zelle herauszukommen.
    Sie hörte aufmerksam zu und versprach, die Garde sofort in Kenntniss zu setzen sobald sie irgendwelche Neuigkeiten hat und einen Bericht vorzulegen.


    Sie bedankte sich bei allen und sagte auch, dass sie noch verstärkt darauf achten wird was sie sagt. Und macht sich auf den Weg zu den Merquatorez Schwestern, die einzigen ihr bekannten Personen, welche den Boten noch lebend gesehen haben, bevor er verschwand.

  • Rannug sinierte über die Frage nach und wie er sie am sinnvollsten darlegen könnte, ohne das man ihn wieder schneiden würde. Kurz war nicht immer das, was ihm lag.


    Diplomatischer Besuch zum kennenlernen und bei positivem Ergebniss der intention geschäftlicher Beziehungen.


    Mühsam verkniff er sich jeden Komentar und versuchte die antwort so neutral wie möglich zu halten.

  • Während Frederico notierte sagte er, ohne Rannug anzusehen


    "Gut. Wir werden eure Angaben natürlich prüfen."


    Dann holte er Luft und begann seine Ausführungen in einem betont gelangweilten Tonfall


    "Usus ist, dass sich diplomatische Besuche beim Eintreffen am Tor als solche zu erkennen geben, damit die Präfektur alle notwendigen Formalia in angemessener Form einleiten kann. Usus ist weiterhin, dass sich Personen von Stand beim Eintreffen am Tor als solche zu erkennen geben, damit die Präfektur alle notwendigen Formalia in angemessener Form einleiten kann. Beides ist..." er blätterte kurz zurück "...nach den mir vorliegenden Berichten nicht geschehen.


    Es sei aus den Tafeln der doppelten Fünf der Vereinigt-Magonischen Festlandspräfektur Renascân §6 zitiert: Als Vergehen gegen die Obrigkeit mögen auch Vergehen gelten, die gegen jene Personen erfolgen, die im Auftrage der Obrigkeit handeln, so jene Personen sich in Ausführung dieses Auftrages befinden. Zitat Ende. Euer Angriff gegen die Wachen des Präfekturgebäudes gilt somit als Vergehen gegen die Obrigkeit. Übrigens in schwerwiegender Weise.


    Weiterhin sei aus den Tafeln der doppelten Fünf der Vereinigt-Magonischen Festlandspräfektur Renascân §10 zitiert: Bei Festnahme gelte ein Jeder als schuldig, solange seine Unschuld nicht erwiesen sei. Darüber entscheide die Obrigkeit. Der Verdacht einer begangenen oder geplanten Tat sowie die Gefahr einer Flucht mögen ebenso zu einer Festnahme führen können. Zitat Ende."


    Erst jetzt sah Frederico von seinen Unterlagen auf und Rannug an


    "Ihr habt nun die Gelegenheit, euch zu äußern."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Auf Nachfrage wo ich mich melden sollte, verwies man mich zur Prefäktur. Dort ging ich hin um mich zu melden und meine anliegen vor zu tragen. Es war mein Anliegen udn auch miein Stand bekannt. Und doch verlangte man von mir Dinge, die nicht üblich sind in den Mittellanden.


    Ich habe mich diesen so weit wie möglich gefügt und versucht mit Rücksichtnahme und Entgegenkommen auf dieses verhalten zu reagieren. Als jedoch ersichtlich wurde, das die Wachen nicht die geringste Anstrengung unternahmen die Sache zu klären oder jemand zu holen dies zu klären. Dieses Gesuchen meinerseits sogar ablehnten, da habe ich meine Beherrschung verloren.


    Und als man mir vorwarf, weswegen ich überhaupt drthin kam, das ist eine beleidigung meienr Person und meines Standes und in keinster Weise entschuldbar. Wie dies normalerweise gehandhabt wird, dürfte bakannt sein. ich habe aber lediglich meine Ehre durch einen einfachen und relativ harmlosen Zauber wiederhergestellt. Das mindeste in dieser Situation. Wenn man mich mit Gesetzen richten will die mir unbekannt sind, weil ma mir nicht einmal die Möglichkeit gab mich vorzustellen und diese kennen zu lernen, dann kann ich dazu nicht viel angeben.


    Ich habe mich nach bekanten Verhaltensweisen der Mittellande verhalten. Sitte ist es, das ein Wesen von Stand in fremden Gebiet vorspricht. Sitte ist es, das einem Wesen von Stand ein Mindestmaß an Resekt und Schutz gebürt. Sitte ist es, einer Gesandschaft mit Achtung zu begegnen.


    All dies ist nicht passiert. Jedes meiner Gesuche wurde einfach abgelehnt. Meiner Person wurde falscher Leumund unterstellt und mein Anliegen der Lächerlichkeit preis gegeben. Ob davon etwas in dem bericht steht ist mir egal. So war es und diese dort könnte dies bezeugen. Wenn sie sich die Mühe machen wird, diese schwere Aufgabe zu erfüllen.


    Damit nickte er so es üerhaupt möglich war ind Bellarias Richtung.

  • Bellaria schaute verwirrt. Bezeugen? Wie? Sie war nicht dabei gewesen. Wissen, dass sie über den Wahrheitszauber verfügte, konnte er nicht. Oder war es einfach die Schwächung, die ihn solch seltsame Dinge sagen ließ? Die Bardin äußerte sich nicht zu Rannugs Kommentar und wartete das weitere Vorgehen der Gardisten ab.

  • "Gibt wohl viele Interessenten."


    Kjelv nahm Filip gegenüber Platz.


    "Kjelv Haukrinn aus Argathyl." Ein gewisser Stolz klang in seiner Stimme. Beim Alter stockte er jedoch kurz.


    "Ehm 22. Am ehesten kann man mich wohl immernoch als Jäger bezeichnen. Jedoch verfüge ich über einige Kampferfahrung, weswegen ich der Garde beitreten will. Ich hoffe meine Herkunft stellt da kein Problem dar."

    "Jeder Mensch ist in gewisser Weise über sich hinaus, das heißt, verrückt."
    - Martin Heidegger

  • Frederico notierte eifrig mit


    "Was ihr für üblich oder nicht üblich in den Mittellanden haltet, das tut hier nichts zur Sache. Meines Wissens ist es jedoch in den Mittellanden durchaus unüblich, als Zeichen der Rücksichtnahme und des Entgegenkommens im Rahmen eines standesgemäßen Vorsprechens den Herrscherpalast anzugreifen."


    Ein kurzes, kaltes Lächeln zuckte in Fredericos Mundwinkeln


    "Was hier üblich ist, ist von Belang. Hier ist üblich, dass man sich über die Gesetzeslage bei Betreten des Landes, im spätesten Falle bei Betreten der Siedlung informiert. Hier ist üblich, dass Unwissenheit vor Strafe nicht schütze. Nach meinen Berichten haben euch die Wachen des Präfekturgebäudes über die hier üblichen Verfahrensweisen für das Betreten des Gebäudes in Kenntnis gesetzt.


    Da dies für die weitere Verfahrensweise von Belang ist: Verfügt ihr über einen Adelsbrief? Oder ist dies in eurem Land..." erst jetzt sah er Rannug wieder an "...unüblich?"

  • Um mich zu informieren und zu hofieren suchte ich die Präfektur ja auf. DIe Wachen haben mich informiert was üblich sei. dem leistete ich Folge. Jeder Vorschlag meienr seits wurde ignoriert. Dann begannen die Beleidigungen.


    Und nein ist es nicht. In dem land aus dem ich komme.
    Ihr könnt euch aber an den schlichten Ring und das Amulet mit den drei Armen halten. Das dürfte in etwa dem gleich kommen was ihr Menschen auf Papier bringt.


    Oder ihr macht eine kleine gefährliche Reise von ca. 10 Stunden.
    Wenn Ihr bereit seid ein kleines Risiko einzugehen. Dies dürfte zweifelsfrei meine herkunft beweise.

  • "Dann nehme ich an, dass in eurem Lande der Herrscherpalast selbst als Tor fungiert, wo man direkt über Gesetze und Gepflogenheiten aufgeklärt wird. Denn würde sich der Palast im Landesinneren befinden, wären Ankömmlinge ja gezwungen, den Weg dorthin ohne Kenntnis über die Gesetze und Gepflogenheiten zu bewältigen. Und auch wenn es eigentlich nicht hierher gehört: Also ist es in eurem Lande üblich, dass man den Wachen am Herrscherpalast Vorschläge unterbreitet, welche Verfahrensweisen und Vorschriften sie in welcher Weise befolgen sollen und welche nicht. Verfahrensweisen und Vorschriften, welche diese Wachen von ihrem Befehlshaber, in letzter Instanz also vom Herrscher, erhalten haben. Interessant. Und wenn die Wachen den Vorschlägen des Vorsprechenden nicht Folge leisten, dann gilt dies als Beleidung, der man durch einen Angriff auf die Wachen selbst begegnet.


    Ebenso interessant wie die Tatsache eines schlichten Ringes und eines Amulettes als Adelsbrief. Auch das ist, meines Wissens, in den Mittellanden eher unüblich."

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    Homunkulus (~835 - 902)

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  • *in der Schreibstube*


    Filip nickte leicht, während er Kjelv zuhörte


    "Es gibt momentan viele Interessenten für die Miliz, ja. Um euch den Unterschied klar zur Garde klar zu machen: In der Miliz dienen Bürger, die noch über einen zivilen Beruf verfügen. Die Dienstzeit variiert je nach Beruf, wobei die Aufgaben üblicherweise zur Unterstützung und in Zusammenarbeit mit der Garde erfüllt werden. Ein Gardist dagegen geht keinem anderen Beruf nach, natürlich ist sein Ausbildungsstand ungleich höher."


    Er sah kurz auf das Blatt vor ihm


    "Eure Herkunft, Kjelv Haukrinn, wäre kein Problem. Renascân hat schon so manchen tüchtigen Kopf und so manche tüchtige Hand aufgenommen, obwohl das Blut nicht magonisch war. Ihr solltet euch jedoch im Klaren darüber sein, was es bedeutet, in der Garde zu dienen. Es handelt sich dabei um keinen Söldnerdienst, falls es das ist, was ihr sucht. Nur, damit wir uns richtig verstehen. Über welche Art der Kampferfahrung an welchen Waffen verfügt ihr und wie ist euer Ausbildungsstand?"

  • Frederico räusperte sich ein wenig


    "Ihr spracht vorhin von 'ihr Menschen'. Welcher Spezies gehört ihr an? Und, rein interessehalber: Welche Strafe oder Folgen müsste ein ortsfremder Adliger erwarten, der im Lande Schattenhof die Wachen des Herrschaftspalastes mit Magie attackiert?"

  • Ihr verdreht jede Tatsache wie es Euch passt.
    Ich wude von Euren Torwachen zur Präfektur geschickt um mich vorzustellen und Informationen zu erlangen. Dorthin bin ich gegangen. Und ja man kann, wenn es Probleme gibt, versuchen Kompromisse zu finden, um diese Probleme zu beseitigen.
    Frag Euren Sergant wie soetwas abläuft in anderen Ländern wie den Drachenlanden. Und ja eine Beleidigung eine Adligen kann so beglichen werden.
    Nur weil jemand irgendwo im Dienste steht gibt ihm dies keinen Freibrief ander zu beleidigen. Es gäbe nicht einem Eurem Regenten einfach das Recht mich zu beleidigen. Allerdings wäre dieser zumindest von Stand.
    Und auch genau da liegt der Unterschied. Im Grund des Handelns und der Ursache dafür.
    Davon ab habe ich niemand angegriffen, ich habe meine Ehre verteidigt. Wenn ich angreife füge ich jemand bewusst Schaden zu. Wirklichen Schaden.
    Dies ist mit meinem angewandten Zauber eigentlich fast unmöglich - schon garnicht bewusst. Fragt die Bardin.

  • Jetzt mischte Ashaba sich ein.


    "Die Bardin, Rannug, ist ihre Spektabilität, die Dame Bellaria Adamnir. Wenn du ihre Hilfe ersuchst, solltest du das mit dem gebührenden Respekt tun."


    erklärte sie sanft.


    Ehre wird in einem Ehrenduell wieder hergestellt und sicher nicht, indem man mit Zaubern um sich wirft wie ein trotziges Kind mit Spielzeug. Im Übrigen: Du verlierst deine Ehre, wenn du dich auf Händel mit Niederrangigen einlässt. So ist es in den Mittellanden, so ist es hier. Wenn du dich bereits in den Mittellanden bewegt hast, solltest du über diese... menschlichen Gepflogenheiten durchaus informiert sein. Wenn dir das nach so langer Zeit auf Reise nicht bekannt war, dann ist das - wie Frederico bereits sagte - dein Problem."


    Sie machte eine kleine Pause und schaute Rannug recht neutral an.


    "Du kommst also in der Kleidung eines abgerissenen Abenteurers, ohne Gefolge, ohne Adelsbrief, noch dreckig von der Reise an ein Herrschaftsgebäude, behauptest ein Adliger zu sein ohne irgendetwas vorweisen zu können und erwartest, dass man dir sofort glaubt und Einlaß gewährt?"

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    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Frederico blätterte in seinen Unterlagen. Weiterhin sprach er in einem höchst gelangweilten Tonfall:


    "Erstens: Euer respektloses Verhalten, ob ihr nun von Stand oder nicht seid, ist unangemessen. Ihr scheint immer noch nicht verstanden zu haben, in welcher Position ihr euch befindet. Ihre Spectabilität, Principal Superior der Academia Artes Ingeniae ad Renascân, verdient eine angemessene Anrede.


    Zweitens: Ihr habt die Wachen angegriffen. Das ist Fakt. Eine der Wachen hat schwere Schulterverletzungen davongetragen und wird auf Wochen dienstunfähig sein. Das, mit Verlaub, darf durchaus als Schaden zufügen bezeichnet werden.


    Drittens: Ihr wurdet nicht beleidigt. Das ist Fakt. Die Wachen des Präfekturgebäudes sind die bestausgebildeten in Renascân, was Formaldienst anbelangt. Mir liegen die Berichte beider Wachen vor, aus denen ich keinerlei Beleidigung entnehmen kann. Wenn ihr dies behauptet, dann bezichtigt ihr die Wachen der Lüge.


    Was mich indirekt zu viertens führt, nun wieder ein etwas abseitiger Punkt: Mögt ihr eigentlich Eselswurst?"

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    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Mir wurde keine Spectabilität vorgestellt.


    Ich habe auf eine tiefgreifende beleidigung meienr Person und meines Standes reagiert. Ihr könnt es hindrehen wie ihr wollt. Dies ist eien Tatsache.
    Zur wirkungsweise des Zaubers könnt ihr gern die Spectabilität befragen. Sie kann Euch erklären das aufgrund des Zaubers und seiner Wirkung keine Schäden auftreten. Wenn Eure Wachen sich selbst verletzen kann ich nichts dafür.


    Ich habe Euch schon einmal gesagt, das ich beleidigt wurde und euch auch angeboten dies überprüfen zu lassen. Das ihr dies nicht einmal im Ansatz in betracht zieht ist natürlich sehr unparteiisch. Und das obwohl ihr nicht einmal zu gegen ward. Wirklich beeinduckend. Da anscheinend eh alles schon feststand bevor man mich aufgesucht hat ... noch weitere Fragen?


    Und ja mit Sauerkraut.

  • "Tja, seht ihr. Den Torwachen hat sich auch kein Freiher Rannug Mc Duck vom Finsterwald im Schwarzmoor, der Grafschaft Dunkeltal des Schattenhof vorgestellt. Dies wäre dann nämlich umgehend der Präfektur mitgeteilt worden.


    Ihr behauptet also weiterhin, die Präfekturwachen hätten euch beleidigt, und zwar tiefgreifend. Dann darf ich festhalten, dass ihr die Sorgfalt meiner Berichte anzweifelt und darüber hinaus diese Wachen der Lüge bezichtigt. Eine Lüge, und da werdet ihr mir sicher zustimmen, ist eine bewusst falsche, auf Täuschung angelegte Aussage. Eine absichtlich, also wissentlich geäußerte Unwahrheit.


    Dann darf ich euch kurz in Erinnerung rufen: Auf meine Frage, und ich zitiere wörtlich, 'Unterkunft? Nein, ja, wenn ja, wo?', war eure Antwort, und ich zitiere wiederum wörtlich 'Nein'.


    Im Zaunkönig denkt man aktuell über die Verwendung eines derzeit herrenlosen Maultieres nach. Die Kombination mit Sauerkraut ist durchaus denkbar. Habt ihr eine Erklärung dafür?"

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    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Beim Wort Söldnerdienst musste Kjelv unwillkürlich lächeln, wurde aber sogleich wieder ernst.


    "Nun eine Anstellung als Söldner suche ich gewiss nicht. Aber ebensowenig wäre mir daran gelegen nur Soldat auf Zeit zu sein. Eine Sache für die es lohnt Tag und Nacht zu streiten ist es wonach ich suche."


    Einen kurzen Moment versank er in den Gedanken an seinen letzten Dienst. Blieb nur zu hoffen, dass seinem gegenüber entgangen war wie der freundliche Glanz augeblicklich aus den Augen des Kriegers geschwunden war.


    "Aus meiner Zeit als Jäger ergibt sich einige Erfahrung mit Pfeil und Bogen. Das ich davon Leben konnte sollte genug über den Ausbildungsstand sagen. Darauf folgten mehrere Jahre im Militärdienst. Im Zuge dessen habe ich den Umgang mit diversen Nahkampfwaffen erlernt. Gebt mir einen kleinen Schild und ein Sax und ich werfe mich gegen jede feindliche Reihe."


    Ein Zwinkern sollte seinen etwas überheblich anmutenden Ausführungen Nachdruck verleihen, blieb aber ob des gequält wirkenden Lächels mehr eine Geste der Verzweiflung.


    "Mit dem Anderthalbhänder bin ich selbst zum Ausbilder aufgestiegen. Im Laufe der Zeit unterstanden mir einige Spähposten. Mein Dienst war oft mehr der eines Spähers, weit vor den eigenen Reihen, jedoch habe ich diverse Schlachten in der ersten Reihe erleben müssen."


    Mit ernster und etwas enttäuschter Mine fügte er hinzu


    "Mit öffentlicher Ordnung und Sicherheit habe ich leider wenig Erfahrung vorzuweisen. Da würde meine Zeit bei der Garde meine Eignung erst noch zeigen müssen."

    "Jeder Mensch ist in gewisser Weise über sich hinaus, das heißt, verrückt."
    - Martin Heidegger

  • Filip schürzte die Lippen, während er Kjelv von seinem Ausbildungsstand berichtete


    "Das hört sich gut an. Flexibel im Waffendienst, durchaus respektabel. Was Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Ordnung uns Sicherheit anbelangt, so sind dies alles Dinge, die man erlernen kann. Wir müssen nur wissen, wo wir ansetzen müsen.


    Um als Nichtmagonier in die Garde zu gelangen, würde ohnehin eine gewisse Zeit in der Miliz vorgeschoben. Dort wird man sich dann ein genaues Bild über euren Ausbildungsstand machen und ihr werdet in den notwendigen Dingen durch Gardisten ausgebildet. In diesem Falle würde der Miliz-Dienst freilich keine zivile Nebentätigkeit umfassen. Nach diesem vorgeschobenen Dienst in der Miliz wäre der Schritt in die Garde, gute Beurteilungen vorausgesetzt, dann nur noch eine formelle Angelegenheit."


    Er machte wieder eine Pause, und schaute Kjelv lange an, dann fragte er


    "Warum Renascân?"