Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Kjelv setzte ein breites Grinsen auf.


    "Freut mich wenn das so einfach ist. Um die guten Beurteilungen mache ich mir mal keine Sorgen."


    Filips Frage ließ ihn kurz zögern.


    "Nun die Frage ist durchaus berechtigt und ich wünschte für mich selbst ich könnte sie wirklich erschöpfend beantworten. Leider kann ich es nicht. Eine Reihe von Zufällen trieb mich aus meiner Heimat. Von Hafen zu Hafen führte mein Weg. Ich denke ich habe etwas gesucht und hier nun etwas gefunden. Was es ist wüsste ich selbst nur zu gern."


    Die sonst freundliche, aufgeschlossene Mimik wirkte mit einem Mal andächtig und fast etwas betrübt.


    "Wisst ihr ich habe viel Zeit damit verbracht für die ein oder andere Sache zu kämpfen. Nun liegt all das hinter mir. Und es fehlt mir. Ich bin Nichts als Gegenstand der Sache für die ich streite. Was nun fehlt ist eben diese Sache und was bleibt ist das ich bin Nichts.
    Aber irgendwas muss mich an genau diesen Ort gezogen haben und Grund für genau dieses Gespräch sein."


    Zugleich um ein Grinsen bemüht kratze er sich am Kopf.


    "Vielleicht mochte ich auch nur die Leute die ich auf dem Fest der Arkestera kennen gelernt habe und habe keine Lust wieder etwas zurrücklassen zu müssen."


    Nach einer kurzen Pause setze er nach.


    "Unterkunft und und Bezahlung fallen bei der Miliz entsprechend geringer aus nehme ich an?"

    "Jeder Mensch ist in gewisser Weise über sich hinaus, das heißt, verrückt."
    - Martin Heidegger

  • Filip legte den Kopf etwas schief


    "Ich habe nicht behauptet, dass es einfach wird. Aber wenn ihr etwas sucht, für dass es sich lohnt, sich einzusetzen, dann ist Renascân kein schlechter Ort dafür. Das hier ist nicht nur eine Siedlung, das hier ist ein Symbol dagegen, dass sich Brüder und Schwestern sinnlos gegenseitig dahinschlachten. Aber das würde jetzt zu weit führen.


    Als Vollzeitmiliz im Garde-Vorbereitungsdienst werdet ihr etwas weniger Sold erhalten. Die Unterkunft wird ebenfalls hier sein. Als Milizionär ist man aber kein Gardist zweiter Klasse, es ist nur eine andere Form des Ehrendienstes.


    Wenn ihr keine weiteren Fragen habt, dann kommt in drei Tagen wieder zur Ausrüstungsübergabe und zum Einrücken. Dann wird der Dienst beginnen und ihr werdet in alles eingewiesen."

  • "Gut dann werde ich in 3 Tagen wieder hier sein. Ich freue mich darauf in meine neuen Pflichen eingewiesen zu werden."


    Der junge Mann wirkte nun in der Tat sehr vergnügt.


    "Danke, dass ihr mir eure Zeit geopfert habt. Möge euch der rege Zuwachs der Miliz trotzdem die ein oder andere Pause lassen"


    Mit diesen, von einem Zwinkern untermalten Worten, und einer leichten Verbeugung verschwand der angehende Milizionär aus Filips Schreibstube.


    Er holte am Eingang noch das Waffenbündel und seine Dolche ab und strebte in Richtung Hinterland aus der Stadt hinaus.

    "Jeder Mensch ist in gewisser Weise über sich hinaus, das heißt, verrückt."
    - Martin Heidegger

  • Rannug blinzelte Ashaba an.


    Die Spektabilität hatte in dem jahr das wir uns kennen bisher nicht die Musse sich mir als Spectabilität vorzustellen. Ebenso wie ich diese Musse nicht hatte mich ihr vor zu stellen. Und obwohl wir beide unseren Stand verborgen hatten, haben wir bisher recht ansehnlich zusammen gestanden.


    Davon ab, glaube ich nicht, das die Dame zu gegen ist um meine Situation für mich zu verbessern. Jedenfalls schien es bisher nicht so. Sollte ich sie in einer Weise beleidigt haben tut es mir Leid und man möge es meiner Unkenntnis zu gute halten.


    Ehre wird mit vielem wiederhergestellt. Und vieles wird dafür getan. ich habe mich entsprechend vorgestellt und erwarte demzufolge zumindest etwas entgegenkommen. Immerhin ist auf das faälschliche ANgeben eines Adelsstandes Der Tod die Strafe ... in manchen Orten.


    Und ja ic weiß darum wer mich fordern darf und wer nicht, ich weiß aber auch was passiert wäre wenn ich auf das Verhalten nicht reagiert hätte. Ich komme aus einer Welt in der ... ich mir das nicht leisten kann. Und in der ich das Recht und die Pflicht habe auf die Verunglimpung meines Standes und Landes zu reagieren.


    Und ja ich habe Menschen im DUell sterben sehen - öfter als mir lieb ist. Das ist einer der Gründe warum ich niemals einfach auf mein Recht des Dolches verzichte und meistens meinen Rang und mein Status verberge.


    Sehe ich schäbig aus? *Er rümpfte etwas die Nase.* Ich mag meine Kleidung. Sie ist angemessen wie edel. So sich dies auf Reisen kombinieren lässt. Ich habe mehr Titel und Zustände als mir lieb ist. Die meisten davon weder verdienter Maß noch durch Geburt und ich gebe damit nicht an. Wenn ich sie nenne, dann erwarte ich aber auch entgegenkommen.


    Ob man anderen ansieht was sie sind? Nein, es sei denn du besuchst sie in ihrem eigenen Domiziel. Glaubst du das ich ein Feldherr, ein Magister, Dozent und einer Akademie bin ... das ichin 4 Akademien das Recht des Leihrmeisters sogar des Rates habe? sehe ich so aus als wäre ich 2 Diplomat eines nicht grade kleines Landfleckens?


    Alles was ich habe - was man mir nie nehmen konnte ist mein Wort. Für dich bedeutet es wenig - mir unheimlich viel. Dafür habe ich Leben genommen. Hier ist es nichtmal den Straßenbelag wert.


    Du selbst weißt, das ich mehr kann als nur einfach Blut vergießen. Hätte ich das gewollt, hätte ich es gemacht, richtig. Ich habe in Wut gehandelt. Aber ich bin nicht so von Natur aus. Auch das weißt du. Du ahst mich zweimal erleben können. Du kennst genug wesen die für mich bürgen würden. Sogar auf dieser Erde gibt es welche. In Arun zum Beispiel bin ich offiziel bekannt. In einigen Ländern habe ich gekämpft und gelitten.


    Alle Dinge haben zwei Seiten. ich weiß nciht wie Eure Wachen ausgebildet werden. ich weiß nicht worauf man acht gibt. Aber du weißt das ich mich selbst als Wache verdinge.


    Wenn ich meine Ehre durch einen Zweikampf herstellen muss ... wenn es das ist was ihr erwartet - dann soll es so sein. ich bin kein guter Kämpfer aber ich werde bis zum ende Kämpfen.


    Mein Problem ... ja. Ihr habt mir erzählt was hier gang und gebe ist. Ihr habt mir erzählt wie es nach euren Wünschen laufen soll und was euch wichtig ist. Was ihr nicht beachtet ist, das es eben nicht so ist wenn man nicht von hier kommt. Ich habe einiges unterwegs getroffen aber niemand der mir gesagt aht was hier Pflicht ist. ich bin den wachen entgegengekommen - aber diese waren in keinem Fall gereit mir entgegen zu kommen. ich weiß nicht was in dem Bericht steht. ich weiß auch nicht was die Wachen denken oder fühlen. ich weiß aber was ich getan habe. Ich habe auf eine Schmähung reagiert. ich habe auf jede mögliche verletzung verzichtet. Die Spectabilität kann dir versichern das es auch anders hätte sein können.


    Ja ich komme ohne Gefolge ... die meisten des Diplomatischen Stabes sind tot. gestoreben weil ich nicht da war ... gesstoreben...verschollen... verschwunden ... tot einfach nicht mehr existent ... einfach so. Wegen eines falschen Wortes der falschen Zeit oder des falschen Ortes. oder weil sie einfach am Leben bleiben wollten und deshalb Dinge nicht getan haben.


    Ich besitze ein kleines Dorf voller guter Wesen derenschlimmster Gedanke der an den nächsten Winter ist. soll ich diese hinter mir her ziehen? ich bin weder Fürst noch Baron. ich will das auch garnicht sein. Ich bin was ich bin und was ich muss.



    Meine legitimation habe ich von dem was ihr entfernt als Schwarzfee bezeichnen würdet. Adelsbrief ja auch ich besitze eine Urkunde. Diese liegt in der Clanbibliothek im Schattenhof. Wie man da hin kommt. Ich kann Euch dort hin schicken, aber ohne mich komt ihr nicht zurück und ihr als Menschen könntet dort ... bei uns gibt man teilweise seine Waffen nicht einmal ab wenn man vor die herrin tritt ... ihr könntet dort unannehmlichkeiten erleiden wegen mir oder um meiner willen. Das wäre ein weg. Ein zweiter wäre euch zu meinem Landsitzzu schicken, aber wenn ihr in die Nacht kommt kommt ihr vom Tor nicht lebend dorthin. wahrscheinlich. Ihr könnt nach Arun reisen. Den Freiehrren Dere aufsuchen.
    Er kann bezeugen was ihr zu erfahren wünscht. ihr könnt hmmm die Dame Lorrinde aufsuchen. Sie kennt jemand, der bestätigen kann das ich mehr bin als das wonach ich aussehe. Ihr könnt in das Reich Portucalai reisen und anch dem Schattenhof forschen oder den Templerorden aufsuchen und dort anch meiner Person fragen.


    In könnt anchGrimboldeck reisen oder nach Tir ihr könnt die Akademie zu Merseberg oder die Akademie des Cosmischen Zentrums aufsuchen. In beiden bin ich bekannt.


    Ihr könnt den Großmeister Frantenor aufsuchen. Er kann für mich bürgen ... auch wenn er imemr wieder vergisst wer ich bin.
    Ob man mir glaubt? Es gibt genug die beweisen können das ich mehr bin als Notwendig ist. Ob man mir ienlass gewährt? Man hat mich dorthin geschickt. Man erwartet allgemein, das ich mich vrstelle. Das war meine Aufgabe. Mir dies zu verwehren weil ich nicht vorgestllt wurde, weil mein Wort nicht gut genug ist? ich ahbe nichts getan das irgendwie gerechtfertigt hätte mein Wort in zweife zu ziehen. Meinen Tietel und meinen Grund ins lachhafte zu ziehen und mir mein ersuchen jemadn herauszubitten, der diesen Wiederstreit der befehle hätte beheben können. Statt dessen höhnte man und wieß mich einfach ab. Mit der begründung ich könne mich bei ihrem Vorgetzten beschweren ... in einem haus in das man jeden Bauern ohne Kontrolle lässt aber mich nicht.


    Ich bin nicht beleidigt worden? Ich denke schon.Ich verlange nicht viel, nur etwas entgegenkommen. Das aber habe ich bisher nicht erfahren. Keinen Respekt kein vertrauen kein entgegenkommen nichts. verweigerung Verhöhnung Misshandlung. Das habe ich bisher bekommen.


    Jedes meienr Argumente habt ihr abgelehnt jedes Meienr Worte prallt bei Euch ab. Ihr ahbt Eure Wahrheit dort in dem Bericht. Meine Wahrheiten die sogar belegbar sind interessieren garnicht.
    Ihr erwartet von mir das ich zu allem ja und ahmen sagen und in der selben Zet versteift ihr euch einseitig auf Euer Recht? Ihr mögt mich in ketten vor Euch haben und mich behandeln udn wegsperren wie ihr wollt. deshalb werde ich trotzdem nicht sagen was ihr hören wollt nur weil ihr es hören wollt. Ich in schuld ich hätte mich informeiren müssen? Ja das ist sehr einfach. Genau deswegen war ich dort. genau das hat man mir verwehrt. Warum? weil ich ncith aussah wie eine wichtige Person?


    Ich bin keine wichtge Person udn doch für manche sehr wichtig. Wenn Ihr mich verurteilen wollt, kann ich euch davon nicht abhalten. Aber dann bitte nur für das, was ich getan habe und wie. Der windstoß ist ein Kräftiger Schub der einen 10 Meter nach hinten wirft - beid er Kürze der Distanz hätten die wachen an die mauer gepresst werden müssen udn wären vielleicht zu boden gesackt. bei Rüstung und üblichem Untergeand hätte es vielleicht im schlimmsten fall Blaue Flecke gegeben. Das wird euch jeder Magier bestätigen. Schwere Verletzungen sind keine Folge deses Zaubers.



    Ich habe weder ein Zimmer aufgesucht noch ein Bad gehabt ich habe bisher einen Esel untergestellt eine Wechselstube aufgesucht und die Prefektur. Ich bin müde, erschöpft, ausgelaugt und mir tut vieles weh. Ihr ahbt mein Wort wiederholt in den Schmutz getreten und mir Fragen an den Kopf geworfen die ich nicht verstehe. Ich kann euch nicht hindern das zu tun. Aber ich bin es leid. Wenn Ihr meint das ihr tun müsst was ihr tun müsst, dann tut es. Aber tut mir nicht noch mehr Schaden an als ihr es schon getan habt. Den dazu habt ihr keinen Grund. Dazu hattet ihr kenen Grund. Dazu habt ihr keinen Anlass. Wenn ich schuld bin weil ihr nicht schuld sein könnt. Dann kann ich das nicht ändern ... aber danngewährt mir wenigstens bis dahin einen Funken Würde und Anstand, den dies hier nicht hat.


    Was ich erlebt habe ... viel zu viel. Dies hier sit eine neue Sache davon auf die ich nicht stolz bin. Nichs desto trotz ist es passiert und egal wieviel Schuld ich daran ahbe ist es nicht allein meine. Ich habe so höflich wie mir möglich war reagiert. Das mag Euch egal sein, mir nicht.


    Auf Wunsch kann ich auch drohen euch verfluchen oder die Pest an den Hals wünschen, wenn das genehm ist.


    Könnte ich noch etwas Wasser haben? Meine Kehle fühhlt sich rauh an. und was immer ihr mit mir gemacht habt zehrt mich aus.

  • Frederico schrieb eifrig mit. Auch als Rannug geendet hatte, dauerte es noch eine Weile. Den Blick noch auf seine Aufzeichnungen gerichtet murmelte er


    "Nun gut, wenn alle Mitglieder eures diplomatischen Stabes eure diplomatische Umsichtigkeit, euren Respekt vor den Gesetzen anderer Länder während des Aufenthalts in denselben und eure Reflexionsfähigkeit besitzen, so ist mir deren Frühableben nicht ganz unverständlich."


    Erst dann sah er wieder auf


    "Und ich darf euch versichern: Wenn gänzlich ausgeschlossen wäre, dass ihr von Stand seid, wäre nach eurer Tat auch euer Frühableben bereits mehr als besiegelt. Auf irgendwelche Reisen in irgendwelche Länder werden wir wohlwollend verzichten, denn es wäre an euch, euren Stand zu belegen. So lange ihr dies nicht könnt, ist dieser, ebenso wie euer Wort, in Anbetracht der Schwere eurer Tat und im Lichte eurer Aussagen im mindesten Falle in Zweifel zu ziehen.


    Ich fasse also zusammen: Ihr behauptet weiterhin, von den Präfekturwachen beleidigt worden zu sein und betrachtet euren Angriff durch Magie als gerechtfertigt. Die Verwundung des Gardisten seht ihr nicht in kausalem Zusammenhang mit eurem Angriff."


    Er schaute zu Ashaba


    "Ich bin sicher, der Gardist wird großes Verständnis für den Standpunkt haben, dass seine Verwundungen seiner eigenen Ungeschicklichkeit geschuldet sind."


    Er legte seine Schreibutensilien beiseite und füllte den schon verwendeten Becher mit Wasser


    "Gibt es noch weitere Fragen? Eure Spectabilität? Sergeant?"


    Er sah erst zu Bellaria, dann zu Ashaba. Dann hielt er den Becher Rannug an die Lippen, so dass er daraus einigermaßen trinken konnte - auch wenn wiederum genug Flüssigkeit seitlich vorbei floss


    "Möge es munden."

  • "Nein." antwortete Ashaba einsilbig, stieß sich vom Tisch ab und verließ den Raum.
    Die Wachen klärte sie darüber auf, wie mit Rannug zu verfahren sei. Einmal am Tag seien im Fuß- und Handfessel zu lösen, jedoch einzeln und im Abstand von einigen Stunden. Sollte er irgendeine Bewegung machen, die nach Zauber aussah, sei er sofort ruhig zu stellen. Mit allen Mitteln. Darüber sei er aufzuklären. Seine Taschen sollten geleert werden und der Inhalt weit abseits von ihm untergebracht.

  • Bellaria, die die ganze Zeit schweigend das Spektakel verfolgt und sich dabei immer mehr verspannt hatte, schüttelte nur emotionslos den Kopf und folgte Ashaba nach draußen.


    Sie hörte Ashabas Ausführungen zu und schaute sie dann fragend an. Eine gewisse Traurigkeit oder eher Fassungslosigkeit in der Mimik war der Freundin nicht zu entgehen.

  • Mit einem Nicken verabschiedete Frederico Bellaria und Ashaba. Kurz danach klappte auch er seine Unterlagen zu


    "Dann wäre wohl alles gesagt. Ihr werdet das weitere Verfahren beizeiten vernehmen."


    Dann verließ auch er, nachdem er die Wachen angewiesen hatte, Rannug wieder zu knebeln, die Zelle. Die Zellentür fiel schwer klingend ins Schloss, man hörte das Klappern von Schlüsseln und ein Riegel wurde vorgeschoben. Dann war es still. Sehr still.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Heute also sollte es losgehn.
    Von Süden her betrat Kjelv die Stadt und lenkte seine Schritte zielstrebig auf den Eingang des Wachgebäudes zu. Dem eigentlich so welterfahrenen Mann war die Euphorie doch deutlich anzumerken. Endlich wieder eine Ehrenpflicht. Endlich wieder Leben.
    Fast schon stürmich trat er auf die Wachen zu.


    "Grüße. Kjelv Haukrinn mein Name. Ich soll mich heute hier melden zwecks Aurüstungsübergabe und Dienstantritt."


    Das schwarze Bündel hatte bisher, wie nahezu immer, auf seiner schulter geruht.


    "Wird es trotzdem nötig sein die Waffen hier zu lassen? Mir wurde gesagt, das hier sei ohnehin die Unterkunft."


    Mit diesen Worten wuchtete der angehende Soldat sein Bündel von der Schulter und hielt es einer der Wachen hin.


    "So ganz würde ich mich allerdings nur ungern davon trennen."

    "Jeder Mensch ist in gewisser Weise über sich hinaus, das heißt, verrückt."
    - Martin Heidegger

  • Die Wachen klopften Kjevl auf die Schulter


    "Dann mal willkommen, Kamerad! In dem Falle einfach rein in die gute Stube!"


    Ihm wurde seine Bleibe gezeigt: Eine Pritsche mit einer Strohmatratze in einem Schlafsaal. Dazu ein schmaler Schrank und eine Truhe - das sollte sein neues Reich sein.



    ***********************


    Tage und Nächte vergingen. Die Wachen versorgten Rannug, wie man ihnen aufgetragen hatte. Von großer Freundlichkeit war ihr Umgang mit Rannug nicht geprägt, aber man behandelte ihn korrekt. Dennoch war ihnen auch ohne große Menschenkenntnis anzusehen, dass jeder angesichts eines verwundeten Kameradens lieber anders gehandelt hätte.

  • Eines Morgens wurde die Tür aufgeschlossen und diverse Gardisten, darunter auch Frederico, betraten den Raum. Sie bezogen in verschiedenen Ecken Stellung, dann wurde Rannugs Knebel gelöst. Einer von Ihnen brüllte "Haaaaaaaaaabt ACHT!", dann betrat, begleitet von weiteren Gardisten, ein kleiner Mann mittleren Alters mit ergrauendem, lockigem, längeren Haar, eine edle Robe tragend, den Raum. Er stellte sich gegenüber Rannug und schaute ihn eine Weile an, bis er schließlich seine Stimme erhob.


    "Mein Name ist Takis Haborym, Präfekt der Vereinigt-Magonischen Festlandspräfektur Renasân, eingesetzt durch den höchstehrenwerten Rat der fünf Tempestarii zu Magonien. Ich darf annehmen, dass ihr Rannug McDuck seid, nach euren Angaben Freiher vom Finsterwald im Schwarzmoor, der Grafschaft Dunkeltal des Schattenhof.


    Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, wenigstens einmal persönlich Bekanntschaft mit euch zu machen. Vorfälle wie dieser geben mir nicht allzu oft die Gelegenheit."

  • Nuri stapfte auf die Wachleute zu. Sie kannte ihre Gesichter nicht, aber alle Gardisten der Renascanr Garde waren für sie gleich ehrenwert anzusehen. Daher lächelte sie verlegen, als sie auf sie zukam. Mittlerweile war sie sich ihres verdreckten Äußeren bewusst, aber es war ihr wichtiger wegen der zerbrochenen Übungspuppe Bescheid zu geben. Sonst hätte sie selbst ja auch ihren Freunden, der Garde, etwas angetan. Wenn auch bei Weitem nichts so Schlimmes wie Rannug ...Und schon zog ein Schatten über ihre Miene, den sie versuchte schnell wieder abzuschütteln, um die Wachleute nicht einzuschüchtern.


    Nuri streifte sich die schweißverklebten Haare anstandshalber einmal nach hinten, damit man ihr Gesicht besser erkennen konnte. Leider hatte sie die zerrissenen Ärmel ihres Hemdes und die in Gesicht, Hals und Armen steckenden Holzsplitter mit beigemengten geringem Blutanteil vergessen...


    Tag! Grummelte sie, wobei sie nicht wusste ob sie über Rannug, sich selbst oder die Situation grummelte so verloddert vor Gardisten zu stehen, die sie nicht kannten.

  • Nuri musste bei den offenen Kinnladen grinsen und wurde milder. Sie konnte sich eben nciht auf zwei gefühlszustände konzentrieren udnw ar zu schnell gut gelaunt in gegenwart von der Garde.


    Nee, Nurinka. Einfach Nuri reicht.
    Sie grummelte kurz vor sich hin bei dem Gedanken an den Puppenvorfall...
    Naja, ich hab n bissel überdreht udn dabei was kaputt gemacht. Daran is aber NUR dieser Mistkerl Rannug Schuld. Ihr bleibt doch auch net ruhig, wenn einer eure Leute angreift. Und ich gehör halt auch irgendwie zu euch. ..


    Sie scharrte etwasverlegen mit ihren Lederstiefeln am Boden entlang.


    Naja und da hab ich leider die Holzpuppe auf m Übungsplatz zerlegt. Und weil ´´s mir Leid tut, wollt ich Bescheid geben und fragen was ich jetz machen kann.


    Betreten blickte sie- fast wie ein geprügelter Hund- zu den Gardisten auf. Blut tropste aus einer Stichwunde ihrer Wange, was sie nicht wahrnahm.

  • In Rannugs Zelle
    ***************


    Der Präfekt strich sich über das Kinn, dann ließ er sich eine Schriftrolle reichen, auf die er noch einige Augenblicke sah


    "Die Götter haben der Obrigkeit die schwere Aufgabe verliehen, für Recht, Ruhe, Ordnung und das Wohlergehen der hier Lebenden zu sorgen. Ich bin damit den Göttern und dem Wohl des Landes Rechenschaft pflichtig, und ich kann euch versichern, dass ich diese Aufgabe sehr ernst nehme.


    Rannug McDuck, Freiher vom Finsterwald im Schwarzmoor, der Grafschaft Dunkeltal des Schattenhof. Auch wenn ihr keinen Nachweise eures Standes erbringen konntet, so muss ich auf euer Wort vertrauen. Sollte sich herausstellen, dass ihr dieses Vertrauen missbraucht habt, so gebe ich euch mein Wort, dass dies Folgen hätte. Laut § 5 der Tafeln der doppelten Fünf ist Personen von Stand gebührender Respekt und eine entsprechende Behandlung zu zollen. Diesen Umstand habe ich bei meinen Entscheidungen berücksichtigt, und allein diesem Umstand habt ihr euer Leben zu verdanken.


    Hiermit erkläre ich euch schuldig folgender Vergehen: Durch den Angriff mittels magischer Kräfte auf die Wachen des Präfekturgebäudes habt ihr in schändlicher Weise gegen § 6 der Tafeln der doppelten Fünf verstoßen. Indem ihr Personen angegriffen habt, die im Auftrage der Obrigkeit gehandelt haben, ist euer Vergehen so betrachten, als hättet ihr diese Tat an mir begangen. Durch diese Tat sind insbesondere § 1, 2, 3, 4, 5 und dadurch wiederum 6 belangt. Eure Vergehen sind strengstens zu ahnden.


    Weiterhin habt ihr euch der wissentlichen Falschaussage bei der Untersuchung der euch vorgeworfenen Tat schuldig gemacht. Da die mit der Untersuchung betrauten Gardisten im Auftrage der Obrigkeit gehandelt haben, ist auch dieses Vergehen so zu betrachten, als hättet ihr diese Tat an mir begangen.


    Bei eurem Angriff hat eine im Auftrage der Obrigkeit handelnde Wache schwere Verwundungen erlitten, die mindestens eine mehrwöchige Dienstunfähgkeit zur Folge haben. Auch dieses Vergehen wird betrachtet, als hättet ihr diese Tat an mir begangen.


    In der Präambel der Tafeln der doppelten Fünf ist zu lesen, dass Unwissenheit vor Strafe nicht schütze.


    Rannug McDuck, Freiher vom Finsterwald im Schwarzmoor, der Grafschaft Dunkeltal des Schattenhof, ich verurteile euch hiermit zur umgehenden Verbannung von allen Gebietschaften, die der Vereinigt-Magonischen Festlandspräfektur Renascân obliegen oder dem Einflussbereich der Vereinigt-Magonischen Festlandspräfektur Renascân obliegen.


    Für den von euch verursachten Schaden an Körper, Geiste oder an Eigentum jedweder Art verurteile ich euch weiterhin zu einer Zahlung von 5 Goldstücken. Solltet ihr den Betrag nicht aufbringen können, so vertrauen wir auf die Ehrencodices eures Standes und gehen von einer umgehenden Begleichung durch Boten aus. Sollte diese Begleichung ausbleiben, so sehen wir die Privilegien eures Standes als erloschen an und behalten uns vor, den Betrag jederzeit einzufordern.


    Solltet ihr die Verbannung missachten, so hätte dies eure sofortige Festnahme und eure umgehende Hinrichtung zur Folge.


    So lautet das Urteil im Namen des Höchstehrenwerten Rates der Fünf Tempestarii zu Magonien."


    Der Präfekt rollte das Schriftstück zusammen


    "Ihr werdet in Kürze zur Grenze verbracht. Und gestattet mir noch eine Anmerkung in persönlicher Sache. Euer Verhalten als Mann von Stand erfüllt mich mit tiefstem Scham. Mehr habe ich euch nicht mitzuteilen. Meine Abschiedsgrüße, Rannug McDuck, Freiher vom Finsterwald im Schwarzmoor, der Grafschaft Dunkeltal des Schattenhof."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Die Wachen schauten Nuri etwas irritiert an


    "Du hast die Holzpuppe zerlegt? Die hat doch noch ganz stabil gewirkt."


    "Na, so kann man sich täuschen."


    "Am besten zu Frederico und Schadensmeldung machen. Der regelt dann alles weitere."


    "Wenn er schlecht gelaunt ist, dann stellt er dich halt für die nächsten zwei, drei Wochen als Übungspuppe hin, hehe."