Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Mit einem breiten Grinsen kam Thersites heran


    "Na, dann wirste dich erstmal freuen, mich zu riechen."


    Leider hatte er nicht zu viel versprochen, kaum einen Augenschlag nach seiner Ankündigung kam das an, was sich schon geräuschvoll gemeldet und einiges hatte befürchten lassen. Ein paar Gardisten verzogen etwas das Gesicht, während Thersites tief einsog und, offenbar zufrieden mit sich selbst, beim Ausatmen ein sonores "Aaaaaaaaaaaaaaah" von sich gab.

  • Da Tarant die Ausdünstungen von Thersitis kennt, reagiert etwas weniger auffällig und schüttelt nur den Kopf.
    Da der Duft trotz anhalten der Luft in seine Nase dringt, gibt er den Versuch auf.
    "Dein Name steht nicht drauf, soweit ich gesehen habe."
    mit dem Satz deutet Tarant auf die Liste

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Etwas zerknirscht:
    "Tja, wer auch immer das entschieden hat, er sollte hoffen das der Procuratorin nichts in meiner Abwesenheit passiert."
    dann wendet er sich wieder der Tür zu und klopft erneut.
    Den Rest von Thersitis überhört er.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Tarant schließt die Tür hinter sich und setzt sich wie befohlen, dann wartet er was der Schreiber wohl noch zu sagen hätte.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Frederico suchte aus einem Stapel ein Schreiben hervor, das zwar gefaltet war aber kein Siegel aufwies, so dass es ohne Probleme zu öffnen war. Das reichte er Tarant über den Tisch.


    "Das gibst du drüben deinem Korporal ab. Ab jetzt hast du zehn Tage Zeit deine Ausrüstung in Stand zu setzen oder zu ersetzen. Alles soll einwandfrei sein. Der Lagerleiter ist informiert und wird alles Nötige tun. Deine Pritsche im Schlafsaal ist auch zu räumen. Die Kiste kannst du ins Lager stellen. Am elften Tag läuft die Hammelkiel nach Amonlonde aus. Noch Fragen?"

  • Tarant nimmt den Zettel entgegen und antwortet dann:
    "Brauch ich ein Formular, oder kann ich mir die benötigten Pfeilbündel direkt aus dem Lager holen? Für wie lang werde ich in Amonlonde stationiert und habe ich irgendwelche besonderen Aufgaben?"

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Thersites glotzt noch ein wenig auf die Liste. Als Tarant im Zimmer verschwunden ist, schüttelt er den Kopf


    "Ja, nee, isklaaaaaaaaar. Ist ja auch sonst in der ganzen Dreckstruppe überhaupt keine Sau da, die den ach so geliebten Hintern der Procuratorin beschützen könnte. Hähä. Könnte ich mich schon drum kümmern, um den Hintern. Hähä."


    Als sich einer der anderen Gardisten anschickt, um etwas zur Diskussion beizutragen, hebt Thersites drohend den Finger


    "Fresse und halten, Kamerad!"


    Dann stapft er, sich noch ein wenig am Allerwertesten kratzend, davon.

  • "Kein gesondertes Formular. Der Lagerleiter führt eine Liste. Die Dauer ist noch nicht klar. Das wird den Umständen angepasst. Und keine besonderen Aufgaben. Normaler Dienst. Genauso wie hier mit.. ein paar Anpassungen an die besonderen Bedingungen in Amonlonde. Da ist ja alles etwas anders, nicht wahr?"


    Wieso fragte nur jeder von der Liste nach besonderen Aufgaben? Frederico glaubte fast, dass Timos die Meisten nach Entbehrlichkeit ausgesucht und den Rest der Liste mit wahllosen weiteren Namen aufgefüllt hatte.

  • Die "besonderen Bedingungen" quittiert Tarant mit einem Nicken.
    "Ja, dann werde ich mal meine Vorbereitungen treffen."
    Dann steht Tarant auf, grüßt und schickt sich an den Raum zu verlassen.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Am frühen Nachmittag dieses ausgesprochen sonnigen Sommertages hatten Reinmars Füße zum ersten mal renascânischen Boden berührt. Nun bewegte er sich zügigen Schritts vom Hafen her auf das Gebäude zu, dass nach den Beschreibungen des hrayländischen Kapitäns seiner "Mitfahrgelegenheit" das Einschreibungsgebäude der Garde war. "Mitfahrgelegenheit" war zu Reinmars Leidwesen auch die einzig mögliche neutrale Bezeichnung für den an mehr als einer Stelle geflickten Bretterhaufen, mit dem er sich von Rokono aus auf den Weg gemacht hatte. Als er in sicht- und hörweite des wachgebäudes kam verschwand der hoch gewachsene Mann noch einmal kurz aus den Augen der wachhabenden Gardisten.
    Beinlinge, Bruche und Doublet mussten noch ein letztes Mal unauffällig gerichtet werden, wenn schon keine Zeit war sich in vollem Umfang von den, doch nicht unwesentlichen, Spuren der Überfahrt zu befreien. Noch einmal den Staub abklopfen, die Haltung straffen und schon trat er aus der Gasse, in die er sich zurückgezogen hatte, wieder in das Sichtfeld der Gardisten. Erhobenen Hauptes trat der junge Lorenier an das Wachpersonal heran.
    "Die fünfte zum Gruße", seine Worte bedachte er mit einem knappen Kopfnicken "Ihr könnt mir doch sicher sagen, wo ich den Schreiber finde, bei dem ich mich für die renascâner Garde verpflichten kann."

    Das Leben meistert man lächelnd - oder gar nicht.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Reinmar ()

  • Nicht ohne eingehend gemustert zu werden wurde Reinmar eingelassen. Neugierig schauten die Wachen ihm hinterher und grinsten sich dabei gegenseitig hinter seinem Rücken an. Wenige Minuten später stolzierte der eine vor dem anderen auf und ab und wischte sich imaginäre Falten aus dem rettungslos verknickten Wappenrock. Dann bogen sie sich vor Lachen.


    "Na, das kann ja mal was werden." sagte der eine japsend und schob seinen Eisenhut zurecht.


    Direkt rechts neben der Eingangstür befand sich Fredericos Zimmer. Wie immer war er nahezu von Zettelstapeln begraben. Diesmal schienen sie sogar einen Tacken höher zu sein als sonst. Auf dem Schränkchen hinter ihm drohte einer der Stapel fast ins Rutschen zu kommen.

  • Nach der Begutachtung und der knappen Beschreibung wo er sich einzufinden haben nickte Reinmar den Gardisten abermals zu und schritt langsam weiter, darauf bedacht nicht allzu suchend zu wirken. Glücklicherweise war das beschriebene Zimmer schnell gefunden. Unmittelbar nach einem recht leisen anklopfen öffnete er die Tür und überschritt sogleich die Schwelle.
    Er hatte den Mund schon zu einem Gruß geöffnet, als er der bedrohlichen Zettelberge gewahr wurde. Einen Moment verharrte er so, schaffte es dann aber zumindest sich daran zu erinnern, dass er den Mund der Optik wegen besser wieder schließen sollte. Der Blick schwankte fortwährend zwischen dem Papierunrat und dem kleinen Schreiber hinter seinem überdiemensionierten Tisch.

  • Durch eine akrobatische Höchstleistung schaffte es Frederico das rutschende Unheil aufzuhalten und wieder zu ordnen. Dann setzte er sich aufrecht hinter seinem Schreibtisch zurecht und schaute über die Ränder seiner Augengläser.


    "Ja bitte?"


    Mit der Rechten entkorkte er schon wie automatisch das Tintenfässchen und holte den Griffel hervor, der abwartend über dem Papier schwebte wie ein Falke, der bereit zum Sturzflug seine Beute im Blick hat.

  • "Ich, ehm", Reinmars Gesichtszüge nahmen langsam wieder ihre gewohnte Strenge an, "Ich bin hier um mich für die Garde einzuschreiben."
    Gemessenen Schritts und bemüht sich nicht weiter von den Papiermassen ablenken zu lassen trat er direkt vor den Tisch des Schreibers.

  • "Gut, dann.."


    Er deutete mit einer vagen Geste auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    ".. sitzen machen."


    Dann verschwand sein aschblonder Haarschopf unter dem Schreibtisch. Das Gräusch ließ darauf schließen, dass sich eine Schublade öffnete und wieder schloß. Frederico hob einen erschreckend großen Stapel Blätter auf den Tisch und stöhnte dabei geplagt. Mit kritisch gerunzelter Stirn blätterte er selbigen durch und zog dann ein Einzelblatt heraus, das er vor sich legte.


    "Aaaaaaaaaalso..."


    begann er und musterte Reinmar über die Ränder seiner Augengläser hinweg.


    "Name. Alter. Herkunft. Bisheriger Beruf. Waffengattung. Kulinarische Vorlieben."


    Zwei Sekunden starrte er Reinmar ungerührt an, dann zuckte der linke Mundwinkel hoch.


    "Letzteres natürlich nicht. Höhö. Wir sind hier ja nicht bei Wünsch-dir-was. Versteht sich ja von selbst."

  • Der "Scherz" des Schreibers wird nur mit einem sehr knappen lächeln quittiert. Blieb zu hoffen, dass der Humor dieses Mannes genauso ausgefallen war wie seine Vorstellungen von Raumgestaltung, ansonsten verspräche die neue Heimat wenig Unterhaltsamkeit.
    "Mein Name ist Reinmar. Ich komme geradewegs aus Rokono. Alter: 23. Meinen bisherigen Beruf würdet ihr wohl als den eines gerichtlichen Zweikämpfers bezeichnen. Waffengattungen; hm ich nenne mal nur die, auf die ich mich gut verstehe. Das wären nur das lange Schwert, kurzes Schwert mit Buckler, das lange Messer, die Mordaxt und der Fußstreithammer. Grundkenntnisse im Kampf mit dem Scheibendolch verstehen sich da von selbst. Und mit dem Jagdbogen weiss ich umzugehen, wie es sich für einen Mann von Format nunmal gehört."
    Die ganze Aufzählung war in einem bewusst nüchternen und beiläufigen Ton vorgetragen. "Ja, das sollte es auch schon sein. Was müsst ihr sonst noch wissen?"

  • Frederico schrieb erst emsig mit, hielt aber bei der dritten Waffengattung inne, legte den Federkiel auf das Papier und stützte die Ellenbogen auf dem Tisch ab. Mit skeptisch erhobener Augenbraue hörte er sich den Sermon an.


    "Äh. Ja. Gut."


    kommentierte er, als Reinmar geendet hatte. Er holte einen weiteren Zettel auf den Stapel und machte darauf einige Notizen um ihn dann wieder beiseite zu schieben.


    "Timos. Timos. Lamask. Timos. Lamask. Ehm... " brummte er.


    Er schaute noch einmal auf das Blatt und schob es dann Reinmar hin.


    "Hier drei Kreuze." wies er seinen Gegenüber an und legte einen Kohlestift dazu.


    Gleichzeitig begann er ein drittes Blatt zu beschreiben.

  • Reinmar legte den Kopf leicht schief und sah den Schreiber kurz verdutzt an. Sodann griff er aber nach dem Stift und tat wie ihm aufgetragen wurde. Den Stift und das mit den Kreuzen versehene Papier schob er danach mit einem leisen Räuspern wieder zu Frederico.