Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Derart angefahren stutzt Dorian kurz, und es sieht aus, als ob er gleich eine ebenso patzige Antwort erwiedern will. Doch dann atmet er tief ein und fragt freundlich:
    Hallo Frederico, welches Tauross ist Dir denn über die Leber gelaufen?


    Dorian bückt sich nach dem heruntergefallenen Stück Papier, nicht ohne einen kurzen Blick darauf zu werfen.

  • Dorian kann Folgendes lesen :


    "... Mit Bedauern müssen wir leider mitteilen, dass die georderte Papierlieferung aus Maranakar nicht wie geplant am heutigen Tage zugestellt werden kann. Ein leck geschlagenes Trinkwasserfass hat die Pakete leider unter Wasser gesetzt, so dass das Papier von Stockflecken verunreinigt ist und stapelweise zu einem Einheitsbrei verschmolzen sind. Die nächste Lieferung ist in drei Wochen zu erwarten...."


    "Die, die haben meine Papierlieferung versaubeutelt! Die Stümper! Was können die denn?! Einfach so! Und gerade das Papier! Ich hab kaum mehr was!! Nur noch fünf Stapel!"


    Aufgebracht zeigt er auf einen recht beeindruckenden Stapel Papier. Einer von fünfen.


    "Wie soll denn das reichen? Das klappt doch nie!"


    murmelt er und blättert scheinbar wahllos irgendwelche Schriftstücke durch.

  • Darius kam ins Wachgebäude und schaute wer da war. Ein kurzer Blick auf Frederico ließ ihn sich dafür entscheiden Frederico zu ignorieren.


    Als er Dorian erblickte, kam er auf ihn zu und salutierte.


    Den Fünfen zum Gruße, Dorian! Auf ein Wort.

  • Als Darius das Zimmer betritt nimmt Dorian Haltung an und grüßt den Korporal mit dem üblichen militärischen Gruß.


    Die Fünf zum Gruße, Korporal.


    Er zögert leicht, bevor er Darius Aufforderung zu einer Unterredung nachkommt. Doch dann reißt er seinen Blick vom völlig zerstörten Frederico weg und richtet seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Vorgesetzten.


    Was kann ich für euch tun?

  • Ich habe gehört, dass du wegen der verdorbenen Lebensmittel im Falle Tauron ermittelt hast. Ich habe Tauron mein Wort gegeben, dass ich mich persönlich darum kümmere, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Gibt es schon einen Bericht? Wenn nein, dann würde ich gerne den Stand der Ermittlungen erfahren.


    Darius bliebt sachlich.

  • Nach einer winzigen Pause, die gerade lang genug ist um als Betonung zu wirken, beginnt Dorian mit seiner Antwort:
    Ich habe mich, auf den ausdrücklichen Befehl des Serganten selbst mit der Angelegenheit beschäftigt und kann deshalb dafür garantieren, dass die Ermittlungen vollkommen korrekt ablaufen. Die Ermittlungen sind abgeschlossen und ich wollte gerade einen ersten mündlichen Bericht beim Sergant abliefern. Darf ich vorschlagen, dass Du einfach mit zuhörst, wenn Ashaba es erlaubt?

  • Frederico fällt bei Darius' rüder Unterbrechung die Kinnlade ein wenig herunter. Pikiert betrachtet er den Korporal über seine Augengläser hinweg, greift dann ohne hinzusehen nach Tintenfass und Feder. Mit einem Ruck steht er auf, schreitet mit wenigen großen Schritten zum Dienstplan der nächsten Woche und streicht schwungvoll den Namen Harkon von der Hundswache des Fünfttages am Osttor. In kleinen Lettern fügt er den Namen Darius ein, betrachtet noch einmal sein Werk und geht zurück zu seinem Schreibpult, um sich dort niederzulassen und wieder seiner Arbeit nachzugehen.
    Die Lettern sind absichtlich so klein und verschnörkelt gehalten, dass Darius von seinem Standort aus nichts lesen kann.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Darius schaut Dorian ins Gesicht und bemerkt nicht einmal, dass Frederico sich irgendwie bewegt hat. Das was Dorian zu sagen hat, hat Priorität.


    Gut. Ich bin mir sicher, dass Du die Sache gründlich nachgeprüft hast.


    In seiner Stimme war kein Funken Ironie, er meinte es ernst... irgendwie hatte er heute einen guten Tag.


    Ich werde dann dabei sein, wenn der Sergant keine Einwände erhebt. Sollen wir gemeinsam zu Ashaba gehen?


    Er wartete, mit einer einladenden Geste in Richtung Ashabas Raum.

  • Ashaba warf sich ihren Mantel über und stürmte den Gang entlang während sie das Kleidungsstück noch zuknöpfte. Sie war schon drauf und dran mit einem kurzen Nicken an Darius und Dorian vorbei zu rauschen.

  • Zunächst völlig überrumpelt starrt Dorian Ashaba wenig intelligent an. Kurz bevor sie an ihm vorbei zieht, fasst er sich jedoch und hebt hastig die Hände.


    Sergant, auf ein Wort, wenn Ihr einen Moment Zeit hättet.


    Viel mehr kann er, aufgrund von Ashabas stümigem Auftritt nicht sagen.

  • Dorian drückt den Rücken durch, während er Ashaba antwortet:


    Es geht um die unschöne Sache mit Tauron und dem Ellyriswasser. Ich habe die Angelegenheit untersucht und würde gern einen Bericht abgeben. Außerdem würde ich gerne eine Einschätzung, den Rekrut Bertel betreffend, formulieren. Korporal Darius hat ebenfalls nach dem Fall gefragt und würde dem Bericht gerne beiwohnen.

  • Für einen kurzen Augenblick ist Ashaba versucht, einfach zu sagen, sie habe keine Zeit und ihren Weg fortzusetzen. Dann obsiegt aber doch das Pflichtbewusstsein. Dass sie ihren persönlichen Zwist mit dem Kapitän hat, wäre kein Grund, ihre Arbeit zu vernachlässigen. Also bedeutet sie Dorian und Darius mit einem Kopfnicken, ihr zu folgen.


    ----------------> Weiter in Ashabas Stube

  • Dorian kommt aus Ashabas Stube und schließt die Tür hinter sich. An Ashabas Gesicht konnte er ablesen, dass irgendetwas zwischen ihr und Darius im argen lag. Auch die gedämpften Stimmen, die er durch die Tür hören konnte, sprachen dafür.


    Schnell schüttelt er die Gedanken ab, um sich wieder auf seine Aufgabe zu konzentrieren.


    Mit eiligen Schritten macht er sich auf den Weg.

  • Im Behandlungszimmer der Heiler:


    Als Mira im Behandlungszimmer angekommen ist beginnt sie die Heilermaterialien aufzuräumen, zu ordnen und zu überprüfen. Dabei fällt ihr auf, dass der Nähfaden bedrohlich zur Neige gegangen ist. Er würde höchstens noch für 2 bis 3 Nähte reichen.
    Vielleicht könnte sie bei Delpior im Hospital etwas Faden bekommen? Daher machte sie sich auf in Richtung Hospital.

  • Nachdem sie ihre Bestellung bei Frederico aufgegeben hat, bergiebt sie sich zurück in den Behandlungsraum.


    Sie ist froh, dass zur Zeit niemand ihre Hilfe brauchte. Daher beschloss sie die schöne Frühlingssonne zu genießen. Mira sagt drinnen bescheid und setzt sich nach draußen vor das Wachgebäude in der Nähe des Eingangs um mitzubekommen, falls jemand zu ihr kommen wollte.

  • Ein Aushang im Wachgebäude, versehen mit einer Zeichnung



    KAMERAD VERMISST


    Vermisst wird seit einigen Tagen der Gardist Konrad Mühren. Als besonderes Merkmal gilt, dass dem Manne nur eine Fortbewegung auf Krücken möglich ist. Dies rührt von einer Verwundung im Rahmen der Erkundung der Friedensinsel Lodur her. Kamerad Konrad bat kurz vor seinem Verschwinden um eine Beurlaubung auf unbestimmte Zeit, diesem Antrag wurde stattgegeben. Jedoch kehrte er seitdem nicht in die Unterkunft zurück.


    Diverse Aushänge wurden in Renascân verteilt, die Bürger wurden angewiesen, sich für sachdienliche Hinweise an die Garde zu wenden.


    gez.
    Ambrosio Fusté, Sergeant der Garde"


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    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Johanna ging auf das Wachgebäude zu, das Gesicht zur Abwechslung einmal sehr ernst. Sie sprach den Wachhabenden an.


    "Entschuldigt, an wen kann ich mich wenden, wenn ich etwas im Fall des vermissten Gardisten aussagen möchte?"

  • Die Wachen hörten sich an, was Johanna zu sagen hatte


    "Einen Augenblick, da hole ich am besten den wachhabenden Offizier."


    Einer der Gardisten verschwand im Gebäude, ein anderer nahm seinen Platz ein. Kurz danach erschien ein Gardist, an dessen linker Schulter eine silberfarbene Kordel angebracht war. Schon im Anmarsch konnte man - falls man darauf achtete - bemerken, dass er Johanna musterte


    "Zum Gruße, Ehrwürden. Ich bin Korporal Riedel Solera. Ihr habt etwas zu melden bezüglich unseres Kameraden? Wenn ihr eintreten möchtet..."


    Die Wachen an der Tür traten beiseite, während Riedel eine einladende Geste in Richtung der Bereitschaftsstube machte. Dort befanden sich einige Pritschen, ein großer Tisch und Stühle.


    "...bitte." sagte er nochmals in Richtung Johanna. Dann trat er selbst ein und nahm am Tisch Platz.