Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Mit einem höflichen Gruß an die wachhabenden Gardisten betrat Hadra das Wachgebäude und klopfte an Fredericos Tür. Als das "Herein!" ertönte, öffnete sie sie und trat einen Schritt in den Raum.


    "Ah, Frederico. Das blühende Leben. Wie immer."


    flötete sie.


    "Ich bin auf der Suche nach Darius. Wo kann ich ihn finden?"

  • "Dankeschön!"


    sagte Hadra und schloß die Tür wieder hinter sich. Ohne große Hast ging sie zum Lager und hoffte dort Darius zu treffen. In der Tat schloß er gerade die Tür hinter sich.


    "Korporal."


    grüßte sie.


    "Habt Ihr einen Augenblick Zeit für mich?"

  • "Wunderbar."


    Genau was sie erwartet hatte. Hadra hielt inne.


    "Ich habe mir Eure Worte von neulich noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich werde Eurer Empfehlung nachkommen und den Dienst bei der Garde quittieren."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Vom oberen Stichweg kommend steuerte Alexandre das Wachgebäude an. Es war mittlerweile Nachmittag als er sich dem Wachgebäude näherte .


    "Seid gegrüßt ... " wandte er sich an einen der Posten "Könntet ihr mir einen Gefallen tun .. " fragte er Ihn recht direkt.

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


    Wir sind Schatten , Schemen der Nacht
    Wir sind Geister , die unerkannte Macht

  • Vor Alexandre stand eine recht kleine, aber drahtige Frau. An ihrem Hals zog sich eine breite Narbe entlang und verschwand im Kragen des Wappenrockes. In ihrer Hand hielt sie eine Hellebarde. Der andere Gardist war ungleich größer. Auf seinem Kopf hatte er in lässig schiefer Position einen Eisenhut sitzen. Als Alexandre die Frau nach einem Gefallen fragte, schob er den Stengel Süßholz in den anderen Mundwinkel und grinste dreckig.


    Die Frau warf ihm einen giftigen Blick zu, worauf das Grinsen erstarb, aber sofort zurückkehrte, als sie sich wieder abwandte. Ihr Ton gegenüber Alexandre war neutral. SIe musste ein gutes Stück zu ihm hoch sehen.


    "Was gibts denn?" fragte sie

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    Homunkulus (~835 - 902)

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  • "Nun ich wollte euch fragen ob ihr der Sergantin Ashaba eine Nachricht von mir ausrichten könntet , da ich zum jetzigen Zeitpunkt sie weder in Ihrem Dienst oder Ihrer Freizeit stören möchte" antwortete er höflich

    Jean - Michel de Sarday
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  • "Sie hats nich' gern, wenn man sie SergeantIN nennt."


    klärte die Frau ihn auf ohne den geringsten Fitzel Humor. Sie musterte Alexandre aus regungslosen grauen Augen.


    "Sie ist grad drin. Ihr könnt sie auch selbst sprechen."

  • "Nein danke ... " antwortete er Ihr ".. Ich möchte sie nicht ..." er überlegt kurz " so überfallen und so dringlich ist es auch nicht"


    "Es würde mir vollenends ausreichen , wenn Ihr , Ihr ausrichten könntet, dass ich , Jean Alexandre de Basconé , Marquis d´Arisent , mich freuen würde wenn Sie es einrichten könnte mich in den nächsten Tagen zu treffen, um in gemütlicher Runde ein Gespräch zuführen. Ich werde etwa eine Woche hier in Renascân verweilen und werd wohl im Zaunkönig oder an Bord der Protecteur im Hafen zu erreichen sein." führte er in einen gewohnt höflich bestimmten Ton aus und schaute dann die Gardistin an ob Sie dem so zustimmte bzw. die Nachricht verstanden hatte ...


    "Sollte Sie nach einem Thema oder den Hintergrund des Treffens fragen könnt ihr gern das Stichwort 'Tanzstunde' nennen ..." ergänzte er noch

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
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  • Es trat ein betretener Moment des Schweigens ein. Die beiden Wachen schauten sich kurz an, dann wieder Alexandre. Der Mann hob sich den Eisenhut vom Kopf und drehte ihn in den Händen, als sei es ein Hut. Den Süßholzstengel hatte er wissen die Götter wo verschwinden lassen.


    "Ehm.. Marquis, Hoher Herr.. ehm.. Hochwohlgeboren... ehm..."


    Die Frau warf ihm einen giftigen Blick zu und er zuckte kurz entschuldigend mit den Schultern und fuhr dann fort.


    "Wir werden das ausrichten, Herr Hochwohlgeboren Durchlaucht Marquis. Jedoch.. ehm.. wir sollten Euch wohl.. ehm.. tja, davon in Kenntnis setzen, dass.. der Sergeant, Ihr wisst, also.. die ist nich' für so Sachen zu haben wie.. naja, Ihr wisst schon, Herr, Hochwohlgeboren Durchlaucht Mar.. Marquis, Herr... fürs Tanzen und so und manchmal, da reagiert sie recht ungehalten auf... naja, versteht mich bitte nicht falsch, Herr Hochwohlgeboren Durchlaucht Marquis, aber wir wollten das nur anmerken..."


    Dann beeilte er sich zu sagen und nickte eifrig.


    "Aber wenn Ihr wollt, dann richten wir natürlich alles aus, Herr Hochwohlgeboren Durchlauchigst Marquis."

  • "Laßt dies mein Problem sein ... " antwortet er mit eine Lächeln um die Situation etwas zu entspannen "... zu mal es ja um eine schon gegebene Tanzstunde geht .."


    "Nun ich danke euch .. " wendet sich dann zum gehen "... weiter machen" ergänzt er noch in einem gewohnt militärischen Ton

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  • Eine Augenbraue von Darius zuckte hoch.


    Aha. Wenn Du Dich entschieden hast, kein Gardist mehr zu sein, dann sag Ashaba noch bescheid, damit sie Dich nicht mehr verplant und geh dann zu Frederico, damit der Papierkram erledigt wird. Gibt es sonst noch was?


    Er ging aber offensichtlich davon aus, dass es nichts mehr gab. Und weil er für solche Weichlinge, als was er sie seit dem Gardemanöver einstufte, nichts übrig hatte, nahm er ein Übungsschwert in die Hand, um es nach seiner Tauglichkeit zu prüfen.

  • Hadra sah ihn noch einen Moment schweigend an, ein seltsames Lächeln auf den Lippen. Dann winkte sie ab.


    "Oh ich denke nicht, dass ich den Sergeanten damit behelligen sollte. Für Schreibkram sind ja Schreiber da, nicht wahr? Ich wünsche Euch noch einen angenehmen Tag, Korporal."


    sagte sie und ging dann zu Frederico um das Nötige zu veranlassen.

  • Mit schnellem Schritt kommt Dorian aus der Unterstadt mit zwei kleinen Jungen im Schlepptau.


    Mit einem eiligen Nicken geht er an den Wachen vorbei und in das Gebäude.


    Vor Fredericos Tür klopft er, nur um im gleichen Moment einzutreten.
    Frederico, ich brauche Deine Hilfe, bitte, sagt er, während er sich an Hadra vorbeidrängt.

  • Darius schaute auf und konnte seinen Ohren kaum glauben... Was erlaubte sich diese dumme Nuss eigentlich?


    Er folgte ihr mit großen Schritten.


    Zugehört Hadra. Noch bist du Gardist und hast meinen Befehlen zu gehorchen. Wenn du arrogantes Stück dich für was besseres hälst, und das tust du, dann wäre es besser für dich wenn du augenblicklich zuhörst.


    Ihm war es egal ob sie zuhörte oder nicht, notfalls würde er ihr bis zum Abort folgen wenn es sein müsste. Er ließ ihr nicht einmal Zeit um Luft zu holen.


    Wenn ich sage, dass Du mit Ashaba reden wirst, dann wirst du das gefälligst tun. Ich kann es nicht fassen, dass jemand wie du sich hier überhaupt gemeldet hat. Ich verrat dir eins: Diese Menschen, die du herabblickend behandelst, weil sie für dich nicht sauber genug sind oder nicht so gut erzogen sind wie du, tun etwas wofür du offensichtlich nicht den Schneid hast. Sie riskieren tagtäglich ihr Leben für Leute wie dich und schauen den Gefahren ins Auge, damit eingebildete Leute hinter der Palisade in Ruhe schlafen können. Sie kämpfen immer wieder gegen mächtigere Gegner ohne zu Fragen und ohne zu zögern, weil uns durch unsere Vergangenheit die Magier fehlen, um sie gegen magische Gefahren zu schützen. Ich selbst stand mit diesen Männer und Frauen vorne und habe mit ihnen gekämpft und geblutet. Immer wieder verrecken solche, in deinen Augen 'ungewaschenen und ungehobelten' Leute, um Magonien den Frieden zu erhalten.
    Ich würde am liebsten jeden einzelnen dieser 'Thersites', der in den letzten Jahren sein Leben für uns geopfert hat gegen einhundert solcher Menschen eintauschen, die mehr Talente bekamen als er und sich dann auch noch für so was besseres halten, dass sie nicht einmal in der Lage sind, dem Offizier eine Begründung für ihre Taten liefern wollen, dem sie am Ende Rechenschafft schuldig sind und trotz akademischer Ausbildung nicht einmal in der Lage sind zu begreifen, wann sie einfach zu weit gehen...
    Du willst gehen? Bitte! In der Garde geht es um Leben und Tod und was ich dir gesagt habe sage ich noch einmal etwas direkter: Ich brauche hier Leute mit Götterglaube, Loyalität, Gehorsam, Ehre und der Bereitschaft sich für andere Menschen einzusetzen und du beweist gerade, dass du nichts davon besitzt.


    Seine Stimme senkte sich bedrohlich. Eine Aura der Wut baute sich um ihn herum auf. In seinen Augen fing es an schier vor arkaner Energie zu brennen. Er war schlicht weg außer sich.


    Ich habe Gardisten gesehen, die ohne meinen Befehl, den ich zweifellos gegeben hätte, zu warten, in den fast sicheren Tod gerannt sind, um ihre Kameraden das Leben zu retten. Ich selbst stand mit einer handvoll Gardisten bei der Stürmung des Lagers des Chaos in erster Linie bei dem Versuch Dorian aus den Händen dieser Bastarde zu retten... und du, die anscheinend noch nichts in ihrem Leben... wagst es...


    Darius hatte selten in seinem Leben so viel auf einmal von sich gegeben und das wurde ihm auch gerade bewusst. Er atmete wieder ruhiger. Er schien die Energie in sich auf zu nehmen ohne sie zu verbrauchen... er wird nachher noch Gelegenheit finden die Magie los zu werden.


    Wenn du schon verschwinden möchtest, dann schleich dich wenigstens nicht aus dem Dienst wie ein gemeiner Dieb, sondern liefer bei Ashaba Rechenschaft ab. Sonst werde ich dafür sorgen, dass du wie ein gemeiner Dieb behandelt wirst.


    Wenn Blicke töten könnten, wäre sie jetzt Asche...

  • Mit stoischer Ruhe hörte sich Hadra die Rede an. Für einen Moment war sie versucht zu fragen, an welchem Punkt genau er angefangen hatte sie derart zu hassen. Für einen Moment war sie versucht seine teilweise völlig falschen Wiedergaben ihrer Ansichten richtig zu stellen. Und für einen Moment hoffte sie ein wenig, dass er sie auf magische Art und Weise angreifen würde und sich derart selbst zerstören würde. Aber sie sparte sich jede Antwort, da sie recht sicher war, dass er sicherlich nicht gewogen sein würde, ihr zuzuhören geschweige denn ihr Glauben zu schenken.


    "Verzeiht. Mir war nicht klar, dass das ein Befehl war. In diesem Falle werde ich natürlich gerne zum Sergeanten gehen und dort alles Nötige erledigen. Darf ich mich entfernen?"


    Ihre Miene war völlig neutral. Es reichte, wenn einer der Magier sich nicht unter Kontrolle hatte. Zwei von der Sorte könnten sich zu einer echten Gefahr auswachsen.

  • Darius Miene versteinerte sich, als er erkannte wie tief ihre Arroganz steckte.
    Sein Blick blieb ruhig.


    Das ist alles was dir zu meinen Ausführungen einfällt?


    Er schaute sie an, als ob sie eine geistige Behinderung besäße. Dann fiel ihm wieder ein, dass sie eine Vollblutmagierin war und sie sich nicht wie er als Gardist betrachtete... Welcher Idiot hat sie bloß in den Gardiedienst gelassen???


    Da dir wohl die Einsicht fehlt zu begreifen, was du in meiner Gegenwart falsch gemacht hast, gebe ich dir mal einen letzten Befehl, der verständlich sein sollte: Verschwinde und mach was du willst.


    Darius drehte sich zackig um und ging zu Ashabas Stube

  • "Ihr machtet nicht den Eindruck, als wolltet Ihr meine Meinung zu Euren Ausführungen wissen, Korporal. Zumal es lediglich die wiederholte Aufforderung gab, mich beim Sergeanten abzumelden und keine mich dazu zu äußern. Entschuldigt, wenn ich Euch dahingehend falsch verstanden habe. Ich berichtige mein Versäumnis natürlich sofort, sofern Ihr erlaubt."


    Auf ihrem Gesicht war ein höfliches Lächeln und man konnte keinen Eindruck daraus gewinnen, was wirklich hinter ihrer Stirn vorging.