Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • "Reinkommen." kam von drinnen.


    Als Aegon den Raum betrat, sah er sich zunächst einem alles beherrschenden Schreibtisch gegenüber. Auf der linken Kante des Tisches stand eine Kiste. Auf der rechten stapelte sich einiges an Papier. Scheinbar auf einem Stuhl stand ein blondes, drahtiges Kerlchen und wühlte in der Kiste.


    Als die Tür klappte, hob er seinen Kopf aus dem Ungetüm und musterte Aegon mit zerzaustem Haar und schief sitzenden Augengläsern.


    "Was gibts?"

  • Aegon schaute sich kurz um. Auf das "was gibts?" drehte er sich zu Frederico um.


    Er sprach respektvoll, als würde er ganz genau wissen wie wichtig die Arbeit des Schreibers war.


    Mein Name ist Aegon. Ich wurde von der Procuratorin geschickt. Ich komme vom Orden de la Tour de Rose und ich soll in die Garde eingegliedert werden. Deshalb wurde ich zu euch geschickt.

  • "Äh, ja, in Ordnung."


    Er kletterte von dem Stuhl herunter und setzte sich zur Abwechslung mal. Dabei strich er sich das zerzauste kurze Haar glatt und öffnete das Tintenfass.


    "Formular dabei?"


    fragte er über die Ränder seiner Augengläser und deutete auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand, dass Aegon sich setzen sollte.

  • Aegon setzte sich und kramte aus seiner Tasche einen Schrieb der Procuratorin heraus.
    Nach einem Formular sah es zwar nicht aus, aber es war alles was er hatte. In diesem Schrieb stand, dass Aegon an einer Position eingesetzt werden solllte, der sinnvoll erschien.


    Das ist alles was ich dabei habe. Wenn es das nicht ist, dann bräuchte ich dieses Formular noch.

  • Narvi blickte offen drein. Hinter der Fassade fragte sie sich jedoch hämisch, oob Camille mit ihrer Arbeit überfordert sei, wenn sie schon Heiltränke brauchte. Dann raffte sie sich zu einer positiveren Sicht auf und entgegnete freundlich.


    Hm, da muss ich dir leider sagen, dass Heiltränke viel schwieriger herzustellen sind als heilende Salben. Solche habe ich schon hergestellt - aber ich denke das hast auch du bereits gelernt. Fragend schaute sie Camille an. Dann setzte sie nach EIn Trank ist sehr konzentriert, da er schnell zu wirken hat und er muss mehr als nur lokal wirken. Er wird oral eingenommen und soll am ganzen Körper- wo auch immer die Wunde ist- wirken. Das ist schwieriger zu erreichen, als wenn man einfach eine Salbe mit entsprechenden Heilkräutern fertigt und sie auf die Wunde gibt. Außerdem soll der Heiltrank dann auch schneller wirken. Und nein, so eine Konzentration und die entsprechelnde Kombination der Ingredienzien habe ich noch nicht herstellen können.
    Aufmunternd fügte sie lächelnd hinzu Aber bisher kamst du meiner Ansicht nach gut ohne Alchemie klar. Sie hob fragend eine Augenbraue


    Insgeheim dachte sie sich:"Die Götter mögen uns vor solchen Verletzungen schützen, dass die Heiler sich nur noch mit Tränken zu helfen wissen. Bin ja froh, dass ich ihnen mittlerweile vertraue.

  • " Ja ich kommen gut ohne Alchemie klar aber es gibt manchmal Wunden die eines kleinen Wunders bedürfen." Sie lächelte.


    "Einen Heiltrank sollte man nie leichtfertig einsetzten. Denn einfach so genommen macht er mehr Schaden als einem lieb sein kann, mit magisch geschlossenen Wunden kann es ähnlich sein. Man sollte immer wissen was man tut." Sie sah Narvi an und fuhr fort.


    "Auf einer Reise mit der Garde lernte ich einen Erimiten kennen, der mir beibrachte einen Heiltrank zu brauen der stark genug ist eine Wunde zu heilen. Ohne dieses Wissen wären einige Kameraden heute nicht mehr bei uns"
    Sie schaute etwas traurig drein, als sie an ihre Lektionen denken musste, dass nicht jeder vor dem Tode bewahrt werden kann.


    "Wenn du möchtest kann ich dir dieses Rezept beibringen."

  • "Mal wieder was zur Heilung lernen, das wär ja auch mal was..." dachte sie sich. Ihr juckte immernoch der Hand rücken vom Versuch Juckpulver in so starker Konzentration herzustellen, dass man sich unweigerlich die Haut aufkratzte. "Dabei erhol ich mich auch mal etwas" Sie lächelte.


    Ja, das wäre doch wunderbar! Ich lerne gerne dazu.


    Sie vereinbarten in ein paar Tagen- nach Narvis Wachdiensten- ein Treffen.

  • Narvis Stimmung ging beträchtlich nach oben, nachdem sie mit Ashaba ihre Angelegenheiten klären konnte. Und sie war schon gespannt wie sich das rezept von Camilles heiltrank gestalten würde. Die Wachen gingen zu ihrem Glück unauffällig vorüber - bis auf einen Kameraden, Ulf, der sie dermaßen nervte und leider 2 Wachen mit ihr hatte. Er glaubte ihr bester Freund werden zu können und erzählte immer wieviele Holzfiguren er in seinem Regal stehen habe. Als er von der größten unter ihnen faselte glaubte Narvi fast, er meinte nicht mehr seine Holzfiguren...aber so intelligent war er nun wirklich nicht, als dass er Anspielungen hätte machen können, die nicht äußerst plump waren.


    Sie machte sich im Gebäude der Späher bereit, nahm ihre Reiseutensilien zur Alchemie mit -fast hätte sie zweimal laufen müssen, schnürte dann aber doch noch eine Kiste auf ihren Rücken- und machte sich auf zu Camille.


    Überladen klopfte sie an ihrer Tür.


    Darf ich eintreten, lange so stehen kann ich nur unter Schmerzen! Sie grinste etwas gequält aber tapfer

  • "Ja komm herein und stell dein Zeug ab."


    Camille schaute erstaunt über die Menge an Utensilen die Narvi mitbrachte.
    Sie räumte mit ein paar Handgriffen ihren Schreibtisch frei damit Narvi ihr Gepäck abstellen konnte.


    "Du hast ja schon alles mitgebracht. Dabei müssten wir erst einmal die Kräuter suchen gehen."

  • Narvi blickte erstaunt auf...


    Oha...na dann bin ich wirklich früh dran mit all dem Kram. Sie lachte auf und hob die Hände Schuldig! Ich bin zu viel gewohnt von meinem ...sagen wir Mentor...Er hat wirklich alles und mehr parat- und das auf Reisen!


    Natürlich machen wir es so, wie du es geplant hast. Das lässt mich auch alles genau mitkriegen. Bei Esme ging es auch sehr viel darum die passenden Kräuter zur passenden zeit zu finden, entsprechend zu ernten, vorzubereiten, zu konservieren und zuzubereiten.


    Erwartungsvoll legte sie ihre Sachen mit geübter Hand nacheinander eng an eng ab. "Zum Glück habe ich keine eigenen Zutaten dabei! Sonst müsste cih mir jetzt wieder Sorgen machen ob sie hier sicher sind...." dachte sie bei sich.


    Meinetwegen können wir los. Sie zog eine Schürze aus ihrem Bündel, die sie sich um die Hose schlang. Daran waren viele Taschen befestigt. Teilweise hingen Utensilien darin oder Fläschchen fanden ihren Platz. Andere waren geräumig und frei, anscheinend um Kräuter darin zu transportieren.

  • Camille dachte kurz nach. Dann sagte sie zu Narvi.


    " Wir sollten erst auf dem Markt unser Glück versuchen, denn die Kräuter habe ich damals im Sommer gefunden. Ich schätze das wir im Moment kein Glück haben werden wenn wir suchen gehen. Oder kennst du jemanden direkt der Kräuter anbietet?"


    Sie schaute Narvi fragend an.

  • Narvi schaute unbeeindruckt.


    Klar kenn ich jemanden. Esme! Bei ihr hab ich doch gelern.t Lass uns zu ihr gehen, sie wird sich sicher freuen mich mal wieder zu sehen und WENN jemand deine Kräuter hat, DANN Esme!


    Sie lächelte bei der Erinnerung an die alte Dame und der Geruch von Waldboden gepaart mit Kräutern und Tee zog aus der Erinnerung in ihre Nase.


    Lass uns mal sehen, ob die Dame daheim ist!

  • Narvi ging voran zu Esmes Hütte. Bei dem kühlen Wind zog sie ihre Gugel fest über den Kopf. Sie genoss es, wenn nicht mal mehr die Nasenspitze daraus hervor stach. Dennoch wurde sie ruhig und lächelte leicht, je näher sie der Hütte kamen. Die Luft veränderte sich vermehrt, bis ihr der Duft verschiedenster trockener Kräuter sowie Tee in die Nase stieg.


    Narvi klopfte 3mal schnell. Wie gewohnt.

  • Mit mißmutig verzogenem Gesicht saß Frederico an seinem Schreibtisch und starrte auf das Papier, das er soeben zurück bekommen hatte. Jemand hatte seine saubere und klare Handschrift mit Durchstreichungen und wildem Gekrakel verunschönt. Er würde das noch einmal ins Reine schreiben müssen. Und genau das tat er jetzt. Danach hängte er ein Exemplar seiner Liste an der Außenseite seiner Tür auf, ein weiteres behielt er bei sich.


    Schon bald sammelte sich eine Traube von Gardisten um die Liste, auf der etwa zwanzig Namen standen, die halb geflüstert die Runde für diejenigen machten, die nicht lesen konnten. Die angegebenen Leute sollten innerhalb der nächsten zwei Tage bei Frederico vorsprechen. Einer der Namen auf der Liste war Tarant.

  • Als Tarant das Wachgebäude betritt, ist seine Stimmung bereits etwas besser, trotzdem schauen ihn die Wachen irgendwie mitleidig an. Tarant beschließt der Sache auf den Grund zu gehen, sobald er die aktuelle Wacheinteilung gesehen hat.
    Als er die Gardisten und Rekruten vor Fredericos Tür sieht, tritt er hinzu und macht sich den Platz, welcher er braucht um zu lesen was da steht.


    Als er sieht das sein Name auf der Versetzungsliste nach Ammonlonde steht, entfährt ihm ein grummeln, welches einige Rekruten verschreckt Abstand nehmen lässt.


    Dann klopft er etwas heftiger als beabsichtigt an der Tür und wartet das Frederico ihn herein ruft.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Aus dem hinteren Bereich des Gebäudes stampft ein wohlbekannt-missmutig dreinblickender Gardist heran. Als er die Traube von Gardisten bemerkt, verlangsamt er seinen Schritt, steckt ein Stück Süßholz in den Mund und entlässt einen Darmwind von beeindruckender Dauer und Lautstärke in die Freiheit, so dass das Gemurmel der Soldaten innehält.

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    Ich habe eine Axt.

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  • Ohne zu schauen wer das war:
    "Ich freue mich auch dich zu sehen, Thersitis."
    dann hält er leise und unmerklich die Luft an, wenigstens wäre jetzt gleich Platz im Gang.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.